Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread

Rosenmontagswahl

Rosenmontagswahl

Schon seid de Römerzeit wir wisse
wos mir allzeit zu wähle misse
wir kimm net raus aus diesem Joch:
Ob Schröder, Merkel oder Koch.

Sogar mei Fra konnt i no wähle
un wenn ihr zwahundert Pfund miech quäle
obwohl i hunderd geheirat hab:
"Kaan Umtausch!" sachd der Richter knapp...

Doch immernoch am Telefon
do hast ka Wahl, do wähl'n die schon
um dich mal ganz schnell abzuzocke!
Du siechst die Rechnung, bist erschrocke...

Denn etz wählt sich a andrer fett,
er wählt für dich - du schnallsd des ned...
Erscht spät du merkst, wos Sach' ist -
un du dann finanziell der Depp bist.

Den Dialer muss ma angehn mit Bedacht
des braucht Gesetze und an Beirat.
hätts bei mir so lang gebraacht,
wär i no immer net verheirat...

Doch horsch, iech will net ibbertreibe
mier rücken illegalm zu Leibe:
Und sorgn, das endlich des an End nimmt
und jedes Kasse widda stimmt.

Die einen guten Content bieten,
denen sei wohl ihr Lohn beschieden.
Woh's net legal für nix und mau
die kring au nix. Alaaf, Helau...

Gruss
Reinhard :scherzkeks:
 
Tierisch menschlich


Bei Maulwurfs gibt es Streit im Bau
Sie schimpft: “Du blöder Hund!”
Herr Maulwurf gibt´s dann seiner Frau :
“Halt deinen frechen Mund!”
“Wie bitte? Bist du noch gesund?”
gab sie es ihm zurück nicht faul:
“Ich habe keinen frechen Mund,
ich bin kein Mensch und hab´ein Maul!



Ein Stinktier reißt das Fenster auf vor Wut
und schreit hinaus : “Mir stinkt es hier!”
Der Nachbar ruft: "Dir geht´s noch gut!
Du bist allein - und wir sind vier. "



Drei Schafe kommen von der Schur
und fühlen sich ganz schaurig.
Sie wollen fragen, “was ist das nur?”
Doch Hund und Schäfer sind auch traurig.
Der Hund erklärt dann weinend, was geschehen:
“Ihr seid nackt und habt eure Wolle verloren.
Dann hat man leider aus Versehen
euch auch die Köpfe abgeschoren. “

0:)


Ein schönes Wochenende

wünscht Avor
 
Mit großem Genuß und Vergnügen habe ich mich hier umgetan. Ich hoffe und wünsche noch viele Zeilen hier lesen zu dürfen. Erstaunt ist man immer wieder über den Ausdruck und die Kraft die in unserer Sprache liegt, den die ist gerade im Zeitalter des IT manchmal so weit weg.


Danke für eure Zeilen.

Grüsse Kalle
 
Hallo Kalle59
& vielleicht auch @ Sascha (?)

Von Klaus-Peter Wolf habe ich ein Gedicht zum Thema "Sprache" gefunden, ich finde, es ist etwas Wahres daran:


DU

täglich ringe ich mit Dir
buhle um Dich
benutze Dich
beute Dich aus
und lebe von Dir
bürste Dich gegen den Strich
Dich
Du Jedermannshure.

Wenn mich der Geruch
Deiner Freier stört
schruppe ich Dich ab -
trotzdem stinkt es
aus all Deinen Poren.

Deine geldgierigen Zuhälter behaupten
Du seist einfach nur schön
ästhetisch
aber unter Deiner dicken Kunstschminke
klaffen Wunden
die ich nur erahne.

So oft wurdest Du mißbraucht
und gehst doch immer noch mit jedem.
Meine geliebte Hure:
Sprache, Du Schöne.



Gruss
Reinhard :roll:
 
@Kalle 59,

gewiß ist die deutsche Sprache besser als ihr Ruf und ich finde auch, sie sollte nicht so
sehr “verdenglischt” werden. Aber es ist eine lebendige Sprache und im Zeitalter der
Globalisierung sind Veränderungen nicht aufzuhalten. Aber nur, wenn Veränderungen
sinnvoll sind und nicht nur blöde.

Es ist doch auch unsere Muttersprache, aus der wir die Feinheiten zwischen den Zeilen
herauslesen wollen und bis jetzt auch noch können. Aber trotzdem strotzt sie von
Fremdwörten, die längst als selbstverständlich in den Sprachgebrauch unserer Vorfahren
aufgenommen wurden und uns ebenso selbstverständlich sind.

