Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread

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Kultur????????? Kult??????? Uhr????????

Irgendwie hab´ ich auch keine richtige Ahnung mehr, was das sein soll... und wo...
 
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Adele schrieb:
Irgendwie hab´ ich auch keine richtige Ahnung mehr, was das sein soll... und wo...


Ach Adele, hast Du mich denn schon vergessen?`

"heul" und "dreckig grins"


Trotzdem Gruß

Avor
 
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Aber lieber Avor. ZUm Glück gibt es ja noch die rühmlichen Ausnahmen wie Dich. Das gibt mir doch immer wieder neue Hoffnung......

Ansonsten trotzdem noch ein kleiner Seitenhieb gegen die "vielfältigen" Bedürfnisse einiger Herren der Schöpfung:


Flirtline

Ein Mensch, der wollte flirten,
doch sollt' s nicht teuer sein,
mit Lulu oder Kirsten,
und Mädels allgemein.

`ne Frau schon anzusprechen
war ihm nicht angenehm,
könnt' sich die Zunge brechen,
der Mensch war recht bequem

Warum soll ich denn suchen,
dacht' sich der Mann von Welt,
und Kaffee oder Kuchen,
das kostet alles Geld.

Ein Weib zum Bier einladen
oder zum Essen gar?
Das wollt' der Mensch sich sparen,
weil er zu geizig war.

Rasch lief er zum Computer
klickt' bei 'ner Flirtline ein,
traf dort auf eine Uta,
genau die sollt' es sein.

Das Mädel schien im wonnig
und war verbal nicht faul,
und überreichlich Honig
schmiert' sie ihm bald ums Maul.

Ach, ruf mich doch privat an,
unter nullhundertneun,
schmachtete sie bald dann,
ich würde mich so freu' n.

Dem Menschen wurde wärmer,
sein kleiner Freund ward groß,
an Geist wurde er ärmer,
die Nummer schien famos.

Man sprach von Freud' und Wonnen,
über sehr lange Zeit,
auch wollt sie zu ihm kommen,
der Weg sei ja nicht weit.

Statt ihr kam eine Rechnung,
just die vom Telefon,
in seine Wohnungsfestung,
das hatt' er nun davon.

Denn die war vielfach teurer,
als mehrmals auszugehn,
merkt er, vor Schreck schon klarer,
doch blässlich anzusehn.
 
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Danke Adele, für die trostreichen Worte, dafür widme ich Dir auch mein neuestes Werk:




Wiedergeburt per Internet


Unter einem großen Baum im Schatten
träumen im Schlamm zwei alte Ratten.
Sie träumen von vergangenen Tagen,
als das Leben war noch zu ertragen

Als sie sonnten sich in Hängematten
Oben ohne und nur unten etwas hatten.
Das süße Leben haben sie genossen
Am Abend ist Champagner reich geflossen.

Langweilig ist doch dieses Rattenleben
man darf sich nicht in Hängematten legen
und Champagner darf man auch nicht trinken.
Muss in diesem Sumpf bestialisch stinken.

Eines Tages kam vorbei ein Reitersmann,
Erstaunt guckt er die Ratten an.
An den Augen hat er sie sofort erkannt,
„Wie schön, daß ich euch wiederfand!“

Da stutzten auch die beiden Ratten:
„Ist´s nicht der Bock, den wir im Stalle hatten?“
Seine Züge und die Augen sind uns so vertraut
die uns lüstern immer angeschaut.

Zum Mensch geworden, schick herausgeputzt,
Auch sein Gaul hatte damals uns genutzt
Als Butler war er aufmerksam und treu.
Die Augen sind die gleichen, nur der Schwanz ist neu

Wie hat sich die Welt verändert heute,
Das Pferd war ein Mensch, der Reiter ein Tier
und die Ratten waren Töchter reicher Leute.
Sie sind beim Baden ertrunken, jetzt sind sie hier.

