Heise/TAZ: BGH verbietet Online-Durchsuchung von Computersystemen

AW: Heise/TAZ: BGH verbietet Online-Durchsuchung von Computersystemen

Hallo,

um das Thema „Biometrische Erfassung“ wieder in ernsthafte Bahnen zu lenken, habe ich mir über den Sinn und Zweck so einige Gedanken gemacht.

Da mein biometrisches Konterfei nebst Fingerabdruck nach der vorjährigen USA-Reise - wie bereits geschildert - gespeichert und weltumspannend abrufbar ist, fühle ich mich nunmehr in der Lage, Erfahrungen zu sammeln , wie sich mein Leben dank - oder wegen dieser neuartigen Registrierung verändert hat oder in fernerer Zukunft verändern wird. Ich werde regelmäßíg hier an dieser Stelle berichten.

Eines aber vorneweg: Noch verspüre ich keine Auswirkungen. Der Grund mag sein, daß mein persönlicher biometrische Abguss noch nicht vollständig ist, da meine mehr oder weniger dunkle Vergangenheit nebst Vorstrafenregister zum damaligen Zeitpunkt in den USA noch nicht bekannt waren. Das wird sich aber bald ändern, wenn ich auch hier in der Heimat nur noch biometrisch existiere. Dann dürften Probleme bei künftigen Grenzkontrollen wohl nicht zu vermeiden sein.

Was geschieht, wenn der Computer meines Einwohnermeldeamtes gerade streikt? Komme ich dann mit dem Vermerk „nicht identifizierbar“ erst mal in Quarantäne? Wie reagiert der Grenzbeamte, wenn er ließt daß ich als Kind immer Äpfel geklaut habe und als Erwachsener notgedrungen aus dem Hotel gelegentlich eine Rolle Klopapier mitgehen ließ? Was ist, wenn einmal die gesamte Weltbevölkerung biometrisch erfasst ist, gibt es überhaupt ein so leistungsfähiges Netzt das in Sekundenschnelle die fragliche Person fehlerfrei mit ihrem gesamten Vorleben, allen Gesetzesübertretungen nebst anderen Gebrechen und akuten Infektionen identifizieren kann? Ein Profil zu erstellen mit allen Parametern um vorauszusehen, ob der Betreffende irgendwelche krummen Dinge im Gastland planen könnte? Ob es dann schneller geht als bei der bisherigen manuellen "Geichtskontrolle"?

Viele Fragen hätte ich noch zu diesem Thema, denn so ganz wohl ist mir nicht, selbst wenn ich eine blütenweiße Weste hätte. Die Computer und das ganze EDV-Netz mag ja reibungslos und fehlerfrei funktionieren, mehr Angst habe ich allerdings vor den Menschen, die es bedienen und besonders vor denen, die damit Mißbrauch treiben könnten. Aber die Erfinder werden schon wissen, was in solchen Fällen zu tun ist. Sie mögen meine dummen Fragen verzeihen. Es waren auch nur ein paar flüchtige Gedanken.

Vielleicht gibt es eine praktikable Notlösung: Immer ein aktuelles, notarisch beglaubigtes Foto mitnehmen. In meinem Falle ist es ein Autogrammfoto, handsigniert mit Widmung von Avor. Das hielt ich auch der Dame bei der Passkontrolle unter die Nase um ihr die Arbeit zu erleichtern und das Knipsen zu ersparen. Aber sie fand es überhaupt nicht lustig. (Wahrscheinlich hatte sie noch kein Internet).


Ein schönes Wochenende

wünscht Avor
 
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mal zurück zum eigentlichen Thema
Fazit: Bundestrojaner zerstört auf der Strafrechtseite genau den Beweis, den er erbringen sollte.
An der polizeirechtlichen Front zerstört er die Verantwortlichkeit des Störers, weil nach dem Einsatz des Bundestrojaners, die Verantwortlichkeit nicht mehr nachzuweisen ist.
Vergleichbar damit, als ob Kriminalbeamte, die einen Tatort auf Spuren z.B genetische Hinweise
untersuchen sollen, diesen mit ungeschützter Straßenkleidung, Brechstange und Suchhund gründlichst
kontaminieren. Die Vorstellung, dies wäre bei einem PC möglich, ist schlicht nicht diskussionfahig.