Ich gehöre einer Generation an, die in der Schule noch Dingwörter, Eigenschaftswörter
oder Tätigkeitswörter lernten. Wir haben auch den idiotischen Versuch der damaligen
Machthaber mitbekommen, alle Fremdwörter aus unserer Sprache zu entfernen. Aus
einem Motor wollten sie einen Zerknalltreibling machen oder aus der Tablette einen
Gesundheitsrundling. Die Menschen, ja auch unsere Lehrer haben sich halb tot gelacht
und keiner hat diesen Mist mitgemacht.

Irrsinnig ist in meinen Augen auch das andere Extrem, daß Begriffe die in ihren
Ursprungsländern so ausgesprochen werden wie sie geschrieben sind hierzulande nun
erst in verenglischter Form hoffähig sein sollen. Es widerstrebt mir, mich diesem Trend
anzuschließen, zumal für mich diese Wörter in ihrer Ursprungssprache auch schöner
klingen. Ich werde daher solange es geht mobil bleiben und nicht “mohbeil”werden.

Die Verschlimmbesserungen und Vergewaltigungen unserer Sprache, die bestimmt auch
ihre Tücken hat wurde von Reinhard in herrlich ironischen Gedichten in diesem Thread
mehrfach glossiert. Man sollte über ihren tieferen Sinn des öfteren nachdenken!

Gruß Avor
 
Hallo Avor

Ich teile deine Ausführungen, nur unser Sohn ( 21 Monate ), stimmt dir nicht zu. Er findet haaaden, wir vermuten er meint Auto, oder auch hassisi( ich bin für Was das?, meine Frau Gib Das!! ), sollten auch Zugang in die deutsche Sprache finden. :bussi:

Im Ernst, es macht viel Spaß und Freude eure Zeilen zu lesen, und bei meinem Sohn?, nun, ich werde Überzeugungsarbeit leisten!!
Nochmals danke Dir und Reinhardt.

Grüsse Kalle
 
Zur Fastenzeit

1. Woche

:crys:

“Ach, bin ich ein armer Hund,
von Durst und Hunger gequält.
Auch auf der Lunge bin ich nicht gesund,
meine schönen Tage sind gezählt.”

“Kräftig war ich einst und stolz,
weltbekannt wie alle bunten Hunde,
geschnitzt aus allerbestem Holz,
auch der Schönste war ich in der Runde.
Gefressen hab ich und gesoffen
auch mit Hündinnen gern gehündelt.
Nun hat der Schlag mich hart getroffen!
Wenn´s kommt, dann kommt es gleich gebündelt. “

So röchelt nun das arme Tier und zittert
im nassen Schnee am Straßenrand,
auch sein Fell ist ganz verwittert
kein Schwein reicht hilfreich ihm die Hand.
Keine Hündin wird ihn mehr umarmen,
vom Fieber geschüttelt stirbt der arme Köter,
Die Kälte kennt auch kein Erbarmen ,
dann war er tot und wurde immer töter.

Nachruf:

Er war so kräftig, stolz und lebenhsfroh!
Zu früh hat er sein Leben ausgehaucht.
Doch Sterben mußte irgendwann er sowieso,
Nur einen Baum hätt´er dringend noch gebraucht!

0:)

Schönes Wochenende

wünscht Avor
 
Zur Fastzenzeit

2. Woche


Großstadtstraßen im Neonlicht.
Auf dem Asphalt eine Schlange namens Anna Conda
Von Schmerzen geplagt und mit Angstschweiß im Gesicht
hängt sie im Schlepptau einer Honda.

Polizeisirenen, Blaulicht, Feuerwehr -
Menschen die in Panik um ihr Leben rennen.
Autos bremsen, stehen quer,
doch niemand sieht ein Feuer brennen.
Eine Stimme schallt durch´s Megaphon:
Rette sich wer kann!”
Eine Mutter ruft nach ihrem Sohn,
der sich eines besseren besann:
Ein Mädchen er tröstet und beschützt,
das vor Angst um Hilfe hat geschrie´n .
Doch das hat der Mutter nichts genützt,
sie war sehr traurig, wie es schien.

