Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread

AW: Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread

@Reinhard, herrliche Zeilen in Vollendung!


Da die Dramaturgie in Sachen Frühjahrsputz bei uns ähnlich verläuft, will ich sie Dir und den geneigten Lesern nicht vorenthalten:

Frühjahrsputz

Auch ich bin ein geplagter Mann,
immer meiner Frau zu Diensten!
Wenn ihr gelüstet, dann und wann,
auch an Ostern oder Pfingsten.

Nicht nur am Tag, auch in der Nacht
Das ist bei ihr das Schlimme.
Was die macht, macht sie mit Macht,
brüllt mich an mit ihrer Fistelstimme.

“Bring mir den Hammer und die Zange!
Ein bisschen dalli, lahmer Sack!”
Was hat sie vor? Mir wird ganz bange,
Was soll jetzt dieser Schabernack?

Schlaftrunken wank´ ich in den Keller,
um ihre Werkzeugkiste schnell zu holen .
“Geht das nicht ein bisschen schneller?”
Ja, Liebste, zische ich verstohlen

Einen Schraubenzieher braucht sie noch,
Dann macht sie sich am Bett zu schaffen
und schreit mich an: “So hilf mir doch!
Gib mir die Zange, statt nur dumm zu gaffen!”

Die Dicke hämmert, schnaubt und schraubt.
Das Bett zerfällt in seine Einzelteile.
Die ganze Bude und der Teppich ist verstaubt.
Sie schreit: “Du stehst nur rum vor Langeweile!”

Die Bilder an den Wänden hat sie abgehängt.
Und die Schränke von denselben weg gerückt.
Ich stehe da, von Möbelteilen eingezwängt,
dann hat sie in die Küche mich geschickt.

“Du stehst mir nur im Weg herum!
Und das noch im Pyjama,
Bind´ dir ein Schürze um!
Und beweg dich mal, du altes Lama!”

Einen Eimer Wasser soll ich holen
“Doch wehe dir, es gibt Gerinnsel!
Den Tapeziertisch will sie und zwei Bohlen,
Ihren Spachtel und den Malerpinsel.

Ich kann nicht finden ihren Malerpinsel ,
auch nicht ihren Lieblingsspachtel .
“Wo bleibst du?” Hör´ich oben ihr Gewinsel.
“Such´ doch selbst , du alte Schachtel!”

Oh, was habe ich getan?
Sagte ich wirklich “alte Schachtel?”
Verzeih! Was bin ich für ein Blödian,
Ich wollte sagen “alte Wachtel!”

Ich höre Donnern und Krachen
Und sie mit ihrer Fistelstimme fluchen.
Mir ist jetzt nicht zum Lachen.
Zitternd muss ich jetzt das Weite suchen.

Reinhard, du hast Recht, fürwahr:
Ich verstecke mich nun auch im Keller
und bin auch nicht mehr, wie ich war,
hier, vor einem Fass voll Muskateller.

Wohl bekommts!

Gruß Avor
 
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Arme Kerle

Ihr armen Kerle seit ja zu bedauern,
wenn eure Frauen mit dem Besen lauern,
und nicht mit ihrem holden Lächeln locken,
um zu entfernen alten Dreck und Socken,

die irgendwann, es ist ja kaum zu glauben,
verschwanden euch aus den besorgten Augen.
Dass ihr geworfen habt die Dinger in die Ecke,
und dies alleine nur zu dem profanen Zwecke,

nicht mehr zu riechen müffeld' Käsedüfte,
die schnell verpesten zarte Frühlingslüfte.
Der Weg zur Waschmaschine war ja viel zu fern.
Das haben Männerbeine gar nicht gern.

Um sich des steten Staubes zu erwehren,
kann Mann den Schmutz auch unter' n Teppich kehren.
Dort lagert er wie ungeliebtes Handeln
und wird gewiss sich nicht zu Schätzen wandeln.

Ihr Herren seid im Reden wirklich wacker.
Doch quatscht ihr nur, macht lieber euch vom Acker.
Wie' s besser geht, erklärt ihr voller Wonne.
Helft lieber mit, sonst winkt auch euch die Tonne.
 
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Ein Dank an dieses Forum

Ich zitier Erich Kästner mal einfach ganz frech
und zweifel an vernünftiger Gabe:
Da sitzen die Kerle im Internet schon
und immer noch herrscht der gleiche Ton
und immer noch reden sie das gleiche Blech
- und Erich dreht sich im Grabe.