Nachtrag: Wenn es möglich wäre, einen einzelnen PC gezielt anzugreifen, dann frage ich mich,
wieso das keiner der vermutlich hunderttausende von bösartigsten Hackerprogrammmierern geschafft hat. Das macht das BKA mal eben im dunklen Kämmerlein. Sorry aber das ist so albern, das man es ignorieren könnte, wenn es nicht (auch bei völliger Unbrauchbarkeit und Nichtrealisierbarkeit) der Einstieg und das Alibi zur Vernichtung des demokratisch/freiheitlichen Staates und Umwandlung in einen Überwachungsstaat wäre.
 
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Wenn es möglich wäre, einen einzelnen PC gezielt anzugreifen, dann frage ich mich,
wieso das keiner der vermutlich hunderttausende von bösartigsten Hackerprogrammmierern geschafft hat. Das macht das BKA mal eben im dunklen Kämmerlein. Sorry aber das ist so albern, das man es ignorieren könnte, wenn es nicht (auch bei völliger Unbrauchbarkeit und Nichtrealisierbarkeit) der Einstieg und das Alibi zur Vernichtung des demokratisch/freiheitlichen Staates und Umwandlung in einen Überwachungsstaat wäre.
Zum Letzten zuerst: den Überwachungsstaat haben wir schon längst. Deutschland ist Weltmeister im Überwachen von Telefonen, kennt den sog, Lauschangriff, besitzt abertausende von Videoüberwachungsanlagen, bei Demonstrationen sind Videoaufnahmen der Polizei die Regel, es gibt anlaßlose Personenüberprüfungen, sogn. Platzverweise, Reiseverbote, grundlose Meldeauflagen (z. B. anläßlich der Fussball WM), Absperrungen ganzer Landstriche für Veranstaltungen (G8 ) usw. usf. Dass Politiker und Bürokraten kaum je dafür eintreten die Bürgerechte zu stärken und verbale Kraftmeierei einem Innenminister offenbar immer gut zu Gesicht steht, - ich kenne keinen, dem ich nicht reaktionäre Gesinnung und eine Affinität zu rechtsradikalem Gedankengut attestieren würde, - rundet das im Grunde nur ab.

Die Entwickler von Schadroutinen streben maximalen Schaden an. Jeden PC einzeln anzugreifen wäre in etwa so nützlich wie die Strategie einer Supermacht zur Abschreckung potentieller Gegner Schrotflinten einzulagern. Daneben stösst das natürlich auf ganz praktische Probleme: der Angreifer kennt seine potentiellen Opfer in der Regel gar nicht und sie sind ihm als Individuum vermutlich auch egal. Er will sie ja nicht kennenlernen, sondern ihre Ressourcen nutzen oder beschädigen, ihre Kontodaten ausforschen usw.

Bei Ermittlungsbehörden wird das üblicher Weise anders sein. Die interessieren sich für die Person, ihre Kontakte, Hintergründe, Absichten usw. Wobei man mit dem sogn. "Bundestrojaner" den Pfad des Üblichen sicher verlassen müßte, denn technisch wird der gezielte Angriff m. E. nicht möglich sein, auch wenn das die einzige Chance wäre, die Software vor der Entdeckung einigermaßen zu sichern. Was massenhaft im Einsatz ist, wird entdeckt.
Die Behauptung, man würde einen "gezielten Einsatz" vornehmen (können) ist aber auch deshalb nötig, um eine kleine Chance zu bekommen das Ganze juristisch überhaupt zu stemmen: einen Generalangriff auf die Bevölkerung wird das BVerfG niemals passieren lassen. Also darf man das nicht offiziell publik machen; müßte es sogar leugnen, selbst wenn es anders gar nicht geht. Wobei auch der Einzelfall die Vernichtung des Beweismaterials nach sich ziehen würde. Da hat "Der Jurist" sicher recht. Daran zu drehen dürfte wieder verfassungswidrig sein. Das ficht die Macher ja erkennbar nicht an, weshalb ich wiederhole: Staat, Demokratie und Verfassung werden nicht von außen sondern von innen bedroht. Die wahren Verfassungsfeinde sitzen an den Schaltstellen der Macht.