Zwei Damen stolpern über einen Mann.
“Seht doch, diese Schlange dort!
doch weil der Ärmste nichts mehr sehen kann ,
will er athmen, doch die Luft dazu blieb lange fort.
Die Schlange ruft: “Das hab ich nicht gewollt!
Oh helft mir doch in meiner Not!”
Die Feuerwehr hat sie dann aufgerollt.
Sie stöhnt: “So bitte nicht, das ist mein Tod!”

Ins Krankenhaus wird sie dann transportiert
dort verlangt man ihren Krankenschein:
“Den braucht der Doktor, wenn er operiert!”
Der Doktor sagt: “Ich schau mal rein!”
Er kennt sich aus mit kranken Schlangen
Im Flur wird sie entrollt, weil sie noch ist gewickelt.
Nun liegt sie da, ganz lang voll Angst und Bangen.
Er tröstet sie: “Nun wird´s etwas verzwickelt!”
Eine Taschenlampe, befestigt an zwei Bohnenstangen
wird mit einem Spiegel in den langen Hals gesteckt.
Der Doktor guckt hinein, um Klarheit zu erlangen:
“Oh Gott - alles blau geschwollen und verdreckt”

Doch noch tiefer muß er gucken
in den langen Hals der armen Schlange
und wenn sie noch so würgen muß und schlucken
er braucht noch eine dritte Bohnenstange,
die er in Nachbars Garten schnell gefunden,
mit Draht und ärztlichem Geschick
mit den beiden anderen verbunden.
Dann in den Rachen schob in einem Stück.

“Hiiiilfe!“ Anna würgt und kotzt, es hilft kein Klagen.
Noch tiefer hat der Doktor die Stange reingeschoben
“Nein - ich kann den Schmerz nicht mehr ertragen!
Hiiiilfe! - Bin ich schon im Himmel droben?”
“Du blöde Schlange mußt noch saudumm fragen
und idiotisch durch die Wäsche gucken!
Ich hab´s geahnt, wie oft muß ich´s noch sagen:
Man soll Stachelschweine nicht unzerkaut hinunterschlucken!”


:troll:

Guten Hunger wünscht Avor
 
Zur Fastenzeit

3. Woche

0:)

Oben auf der Kirchturmspitze
dreht sich ein alter Wetterhahn im Wind.
Gezeichnet von Kälte, Sturm und Hitze,
und von den Vögeln die dort oben sind.
Vollgeschissen wird er auch von Tauben,
ausgelacht und respektlos verhöhnt.
“Was diese blöden Hühner sich erlauben,
die Kids von heute sind doch so verwöhnt.”

Unten, im heiligen Gotteshaus
weint ein Geschöpflein vor sich hin:
“Ich bin nur eine arme kleine Kirchenmaus.
Hilf oh Herr, weil ich so hungrig bin.”
Da sprach der Herr: “Sieh dort, die Bibel,
darin wirst du Trost und Hilfe finden.
Du wirst befreit von allem Übel
und auch erlöst von deinen Sünden.
Das Mäuslein tat, was ihm der Herr geraten,
das Buch der Bücher soll ihm Trost und Nahrung spenden.
Papier schmeckt zwar nicht wie ein Braten
hilft aber gegen Hunger und Verenden.

Der Küster kommt vom Turm herunter,
wo er den Wetterhahn vom Taubenkot befreite.
“Diese Teufelsbrut treibt´s immer bunter,
Herr, schaff diese Viecher mir beiseite!”
Das Gebet zum Himmel wurde nicht erhört,
“Was hast Du gegen Taubenkot?
Ist das alles, was dich an den Tauben stört?
Der Gockel ist doch eh´ schon lange tot!”

Der Saubermann sieht jetzt die Maus und ruft entsetzt:
“Was machst du dort mit diesem Buch?
Die Würde dieses Hauses ist verletzt!
Hau ab, sonst trifft dich Gottes Fluch!
An der Orgel liegen von dem alten Bach noch Noten
Im Beichtstuhl gibt´s Gebäck zum Knabbern
das dem Herrn Pastor fällt zu Boden
wenn er ewig muß mit Gaunern labbern!”

Das Mäuslein befolgte nun auch diesen Rat,
doch im Beichtstuhl fand es nichts zum Fressen.
Deshalb es den Pastor um Vergebung bat,
der hinter einem Vorhang still gesessen.
“Nehmt von mir die Schuld und meine Sünden,
ich habe die Bibel und das Gotteshaus entehrt
weil ich nichts besseres konnte finden
hab´ ich das jüngste Gericht verzehrt.