Sie haben nicht wirklich dazu gelernt,
wie hätten sie denn auch sollen.
Sie reden von Gewinn und von Profit,
das gaben ihnen die schon die Urahnen mit.
Sie haben sich davon nie weit entfernt -
und sie werden es niemals wollen.

Der Mensch, ein Wesen betrogen
von seinesgleichen, voller Trug & Lug?
Das "nutzt" die Technik und all ihre Tücken
mißbraucht ihren Sinn und sucht für sich Lücken?
Doch hier werdet ihr nicht belogen:
Informiert euch bei: Computerbetrug!


Schönes Wochenende
wünscht
Reinhard ;)
 
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Selbstbildnis anno 1975


“Dies Bildnis ist bezaubernd schön!”
ruft eine Dame und bleibt steh´n.
Ich, der Maler fühlte mich geschmeichelt,
als sie mit sanften Fingern d´rüber streichelt.

Die Dame ruft: “Oh welch ein Wunder!
´Herr mit Bart`, steht unten d´runter,
mit reichlich Patina, der Firnis angelaufen:
Dies alte Kunstwerk will ich kaufen!”

Sie ruft: “Ich zahle jeden Preis!”
Ich steh´ daneben und nicht weiß,
wie ich mich nun verhalten soll
und stell mich vor, hochachtungsvoll:

“Der Herr mit Patina bin ich und stehe hier,
es ist ein altes Jugendbild von mir!
Vor dem Spiegel habe ich mich selbst gemalt.
Das ist wahr und nicht geprahlt.”

“Ich nehme gerne jedes Geld der Welt,
wenn Ihnen mein Antlitz so gefällt,
mit Firnis und der Patina aus Jugendjahren,
unrasiert, mit schulterlangen Haaren.

Die Dame schimpft und war entsetzt,
ich hätte ihren Kunstverstand verletzt.
Dem widersprach ich vehement und wacker,
„Ich bin wirklich dieser alte Knacker!“

Wir Männer waren damals elegant,
die Weiber sind wie Vogelscheuchen rum gerannt.
Bunt bemalt und lange Stiefel bis zum Hintern,
damit er nicht erfriert in kalten Wintern.

Sie umhüllten sich mit alten Säcken,
verziert mit Flicken und mit feuchten Flecken,
mit Sonnenbrille und mit ungekämmten Haaren,
Um das Geld für den Frisör zu sparen.

Die Herrenmode änderte sich mit den Jahren:
Der Bart soll sich verfilzen mit den Nackenhaaren,
so lang wie möglich, war der große Renner.
Vornehm waren jetzt Clochards und Penner.

Weiber in grauen Schlappermänteln bodenlang,
fegten den Bürgersteig mit schlacksigem Gang.
Mal fegten sie links, das nächste mal rechts.
Es fegten auch Damen fraglichen Geschlechts.

Mal von vorne fegen, mal von hinten
Oft konnten sie kein Ende finden.
Andere polierten den Boden lieber enthüllt
Zum Polieren waren auch die Herren gewillt.

Der neueste Schrei hieß “Befreiender Sex.”
es störte nur das lange Bartgewächs.
Geduldig legte die Dame das Kunstwerk beiseite,
die Läuse suchten erschrocken das Weite.

Ein Floh erstarrte vor Schreck und wurde irre,
er benahm sich sonderbar in dem Gewirre .
Der Herr begann, sich maßvoll zu erregen.
Nur die Dame hatte nichts dagegen.

Sie konnte nicht sehen des Fremdlings Gesicht,
sein Bart und das Haupthaar waren zu dicht
doch das störte nicht beim gemeinsamen Pennen,
es ist ein Mann, das war zu erkennen.

Vergangene Zeiten - das Bild ist verkauft.
In „Jüngling mit Bart“ ist es umgetauft
nachdem ich Rem und Brandt hineingeschrieben,
die Geschichte ist wahr und nicht übertrieben.


Hochachtungstoll

grüßt Avor
 
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Ein Fußballtraum

Das ganze Land im Fußballfieber.
Vor der Arena drängeln sich die Menschenmassen.
Millionen hocken vor dem Bildschirm lieber,
weil nicht alle in das Stadion passen.

Fernseh-Fußballmuffel aber gibt es,
die an and´rem Tatort gern verweilen.
Volksmusik ist auch nichts Schlechtes:
Schnell per Knopfdruck in den Stadel eilen.

Kenner ziehen die gehobene Kochkunst vor:
Gefüllter Hasenfuß, mit einem Rettich d´rauf.
Im Stadion fällt derweil das erste Tor.
Der Meisterkoch nimmt die Störung in Kauf.