M. Boettcher
 
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Die Entwickler von Schadroutinen streben maximalen Schaden an. Jeden PC einzeln anzugreifen wäre in etwa so nützlich wie die Strategie einer Supermacht zur Abschreckung potentieller Gegner Schrotflinten einzulagern. Daneben stösst das natürlich auf ganz praktische Probleme: der Angreifer kennt seine potentiellen Opfer in der Regel gar nicht und sie sind ihm als Individuum vermutlich auch egal. Er will sie ja nicht kennenlernen, sondern ihre Ressourcen nutzen oder beschädigen, ihre Kontodaten ausforschen usw.
Das ist sicher richtig, aber wenn es doch einfach geht, wie uns Innenminister/Chef des BKA glauben machen wollen. (sogar ohne Schadstoffausstoß) Favorit zur Zeit: Exploit...
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/87421
BKA-Präsident: Online-Durchsuchung klappt ohne Schadsoftware
Es gibt jede Menge "Promis", die sehr wohl bekannt sind, so dass sich der eine oder andere
Hacker liebend gerne (gewinnbringend ) einhacken würde. Die Kontendaten z.B gezielt aus dieser
Bevölkerungsgruppe zu fischen oder andere Intimdaten sollte doch bestimmt den Ehrgeiz wecken ..
Die Behauptung, man würde einen "gezielten Einsatz" vornehmen (können) ist aber auch deshalb nötig, um eine kleine Chance zu bekommen das Ganze juristisch überhaupt zu stemmen: einen Generalangriff auf die Bevölkerung wird das BVerfG niemals passieren lassen.
deswegen propagiert man hier ja auch hilfsweise den Minirechtsbruch....
 
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passend dazu:
http://www.freitag.de/2007/15/07150201.php
SCHäUBLES NEUES SICHERHEITSPAKET*Träten diese Maßnahmen in Kraft, wäre das Volk potenziell sein eigener Staatsfeind

http://www.augsblog.de/2007/04/15/kai-raven-in-der-blogrolle/
Vermutlich werden Seiten wie Kai Ravens in Zukunft noch viel wichtiger werden. Wer das erschütternde Interview mit Überwachungsminister Innenminister Wolfgang Schäuble heute in der “Welt” gelesen hat, weiß, was ich meine. Der Mann, der im Interview mal eben so eine Festplatte mit einem Programm verwechselt, plädiert weiter für die heimliche Online-Durchsuchung privater Computer. Und andere Irrsinnspläne mehr…
 
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Weiß gar nicht, wo die Probleme liegen sollen: http://www.pcwelt.de/know-how/software/31737/index.html
Die PC-Fernsteuerung über das Netzwerk sorgt für schnellen und einfachen Zugriff auf entfernte Computer.
Besonders einfach geht's mit Windows XP.
Diese oder eine vergleichbare Software (ein wenig modifiziert) wird (gemäß GG-Zusatz) auf allen PCs zwangsinstalliert.
Verhandlungen laufen bereits mit Microsoft es in Vista als Standardkomponente (quasi als Rootkit) unsichtbar für User länderspezifisch zu installieren. Die Administratorfunktion wird generell abgeschafft. PCs können grundsätzlich nur mit Userrechten eingesetzt werden. Jede zusätzliche Softwareinstallation muß behördlich genehmigt werden. Wenn Deutschland dies durchgezogen hat, wird es Vorbildfunktion für alle Staaten haben insbesondere die USA und die Staaten der ehemaligen UDSSR
PS: Das ist noch Satire, aber wer weiß...
 
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/88408
Nun will Schäuble selbst den in einem Rechtsstaat zentralen Grundsatz der Unschuldsvermutung aushebeln, um präventive Massenüberwachungsmaßnahmen zu ermöglichen.
Nun ist es klar, dass er auf einen brutalen Überwachungs- und Willkürstaat ala DDR aus will.
Krasser kann man die demokratische Maske nicht fallen lassen.
Urban Priol gestern abend im ZDF schrieb:
Verfolgungswahn und Kontrollverlust.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/18/0,4070,5265618-5,00.html

Wirtschaft und Verfassungsschutz klatschen begeistert Beifall
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88402
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88392
 
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/88408

Nun ist es klar, dass er auf einen brutalen Überwachungs- und Willkürstaat ala DDR aus will.
Krasser kann man die demokratische Maske nicht fallen lassen.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/18/0,4070,5265618-5,00.html

Wirtschaft und Verfassungsschutz klatschen begeistert Beifall
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88402
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88392
Wie hat das Urban Priol gestern so schön gesagt:
"Aus lauter Angst, dass islamistische Terroristen unsere demokratische Grundordnung angreifen, zerstört er sie lieber gleich selber." (sinngemäß)
 