„Wie könnt ihr dieses Leben nur ertragen,
als Ratten?“ Fragt der Reitersmann.
Bei Eurem Anblick dreht sich mir der Magen,
ich weiß, daß ich euch retten kann.

“Man kann mit Genen manipulieren
und klonen nach Belieben.
Man kann entmenschen und enttieren.
Es wird im Internet beschrieben.”

Er haut das Pferd mit einem Stock.
„Du bist kein guter Mensch gewesen!“
„Und du warst nur ein Ziegenbock,
seit wann kannst du denn lesen?“

„Du willst uns helfen, lieber Reitersmann?
Wir können wieder richtig oben ohne baden?“
„Eilen werde ich so schnell ich kann
und das Rezept herunterladen“

Die Zeit vergeht
die Hoffnung verweht,
die Ratten werden älter
und die Nächte kälter.

Ein Gewitter kommt gezogen
mit Hagel, Donnern und Blitzen.
Ein Ast kommt im Sturmwind geflogen
auf dem zitternd zwei nackte Damen sitzen.

Dampf steigt aus der Erde empor.
Die Vögel jubilieren im Chor.
die Fische hüpfen im See herum,
nur die Vierbeiner stellen sich dumm.

Endlich die Sonne wieder scheint
und unter dem großen Baum im Schatten
die beiden Schwestern im Glück vereint
die sich so lange nicht gesehen hatten.

Plötzlich ergreift sie Angst und großes Entsetzen
Ist es das Ende, oder der Anfang eines bösen Traumes?
Im Morast finden sie Knochen und Kleiderfetzen
und eine tote Ratte im Schatten des großen Baumes.

Neben einem traurig-leblosen Pferdeskelett
finden sie ein zerknittertes Reiterjackett
und eine dreckverschmierte, zerrissene Hose
Aus dem Latz wächst eine junge, rote Rose.

Auf einem Teppich liegen Flaschen mit Mixturen
Spirituskocher, Pfannen, Mull und Eieruhren,
Ein verblasstes Buch in einer Regenpfütze
und ein toter Ziegenbock mit Butlermütze.

„Users Manual“ steht auf dem Buch
„Was mag das sein, sind wir von Gestern?
Was soll der Chloroformgeruch?“
Fragen besorgt die beiden Schwestern.

„Microsoft Downloads“ steht hier auf Seite vier:
„Wie macht man schnell aus einem Mensch ein Tier?
Man läßt ihn im Datenschrott ersticken,“
Beim "Bluescreen" braucht er nur „Delete“ drücken

Eine böse Zeit, es folgt das große Erwachen,
und das, was folgt ist nicht zum Lachen:
Schlimme Gedanken die Damen jetzt quälen
sie können jetzt bis drei nicht mehr zählen.

„Ich dachte, wir waren Vier
als Pferd und Reiter waren hier.
Wo kommt der Bock her und die Ratte?
und das ganze Zeugs hier auf der Matte?

Ekelerregt halten sie plötzlich inne:
Der Bock und die Ratte...?, Nein, wir waren nur vier:“
Die bittere Erkenntnis, es schwinden die Sinne:
„Eine von uns beiden war demnach ein Tier?!“

Die Wahrheit werden sie nie erfahren ,
den Baum nicht mehr finden unter dem sie waren
Ob sie noch einmal oben Ohne baden wollen
oder lieber im Internet Männer verführen sollen?

Die Wiedergeburt dank Microsoft läßt hoffen.
Wenngleich doch viele Fragen bleiben offen:
„Error“ weil man das Wichtigste vergessen hatte,
wer der Bock war und wer die Ratte?


Gruß Avor
 
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Lieber Avor.

Da kann ich nur hoffen, dass Du mich nicht als Ratte siehst. Obwohl, auch die haben ihre Reize.
.
 
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Rattenmatte

Eine Ratte
hatt´ ne Matte
darauf schlief sie
und verschied sie
in dem Gulli
ohne Pulli.
 
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wenn es auch keine Ratten sind......


