Dialerfernsteuerung a.k.a. Registrierung ad absurdum

drboe schrieb:
Fast richtig: das Problem ist auch die Möglichkeit per Exploit das System zu verändern bzw. zu schädigen. Vergessen wir aber bei der Betrachtung der Ursachen bite nicht den Menschen. Um Dein Stichwaort aufzugreifen: es ist vor allem die kriminelle Energie, die zu brandmarken ist.

Zustimmung

Ein gerütteltes Maß davon ist in der Branche offenbar eher die Regel als die Ausnahme.

Das denke ich weniger, der Eindruck entsteht natürlich schnell, weil diese immer im Mittelpunkt des Medieninteresses steht. Auch wird oft angesichts des schlechten Images der Branche jeder Faden für nen Wurm gehalten. Die Betrüger der Branche sind relativ wenige, (nicht selten stehen dahinter sogar die gleichen Drahtzieher, was ist schon ein Firmenname), die natürlich Stoff für Verallgemeinerungen und schlimmer noch, schlechten Ruf und teilweise unsinnige gesetzliche Regulierung sorgen. Das sehe ich selbst mit echter Besorgnis.

Die Tatsache ist, das einige größere seriöse Unternehmen das Dialergeschäft aufgegeben haben, weil die Rechtsunsicherheit für Anbieter das Business untragbar machen. Die scharzen Schafe machen leider trotzdem weiter.

Das ist die Gefahr, die ich sehe: seriöse Anbieter sind tot, es gibt nur noch zu 100% Betrüger im Dialergeschäft. Die Schweiz ist dafür ein gutes Beispiel. Dort laufen Dialer munter weiter, müssen sich an nichts halten, der User ist nach wie vor dabei seinem Telefonanbieter zu "beweisen" das er betrogen wurde.

Das ist die Standardantwort? Das wußte ich nicht. Ich gebe Dir die aus meiner Sicht richtige: Beeendigung der Sondergesetzgebung "Telefonanschluss", die aus jedem Telefon ein Kassenterminal für unbegrenztes Inkasso durch jedermann gemacht hat. Anwendung der Fernabsatzregeln auf per Dialer berechnete Angebote, Abrechnung von Entgelten nur auf der Basis schriftlicher Verträge, nur direkte Belastung, also kein Inkasso über Telco-Operator.

Dadurch wäre eine ganze Menge an Telekommunikatioins- und Mehrwertdiensten betroffen... Durch Stornos, offene Postenverwaltung und alleine schon den Schriftwechsel (hier geht es auch um Kleinstbeträge) würden einerseits sich die Kosten der Dienste erhöhen, bzw. die Konjuktur gebremst werden. Das wäre das Aus für einen gesamten und wachsenden Wirschaftszweig in DE der eh schon hinter anderen Ländern hinterherhinkt, hmm, ob das in der momentanen Lage des Landes gut ist? Das wäre eine schlechte Lösung.

Ich denke man sollte bei allen Vorschlägen, den Missbrauch zu unterbinden auch berücksichtigen, das es für Mehrwertdienste im Internet einen Markt gibt, d.h. Angebote UND Nachfrage. Der ist von der Charakteristik mit telefonischen Diensten gleichzusetzen, bietet aber für hauptsächlich für die Kunden mehr Vorteile. Durch die Interaktionsmöglichkeit steigt auch die Qualität der Dienste. Sie sind Multimedial, individuell auf den Kundenbedarf zugeschnitten und umfangreicher, im Gegensatz zur telefonischen Bandansage oder dem Faxabruf. Die klaren Vorteile bei Mehrwertdiensten liegen letzendlich in der Verfügbarkeit, ohne Schriftwechsel, ohne Bankgeschäfte, ohne das Problem das eine Anbieter einer Forderung von 2,30 € hinterherlaufen muss, die ein Kunde einfach nicht zahlen will.