“Du wirst sterben!” verkündet der Erlauchte
“Auch ich habe heute mein Frühstück vergessen!”
Das Mäuslein zittert, der Pastor hungrig fauchte:
“Zur Strafe wirst du von mir aufgefressen!”

Bis sich das Mäuslein besann,
sein erbärmliches Leben verrann
und bevor der Irrtum aufgeklärt,
war das Tierlein schon verzehrt.

Ein schwarzer Kater mit blutbeflecktem Fell
leckt sich das Maul und schluckt noch schnell.
Dann betet das Vieh zum himmlischen Vater:
“Ich bin Hadrian, der schwarze Kater!
Ich habe die Sünderin bestraft in Deinem Namen,
schick mir jetzt des Pastors Köchin! - Amen!”

Dann geht er zum Beichtstuhl, wo der Pastor wartet:
Hochwürden, ich weiß, ich ging oft etwas weit.
Ja, ich habe gesündigt, doch ich fand es entartet,
wenn Sie und die Köchin knutschten zu zweit.
Wenn Sie, Hochwürden bei ihr im Bett gelegen,
sie streichelten und küßten ihre Brüste
bevor Sie ihr gaben den himmlischen Segen,
dann kamen auch bei mir Gelüste.

Sicher sind meine Sünden nicht zu verzeih´n
Doch ich will jetzt erleichtern mein Gewissen:
Ich hab, als die Köchin nach dem Segen wieder allein,
ihr stets mit Genuß in den Hintern gebissen.


:bang:

Gruß Avor
 
Alte Liebe rostet kaum

Eine alte Freundin ist mir heut begegnet,
vom Zahn der Zeit schon sehr verwittert.
Ihr Antlitz, einst von Schönheit reich gesegnet
ist faltenreich und sehr zerknittert.

“Mein Gott Walter” rief sie gut gelaunt,
als sie mich erkannte an der Stimme.
Ich sei alt geworden, sagte sie erstaunt
und so datterich, das sei das Schlimme.

Ach, war das damals eine wilde Zeit,
als wir beide waren jung und knackig
Wir liebten uns, meist nur zu zweit
und manchmal sogar nackig.
Wenn ich öffnen durfte ihre Bluse weit
und dann mit gut geübtem Schwung,
nachdem sie rief: “Allzeit bereit, ”
auch das Strumpfband und die Halterung.

Doch das Weib, das ich einst angehimmelt,
als ich sechzehn war und sie schon zwanzig.
sagt heute , ich sei schon angeschimmelt,
ein alter Fettsack wär´ich - und schon ranzig.

:bussi:

Schönes Wochenende

wünscht Avor
 
Zur Fastenzeit


4. Woche

:troll:

“In diesem Saustall werde ich nicht alt!”
schimpft ein Buntspecht, der jetzt nicht mehr bunt.
Die Stimme seiner Gattin aus der Tiefe schallt:
“Ich schwitze wie ein Wüstenhund!”

“Das Klima ist so ungesund und schwer erträglich,
was soll das Gedränge hier nur bedeuten?
Mir fehlt die Luft - ich ersticke kläglich
zwischen Mäusen, Ratten und anderen Leuten.”

“Echsen und Würmer sich um uns schlängeln
hier stinkt es wie in einem Jauchefaß!
Goldfische sich frech dazwischen drängeln
Steif sind die Flügel, klebrig und naß!”

Ein Dröhnen und ein Rülpsen ist zu hören.
“Was ist das für ein Bergwerk hier? “
Die Antwort kommt: “Laßt euch nicht stören,
wir wurden gefressen von einem Tier.”

Selbiges Tier erwiedert angewidert:
“Das Grobzeug liegt mir schwer Magen!
Ihr Gesindel habt euch bei mir angebiedert,
was nützt es euch, jetzt noch zu klagen ?
Wenn ich ein Mensch wär´,
würde ich mich gesünder ernähren.
Ihr Ratten schmeckt scheußlich, und bläht auch zu sehr.
Euch kann ich kein Wohnrecht mehr gewähren!”

“Ich will mich beschweren !”
ruft eine Heuschrecke unverzagt.
Doch niemand kann sie hören,
die Ärmste war schon abgenagt.

