Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread

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Notdurft

Das war ein Akt von Unverstand,
der Sänger, der das Klo nicht fand,
posaunte schnell noch voller Inbrunst,
dies sei die echte, wahre Kunst.
 
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Reif für die Insel


„Ade!“ Ruft eine kleine Möwe,
„ich fliege jetzt nach Helgoland“!
Ich auch !“ Verspricht der Große Löwe,
und ist zum Start gleich losgerannt.

„Adeus!“ brüllt der König von den Tieren.
„Ich fliege jetzt nach Helgoland!“
Die kleine Möwe wird mich führen!“
Doch die ist erst später losgerannt.

Um des Königs Gunst nicht zu verlieren
muss sie ihm respektvoll Vortritt lassen
und der Herrscher will sich nicht blamieren
und denkt: „Ich darf mich nur nicht fallen lassen.

Er füllt sich randvoll seine Lunge
um sich zu erheben in die Luft
mit einem elegant-gewagten Sprunge.
Doch die Eleganz war schnell verpufft.

„ Ahoi!“ Rufen im Flug die Möwen
auf dem Weg zu ihrer Insel.
Sie sehen das Kielwasser von dem Löwen
und hören sein Gewinsel.

Ein König friert im kalten Meer.
und stöhnt : “Hier werde ich nicht alt.“
die Insel fand er nimmermehr.
So blieb er drinnen halt.


Schönes Wochenende!

Avor
 
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Metamorphose

Der Löwe paddelt' müd' im Wasser.
Dort wurd er stetig immer nasser.
Doch weil das Tier aus Sachsen stammt',
sich retten konnt' mit viel Verstand.

Wo man einst musst' organisieren,
die Kohle, um nicht arg zu frieren,
geduldig um Bananen anstand,
den Kaffee nur als Luxus fand,

wer schauen musste wo er pfiffig,
bekam, was sonst nicht g' rade griffig,
der kriegt Ideen, ihr lieb' Genossen,
dem Löwen wuchsen bald schon Flossen.

Nach kurzer Zeit, da staunt' die Möwe,
ward aus dem Löwen ein Seelöwe,
der kurvt herum in neuer Frische,
und jagt nun einfach Silberfische.
 
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Nonsens hoch Drei


Ein bescheuerter Löwe aus Sachsen
lässt sich idiotische Flossen wachsen.
Oder ist´s ein Wunder der Natur
wo er doch Flügel wollte nur?

Fiegen wie sein Urahn von Venedig,
in die frische Luft sich zu erheben.
Gott sei dem armen Löwen gnädig.
Gib ihm Flügel und lass ihn sanft entschweben.

Der König der Tiere stöhnt,
zum Seelöwen degradiert und vehöhnt,
von den Untertanen nicht mehr ernst genommen
ist er in der Nordsee rumgeschwommen.

“Das Wasser ist salzig und zu kalt.
Die Rollmöpse sind zum Fressen zu alt
Die Nordseeöl-Sardinen auf der Zunge kleben...”
Hier wird er seinen schnellen Tod erleben.


Eine erfolgreiche Woche wünscht Avor
 
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Tierische Fortsetzung

Die große Katze war nicht blöde,
wozu ist man denn schließlich Löwe.
Warum denn in der Nordsee frieren,
dacht' sich der König von den Tieren.

Und weil er hatte kalte Waden
zog' s ihn zu wärmeren Gestaden.
Er macht' sich auf die lange Reise,
wenn auch auf etwas plumpe Weise.

Stromlinienförmig war er nicht,
die Mähne tropft' ihm ins Gesicht,
Doch rackert' er sich dennoch ab
auf dass die See nicht werd' sein Grab.

Erst schwamm er rund um Dänemark,
die Kälte plagt' die Knochen arg,
und streifte kurz mal Englands Küste,
als ob er von der Queen was wüsste.

Vor Frankreich traf er eine Stopfgans,
die trug den hübschen Namen Hans,
den Feinschmeckern war sie entflohen,
jetzt konnt' die Leber sich erholen.

Toreros hörte er vor Spanien,
die gossen g' rade die Geranien,
und schließlich kurz vor Gibraltar
er langsam ziemlich müde war.