Auch wenn viele denken warum sollte man nicht 2,30 zahlen, wenn man mit dem Dienst zufrieden war, die Realität sieht anders aus: die Überweisung wird zu einem grossen Anteil einfach vergessen oder sonstwas. Eine "freundliche Erinnerung" per Brief seitens der Anbieter kosten Ihn alleine diesen Betrag. Folglich verlangt der Anbieter gleich von vorne herein das doppelte. Ein anderes Beispiel zu deinem Vorschlag, du brauchst dringend eine Anleitung wie man tote Katzen vom Baum holt ohne den Keller unter Wasser zu setzen. ;) Du gehst also ins Internet, holst dir den Vertrag, druckst und unterschreibst ihn, schickst ihn an den Anbieter, der schreibt dir zurück du hast vergessen eine Emailadresse anzugeben, aber dein Zugangscode lautet soundso, anschliessend tippst du den in die Webseite ein, (weist du noch welche, nach 3 Tagen? Achnee, steht ja auf dem Brief!) bekommst endlich deinen Dialer um dir das Dokument runterzuladen. Leider stellst du danach fest, das die Katze gar keine Katze war, und Du mittlerweile in ein Haus ohne Keller umgezogen bist. Ja! so Kundenfreundlich wird Deutschland sein.
Service und Support wird nicht nur Gross geschrieben, sondern auch noch per Brief verschickt.... :lol:



Interessante, oft gehörte Logik. Du betrachtest ein offenes Fenster (sic!) offenbar nicht nur als Einladung zum Einbruch, sondern hälst dessen tasächlichen Vollzug auch für "normal" und machst ihn zum Problem des Bestohlenen.

Teilweise ja! In dem Moment hat er fahrlässig gehandelt! Das schmälert ja nicht die Schuld des Kriminellen, das ist keineswegs normal. Aber jeder sollte sich ein wenig seiner eigenen Verantwortung bewusst sein, Straftaten zu verhindern. Ich will auch nicht den Eindruck enstehen lassen, das ich die oben beschriebene Vorgehensweise billige. Ich möchte lediglich auf ein paar Aspekte hinweisen, die dem Anscheinen nach durch die Befangenheit einiger Forenmitglieder, übersehen werden.

Nun, die Verbreitung einiger Dialer, um bei denen zu bleiben, erinnert mich an organisierte Kriminalität. Deren Bekämpfung kann man ggf. mit den gleichen Methoden vornehmen.

Genauso sehe ich das auch. (Scheint als träfen wir uns in einem Punkt)
Organisierte Kriminalität kann man nur mit gezielten Massnahmen, die sich gegen die betroffene Organisation richten bekämpfen. Da kann nicht der Gesetzgeber helfen, das wäre wie schwarze Anzüge verbieten um die Mafia zu bekämpfen. :D

Naja, soweit erstmal dazu, sorry wen ich nicht auf alle postings jetzt eingehe, aber ich muss noch 'n paar Dialer programmieren... :p
 
Re: Dialerfernsteuerung a.k.a. Registrierung ad absurdrum

TSCoreNinja schrieb:
Ob das wohl ein rechtskraeftiger Vertragsschluss ist?

Diese Frage stellt sich ja jedes mal, wenn auf dem Anschluß(!) eines Diensteanbieters ( nicht schon dann, wenn das Einwählsignal das Netz des Netzbetreibers erreicht, in dessen Netz der Mehrwert-Anschluß realisiert ist) ein Anruf eingeht.

Da von vorneherein jeder Diensteanbieter als Betrüger anzusehen ist, kann er sich nicht darauf berufen, wie ein "redlicher" ( ~ "seriöser" ) Anschlußinhaber in seinem Vertrauen (daß sich in jedem eingehenden Anruf eine bewußte und gewollte Dienstebestellung äußert) schutzwürdig zu sein. Ich vertrete die Auffassung, daß Dialerbetrügern nicht immer wieder so lange ein Vertrauensvorschuß gewährt werden darf, bis (wie jetzt von Dir) der Nachweis gelingt, daß die Umstände einen solchen Vertrauensschutz eben nicht (mehr) rechtfertigen.

Vielmehr muß der Dialerbetrüger nicht nur belegen, daß sein Dialer die (einfach zu erfüllenden) Minimalanforderungen für eine Registrierung erfüllt, sondern darüberhinaus müßte er auch aufzeigen, daß im konkreten Fall jede erdenkliche Manipulation ausgeschlossen war.

gal.
 
DialerDieter schrieb:
Die Tatsache ist, das einige größere seriöse Unternehmen das Dialergeschäft aufgegeben haben, weil die Rechtsunsicherheit für Anbieter das Business untragbar machen. Die scharzen Schafe machen leider trotzdem weiter.