:bigcry: :devil2: :keks: :smiley: :gruebel: :scherzkeks:


Ein geruhsames Wochenende

wünscht Avor
 
Frühling

Wenn im Nußbaum steigt der Saft
kommt der Frühling bald mit Kraft!
Wenn die jungen Schleieraffen
fleißig an den Eiern schaffen
und turteln mit den wilden Tauben
in verträumten Gartenlauben,
dann kommen auch die Osterhasen,
die zur Weihnachtszeit im Kloster saßen
und sich ernährten dort von Eierquark
von einem Holzner aus der Steiermark,
und Bleisoldaten legten für die Nonnen,
wie schnell ist doch die Zeit verronnen.
Der Winter geht, vor dem sich alle scheuten,
jetzt werden bald die Osterglocken läuten.

Die Zeit der Fastnachtsnarren ist vorbei.
Andere kommen mit Geplärre und Geschrei
und wollen bieten wahre Sangeskunst,
die nur aus Lärm besteht und blauem Dunst.
Verstärkt mit tausenden von Kilowatt,
weil man zu wenig Stimme hat,
hüpfen sie herum in ihrer selbstgemachten Hölle,
oder bleiben jaulend stehen auf der Stelle.
Hinternwackeln oder Hüftspeckschwabbeln
und mit Extremitäten zappeln.
Jeder Gesichtsausdruck sitzt wie geschmiert,
so wie in vielen Stunden einstudiert.
Nichts wird hier dem dem Zufall überlassen
Wichtig sind allein gefüllte Kassen,
auch wenn der Kehlkopf aus dem Halse fliegt
Der wahre Lohn ist, wenn man trotzdem siegt!
Nur dumme Esel fragen, was das soll,
wir klugen Menschen aber finden´s toll,
daß man die Besten schickt zum Song Contest,
was einmal war ein Sängerfest.

Zum Wohle der Kultur!
Wird vom Schreck erwachen wieder die Natur?
Hat der Frühling noch die Kraft
damit im Nußbaum steigt der Saft?
Niemand turtelt in der Gartenlaube,.
vom Lärm geflüchtet ist die letzte Taube.
Nur ein paar entnervte Schleieraffen
traurig auf verdorbene Eier gaffen.
Auf nassen Wiesen lustlos grasen
ein paar entschlackte Osterhasen.
Kein Summen hört man und kein Singen,
die Lust fehlt auch den Schmetterlingen.
Auch die Amseln müssen Trauer tragen
warum deshalb noch sauer klagen?
Nur die bösen Wespen sind bereit
hinein zu stechen, wenn es Zeit,
sich zu rächen an der schlimmen Bande
die ihnen bringt nur Schimpf und Schande!

Die Zeit im Fluge vergeht
der Nußbaum noch immer steht.
Es steigt auch wieder in ihm der Saft,
der neue Frühling hat´s geschafft!
Auch die jungen Schleieraffen
wollen wieder an den Eiern schaffen.
und die flinken Osterhasen
wieder fröhlich auf den Wiesen grasen
und lustige Figuren auf die Eier pinseln,
wenn am Bach die Reiher winseln.
Die wilden Tauben in den Gartenlauben
turteln wieder mit den zarten Tauben.
Singvögel kommen aus dem Süden,
die Sonne lacht und ist zufrieden:
"Ich alte Kuh darf sowas noch erleben!
Singet alle, wem Gesang gegeben!"
In Ordnung ist endlich wieder die Welt.
Es ging von selbst - auch ohne Geld.

:flower:

Noch einen schönen Sonntag

wünscht Avor
 
Zur Fastenzeit


5. Woche

Herr Fuchs, als Vielfraß bekannt
ist des Fastens überdrüssig
und ladet ein, ins Restaurant,
doch die Liebste findet´s überflüssig.
Doch er befielt: “Ich bin der Herr im Haus!
Das wäre ja noch schöner!
Jetzt will ich meinen Lieblings-Schmaus!
Wir geh´n zum Italiener!
Hunger hab´ ich jetzt und große Lust
auf gebratene Hühnchen oder Täubchen,
gefüllt mit Puffreis und flambierter Brust
und auf dem Kopf ein Sahnehäubchen.”
Entsetzt fällt in Ohnmacht die Braut
“Pfui! Bist du vom Satan besessen?
Du hast mir den Appetit versaut,
ich will das Zeug lebendig fressen!”

:troll:


Mahlzeit und guten Hunger


wünscht Avor
 
Frühlingserwachen


Aus der Sammlung “Tierisch menschlich”

:gruebel:

“Wenn ich ein Mensch wär...”

