AW: Nun ist er da: der Probenzauber !
rolf76 schrieb:
.. dass der Anbieter Ruhe gibt, kann man als Privatperson nicht erzwingen, weder durch geschickte Schreiben noch durch Nichtstun.
Das ist klar, obwohl man sich gegen Belästigungen schon zur Wehr setzen kann. Nur muss man dann selbst Geld in die Hand nehmen, was sich mit der nötigen Gelassenheit aber vermeiden läßt. An der scheint es regelmäßig zu fehlen. So, wie sich das hier und anderswo vielfach liest, fühlen sich die Betroffenen offenbar genötigt immer und immer wieder auf die Schreiben zu antworten. Diese "Brieffreundschaft" zerrt dann richtig an den Nerven, weil unklar ist, ob es nun zu Ende ist oder nicht. Praktisch lebt man dann eine Zeit in der bangen Erwartung, ob die Firma noch ein As im Ärmel hat. Das dürfte auch das Kalkül sein, nämlich durch stetige, nervige Schreiben mit dreisten und drohenden Formulierungen die Leute peu a peu weich zu kochen, damit sie (mindestens ein Teil davon) zahlen, um endlich wieder ihre Ruhe zu haben.
rolf76 schrieb:
Für einen Haudegen wie drboe erscheint das als Erbsenzählerei, für Juristen ist das normale Vorsicht.
Naja, es sind auch Juristen, die als Handlanger der Anbieter dieser dreisten "Dienste ohne Nutzen" auftreten. Es sind Juristen, die den Firmen die Formulierungshilfen geben und das Forderungsmanagement betreiben. Es sind Juristen, die in Mahnbriefen nicht zutreffende Szenarien aufbauen, von denen sich die Empfänger letzten Endes wirtschaftlich bedroht fühlen. Juristen geben den Dailerparasiten Deckung, fungieren als Jugendschutzbeauftragte, geben den Strohmann für angebliche oder tatsächlich ausländische Anbieter von Internetdiensten, halfen bei der Verlagerung von Webseiten auf die BVI, beim Betrieb von illegalen FTP-Servern und bei Versuchen sich qua Markeneintrag und Abmahnung erfolgreiche Projekte unter den Nagel zu reissen. Juristen mahnen Internetbetreiber ab, gelegentlich gleich tausende, wie im Fall der Kfz-Kennzeichen in Domainnamen oder für bösgläubige Marken, wie bei den Explorer-Fällen. Juristen sorgten dafür, dass eine Dame in der Gemeinde Kummerfeld erst unter Betreuung gestellt wurde; dann haben die Betreuer - Juristen - ihr Haus unter Wert an die Gemeinde verkauft und zu 4-fach überhöhten Preis räumen lassen. Juristen haben dann die Berichterstattung über diesen Skandal verboten. Juristen sitzen zu Hauf in Parlamenten, machen Politik und Gesetze, oft genug zum Nachteil der Bürger und zum Vorteil einer kleinen Gruppe. Und nun sage einer, dass das, was Juristen machen, gut ist.
M. Boettcher