Das ist die Gefahr, die ich sehe: seriöse Anbieter sind tot, es gibt nur noch zu 100% Betrüger im Dialergeschäft.
Besser kann man das nicht sagen!

Und dann noch von einem, der es wissen muss. Vielen Dank dafür!

Dietmar Vill
 
dvill schrieb:
DialerDieter schrieb:
Die Tatsache ist, das einige größere seriöse Unternehmen das Dialergeschäft aufgegeben haben, weil die Rechtsunsicherheit für Anbieter das Business untragbar machen. Die scharzen Schafe machen leider trotzdem weiter.

Das ist die Gefahr, die ich sehe: seriöse Anbieter sind tot, es gibt nur noch zu 100% Betrüger im Dialergeschäft.
Besser kann man das nicht sagen!
Und dann noch von einem, der es wissen muss. Vielen Dank dafür!
Dietmar Vill
...und wenn (weil???) dem so ist, zieht auch das Argument nicht, das R.K. und das BMfVSch seit 2002 gegen "weiter gehende" Regulation einsetzen: Eben die Interessen der "seriösen" Anbieter, die man gegen Verbraucherinteressen abwägen muss - oder, wie es die CDU/CSU formuliert hat:

http://www.ivnm.de/?kat=Presse&sub=Presseerkl%E4rungen&titel=020327 schrieb:
In den vergangenen Wochen hatten Meldungen über Internetdialer, die zum Teil bis zu 900 Euro pro Einwahl oder 4800 Euro pro Stunde kassiert hatten, die gesamte Internetgemeinde erheblich verunsichert. My Channel, die CDU/CSU-Fraktion und auch die Dialeranbieter sehen mittlerweile darin die Gefahr, dass sich aufgrund schwindenden Verbrauchervertrauens die wirtschaftliche Krise des Internets noch weiter verschärft, dadurch ein hoher volkswirtschaftlicher Schaden entsteht und es mittlerweile an der Zeit ist, dass sich die wesentlichen Anbieter in der Szene auf gemeinsame Normen verständigen.

cico
 
DialerDieter schrieb:
Die klaren Vorteile bei Mehrwertdiensten liegen letzendlich in der Verfügbarkeit, ohne Schriftwechsel, ohne Bankgeschäfte, ohne das Problem das eine Anbieter einer Forderung von 2,30 € hinterherlaufen muss, die ein Kunde einfach nicht zahlen will.
Die klaren Vorteile dieser merkwürdigen Dienste für Abzocker sind bekannt. Die Knebelung des Verbrauchers durch Entzug der normalen Rechte wie Rücktritt oder Widerspruch bei Vorkassegeschäften erlaubt es, ohne lästige Formalitäten richtig hinzulangen und jeden Schwachsinn für die 30-Euro-Pauschale unterzujubeln.

Der Versuch, mit einem absurden 2,30-€-Beispiel Etikettenschwindel zu betreiben, geht ins Leere. Das glaubt hier niemand.

Dietmar Vill
 
Was die FST glaubt, kann man hier lesen im Attechment lesen.

Voraussetzung der Erklärung ist die Tatsache, dass es die Manipulationsmöglichkeit von Einwahlprogrammen gibt.

Danke, keine weiteren Fragen, Euer Ehren!
 

Anhänge

  • fst_zu_automatik-dialer_195.pdf
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DialerDieter schrieb:
Bitte, kau doch den Leuten nicht vor, was sie glauben oder nicht.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil, einfach mal die letzten 20000 Postings hier im Forum lesen,
da wird man ausgenommen von den Vertretern und Berufsjublers der Dialerlobby kein einziges
zustimmendes Posting finden.

cp

PS: Kann man ja auch nicht erwarten, am zweiten Tag der Anmeldung , schon alles gelesen zu
haben, ob der Gast DialerDieter mit dem Mitglied identisch ist , wer weiß , kann jeder behaupten .....
 
DialerDieter schrieb:
Die klaren Vorteile bei Mehrwertdiensten liegen letzendlich in der Verfügbarkeit, ohne Schriftwechsel, ohne Bankgeschäfte, ohne das Problem das eine Anbieter einer Forderung von 2,30 € hinterherlaufen muss, die ein Kunde einfach nicht zahlen will.

Sie sitzen da doch anscheinend an der Quelle. Wieviel Prozent der Abrechnungen liegen denn im Bereich von bis zu 5,- oder meinetwegen 10,- Euro.