Seine Quoten sind schon längst am Sinken,
auch in der Musikantenscheune wird es still.
Bald wird der Hasenfuß zum Himmel stinken,
weil niemand davon kosten will.

Grün spielt gegen Blau,
am Bildschirm sieht man es in Farbe gut.
“Grün gewinnt!” Ruft meine Frau,
Ich bin für Blau, mich packt die Wut.

Aufgeregte Burschen
rennen hinter einem Balle her,
auf nassem Rasen voller Furchen.
Sie rennen um die Wette, kreuz und quer.

“Kopfball!” Ruft der Reporter, “Das ist Fußball über Alles!”
Er fügt hinzu: “Der Ball ist rund!” - Ich muss es glauben.
Wenn aber Luft entweicht, im Falle eines Falles?
Ob das die Fifa-Regeln noch erlauben?

Tumult kommt auf, die Massen sind entsetzt:
Ein Grüner hat dem blauen Torwart die Hose zerrissen.
Auch im Gesicht vorne und hinten ist er verletzt,
der Grünschnabel hat etwas zu fest gebissen.
.
In der Hitze des Gefechts
passieren oft die dümmsten Sachen.
“Rot” zeigt der Vollstrecker des sportlichen Rechts:
“Hinaus! - Das darf man hier nicht machen!”

Es wird spannend, elf gegen zehn,
ein frischer Torwart musste her!
Der hat zu spät den Ball geseh´n:
Zwei zu Null, das traf ihn schwer.

Ein Spieler benahm sich im Strafraum daneben,
der Schiedsrichter wieder zur Pfeife griff:
Einen Elfmeter wird er jetzt geben,
die Spannung steigt vor dem schrecklichen Pfiff.

Noch schrecklicher war das Sieges-Geschrei:
“Tor!” Das Stadion gerät aus den Fugen
Das war das Traumtor Nummer drei,
Den Trainer sie aus dem Stadion trugen.

Es jubeln die Fans der Grünen auf den Rängen,
Verzweiflung macht sich bei den Blauen breit.
Zu Tränen rührende Kampfgesänge,
die Helden in Überzahl, dem Untergang geweiht?

Endlich ist erste Tor für Blau gefallen,
ich habe es genau gesehen.
Dann hör´ ich den Reporter lustlos lallen:
“Abseits,” - Das soll ein Mensch verstehen?

Wer spielt hier gegen wen?
Frage ich meine Frau.
“Morgen wird es in der Zeitung steh´n,
der Netzer weiß es sicher ganz genau.”

“Schienbein compactus
gegen Miniskus desastro!
Der vierte Torschuss
kam von Julius de Quastro!”

Delling und Netzer halfen mir auf die Sprünge
während der Halbzeitpause mit viel Werbung.
Sie meldeten, dass die Heilung des Torwarts gelinge.
Live sah man am Hintern noch die Kerbung.

Die zweite Halbzeit beginnt.
Schienbein Compactus mit vier zu null führt,
und eh´sich der Tormann von Miniskus besinnt,
hat er einen Luftzug neben sich gespürt.

Ein Querpass vom Brasilien-Star Roberto,
angenommen von seinem Schwippschwager Heinrich ,
Dann ein Längspass zum Chinesen Ching Chung aus Rico di Perto,
Der köpfte zum Fünf zu Null. Ach war das peinlich.

Meine Frau jubelt, ich bin sauer
und schalte zur Musikantenscheune um.
Doch was sehe ich in meiner Trauer:
Ein Tennismatch und Boris hüpft herum.

Der Fernhsehkoch hat auch nichts mehr zu bieten,
er wurde von Dauerbrenner Null-Null-Sieben abgelöst,
der zweimal starb und noch nicht ist zufrieden,
Meine Frau ist langsam wieder eingedöst.

Ich sah nur noch vom Spiel das Ende:
In der neunzigsten Minute fiel das letze Tor.
Der Torwart hob verzweifelt die Hände,
mit zerrissener Hose, ein Grüner davor.

Acht zu Null, welch eine Blamage!
Gegen eine Mannschaft in Unterzahl!”
Der Towart erhebt sich und kommt in Rage:
“Meine Mannschaft war nicht die erste Wahl.”

Schienbein compactus hat unverdient gewonnen.
Ein Biss musste den Kampfgeist von Miniskus vernichten.
Ein Desaster: Der Traum vom Pokal ist zerronnen.
Auf das Elfmeterschießen müssen wir heute verzichten.