... schnattert eine leicht verwirrte Gans
“hätt ich ein hohes Tier zum Mann!
Meine zwei Töchter hießen Friedrich , Max und Hans
und ich wär Baronin von und zu und drauf und dran!”
“Du hast wohl einen Sonnenstich!
Du bist saudumm und nicht beinanders!"
Schnattert belehrend jetzt der Gänserich:
Ich wär Graf Ewald von und zu und durch Einanders
Als Mann von Mensch ging´s dann auch über-oder aufeinanders.


“Wenn ich ein Mensch wär...

...”könnt ich meinen Namen rückwärts sprechen,
doch als Kuckuck fällt´s mir äußerst schwer -
im Lesen habe ich noch kleine Schwächen."
Bei mir ist´s mit dem Schreiben kompliziert,”
meldet sich ein Uhu gleich nach einer Weile,
“ich hab´das oft schon ausprobiert:
Ich krieg ihn nicht in eine Zeile.


“Wenn ich ein Mensch wär...”

... fragt ein kluges Pferd:
“Wer würde mich dann reiten?
Sitz ich dann oben - oder ist es umgekehrt -
Muß ich dann gallopieren oder schreiten?
Keine Antwort, nochmal fragt das Pferd:
“Wer würde mich zum Ritt benützen?
Ich? - Oder ist es umgekehrt?
Wird ein Pferd auf meinem Rücken sitzen?
Wer würde dann an welchem Hintern schwitzen?

:gruebel:

Kleine Zugabe zum Frühstück

Hast du eine hübsche Schwiegermutter,
dann beschenke sie mit roten Rosen,
Vielleicht braucht sie auch Tigerfutter
für deine toten Hosen.

:knuddel:


Eine erfolgreiche Woche ohne größere Komplikiationen

wünscht Avor
 
Von Ostern, Eiern und Machern

“Hab Sonne im Herzen!”
sagt die Henne zum Ei,
“ ich hab´dich geboren mit Schmerzen,
gib acht, es kommen noch zwei!”

Daneben sitzt wartend im Grase
auf sein erstes Ei-Erlebnis
ein noch ungeübter Osterhase
bisher aber noch ohne Ergebnis.

“Hoch lebe Recht und Freiheit!”
Ruft die letzte noch freilaufende Henne.
“Gleich wird es für´s nächste Ei Zeit
in fünf Minuten, wie ich mich kenne.”

Traurig wartet noch immer der Hase.
Tränen rinnen über sein Gesicht
und bilden ein Bächlein im Grase.
Er ruft: “Warum kommt es noch nicht!”

“Ostereier sind nicht mehr gefordert”
sagt die kluge deutsche Henne.
“Händie-Klingel werden heut geordert
von all den Kindern, die ich kenne.

Pünktlich, wie geübt auf die Minute
ist beim Huhn das zweite Ei gekommen.
“Hab Sonne im Herzen, bewahre das Gute!”
Und hat sich des Häslein´s wieder angenommen.

“Mach die Beine auseinander breit
und so fest wie möglich auf den Boden stemmen!”
befiehlt die Henne hilfsbereit:
“Weil gefärbte Eier oft im Eiloch klemmen.”

Das Häslein drückt und schwitzt ,
die Beine breit - es athmet schwer.
“Es scheint mir, daß das Ei falsch sitzt.
Bei euch Hasen stecken sie oft quer.”

Die kluge Henne hat Erfahrung,
greift gekonnt in´s Loch mit ihren Krallen.
Ein Sperling ruft: “Welch abnormale Paarung!”
Dann ist das Ei ganz schnell herausgefallen.

Morgen ist Ostern, die Freude riesengroß,
genau so groß ist auch das Osterei.
Doch hinten drückt´s noch wie ein Kloß
Der Hase fragt, was das wohl sei?

Die Frage kommt ungelegen, wie dumm,
die Henne erwartet ihr drittes Ei im Nest
die fünf Minuten sind in drei Sekunden um.
“Hab Sonne im Herzen - in Treue fest...”

Es hätt´ noch eine Zeile kommen sollen:
“...Einigkeit und Recht und Freiheit!”
Doch das Ei hat auch nicht wollen,
obwohl schon überschritten war die Zeit

Sprachlos war das Huhn - es klappte nicht.
Dann kam die Erleuchtung “Ei der Daus!
Ich hätt´ es merken müssen am Gewicht
Das Dritte fiel schon mit dem Zweiten raus.”