Entwicklungstraum

Ach wäre man doch längst schon so weit,
Dank Gentechnologie und chemischen Säften,
sich passend zu mischen, ob lang oder breit,
was man eben braucht, nach besten Kräften.

Ich mixte mir schnell ein herziges Wesen,
wie eine Milch gebende Eierkuh,
oder gar Hexen ohne Reisigbesen,
die zauberten dann Schokolade dazu.

Oder ein Pferd, das gleichzeitig fliegt,
die Pferdeäpfel als Schusswaffen nutzt,
dazu noch jeden Vertreter besiegt,
und den häuslichen Abfall als Futter verputzt.

Statt eines Haustiers hätt' ich ein Viehiekel,
gekreuzt aus Schwein, Schal und Staubsauger,
das als Müllschlucker dient und Wadenwickel,
das machte am Abend die Wohnung noch sauber.

Und gehe ich schließlich in die Politik,
dann bau' ich 'nen Sparmensch, der Geld scheißt sofort,
und es mir gibt voller Freude und Glück,
denn wichtig ist doch, was hinten raus kommt.
 
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O-Ton Adele:

... ich kann nur hoffen, dass Du mich nicht als Ratte sishst...



Ach Adele, was Du schon wieder denkst.
Es hätten auch Täubchen sein können, aber die reimen sich nicht auf Schatten. Trotzdem „schäm“



Zum Trost ein kleines Betthupferl:

Der Steinbock sagt zum Widder
„Ich geh zur Jungfrau jetzt!“
Das ruft der Zwilling bitter:
„Mein Bruder hat sie schon besetzt.“


Guts Nächtle
 
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Sternzeichen

Ach ja, die Sterne,
die sind in der Ferne,
sie wollen uns grüßen
mit Händen und Füßen
die sie doch nicht haben.
Das schlägt auf den Magen.

Sie wollen nicht weichen
und geben uns Zeichen.
Die sind recht banal,
doch glaubt allemal
das Volk auf der Erde,
das Bestes d' raus werde.

So blickt man nach oben,
die Sterne zu loben,
was sie uns verheißen,
derweil wir verbeißen,
in Freude Freude und Not,
uns ins Horoskop.

Das steht n der Zeitung,
als Betriebsanleitung,
für' s tägliche Leben,
den Ratschlag zu geben,
der uns immer rettet,
und an Blödsinn kettet.
 
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Helden


Schwerter klirren, Kampfgeschrei
blutrot verfärbt sich die Erde.
„Au!“ Stöhnt ein Samurai.
„Au!“ Stöhnen auch die Pferde

Fanfaren erklingen,
den Sieg zu erringen.
Die Erde bebt unter Pferdehufen
und keiner hört des Hauptmanns Rufen:

„Haltet inne Krieger!
Wir sind doch schon die Sieger!“
Doch nicht enden will der Kampf.
Der Hauptmann ruft: „Was soll der Krampf!“

Mann gegen Mann, die Reihen haben sich gelichtet.
wo doch die Feinde längst geflüchtet.
„Hört ihr nicht die Friedensglocken läuten?
Geht nach Hause zu euren Frauen und Bräuten!“

„Beendet den Streit, laßt uns Kirschblüten pflücken
und uns´re siegreichen Häupter damit schmücken!
Die Fanfaren sollen blasen zum Kirschblütenfest!“
„Scheiße Hauptmann, im Kirschbaum ist ein Wespennest!“


Schönen Tag und erfolgreiches Schaffen!
 
