AW: Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread
Ostern in futura
Im nassen Grase lustlos grasen
fehlgeklonte Osterhasen.
Sie pressen unter Höllenqualen,
doch keine Eier kommen zum Bemalen.
Sie versuchen es mit Stemmen,
doch die blöden Eier klemmen
Das ist der Fluch der Wissenschaft,
die an fremdem Erbgut schafft.
Die Welt verbessern, Wunder schaffen!
Die Reichen werden reicher ,
kräftig werden bald die Schlaffen
die harten Nüsse werden weicher.
Man will verbessern auch die Hasen
die jetzt stöhnen auf dem Wasen
Rieseneier drängen jetzt zum Licht
doch aus engen Löchern geht es nicht.
„Gibt es keine Eier heuer?“
„Nein, die Eierfarben sind zu teuer!“
„Warum?“ fragt eine Kinderschar
Die Volksbank sagt, das Geld sei rar.
Die alten Hasen hatten´s besser,
obwohl das Gras war damals nässer.
Sie überwinterten in Klostern
und beteten bis Ostern.
Zu Erleuchtung gab es Eierquark
von einem Holzner aus der Steiermark.
Dann trank man Klosterfrau Melissengeist
von der Oberin, die schon verwaist.
In der Freizeit haben sie geschnitzt,
Bleisoldaten für die Nonnen und geschwitzt.
Später schwitzten auch die Nonnen
und die Bleisoldaten sind zerronnen.
Die Oberin ist dann gestorben,
Auch die Nonnen sind dahin gegangen.
Der Melissengeist war schon verdorben
mit Genen aus dem Gift von Schlangen.
Wie konnte das Unheil passieren?
Der Herr Professor hatte sich geirrt
Als die Mutationen wild grassierten
war sein Kopf schon sehr verwirrt.
Die Schüler übernahmen seine Lehre.
Dann ging alles über Kreuz und in die Quere.
Falsche Genen wurden manipulisiert
Auf Gewinn und Wachstum spekuliert.
Jetzt schlafen in verträumten Gartenlauben,
wo fröhlich turtelten die Turteltauben
Wasserbüffel mit entblößten Schleieraffen,
die geistlos auf die hohlen Eier gaffen.
Ein Mohrhuhn auf dem Kirchturm keucht
nach frischer Luft, der Puls ist abnormal.
Den Regenwürmern ist der Dreck zu feucht
den Bäuerinnen wird ihr Bett zu schmal.
Ein Wildschweineber flucht und stöhnt
„Ich ersticke hier in meinen sieben Häuten!“
„Mit Zwiebelgenen hat man dich geschönt“
ruft ein Zwerg unter zahnlosen Leuten.
„Nein, ruft vom Himmel der liebe Gott,
du hast Zwiebeln statt Mais gefressen
Deine Sauen haben dich verlassen und verhöhnt,
von gefügelten Hirschen werden sie jetzt verwöhnt.“
Gehörnte Katzen tummeln sich im See,
Heringsschwärme verirren sich im Wald
Hoch auf einem Baum prahlt ein Reh:
Ich bin ein Adler und kann fliegen bald.
“Warum fall´ ich von der Stange, wenn ich schlaf?
fragt den lieben Gott ein Schaf.
Warum kann ich meine Flügel nicht bewegen
und nur weiche Kaffeebohnen legen? “
“Mein liebes Huhn” hat Gott das Tier getröstet,
Du legst jetzt Kaffeebohnen, ungeröstet,
bist Menschenwerk, nicht Laune der Natur,
bist jetzt ein Schaf und brauchst bald eine Schur.“
“Was sagst du da - oh lieber Gott?
Warum treibst du mit mir solchen Spott?
Was bin ich denn, Schaf oder Huhn?
Was hast du, Herr, dabei zu tun?“
„Wo ist mein schönes Federkleid?
Ist meine Zukunft schon Vergangenheit?
Was soll ich mit dem blöden Fell,
das mir die Luft zum Atmen nimmt so schnell“
Auf meiner Haut es schrecklich juckt?
Warum hast du ohne Mitleid zugeguckt,?
Warum darf ich keine Henne bleiben?
Muß mir Gras statt Würmer einverleiben?
„Ich finde nicht mehr mein Gefieder
und der Hahn erkennt mich auch nicht wieder.
Was soll ich mit vier Hammelbeinen machen
da müssen ja die Hühner lachen.“
“Ich habe die Welt mit Liebe gemacht,
den Menschen den Verstand gegeben,
verhöhnt haben sie mich und ausgelacht.
Sie verloren die Achtung vor dem Leben“.
Getrieben sind sie in ihrer Gier nach Geld,
leben auf Kosten der Armen im Überfluss.
Berauben und plündern ihre schöne Welt.
Meine Pfaffen sind schwach und ohne Entschluss.“
„Wenn die Nimmersatts die Erde beraubt ,
die Quellen versiegen , die Nahrung verdirbt,
dann kommt die Strafe schneller als ihr glaubt
Wer sein Geld frisst, der auch an Vergiftung stirbt„
So werden sie sich selbst bestrafen,
sich auf ihrem Irrweg verzetteln
sie werden bei euch Hühnern und geklonten Schafen
um frisch gelegte Kaffeebohnen betteln.“
Die Osterglocken im Wind allmählich verstummen
die klugen Köpfe schmählich verdummen.
Draußen, auf dem nassen Wasen
sieht man aufgeplatzte Osterhasen.
Kein Summen hört man und kein Singen,
die Lust fehlt auch den Schmetterlingen.
Auch die Nachtigallen müssen Trauer tragen:
In Maulwurfsgängen auch am Tag sich plagen
Die Maulwürfe, von Riesenameisen umworben
sind unter Schmerzen an Mundfäule gestorben .
Maikäferschwärme in der Dezemberkälte rufen:
„Die Verbrecher, die das Chaos schufen,
die Obrigkeiten, Politiker und Pseudofrommen
werden die Strafe für ihr Tun bekommen!“
Selbstgeklonte Mörderbienen machen sich bereit
wild hinein zu stechen, wenn es Zeit
in diese Bande voller Irren und Idioten“
Eine rote Amsel hebt zum Schwur die Pfoten.
Eine Pferdemumie ruft aus ihrem Stall:
„Fröhliche Ostern überall!“
Fröhliche Ostern wünscht auch Avor