“Mir ist jetzt nicht zum Scherzen!
Oh armer Hase!” sagt das Huhn.
“Sei stark , überwinde deine Schmerzen
Ich stehe dir bei, will alles für dich tun!”
“Muß ich an Ostern sterben, das täte mir leid!”
“Nein, nur deine Eier find´ ich übertrieben.
Leg dich auf den Rücken, mach´ die Beine breit
Hab Sonne im Herzen - dort hinten stecken noch sieben."

Epilog

Acht Ostereier liegen aufgereiht im Grase
Bunt gestreift, Schwarz, Rot und Gold,
Die Henne staunt: Ein Patriot ist dieser Hase.
dann wurde sie in einem Käfig abgeholt.

In einer Legfabrik wird sie ihr Dasein fristen,
zusammengepfercht in Käfigen und Kisten
Vergangen ist die schöne Jugendzeit
Eier im Sekundentakt - dem Boß tut´s leid!

Opfer bringen für Einigkeit und Recht und Freiheit!
Oder für Peinlichkeit Un-Recht und Reichheit ?
Frohe Ostern von uns Hühnern und Osterhasen allen!
Geldgeier und Parasiten sollen auf die Nase fallen!



Viel Glück beim Ostereiersuchen oder beim Klingeltonanhören

wünscht Avor
 
Avor schrieb:
Viel Glück beim Ostereiersuchen oder beim Klingeltonanhören

wünscht Avor
Dank an dich, der du immer wieder etwas Sonnenschein in den manchmal etwas grauen
Forenalltag bringst , die Ostereier sind mir lieber....
feiertag-smiley-006.gif


Gruß und Frohe Ostern
tf
 
@Technofreak

Danke für Deinen Zuspruch! D´rum noch ein spezielles Osterei für Dich.

Ohne Worte

:schreiben:

Ein eingedeutschter gelber Vogel,
sucht seinen ID-Cod bei Googel.
Er braucht den für die Grenncard-Nummer,
doch er findet nichts zu seinem Kummer.

Sein Passwort , das er nie gekannt, hat er vergessen,
weil Großvater den Passaport hat aufgefressen.
Auch der Stammbaum ging beim Flug verloren,
wann, wie und wo - und ist er überhaupt geboren?
Auch seinen Sexus er nicht nennen kann,
ist er noch ein Weiblein, oder schon ein Mann?

Ist er farbig, weiß oder ein Indianer?
Ist er vom Festland oder Insulaner?
Die Nationalität will man erfahren,
ob auch die Eltern gelbe Vögel waren?
Wieviele Kid´s er in die Welt gesetzt,
welches Handling hat er eingesetzt?
ist er noch ledig oder schon verschlissen?
will der Meldeamtsbeamte wissen.

Bei Intimitäten wird oft gern gelogen.
Drum kriegt er einen Fragebogen.
In Kästchen soll er Kreuze machen
Kreise, Karos oder andere Sachen.

“Bist Du katholisch oder Terrorist?
Bist Du arabisch oder Christ?
Bist Du ein Nazi mal gewesen,
oder hast Du lieber Marx gelesen?
Bist Du ein Lustmolch oder schwul?”
Findest Fidel Castro wonderfuul?

Der Vogel liest den Mist entsetzt
in seiner Würde fühlt er sich verletzt
“Warum wollen die hier wissen,
ob rein ist mein Gewissen?
Was für blöde Fragen ohne Sinn:
Ob ich bei Fidel lesbisch bin?”

“Man wird mit diesen Fragen nicht entehrt!”
Das sei nur psychologisch, wird vom Amtmann er belehrt:
Jede Kreatur hat heute einen EI-DI-Codus,
erweitert durch den BICL-geclearten Kryptomodus,
der in einem abgescannten EGO-Metric-Biochip
im Multiplexverfahren erkennt den Basistyp.
der global und intergalaktisch abgespeichert
und mit Zusatz-Infos chemisch angereichert,
im ICL-Verfahren ergometrisch transcodiert
mit Overkill synchron der Endtyp finalisiert.

“Ist das alles?” fragt der Vogel
“Nein, du mußt zuerst zu Googel
und besorgen deinen Eidie-Cod
sonst bist du morgen klinisch tot!”

“Was soll ich denn noch machen?
Ich kapier nicht diese Sachen.
Das googlen ist für unsereins nicht easy,
wenn man vooglet lieber auf der Wiesy
Hinter Käfern, Spinnen oder Würmern rennt
und die Sprache noch nicht kennt.”