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Helden


Schwerter klirren, Kampfgeschrei
blutrot verfärbt sich die Erde.
„Au!“ Stöhnt ein Samurai.
„Au!“ Stöhnen auch die Pferde

Fanfaren erklingen,
den Sieg zu erringen.
Die Erde bebt unter Pferdehufen
und keiner hört des Hauptmanns Rufen:

„Haltet inne Krieger!
Wir sind doch schon die Sieger!“
Doch nicht enden will der Kampf.
Der Hauptmann ruft: „Was soll der Krampf!“

Mann gegen Mann, die Reihen haben sich gelichtet.
wo doch die Feinde längst geflüchtet.
„Hört ihr nicht die Friedensglocken läuten?
Geht nach Hause zu euren Frauen und Bräuten!“

„Beendet den Streit, laßt uns Kirschblüten pflücken
und uns´re siegreichen Häupter damit schmücken!
Die Fanfaren sollen blasen zum Kirschblütenfest!“
„Scheiße Hauptmann, im Kirschbaum ist ein Wespennest!“


Schönen Tag und erfolgreiches Schaffen!


Avor
 
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Ich weiß zwar nicht, um was sich Avors Samurai streiten, vielleicht um den letzten Tropfen Apfelschorle bei brütend heißem Wetter, dennoch habe ich eine andere Art Kampfplatz in eigener Sache anzubieten.:

Intelligentia aufgepasst: Meinem kindlichen Gemüt entsprechend habe ich eine recht freie Adaption auf den Rhythmus eines Kinderliedes geschrieben. Wer von Euch kommt darauf, um welches Lied es sich handelt?

Kleiner Hinweis: Im Gegensatz zum Text spielen Hagebutten eine Rolle. Ja, ja, mein fataler Zugang zur Natur.... (gemäßigtes KIchern)


Der Redakteur

Im deutschen Blätterwalde,
nun hört mal her,
da thront auf hoher Halde
der Redakteur.

Wo kommt der denn plötzlich her?
Auszuweichen ist so schwer,
dem allwissend schlauen Redakteur.

Schon hat er mich gesehen,
ich werd' ganz blass.
Trotz meiner Augen Flehen
denkt er sich „Fass!“

Schnell hat er sich eingeklinkt,
meine Story neu verlinkt,
auf der Wahrheitssuche, der Redakteur.

Jetzt macht er sich Notizen,
ich werd' ganz klein,
formt die verbalen Spitzen,
das muss so sein.

Fehler machen gilt nicht mehr,
ach, ich gräme mich so sehr,
weil er mich durchschaut hat, der Redakteur.

Auch ich hab' was geschrieben
und bin ganz stolz.
Doch hat er mich zerrieben
wie morsches Holz.

Ich erkenn' den Text nicht mehr,
und mein Herz wird mir so schwer,
vor den strengen Augen vom Redakteur.

Dann heißt es Zeitung machen
mit sehr viel List,
wählen aus vielen Sachen
was wichtig ist.

Ist sein Hirn auch manchmal leer,
will der Leser, bitte sehr,
Spannung, Action, Tiefsinn vom Redakteur.

So macht er seine Arbeit
von Tag zu Tag,
denkt manchmal kurz und oft weit,
grad' wie er' s mag.

Die Recherche plagt so sehr,
wenn es manchmal wen' ger wär',
stöhnt vor dem Computer der Redakteur.


Ach ja: natürlich wieder gespickt mit Apostroph´ s
 
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Adele fragt

"Wer von Euch kommt darauf, um welches Lied es sich handelt?"

Was gibt es zu gewinnen?

Meinst Du "Ein Männlein steht im Walde..."

oder

"Es tanzt ein Biba Butzemann in unsrem Haus herum, fidibumm"


Gruß Avor
 
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Lieber Avor

Da zeigt sich doch der wahre Poet. "Ein Männlein steht im Walde" stimmt, allerdings ohne fidibumm.

Gewinnen?????????????????????????????????

Ganz gemein grins!!!!!!!!!

Bis zum nächsten Gedicht
 
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Aus stets aktuellem Anlass...

Freier Wille

Gott gab dem Menschen einen freien Willen,
der nutzt es aus, den Rachedurst zu stillen,
in seinem Namen And' re umzubringen.
Behende wetzt der Mensch schnell seine Klingen.