Doch da war es schon fast geschafft,
erreicht der Strand mit letzter Kraft,
der Leu rief aus: „Jetzt bin ich da,“
und küsst' den Sand von Afrika.
 
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Kochrezept aus dem Fernsehen


Träumt er oder ist es Wirklichkeit?
Ein Elefant sucht seinen Rüssel.
Den hat der Fernsehkoch entzweit
und gart in einer großen Schüssel.

Tausend Köstlichkeiten hat er angeschleppt
für beste Fernsehunterhaltung.
Er will kreieren ein neues Rezept.
Das bringt Quoten und Rekordeinschaltung.

Eingeweiht wird auch die neue Fernsehküche,
genehmigt und geprüft vom Fernsehrat
zur Grundversorgung für TV-Gerüche.
Der Meister schreitet schnell zur Tat.

Der Rüssel in der Schüssel brutzelt.
Einen Truthahn hat der Koch am Wickel
und ein Täubchen das schon leicht verhutzelt
und obendrauf ein Feldkarnickel.

Verdünntes Leinöl, Zimt und Majoran,
Roter Essig und grüne Tomaten
Kakaobutter , Salz und Lerbertran
kommen gut gerührt zum Braten

Eine Flasche echten Curacao
mit selbstgebranntem Korn verbessert
gießt er über einen Hecht und drei Forellen Blau,
in der Sonne abgehängt und gut gewässert.

Es dampft und zischt , der Koch erklärt das Zubereiten
der Kameramann kriegt beim Zoomen große Augen
fest entschlossen seine Küche demnächst auszuweiten
und beim nächsten Schwenk die Düfte aufzusaugen.

Truthahn, Karnickel und mit Gras bestreut der Rüssel
brutzeln friedlich in der großen Schüssel.
Oben das Täubchen, fast ohne Salmonellen.
Daneben der Hecht in Schnaps und die blauen Forellen.

Die Zutaten gibt es bei Aldi steuerbegünstigt und billig.
Sogar für einen Arbeiterhaushalt noch erschwinglich.
Nur die Elefanten sind teuer und nicht immer willig,
weil die Rüssel meist nicht wiederbringlich.

Das Werk ist gelungen in gebotener Kürze
Aus dem Rezept wurden nur wenige schlau
Verkleckert ist des Fernseh-Koches Schürze
Im Anschluss kommt die Tagesschau.

Die Mahlzeit wird einem Altenheim zur Spende gemacht,
die Schüssel, die sich die ARD beim ZDF hat geborgt.
wurde schlecht gespült zurückgebracht
und der Elefant von der Hauspost artgerecht entsorgt.

Morgen kommt die nächste Sendung mit Kochen.
Das Rezept ist wegen Spionage streng geheim
Auf sein Copyright könnte der Konkurrenzsender pochen
"Wir gehen dem Zweiten nicht auf den Leim!"

Die Tagesschau bringt den ersten Bericht
“Im Altenheim sind ein paar Leute gestorben,”
sagt der Sprecher mit ernstem Gesicht:
“Sie aßen Gammelfleisch, das war leider verdorben.”


Gute Nacht!

wünscht Avor
 
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Ölpreiserhöhung

Welch eine Chance,
welche Balance,
bei Lohn und Löhnung,
für die Ölpreiserhöhung.

Wieso denn Gold?
Der Rubel rollt,
auch ohne Klunker,
doch schon ganz munter.

Groß ist die Gier,
der Geschäftsleute hier,
grad' vor dem Winter,
wenn frieren Kinder,

und alte Leute.
Es machen Beute,
die Ölkonzerne,
zwecks Heizölwärme.

Mit viel Geschick,
Gewinne im Blick,
quetscht Frau und Mann,
man aus wie 'nen Schwamm.

Ist nicht geheuer,
die Mehrwertsteuer
nebst Preiserhöhung,
dies ist die Krönung.

Die Volksvertreter
den schwarzen Peter,
liefern dem Bürger,
der würd' zum Würger,

wenn der denn könnte,
statt dass er stöhnte,
über die Preise,
doch das meistens leise.
 