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,478073,00.html
Rührt Innenminister Schäuble am Rechtsstaat? Der Innenminister sorgt mit der provokant Äußerung, bei der Terrorabwehr gebe es keine Unschuldsvermutung, für Aufregung - vor allem bei Kabinettskollegin Zypries. Die Genossin wundert sich nur noch über ihren Kollegen.
sich wundern sollte eigentlich schon vorbei sein, vom Kopfschütteln müßte die
eigentlich schon ein Schleudertrauma haben

http://service.tagesschau.de/poll/poll_dbdata.php?oid=6637506
ARD-Umfrage schrieb:
Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchungen, Abkehr von der Unschuldsvermutung
- inwieweit sind die Pläne zur Terrorabwehr verhältnismäßig?
.....
Innenminister Schäuble benutzt die Angst vor dem Terror, um einen
Überwachungsstaat aufzubauen. Der Verfassungsminister ist eine
Gefahr für das Grundgesetz. > 96.8%
das bedarf keines Kommentars
 
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,478151,00.html
Ein Spitzentreffen der Koalitionschefs soll den Streit über Wolfgang Schäubles Anti-Terror-Politik beenden. Der Innenminister sei selbst ein "Sicherheitsrisiko", schimpfte SPD-Mann Benneter. Die FDP rief Kanzlerin Merkel auf, Schäuble zu stoppen.
Stimmt, die gibt es ja auch noch, die Europakanzlerin. Hat die nicht laut Verfassung
die Richtlinienkompetenz oder folgt sie dem Beispiel ihres Ziehvaters im Problemeaussitzen...
 
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http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,478256,00.html
Bei der gestrigen Umfrage auf tagesschau.de, ob die Pläne unseres Innenministers zur Terrorabwehr verhältnismäßig seien oder nicht, stimmten bis heute morgen 96,8 Prozent von über 50.000 Teilnehmern der Aussage zu, dass der Minister eine Gefahr für das Grundgesetz sei. Mit anderen Worten: Für sich selbst kann Herr Schäuble in diesem Falle die Unschuldsvermutung schon mal als abgeschafft betrachten. Ein schöner erster Erfolg. Wir gratulieren.
 
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,479103,00.html
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat den deutschen Sicherheitsbehörden Gesetzesverstöße bei ihren Maßnahmen zur Terrorabwehr vorgeworfen. Die Pläne von Innenminister Wolfgang Schäuble seien "maßlos" und bedrohten den Rechtsstaat.
Sie sind vor allem saudumm.
http://www.ftd.de/meinung/dasletzte/:Das Letzte Schlapphut CC Feld/189978.html
Schlapphut im CC-Feld
http://www.gulli.com/news/verfassungsschutz-blamiert-2007-04-24/
Verfassungsschutz blamiert sich mit offener Empfängerliste in Rundmail
Klare Worte: von "Daten-Dilettanten" spricht Thomas Knüwer, wenn er vom deutschen Verfassungsschutz redet. Die Schlapphüte verschickten ihre letzte Rundmail mit sichtbarer Empfängerliste: Jeder der angeschriebenen erhielt frei Haus den kompletten Mailverteiler des Verfassungsschutz.
 
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/88824
Das Bundeskanzleramt hat am heutigen Mittwoch in der Sitzung des Innenausschusses des Bundestags eingeräumt, dass die umstrittenen heimlichen Online-Durchsuchungen von Computern durch Geheimdienste des Bundes bereits seit 2005 auf Basis einer Dienstvorschrift des damaligen Bundesinnenministers Otto Schily (SPD) stattfinden.
Illusion ist jederzeit schöner als die Wirklichkeit
Dem Vernehmen nach gibt es aber noch Probleme bei der praktischen Durchführung der Online-Durchsuchungen. So soll von Regierungsseite beklagt worden sein, dass so viele Daten gesammelt worden seien, dass man ihrer nicht Herr habe werden können.
Jeder, der auch nur einen Funken Ahnung vom Internet hat, weiß nicht, ob er über diesen
Nonsens lachen oder weinen soll.
Was das mit der versprochenen gezielten On-line Durchsuchung zu tun haben soll,
entzieht sich mir.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88793
Erst mit der derzeit geplanten Änderung des Strafrechts, die das Abfangen von Daten unter Strafe stellen soll, könne ein weiterer Schutz entstehen
ach was, dann macht sich das BKA sogar strafbar...
Ein Problem für soziale Netzwerke im Internet blieben aber die Crawler, sagt Manfred Friedrich, der bei der Seite StudiVZ für den Datenschutz zuständig ist. "Als 'öffentlich' geschaltete Informationen können sowohl von registrierten Nutzern als auch von automatisierten Abfragen gelesen werden."
vermutlich betätigt sich das BKA als Crawler...
 
