So, habe jetzt den Tag damit zugebracht hier alles zu lesen. Bin auch am ignorieren, aber dennoch im Zweifel, da sich der Sachverhalt bei uns ein wenig anders darstellt.
Ausgangspunkt, wie bei allen, oder zumindest einmal im Detail beschrieben hier: Anmeldung - aufpoppende Werbung mit NUR dem Button 'Geschenk wählen' oder so ähnlich - kein scrollen möglich - 3x versucht anzumelden - kamen aber ans Postfach nur mit anklicken dieses Geschenkbuttons, oder wie immer man das nennen will. Keine Aufforderung AGB zu lesen oder ähnliches. 3 Monate Testabo, kein Problem.
Unser Problem: der account selbst besteht seit mehreren Jahren. Vor 5 Jahren sind wir nach Österreich umgezogen. Der Account gehört meinem ältesten Sohn, der all die Jahre freemail genutzt hat, aber nur sporadisch. Manchmal noch nicht 1x im Monat. Mit der Volljährigkeit begannen die massiven Werbespots, die man man bis zu dem Zeitpunkt immer locker hat weg klicken können.
Was wir nicht gemacht haben beim Umszug, war die Adresse ändern, so dass immer noch die deutsche Adresse vorhanden ist - nicht die aus Österreich. Ich erzähle das nur aus dem Verständnis heraus der noch folgenden Ausführungen.
Passiert ist das alles ca. Anfang des letzten Jahres und ich weiß noch, dass mein Sohn ganz aufgeregt im März ankam, er käme nicht mehr auf sein mail-account, ob ich wüsste was da los ist. Habe selbst ettliche Leiderfahrung mit diesem Club bereits hinter mir. Das hier war mir jedoch neu.
Ich fragte ihn, ob er ein Club Abo abgeschlossen hätte. Nein - bis ihm das mit der Anmeldung einfiel und dass man ihn nicht weiterleiten konnte.
Wir dachten wir bekämen dann, wenn der account halt gesperrt wurde, eine Rechnung oder Mahnung von web.de.
dem war nicht so. Im April kam dann der erste Auslandsinkasso Brief, Kostenpunkt: ca. 100€. Ich sagte meinem Sohn, er solle dort anrufen, den Fall schildern. Vielleicht hatten die ja ein Einsehen, besonders wegen der nicht nachzuvollziehenden Rechnung über 20 Euro plus die ganzen Spesen.
Der Inkassomensch ließ aber nicht mit sich reden und behauptete, es sei besser schnell zu bezahlen, damit das ganze nicht noch höher werde, ausserdem hätte er ein Jahresabo, dass er (mein Sohn) dann kündigen müsse und immer schön seine Rechnungen zu zahlen. Völlig eingeschüchtert zahlte er die 100 Euro ein und wir schrieben ein Kündigungs- und Beschwerdeschreiben an die 1 & 1 (im Juli'11).
Nach ein paar Wochen war der Account wieder frei geschalten. Wir hatten im Brief erklärt, dass wir den account nicht mehr nutzen würden, da wir ein solches Geschäftsgebahren nicht verstünden, darauf hingewiesen, dass wir es als einseitigen Vertrag ansehen, da wir uns einer Bestellung über die Nötigung hinaus nicht bewusst waren. Nichts kam, kein Schreiben, keine mail.
Aus Angst habe ich meinen Sohn am Anfang jeden Monats ins Postfach geschickt, um nachzusehen, ob eine neue Rechnung eingegangen sei.
5 Monate lang kam keine Rechnung (bis Anfang Dezember). Über Weihnachten und Neujahr kam er nicht dazu nachzusehen, war unterwegs. gegen Ende Januar wollte er mal wieder nachschaun - gesperrt. Keine Chance zu schauen, was eigentlich los ist. Kein Brief der Mahnung/Rechnung/Kündigung, den hatten wir zumindest erwartet, da ja durch das Kündigungsschreiben auch die neue Adresse vorlag, wie auch durch das Inkasso büro.
Mit Verspätung (Eingangsdatum lag über dem gesetzten Termin) erhielten wir von der profactura eine Aufforderung über 103€ ca. für 1 Rechnung vom Dezember (15. /15 €), Febraur (24./5€), März (15./15€). Da der account ja gesperrt war auch hier wieder keine Möglichkeit den Schmarrn zu umgehen.
Aber wir ignorierten diesmal das Schreiben (auch wegen der Terminüberschneidung), weil ich mir dann zwischenzeitlich das ein oder andere angesehen habe hier im net. Ausserdem waren wir nach 5-monatiger Rechnungspause davon ausgegangen, dass die sofortige Kündigung gezogen hatte.
Das nächste Schreiben kam dann von einer Inkassostelle in Linz, die von der profactura/1&1 beauftragt war und stellte eine Forderung über 77€. Wie geht das haben wir uns gefragt. Fühlt sich mehr als dubios an.
Ich rief dort an und versuchte die Sachlage zu erklären, wurde unterbrochen mit dem Hinweis, ich solle widersprechen. Super dachte ich und verwies in dem Schreiben auf §119 BGB, §312c etc. und widersprach - nur um die gleiche Aufforderung noch einmal zu erhalten, mit der Zusatzforderung eines Schuldanerkenntnisses des Gesamtbetrags.
Wir ignorierten und die Schreiben wurden immer bedrohlicher. Erst einen Vollstrecker schicken zu wollen, der das Geld an der Tür eintreibt und im letzten Schreiben, dass man der Gläubiger Firma geraten habe, gerichtliche Schritte einzuleiten.
ich dachte super, dann kommt ja jetzt der gerichtliche Mahnbescheid - nix da. Der Postbote klingelte und wollte die mittlerweile 159 € kassieren.
Haben wir abgelehnt.
Dann kam gestern ein Brief einer österreichischen Anwaltskanzlei, die im Auftrag von 1§1, profactura und der is inkasso auftrat, mit folgendem Schlusssatz:
Die Zahlung hat bis zum ..... mit beiliegendem Zahlschein an mich zu erfolgen, andernfalls ich beauftragt bin, mittels Klage und Exekution gegen Sie vorzugehen.
Jetzt die eigentlich dicke Frage: web.de erklärt in den AGB, dass nach deutschem Recht verfahren würde. Wie Ernst zu nehmen ist die Behauptung der Kanzlei, Klage erheben zu können (besonders hier in Österreich)? Kann das nicht nur an einem deutschen Gericht erfolgen?
Habe versucht über die HARTL Rechntsanwalts GmbH Erkundigungen einzuziehen, inwieweit sie eine Zweitnierderlassung in Deutshcland hat, aber nichts gefunden.
Das Schreiben selbst heißt hier MAHNUNG VOR KLAGEEINREICHUNG
Gibts hier jemand aus Ösiland, der schon mal damit Erfahrung gesammelt hat? Ich war schon wieder drauf und dran einen Brief an 1&1 zu schreiben. Aber die antworten ja eh nicht und der account ist immer noch gesperrt.
sorry für das viele Gelabere, ich hoffe, meine Problematik verständlich dargestellt zu haben...
Danke euch - ist bisher das ausführlichste Forum, das ich gefunden habe