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Reiche Ernte

Ich klettere fröhlich auf den Zwetschgenbaum,
die Wespen summen und die Vöglein singen,
nur die Regenwürmer hör´ ich kaum.
ihr Lied kann durchs tiefe Gras nicht dringen.

Oben steh´ ich auf der langen Leiter,
der Korb ist noch ganz leer,
doch wenn ich pflücke fleißig weiter,
dann werden es bald mehr.

Ich muss nicht lange suchen,
die Ernte ist heuer ganz gut.
Es reicht für einen Zwetschgenkuchen,
nur die Wespen bringen mich in Wut.

Dauernd werde ich gestochen .
ich bin schon ganz geschwollen.
Habe ich so angenehm gerochen,
daß sie Zwetschgen nicht mehr wollen?

Von Ferne hör´ ich Donnergrollen,
ich sehe schon die Blitze zucken.
Die Wespenscharen um mich tollen,
ich will mich vor den Biestern ducken.

Die Leiter wackelt sacht,
als ich in Deckung gehe.
Dann kommt ein Windstoß mit Macht
während ich mich seitwärts drehe.

Dann lieg ich unten, das ist dumm
und hör der Regenwürmer Hohngelächter.
Die Wespen stechen wild an mir herum.
Sie sind wohl keine Kostverächter.

Halbtot wandelnd zwischen Schein und Sein
schrei ich und ein Wurm auf dem ich liege „Au!“
Gebrochen ist mein Arm, ganz krumm das Bein.
„Wo sind die Zwetschgen?“ Ruft ungeduldig meine Frau.


Ebenfalls eine reiche Ernte
wünscht Avor
 
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Armer Poet

Ach du armer Poet
du leidest, wo' s geht,
gleich Zwetschgen und Wespen,
wo soll das nur enden.

Wer Obst pflücken will,
der warte fein still,
bis stechende Tierchen.
sich müde verkriechen.

Du fielst von der Leiter,
doch fielst du nicht weiter,
wie mancher zuvor
gleich durch´ s Höllentor.

Jetzt bist Du lädiert
und arg angeschmiert,
doch hast, will ich hoffen,
nicht die Zunge gebrochen.

Ein Weib ist oft bissig,
statt immer griffig,
dass Gott sich erbarmt,
warst du nicht gewarnt?

Will sie etwas haben,
dann fast ohne Gnaden,
trotz all deiner Flüche,
für ihre Küche.

Doch backt sie dir Kuchen,
den musst du versuchen,
zu Kaffee und Plätzchen,
aus leckeren Zwetschgen.
 
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Nichtsdestotrotz, liebe Adele, ich habe scheinbar überlebt.

Zum Beweis:



Reiche Ernte

Teil 2

“Wo sind die Zwetschen?”
Ruft mit böser Stimme meine Frau.
Doch was hilft ihr Zähnefletschen,
ich bin tot und alle Katzen grau.

Auf Wolke siebzehn bei den Engeln
sehe ich die Wirklichkeit im Traum:
Meine Frau hat aufgehört zu drängeln
und besteigt jetzt selbst den Baum.

Ich sehe Wespenschwärme summen
und höre auch die Vöglein singen,
die Regenwürmer ihre Lieder brummen:
“Bald wird sie reiche Ernte bringen.”

Sie pflückt das Obst mit flinken Händen
läßt sich von den Wespen nicht behindern.
Doch eine Hornisse will die Ernte jäh beenden
und sticht ihr ohne Gnade in den Hintern.

“Was soll der Quatsch, das tut doch weh!”
Hör ich meine Liebste fluchen.
Doch ich weiß, sie ist sehr zäh
und ißt auch gerne Zwetschgenkuchen.

Schimpfend pflückt sie immer weiter,
die Wespen haben schnell die Flucht ergriffen.
Nicht geheuer war das Weibsbild auf der Leiter,
sie haben auf ihre Düfte gern gepfiffen.

Ein Gewitter zieht auf und Blitze zucken.
“Steig hinab!” Will ich rufen ihr zu.
Sie hört mich nicht und will sich ducken
Ein Windstoß - und die Leiter kippte im Nu.

“Gib Acht!” Will ich schreien ,
doch ich bin ja tot und wie gelähmt.
Wie könnt´ ich sie jetzt noch befreien,
ich hab geweint und mich geschämt.