Eine siegreiche Woche

wünscht Avor
 
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Vor den Hunden

Mir träumte einst, aus nicht ersichtlich Grunde,
ich ginge langsam aber sicher vor die Hunde.
Was willst du hier, bekläfft' mich dort ein Dackel,
beachte gleich, wie mit dem Kopf ich wackel.

Bisweilen auch mit meinem wohl geformten Schwanze
verführ' so manche Dame ich zum Tanze.
Wie willst du, Mensch, dies Werk noch überbieten?
Schon fühlt' ich mich gehörig zu den Nieten.

Bewundernd diese ausgeprägten Künste,
und eingehüllt in dieses Tieres Dünste,
erkannte ich: Ich bin nicht auserkoren,
und habe vor den Hunden nichts verloren.
 
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nur kurz zu einem hoch beliebten Thema..............

Telefonsex

Wie ist es doch verführerisch
und reichlich prickelnd sicherlich,
weil die Verbindung deutlich lose,
die Hand in der geöffnet' Hose

mal anzurufen eine Nummer.
So gern findet sich ein ein Dummer,
der sich bei laut gekeuchter Stöhnen,
einbildet, Frau will ihn verwöhnen.

Die Kerle werden wohl nicht schlauer,
egal ob Meister oder Bauer,
die, sprengt der Trieb erst mal die Knöpfe,
ausblenden rasch Gehirn und Köpfe.

Denn kostet schnell, man glaubt es nie,
viel Geld die eig' ne Fantasie.
Doch allen, die die Träume lieben,
den wünsche ich recht viel Vergnügen.
 
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Ein Besserwisser aus Asseln
wollt' keine Hilfe - nur quasseln:
Bei Computerbetrug
war keine Hilfe genug,
drum mußte er's schließlich vermasseln.

:smile:
 
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Fortsetzung, positiv

Doch findet er dafür oft schöne Worte
sie zu platzieren rasch an diesem Orte.
Auf dass auch Hilfe Suchende gewiss noch lesen
was seine Meinung zum Disput gewesen.

Weht durch den Beitrag nur ein laues Lüftchen
und scheint der Inhalt lediglich zum Fürchten,
verführt vielleicht auch Schwachsinn, da zu bleiben,
und in dem Forum weiter zu verweilen.

Hält der die die Maus ohn' hin bereit zum Klicken
so wird gewiss er Neues auch erblicken.
Denn schaltet er von einem Thread zum Ander' n,
wie viele Menschen durch die Landschaft wandern,

entdeckt er sicher vielen neue Sachen,
man glaubt es kaum, und doch ist es zum Lachen,
zwar keine Gnome, Götter oder Elfen,
doch sicher Tipps, die ihm doch weiter helfen.
 
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So, so............

Kleine Erheiterung

Ein Verslein hier, ein Verslein dort,
und auch so manches dumme Wort,
macht selbst den Moderator heiter
dr' um reimen wir genüsslich weiter.

„Administrator“ passte leider nicht ins Versmaß
 
Ich weiß alles besser oder: Lied eines Trolls

"Ich weiß alles besser!" - Lied eines Trolls

Ich brauch keine Belehrung, ich bin doch nicht beknackt:
Ich weiß alles besser, denn ich bin Autodidakt.
Sitz' in verschied'nen Foren schon tagelang und lerne,
erzähl' wie's geht oder auch nicht und ich troll' wirklich gerne.

Denn Ignoranz gehört dazu, ich könnte mir's nicht leisten,
vernünftig zu diskutieren, wie sonst die allermeisten.
Nein, Argumente kenn' ich nicht, wo käme ich da hin,
da hätte manches Posting dann gar auch noch einen Sinn.

:-p


Nachtrag:
Mit diesem Reimen - ist schon klar -
niemand speziell gemeint hier war. ;)
 
Erinnerungen

Erinnerungen

Als ich dich traf, warst du voller Unbehagen,
du hast dich mit dir selber nicht vertragen,
total verängstigt, als schreckhaft einzustufen
und du hast trotzdem viele Male angerufen.

Damit ich deine Probleme lös', oder erklär',
warum das eine so ist und das and're nicht mehr,
und wie du deinem Dilemma entfliehst
und warum du manche Dinge niemals siehst.

Im Lauf der Zeit hab' ich gelernt,
dass man sich von verwandten Seelen nie entfernt,
dass man nur etwas versteht, aber niemals ganz begreift
und einem nur die Zeit hilft - das ist es, was uns reift.

Vielleicht haben wir uns nie so richtig verstanden,
weil wir uns auf verschiedenen Ebenen befanden,
wie war das mit "Zwischen Mann und Frau"?
Es bleibt mir eine Hürde - und das wussten wir genau.