Wem soll der Schöpfer letztlich denn beistehen,
bei welchem Kriegsherrn an der Seite gehen?
Heißt er nun Gott, Jahwe oder Allah,
er viel zu oft ein Vorwand für das Morden war.

Das Leben miteinander scheint sehr schwierig,
denn Gottes Schöpfung "Mensch" ist furchtbar gierig.
Auch, wenn der Mensch Raketen schießt zum Mond,
das Frieden schaffen ist er nicht gewohnt.
 
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Fledermaus-Gespräche

(Aus der Serie „Tierisch-menschlich“ )

“Als Mensch könnt´ ich bequemer schlafen,”
nicht mit dem Kopf nach unten, welch ein Graus.
„Vielleicht im Bett bei einem Grafen?“
Denkt an der Scheunendecke eine Fledermaus,

„Vielleicht in Wien in einer großen Villa,
beim Hofkapellmeister Johann Strauß.
In seinem Himmelbett in zartem Lila,
wo er mich schuf, die Fledermaus.““

„Wär´ ich ein Mensch, ich würde Boris heißen.”
hört man den kleinen Bruder denken,
“Um Mädchen in der Wäschekammer aufzureißen
und nach drei Sekunden ein Bobbele zu schenken.”

„Ach...“ denkt die Schwester sehnsuchtsvoll:
...warum ist dieser Prachtkerl keine Fledermaus?
Mit ihm hier stundenlang zu hängen wäre wundervoll,
Kopf nach unten, Beine gespreizt, der Blick gerade aus.

“Ich wollt´ ich wär ein Huhn ...”
ich bräucht´ nichts mehr zu tun?!“
probiert klein Baby jetzt zu gackern.
„Hab keinen Bock, mich für euch abzurackern.

Man muß was tun für´s Wohlergehen
hat ein Großonkel dritten Grades geschrie´n.
„Ich habe Boris in Wimbledon gesehen
als er Halma spielte mit der Queen.“

“Ich lass mich von den Damen nicht bedrängen!“
ruft der Vater, „das wäre alles zum Kotzen.
Und mit Boris immerfort am Balken hängen
und mit dem Kopf nach unten dumm zu glotzen.“

Die Großtante von Opa ruft: „lch will hier raus!
Ich hab´ Heimweh nach dem Tal der sieben Hügel.
Hier hält es doch kein Mensch mehr aus.“
ich hab´ schon einen Wadenkrampf im Flügel.“

Die Oma schreit “Oh lieber Gott! -
ich träumte , ich sei ein Mensch, wie unerträglich.
War behängt mit rostigem Gold und anderem Schrott
und fiel von der Decke es schmerzt mich jetzt unsäglich !“

“Ich bin ein Mensch, ich habe es gesehen!”
ruft eine entfernte Verwandte.
“Mein Onkel machte Schnaps aus Schlehen
und getrunken hat ihn meine Tante.“

„Schuld an allem ist die Politik!“
Ruft ungefragt ein junger Bengel.
„“Die haben im Hirn doch einen Knick!“
„Halts Maul, du bist ja auch kein Engel!“

Wir können nicht wie Menschen logisch denken”
beruhigt Opa, „Fledermäuse wollen immer übertreiben.
Frau Merkel wird schon die Geschicke lenken
und Münte wird uns auch gesonnen bleiben

Auch der er liebe Gott und Dabbeljuh, der Präsident
wollen für uns´re kleine Welt doch nur das Beste
Auch die anderen, die man zur Genüge kennt
und die Herren mit der weißen Weste.

“Ihr habt doch keine Ahnung, ihr Idioten!”
ruft jetzt barsch die Mutter,
“kommt her und zeigt mir eure Pfoten
Jetzt wird gebetet und dann gibt´s Futter.

Dann beten sie gemeinsam das Große Nachtgebet:
“Lieber Gott, lass uns wie die Menschen menschlich bleiben,
vergib uns´re dummen Gedanken, wenn es geht,
Wir wollen auch keine Unzucht mehr treiben.