“Du blöder Dau, nicht mit einem Password registriert?”
Wird er von einem Jüngling hart brüskiert:
"Ohne macrophylem Biometrieabguss und so
wirst du mit deiner nonkompatiblen Norm nicht froh.
und ohne Deutsch perfect, MS-gestützt,
dir auch der beste Eidie-Cod nicht nützt!
Du bist IMHO ein blöder Schlappie,.
mit deiner Grenncard wirst du auch nicht happie!
Du bist logistisch nicht erfaßt in einem Pool,
nicht einmal statisch mobil, das find ich cool!
Du willst bei uns Karriere machen wohl?
Da muß ich aber heftig lachen °lol°
Dich wird hier IMHO nehmen keine Sau
Du bist kein festes Glied in einer EDV
Wer hier nicht megaoptimal ist registriert
ist tot und hat nie in seinem Leben existiert!”

Auch dieser gute Rat bringt ihn nicht weiter.
Der Jüngling war kein sehr gescheiter
Sein dummes Kauderwelsch nichts taugt.
Der Vogel fühlt sich schwach und ausgelaugt.

Ein Computerworm gibt guten Rat dem Vogel
“Schau noch mal nach im Internet bei Googel!
Gib dann in Neudeutsch ´gelber vogel´ ein
und in altdeutsch müßt es ´Grenncard` sein!”

Gesagt, getan - blitzartig war die Antwort da:
Suchergebnis Null, das war schon vorher klar.
“Einen gelben Vogel gibt es nicht
mit einer Greencardnummer im Gesicht”

Doch da kommt ein alter Herr mit seiner Mutter,
die sagt, "gib doch dem armen Vogel Futter!”
Weil der dem Mütterchen sein Leid geklagt.
Doch der Sohn hat seinen Knochen selber abgenagt.
Die alte Dame, hochgebildet noch zu Kaisers Zeiten
riet dem Vogel, erneut zur Tat zu schreiten:
“Wir Deutschen haben uns´re Sprache reformiert
Bei Google ist das echte Deutsch schon generiert. “

Schnell an der Regenrinne genippt
und das neue Suchwort eingetippt.
Was kommt? Den Ärmsten trifft der Schlag.
Er las “Error” bevor er auf dem Boden lag.
Was danach auf dem Bildschirm war zu lesen
sah er nicht, weil er schon tot gewesen:

”Whot realy have you mint?
Google can ´ Jellobörd in Grün´ not find!”

0:)

Guts Nächtle

wünscht Avor
 
Die Natur erwacht mit Macht

“Hurra, ich bin Onlein!”
Jubelt vor´m Fuhrwerk ein alter Ackergaul
“Hüh!” ruft der Bauer und haut mit der Peitsche drein:
Schwätz deutsch, Your Näm is immer noch Paul!”


Ein Gärtner mit Hacke und Spaten
pflanzt Salat, Gemüse und Tomaten.
Als ihm ein Mißgeschick passierte
und er einen Regenwurm halbierte.
”Macht nichts!” sagte der “ich war zu lang.”
als der Mann seine Tat bedauerte bang
und sich entschuldigte mehrmals zum Schein.
“Nicht schlimm, jetzt bin ich auch nicht mehr allein. “

Epilog

Zwei Regenwürmer, etwas konfus und außer Kontrolle
kommen sich im Garten in die Wolle.
“Haben sie keine Augen im Kopf?” schimpft der eine.
“Jetzt nicht mehr, aber wo sind ihre Beine?



Ein Gorilla sagt zu seinem Weib:
“Ich will jetzt im Internet sörfen,
das ist ein besserer Zeitvertreib ,
als dich mit Pferdemist bewörfen.


Im Zirkus sieht man zwei Langhalsgiraffen
mit den Zähnen ziehend an einem noch längeren Strick.
Oben balancieren zehn Schleieraffen,
eine Pyramide bildend mit Grazie und Geschick .
Doch da mußte eine Giraffe gähnen,
die Hochseilkünstler erstarrten vor Schreck,
dann lagen sie unten - es ist zu erwähnen:
Auch die Pyramide war plötzlich weg.


Hoch in den Wipfeln unterhalten sich zwei Nachtigallen:
“Wie schön, wenn wir jetzt Menschen wären.”
“Aber nein, wir würden doch hinunterfallen
und könnten nie mehr das Lied der Nachtigallen hören.”

Schönes Wochenende

wünscht Avor
 
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