AW: 0137-Lockanrufe Pfingsten/Sommer/Herbst 2006: Hier melden
Die Adresse gehört zu einem Firmenregistrierer, der mit "The Duke" zusammen arbeitet (Dort gibt es aber auch einen
international renommierten Mailboxservice. Wenn mal zufällig jemand in London ist - das liegt nur wenige Meter von "Victoria Station" entfernt). "The Duke" registriert für die UK-Firma Firmen in Panama. Im Falle der "Studio 911 Ltd" ist "The Duke" allerdings als "nominee director" (~"Strohpräsident") zurückgetreten, weil er mit solchen Geschäften nichts zu tun haben wolle.
Leider konnte er mir nicht einmal mitteilen, wo denn diese ominöse Firma registriert sein soll. In Panama gibt es keine, in UK (dort solle ich laut "The Duke" nach weiteren Informationen suchen) gibt es die Firma ebenfalls nicht. Schliesslich fragte ich in London an, wo mir der (deutsche) Vertreter (S*F*) einer dort registrierten Firmengründerfirma mitteilte, er sei gegen Zahlung von
3500 Euro bereit, "erste Nachforschungen anzustellen"
I suggest a retainer of 3.500,- Euro would cover the initial discussion.
Diese Firma verwendet übrigens auch weitere Adressen (mit und ohne Nennung von "The Duke"), die ebenfalls ein buntes Spektrum an Googlehits ergeben (ich erinnere nur an "Millionengewinner", die in einem Buch von Herrn E* über die "Internetmafia" eine herausragende Rolle spielen - ebenfalls vertreten von "The Duke" R*C*)
Wenn ich dann höre, dass Anfangsermittlungen in Deutschland eingestellt werden,
weil es an Strafanzeigen mangelt, dann wundert es mich umso mehr, dass erfahrene Mitglieder hier meine Bestrebungen unterminieren, durch private Strafanzeigen Ermittlungen in Gang zu bringen, auch um damit
zu belegen, dass die BNetzA ihrer in TKG §67 Abs. 3 festgelegten Verpflichtung nicht nachkommt, diese Betrugsfälle an die StA weiter zu geben. Käme die BNetzA ihren
Verpflichtungen nach, würden die Ermittlungen wahrscheinlich auch eingestellt werden, aber man könnte dann wenigstens erkennen, dass hier ein rechtsfreier Raum besteht, der bewusst ermöglicht wurde und der bewusst aufrecht erhalten wird.
Entweder wir haben in Deutschland einen Rechtsstaat oder wir haben hier ein Kasperletheater. Die Antworten darauf hätte nicht dieses Forum zu geben, sondern unsere Politik, hier konkret: Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesjustizministerium.
Nur wenn man das eben gar nicht in Gang bringt, könnte der falsche Eindruck entstehen, unser Justizsystem habe das im Griff. Denn das hat es nicht! Ich erinnere in diesem Zusammenhang noch einmal an meinen Lesetipp
"Ermitteln verboten".
0137-Betrug gehört sicher nicht zu den schlimmsten und wichtigsten Themen - aber es ist ein einfach zu erklärendes Beispiel dafür, dass wir nur mehr in einem Scheinrechtsstaat leben. Der Rechtsstaat kann gegen Schwarzfahrer Erfolge feiern und manchmal gegen Raubkopierer - aber an der gut organisierten Kriminalität scheitert er kläglich! Und das darf bitteschön nicht thematisiert werden, weil sonst u.a. auffallen würde, dass der gute Schutz, den Kriminelle geniessen, wenn sie in Panama oder auf den Virgin Islands ihre Firmen registrieren, nur die logische Folge von Systemen "legalisierter Kriminalität" ist - beispielsweise durch "Steueroptimierung" in Milliardenhöhe zu Lasten des "Sozialstaats". Auch hier ein Lesetipp:
"Asoziale Marktwirtschaft".
Ich habe immer wieder betont, dass für mich dieser lächerliche Windmühlenkampf hier nur ein "Stellvertreterkrieg" ist. Wenn man das alles zusammen sieht und auch in einem größeren Zusammenhang sieht, dann wird klar, in was für einem Pseudorechtsstaat wir leben... und das ist das eigentlich Erschreckende, nicht die paar 0137-Abzocker, die straffrei ausgehen.
Zum Schluss noch ein Zitat von Heribert Prantl aus der Süddeutschen vom Wochenende: "Zahlt ein Täter genug Geld, ist die Sache aus der Welt" - aber das ist ja schon wieder ein anderes Thema, wenn es auch mit dazu gehört...
Sie hörten das Wort zum Sonntag