Die Leiter liegt unten
doch nicht meine Frau,
Sie hängt am Ast
und geschwollen ganz blau.

Meine Liebste schreit vor Angst und flucht
weil die Hornisse mit Verwandtschaft wiederkam
und ihren Hintern wieder heimgesucht.
Ich will eilen - doch die Knochen sind lahm.

“Er lebt, er lebt, der arme Mann!”
Ich höre Stimmen engelsgleich,
huschende Schatten ich erkennen kann
und Hände spür ich, sanft und weich

Bin ich im Himmel oder ist´s nur Schein?
Um mich herum ist alles grau und nebulös.
Zum Teufel! Drei Frakturen hat er am Bein
und seine Knochen sind total porös.”

“Der Gips ist angerührt” ,
hört ich einen anderen sagen
dann habe ich den Schmerz gespürt
da half kein Jammern und kein Klagen.

“Der schönste Schmerz
ist der , der schnell vergeht!”
sagt Schwester Adele mit viel Herz
und einem Zopf, kunstvoll über Kreuz gedreht.

Ihre zarten Hände trocknen mein Gesicht,
in ihren starken Armen ist meine Angst gewichen.
Wie´s meiner Frau geht, weiß sie nicht,
sie ist vielleicht schon längst verblichen.

"Verstochen von Wespen und Hornissen.
Am Ast hängt sie in einem Zwetschgenbaum. "
Schwester Adele drückt mich sanft ins Kissen
und haucht mich an : “Es ist ein Traum”

Die Oberarzt betritt die Runde
und fragt: Wie es uns denn geht?
Dann bringt er mir die frohe Kunde:
“Das Bein wird morgen neu gedreht. “

“Schrecken am Abend
erquickend und labend”
“Wie schön“, sagt Adele, die Schwester
du bleibst jetzt bei uns bis Silvester.

Zaghaft klopft es an der Zimmertür
So spät, wer mag das sein?
“Hallo mein Schatz, wie geht es dir?”
Meine Frau leibhaftig kommt herein.

“Du lebst - und kommst mich zu besuchen?”
Auch sie scheint über uns´re Rettung hochbeglückt.
“Schau, ich bring dir einen großen Kuchen
mit den Zwetschgen, die du selber hast gepflückt.”



Gruß Avor
 
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Zukunft


“Lustig ist das Soldatenleben...”
Ihr habt wohl einen Knick!
Wer will vor Lust sein Leben geben?
Glaubt den Quatsch die Politik?

Für Einigkeit und Recht und Freiheit
schickt uns hinaus das Vaterland
Mister President, wir sind bereit
zu löschen den entfachten Brand.

Schwarzbraun ist die Haselnuss,
schwarzbraun bin auch ich,
wenn ich jetzt zum Kongo muss
zu machen reinen Tisch.

Democracia soll genesen,
wir retten die verkorkste Welt.
Frieden für die Kongolesen
wir bringen auch das Geld.

Oh, du schöner Westerwald,
singen wir im tiefsten Busch
und weil der Wind besonders kalt
singt man´s auch am Hindukusch.

Einigkeit und Recht in Bündeln
und für Freiheit spenden wir das Geld.
Wenn die Feuervögel lustvoll zündeln
sind wir Friedensengel schon bestellt.

Meine Freunde steh´n im Kosovo.
Mein Bruder musste nach Afganistan
Jetzt schmort er in Quantanamo.
Was hat er Schlimmes nur getan?

Mein Onkel schippert jetzt zum Libanon
die Streithähne soll er halten im Zaum.
Beim Wiederaufbau hilft sein Sohn
doch wie lange hält der Traum?

“Weit ist der Weg zurück ins Heimatland...”
solange das Geschäft floriert mit Waffen.
Wenn Religionen zerstören, was verband
Gier nach Macht kann keinen Frieden schaffen.

Unsere kleine Erde, der Sonne schönster Planet.
Warum sind die selbsternannten Herrscher so borniert?
Die Welt gewiss auch ohne sie sich dreht ...
Im Weltraum werden in Freundschaft Sonnensegel montiert.