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/88824

Illusion ist jederzeit schöner als die Wirklichkeit
Mein Senf dazu:

Welches Verfahren hat man konkret zugegeben? Wenn seitens der Bundesregierung etwa behauptet wird, die Behörden könnten so wunderbare Dinge wie: den PC eines Internet-Nutzers, dessen Standort, Betriebssystem und Zugriffsberechtigungen auf den PC unbekannt sind (!) einen Trojaner unterjubeln, so behaupte ich, dass das glatt gelogen ist.

Insbesondere behaupte ich, dass dies völlig ausgeschlossen werden kann, wenn der fragliche Nutzer sich

a) über ISP im Nicht-EU-Ausland in das Internet einwählt
b) eine VPN-Verbindung zu einem Server im Nicht-EU-Ausland aufbaut
c) der User Router/Firewall benutzt
d) der User ein Live-System von einem PC bootet, der über keine
Festplatten verfügt bzw. dessen Festplatten sich über einen Schalter
von der Stromversorgung trennen lassen.

Andernfalls gelingt das Kunststück ja wohl ebensogut mit den PC der Bundesregierung oder anderer Regierungen, Behörden und Firmen. Da wundere ich mich schon ein wenig, wie denn die Bundesregierung sich ihrer Geheimnisse noch sicher sein will.

Wer's denoch kann: bitte vor laufenden Kameras den Beweis antreten. Ich akzeptiere als Nachweis den Abzug mindestens einer Festplatte von Target-PC ab Staatssekretär aufwärts. ;-)

http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=12642510&forum_id=116010

M. Boettcher
 
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Die Frage, die ich mir immer wieder stelle: Gibt es auf irgendeiner Hierachieebene im BKA Mitarbeiter,
die auch nur im Ansatz solche Überlegungen verstehen?
Üblicherweise verhält sich der Kompetenzlevel umgekehrt proportional der B bzw A Gehaltsgruppe.
Darüberhinaus ist Fachwissen in jedem Fall der Karriere abträglich.

Sollte es Mitarbeiter geben, die deinen Ausführungen folgen können, möchte ich
deren Seelenzustand besser gar nicht wissen. Diejenigen, die den Unfug verbreiten und protegieren,
sind schmerz- und merkbefreit und daher doppelt gegen Skrupel geschützt.

PS: Selbst Computermagazine verbreiten kritiklos diesen Quark
http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/78535/
 
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Die Frage, die ich mir immer wieder stelle: Gibt es auf irgendeiner Hierachieebene im BKA Mitarbeiter, die auch nur im Ansatz solche Überlegungen verstehen?
Die haben durchaus Leute mit Ahnung in ihren Reihen. Sogar richtige Informatiker. Allerdings nur auf Ebenen ohne weitergehende Entscheidungsbefugnis.
Sollte es Mitarbeiter geben, die deinen Ausführungen folgen können, möchte ich deren Seelenzustand besser gar nicht wissen.
Spitzenbeamte sind I.d.R. Verwaltungsrechtler oder Verwaltungsfachwirte mit irgendwelchen nutzlosen Diplomen.
Also Leuten, die in ihrem Leben nie etwas gelernt haben, womit sich im realen Leben etwas sinnvolles anfangen lässt.
Diejenigen, die den Unfug verbreiten und protegieren, sind schmerz- und merkbefreit und daher doppelt gegen Skrupel geschützt.
Eigenschaften, die für eine Beamtenlaufbahn absolut unverzichtbar sind.
PS: Selbst Computermagazine verbreiten kritiklos diesen Quark http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/78535/
Die PC-Welt stufe ich bezüglich ihrer Kompetenz unmittelbar vor der Computer-Bild ein. In jeder zweiten Ausgabe die 1000 besten Windows-Tricks, streng geheime Hacker-Tools usw. usf. :rolleyes:
 
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Sollte es Mitarbeiter geben, die deinen Ausführungen folgen können, möchte ich deren Seelenzustand besser gar nicht wissen. Diejenigen, die den Unfug verbreiten und protegieren, sind schmerz- und merkbefreit und daher doppelt gegen Skrupel geschützt.