Langsam dämmert der neue Tag
für die Fledermäuse wird es jetzt Nacht.
Sie schlossen die Augen - dann gab´s einen Schlag.
und irgend etwas hat im Gebälk gekracht

“Hurra” - rief eine greise, männliche Fledermaus,
die bisher schlief und plötzlich aufgewacht:
“Jetzt weiß ich es, ich heiße Johann Strauß!
Ich hab´ gegeigt und eine Fledermaus dabei gemacht.”

“Johann Strauß?! - Dann bin ich der Kaiser von China”!
„Ich bin Boris!...“ Gelächter ertönt in allen Ecken, -
dann von unten, leise und verhalten “Ich bin die Große Katharina !”
Es war die kleinste von fünf aufgescheuchten Haferschnecken.


Schönes Wochenende allerseits!


Avor
 
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noch ´ne Fledermaus

Eine kleine Fledermaus
spielt so gerne Geige,
wartet gierig auf Applaus,
dann fällt sie vom Zweige.
 
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Ein Sonntagsbraten

Eine Katze von fraglichem Range
nimmt ein namenloses Mäuslein in die Zange.
Es schimpft und wehrt sich ohne Angst und Bange:
„Mit mir machst du das nicht mehr lange!“

Guten Appetit!

Avor
 
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Karate Maus

Die Maus, die kann Karate,
gerade wie Bruce Lee,
es kriegt 'ne dicke Backe,
die Katze jetzt, und wie.

Sind nicht nur Warzenschweine,
die diesen Kampfsport lieben,
das Mäuschen, dieses Eine,
auf einen Streich haut Sieben.

Die Katze kriegt das Grausen,
wie schmerzt nun ihre Seite,
lässt 's Mäuschen lieber sausen,
und sucht ganz schnell das Weite.

Die Katz' macht jetzt 'nen Bogen,
um jedes kleine Tier.
Man kann die Maus nur loben,
die Katz' wird Vegetarier.
 
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Schuld und Sühne


Da hilft kein Jammern und kein Klagen,
kein guter Sonntagsbraten war die Maus.
Schmerzen muss die Katze nun ertragen.
Die Maus schlug ihr die Zähne aus.

Die Karateschläge haben punktgenau gesessen.
„Was ist geschehen ?“ Hört man die Katze lallen.
„Ich wollte diese blöde Maus nur fressen,
Was hat ihr daran nicht gefallen?“

„Noch nie ein Braten, den ich fing
mir schamlos durch die Lappen ging
und sich über mich noch lustig macht.
Ich muss verhungern jetzt, dann Gute Nacht.“

Mit letzter Kraft, die ihr geblieben
sucht sie den Weg zum nächsten Gotteshaus.
Die Lust zum Beten hat sie hingetrieben:
„Lieber Gott, treib dieser Maus den Teufel aus“

Auch die Maus hat den Weg zu Gott gefunden:
„Herr Pastor, ich habe gesündigt und das Naturgesetz mißachtet.“
Einem Gottesgeschöpf habe ich bereitet schwere Wunden,
dass es sterben muss und jetzt vor Hunger schmachtet.“

„Eine Katze war´s , die mich zum Mittsagsmahle auserwählte,
als ich der Sünde verfiel weil der Teufel in mich fuhr.
und ich die arme Katze mit Karateschlägen quälte.
Ich habe mich versündigt gegen Gottes Natur!“

Der Pastor sagt: „Das wist Du büßen,
ich werde mit Gottes Hilfe dich zur Strafe fressen.
Du wirst mein karges Mittagsmahl versüßen,
du hast im falschen Beichtstuhl gesessen.“

Der Pastor war ein schwarzer Kater,
der die Unglücksmaus fest in den Krallen hat.
Sie schreit nach Vergebung zum himmlischen Vater,
doch die Stimme wird matt, - und der Pastor satt.


Guten Appetit


wünscht Avor
 
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