Ein friedliches Wochenende

wünscht Avor
 
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Die Spirale der Gewalt

Der Lemming stürzt sich von der Klippe,
wird sein Lebensraum zu klein,
und auch bei des Menschen Sippe
dürfte es nicht anders sein.

Aggressionen wuchern heftig
wo der Lebensraum wird knapp,
und der Hass, er brodelt kräftig,
wird zu Vielen schnell zum Grab.

Der Gewalt Spirale dreht sich
immer schneller, unaufhaltsam,
und wir helfen dabei redlich,
dass sie es auch weiter kann.
 
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Meine lieben Freunde (behaupte ich ganz einfach mal) und Mitposter. Ich freue mich Euch mitteilen zu können, dass ich Ende März des kommenen Jahres auf Einladung des Leiters der Sankt Augustiner Literaturwerkstatt Dr. Georg Schwikart gemeinsam mit einer anderen spitzfindigeren Lyrikerin im Rahmen eines städtischen Kulturprogramms eine Lesung haben werde.
 
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Liebe Adele,

ich freue mich für Dich! Meine Lesungen im Freundeskreis enden immer mit einem Fiasco. Vielleicht treffe ich nicht die richtige Betonung und mache zuwenig Zäsuren an "besonders exponierten" Stellen. Jedenfalls ernte ich immer nur traurige Blicke und der einzige der lacht, das bin ich. Wohl aus Mitleid kommt danach mal ein gequältes Haha, worauf ich dann lieber auf solche Lesungen verzichte.

Herzlichen Gruß

Avor
 
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Mahlzeit - Schmalzeit

Am Ufer des unteren Amazonas,
auf einer nicht mehr dichten Luftmatratze,
umgeben von Krokodilen und Piranhas
spielt ein Herr mit seiner Lieblingskatze.

Ein Cachorro liegt daneben faul im Gras,
der zu ihrem Schutze Wache halten soll.
Doch er verlor das rechte Augenmaß
und soff sich mit Cachaca voll.

Die Luftmatratze schaukelt hin und her,
um die Turteltauben tanzen Lichtreflexe.
Der Köter stöhnt : Ich kann nicht mehr
“Wie schön!” ruft eine Riesenechse.

Freudig sehen die Piranhas
wie der lasche Gummi abwärts geht
und allmählich näher kommt der Fraß.
Auch für die Krokodile nicht zu spät.

Das Wasser im Maul zusammenläuft
während sie genüsslich harren.
Die Räuberfische haben sich gehäuft,
die gierig auf die Mahlzeit starren

Der Herr dreht gähnend sich zur Seite
die Lieblingskatze hat sich ausgeklingt
und sucht am Ufer schnell das Weite.
Ein Krokodil fragt, was denn hier so stinkt?

”Der Geruch ist hierzulande unbekannt,
Nicht der Köter ist´s, der stockbetrunken,”
sagt ein Indiojunge, der herbeigerannt.
Auch die Katze hat so übel nicht gestunken.

“Es kommt wohl von den Männerfüßen,
die im sauberen Amazonaswasser baumeln.
Weg von hier, die Schweiz lässt grüßen!”
Die Piranhas fangen an, zu taumeln.

Der Junge, vorsichtig kommt näher gekrochen
sieht im Wasser versinken den Mann.
“Asche zu Asche, er hat schon ranzig gerochen.”
Die Piranhas rufen: “Rette sich wer kann!”


Mahlzeit und Gruß!

Avor
 
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Es naht der Herbst

Wenn die Tage kürzer werden
und die weißen Nebel sinken,
ziehen zu Tal die Rinderherden,
Almkühe, die so schrecklich hinken.

So las ich´s kürzlich im Forum hier:
Vorne kurze Beine, hinten lang
oder umgekehrt, - ein nützliches Tier
gibt frische Milch im Überschwang.

Jetzt aber trinkt man lieber Bier vom Fass
auf der Wies´n und auch auf dem Wasen
Für siebenfünfzig schlecht gefüllt das Glas.
Zum Ausgleich froh die Musikanten blasen.

Dazu gibt´s Bretzeln, Wurst und Schinken,
die Burschen tanzen mit den Maderln
die vor Glück im Liebesrauch versinken
und von Hochzeit und Familie saberln.