PS: Selbst Computermagazine verbreiten kritiklos diesen Quark
http://www.pcwelt.de/news/sicherheit/78535/
Wenn die Behörden behaupten würden, sie könnten den Datenstrom eines PC eines ihnen namentlich und bezüglich des Wohnorts bekannten Verdächtigen mitlesen, solange der via deutschem ISP und unverschlüsselt mit dem Internet kommuniziert: geschenkt. Das ist an der richtigen Schnittstelle kein Problem. U. U. kann man dem auch per Installation vor Ort HW und/oder SW modifizieren. Dem sogn. Bundestrojaner werden aber Fähigkeiten nachgesagt und von allzu Vielen leider geglaubt, die u. a. auch als Begründung für das wunderbare Tool herhalten müssen. Als da wären:

gezielter Einsatz: soll heißen, die Verbreitung geschieht nicht wie bei üblichen Trojanern. Dazu werden Hilfskonstrukte bemüht (social engineering), deren Erfolg von der willigen Mitarbeit der Auszuforschenden abhängt. Unglaubwürdig!

Installation ist in jedem Fall erfolgreich: ich kaufe das 'mal. In der Konsequenz würde das bedeuten, dass PC nicht zu sichern sind. Dann haben alle Experten, die in der Vergangenheit anderes behauptet haben und die Firmen, die entsprechende Technologien, Tools und Geräte liefern, gelogen? Nehmen wir auch das einmal an. Dann trifft diese Feststellung selbstverständlich auch auf die PC von Behörden, Parlamenten und Regierungen zu. Daher wäre es geradezu unverantwortlich, dass die immer noch PC einsetzen. Kann sich aber die Regierung schützen, dann können das kriminelle Organisation auch; mindestens dann, wenn Geld fast keine Rolle spielt. Der einfachste Schutz besteht in dem von mir schon mehrfach skizzierten Szenario eines festplattenlosen PC, der ein Live-System bootet und mit dem man via ISP im Ausland und VPN Daten mit enem ebenfalls im Ausland stehenden Server austauscht. Wer da nicht vor dem PC sitzt, den nicht per Videokamera überwacht oder von diesem wenigstens per Abstrahlung Bildschirm und Tastenbetätigungen mitliest, hat keine Chance den Inhalt zu belauschen. Software-Instalation ist praktisch unmöglich und hätte, so es doch geschieht, eine Haltbarkeit bis zum Shutdown.

Fazit: der Bundestrojaner ist ein Hoax, die Diskussion darum leicht surreal. Zumindest was die Eignung gegen organisiertes Verbrechen und Terrorismus angeht. Herr und Frau Jedermann aus Deutschland könnten vermutlich ausspioniert werden, wenn man die deutschen ISP zur Mithilfe zwingt. Wobei so ein Ansatz das BVerfG wohl nicht passieren dürfte. Technisch kann jeder zumindet das Ausforschen seiner HD verhindern. Er boote eine Live-CD/DVD und unterbreche die Stromversorgung zur Festplatte*). In kleineren Netzen kann man den Direktzugriff blocken und den Internet-Betrieb über ein von DVD-bootendes Live-System (Knoppix) und X-Window-Sessions realisieren.

M. Boettcher


*) Geschäftsidee: Kabelverlängerung für die Stromversorgung der Festplatte mit Schalter zur Frontplatte. Der Schalter kann bei Desktop PC neben den nach vorn geführten USB- und Card-Reader-Anschlüssen plaziert werden oder als separate Bohrung neben dem Reset-Knopf. Im Bundle mit einer Knoppix-DVD und einem günstigen Zugang zum Corleone-Internetknoten für ein Jahr läßt sich sicher der eine oder andere Euro abgreifen.
 
AW: Heise/TAZ: BGH verbietet Online-Durchsuchung von Computersystemen

Fazit: der Bundestrojaner ist ein Hoax, die Diskussion darum leicht surreal. Zumindest was die Eignung gegen organisiertes Verbrechen und Terrorismus angeht.
leicht surreal ist mittlerweile maßlos untertrieben. Was dort im Deutschen
Bundestag vom Stapel gelassen wurde, hätte Kafka zu seinen kreativsten Zeiten vor
Neid erblassen lassen. Eins haben sie vor allem mit Kafka gemeinsam:
Es sind Alpträume schlimmsten Kalibers. Nicht weil es einen realistischen Hintergrund hätte,
sondern weil dieses Kasperletheater im Namen des deutschen Volkes inszeniert wird.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/88859
 
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