Ich wüßte nicht, wie hätt's ich besser machen sollen?
Ich schöpfte emotional stets immer aus dem Vollen.
Anscheinend war es für dich niemals genug.
Aussaugen und dann abtun - fandest du das klug?

Ich hätt' dich manches Mal so dringend gebraucht,
als ich mich genervt gefühlt hab' und oftmals geschlaucht.
Aber du bist selten auf mich eingegangen,
hab' ich mich an deinem Problem aufgehangen.

Gestern hab' ich dich von einstmals wieder getroffen
und es ist kalt, vergessen, nichts ist mit Hoffen,
das ich dir - was gewesen - kann beschreiben.
Es ist zu spät - lassen wir's bleiben.

:-?
 
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Verwandte Seelen

Selbst, wenn verwandte Seelen,
sich auch die Zeit oft stehlen,
ist dennoch man bereit.
Denn was bedeutet Zeit?

Dem einen gilt die Stunde,
verbracht in froher Runde,
nur wie ein Augenblick,
blickt er darauf zurück.

Den Nächsten mag es dauern,
auf die Sekunden lauern,
die rinnen nur zu zäh,
und sind nur „Ach und Weh“.

Es mag wohl das Begreifen
zu oft zu lange reifen,
bis man uns Bess' res lehrt.
Doch ist auch dies ein Wert.
 
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An einen Freund

Ein jeder Weg hat auch einmal ein Ende,
und keine Worte füllen ewig Bände.
So widme dich getrost dem neuen Schaffen,
statt leidvoll oft auf diese Welt zu gaffen.

Ein frischer Wind erfülle nun dein Leben,
und lerne nehmen, anstatt nur zu geben.
Behalte stets wie sonst ein off' nes Auge,
Es stütze und bewahre dich dein Glaube.

Wohlan mein Herz, geh' hin und suche Freude,
doch sieh' das Leben nicht als deine Beute.
Bedenke, dass doch alles, was wir haben,
nur Teil ist von des Schöpfers großen Gaben.
 
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Ketten

Ich steh vor meinem Haus in tiefer Nacht
ganz alleine unter einem Apfelbaum.
Sehnsucht ergreift mich hier mit Macht,
nach der weiten Welt – ein Kindheitstraum.

Hinaus aus diesem viel zu engen Land
mit einer Freiheit, die doch nichts mehr taugt.
Überwacht von oben, nichts bleibt unbekannt
und dafür wird man schamlos ausgesaugt.

Dunkle Gestalten irren durch die Nacht,
ich frage sie nach dem Wohin,
woher sie kommen, was sie dort gemacht,
was sie tun, zu welchem Sinn.

"Wer bist du, warum stellst du solche Fragen?
Ein Jedermann, der dort am Zaune steht?
Fehlt dir der Mut ein neues Glück zu wagen?
Auch für dich ist es noch nicht zu spät!“

“Warum bleibst du reglos auf der Stelle stehen?
Warten, auf eines neuen Tages trübes Licht?
Auch, wenn wir uns jetzt noch im Kreise drehen,
wir werden finden was wir suchen! - Oder nicht."

"Nein, zu spät ist es für mich noch nicht,
ich kenne mein Ziel, ihr seid nur Marionetten.
Ich würde gehen, wenn der Tag anbricht!
Doch mich halten fest hier meines Weibes Ketten."

Gruß Avor
 
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Weiber

Es sind doch für die Herren stets die Weiber
statt ihre eig' nen schweren trägen Leiber,
die, dr' auf will ich gerne wetten,
sie legen in die, so bequemen, Ketten.

Wie leicht ist es, zu jammern und zu lärmen,
Mann könnte nicht aus seinem Unbill sich entfernen.
Sind es womöglich mit auch die Gerüche,
die duftend wabern aus des Heimes Küche?

Ist es das Wissen, kommt Mann spät nach Hause,
dort wartet der Genuss der warmen Brause?
Könnte es sein, dass trotz des Streites locken
im Wäscheschrank die frisch gewasch' nen Socken?

So einfach kann ein Mensch sich doch vergraben
hinter der Arbeit und des Fernseh' ns Phrasen.
Und ist der Nächste nicht, wie ich es will,
dann seufzend schmollen, mehr und wen' ger still.

Hab' für mein Wohlbefinden ich den Ander' n nur erkoren,
dann hat die Liebe schon von Anfang an verloren.
Und steh' n im Leben dann nicht aufrecht alle Beiden,
so ist der Weg bereitet für das Leiden.
 
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