Im Morgengrauen, wenn die Nebel sinken
sind die Liebesschwüre bald vergessen.
Im Sommer werden kleine Kindlein winken
wenn er zu lang auf ihrem Schoß gesessen.

Geheimnisvoll ist diese Jahreszeit.
In Pastell zeigt mystisch sich die Landschaft,
die Bäume verlieren ihr grünes Blätterkleid,
nur nicht die Tannen nebst Verwandtschaft.

Sie sind für uns die ewig Treuen
Tannenbäume bleiben immer grün
um uns an Christmas zu erfreuen,
wenn die Rosen nicht mehr blüh´n.

Der Herbst ist auch die Zeit der Jäger
zu ordnen, was heranwuchs ohne Maßen.
Die Spreu vom Weizen trennen die Heger
und erschießen Hirsche, Rehe und Hasen.

Um zum Halali nicht frierend auszuschwärmen
wird noch schnell ein Schnäps´chen gesoffen
und ein zweites um sich richtig aufzuwärmen.
Dann hat der erste Schuss auch schon getroffen.

Das Signal erklingt: “Die Sau ist tot!”
Die Jäger eilen herbei und sind entsetzt:
Ein Jagdfreund ist von Blut ganz rot,
sein Hintern ist zerfetzt.

Der Ärmste schreit vor Schmerz und stöhnt:
“Ist das der Herbst von diesem kargen Leben!”
“Dein Tod!“ Ein Karnikel aus der Deckung höhnt:
“Dir wird jetzt der Gnadenschuss gegeben.”

“Ich sterbe!” ruft der Jägersmann
“Nein!” Hört man eine Stimme “Du wirst leben!”
weil ich, der Hirsch nicht schießen kann ,
ging der Gnadenschuss ja eh daneben.

“Im nächsten Jahr, wenn die Nebel wieder fallen
ist dein lädierter Hintern wieder ganz.
Dann darfst du kommen, um uns abzuknallen
damit die Natur erstahlt in neuem Glanz.”

Schön ist der Herbst in seinen Farben
Den ersten Schnee erwarten schon die Kinder
Verheilen werden alle Narben,
und es hinken auch nicht mehr die Rinder.


Eine gute Verrichtung

wünscht Avor
 
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In 90 Jahren werden wir´s wissen


Das Rad der Zeit sich dreht,
aus jungen Leuten werden Greise,
doch zum Lernen ist es nie zu spät.
Man tut´ s im Alter nur ganz leise.

Es gibt noch Schönes zu entdecken
was im Verborgenen versteckt.
Stets die Neugier zu erwecken,
hat schon immer viel bezweckt.

Über den eigenen Tellerrand zu schauen,
zu seh´n wie andere Völker leben.
Sich nicht den falschen Göttern anvertrauen,
die nur dem Mammon Geld ergeben.

Unaufhörlich tickt die Uhr.
während uns´re schöne Welt sich wandelt.
Verschwinden wird der letzte Rest Kultur,
mit Bomben wird die Welt verschandelt.

Hass und Mißgunst, Gier nach Macht
das will man fremden Galaxien zeigen?
Was heut im Fernseh´n dargebracht?
Dort wird man sich vor uns verneigen.

Was nützt es, zu den Sternen abzuschweifen
Wir sollten uns´re Welt in Ordnung bringen.
Lernen, die Gründe für das Unheil zu begreifen
statt nur der Obrigkeiten Lied zu singen.

Laßt doch diesen Blödsinn sein
Comic´s in fremde Galaxien zu senden,
die doch nur zeigen den geschönten Schein
und nicht die Kreaturen mit den leeren Händen.


Gruß Avor
 
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Stress

Kürzlich war ich mal verliebt.
Dass es so was für mich gibt,
staunte ich, dann ließ ich' s bleiben.
Zu viel Stress ist zu vermeiden.
 
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Stress - ich auch

Auch ich war heut schon sehr verliebt
Doch erkältet bin ich und die Nase lief.
Die Dame ging , bei der es Stress nicht gibt
zu einem anderen, bei dem sie weiter schlief.

Gruß Avor
 
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