Teleton
 
DialerDieter schrieb:
Dadurch wäre eine ganze Menge an Telekommunikatioins- und Mehrwertdiensten betroffen... Durch Stornos, offene Postenverwaltung und alleine schon den Schriftwechsel (hier geht es auch um Kleinstbeträge) würden einerseits sich die Kosten der Dienste erhöhen, bzw. die Konjuktur gebremst werden. Das wäre das Aus für einen gesamten und wachsenden Wirschaftszweig in DE der eh schon hinter anderen Ländern hinterherhinkt, hmm, ob das in der momentanen Lage des Landes gut ist? Das wäre eine schlechte Lösung.

Sorry, aber wenn der einzige Geschäftszweck dieses Wirtschaftszweiges darin besteht, gesetzliche Regelungen zu umgehen (was dann zb zur De- Registrierung von 1000den Mainpain Dialern führte), und beim Dialerdesign immer harscharf an der Grenze zur Illigalität vorbeizuschrammen, damit die User den Preis nicht bemerken und sich ahnungslos einwählen, dann ist es nicht schade um den Wirtschaftszweig und die "Arbeitsplätze" der Dialerdrücker. Vielleicht müssten dann ja einige Dialerdrücker ihr Geld mal mit richtiger Arbeit verdienen. Wenn die den ganzen Tag auf der Baustelle rackern dürften, dann würden sie mal feststellen, wie schwer das Geld verdient ist, was sie ahnungslosen Kindern mit wertlosen Malvorlagen aus der Tasche ziehen.
 
Der Jurist schrieb:
Voraussetzung der Erklärung ist die Tatsache, dass es die Manipulationsmöglichkeit von Einwahlprogrammen gibt.

Ich bezweifle, das für dieses problem eine generelle Lösung in Form einer neuen Mindestvorraussetzung gefunden werden kann. Auch der erwähnte Vorschlag der Bilder-Eingabe kann einfach umgangen werden.

Wie ich schonmal angedeutet habe: Wenn ich ein Programm mittels Hintertür auf einen Rechner bringe, dann kann ich ALLES machen. Also auch die Eingabe von einem Programm umgehen und sofort die Einwahl veranlassen. Der gezeigte Trick mit der Message-Queue ist natürlich rel. einfach zu bewerkstelligen, mit etwas mehr Programmier-Arbeit lässt sich aber auch jeder andere Mechanismus aushebeln.

Was ich an dieser Stelle denke ist, das gegen die Verursacher vorgegangen werden sollte und nicht generell gegen die Dialer-Branche.
Denn das würde jede (zugegebenermassen, teilw. noch in der Zukunft liegende) Möglichkeit der einfachen, seriösen und kundenfreundlichen Inanspruchnahme von Mehrwertdiensten im Internet verhindern.

Letzendlich leiden darunter Anbieter wie Kunden und damit die gesamte Wirtschaft.
 
Lieber DD,

ist Dir bewußt, was Du gerade gesagt hast. Das bedeutet, dass im E-Commerce, als nicht nur bei Dialern, kein Vertrag belegbar abzuschließen ist, wenn man etwa vom Einsatz von qualifizierten Signaturen absieht.

Wenn dem aber so ist. Dann wird der Markt es richten. Dann ist die Geschäftsidee Dialer erledigt, es sei denn die Nutzer zahlen "freiwillig".
 
DialerDieter schrieb:
Letzendlich leiden darunter Anbieter wie Kunden und damit die gesamte Wirtschaft.

Was ein Schwachsinn , die einzigen, die darunter "leiden" sind die "Anbieter", weder die Kunden
noch die Wirtschaft leiden darunter. Die "Kunden" könnten endlich wieder frei und ohne Angst
vor Abzocke ins Internet gehen und "Die Wirtschaft" besteht nicht nur aus Dialerei, Geld kann man auch in
anderen "Wirtschaftszweigen" unters Volk bringen....

cp
 
DialerDieter schrieb:
Wenn ich ein Programm mittels Hintertür auf einen Rechner bringe, dann kann ich ALLES machen. Also auch die Eingabe von einem Programm umgehen und sofort die Einwahl veranlassen. Der gezeigte Trick mit der Message-Queue ist natürlich rel. einfach zu bewerkstelligen, mit etwas mehr Programmier-Arbeit lässt sich aber auch jeder andere Mechanismus aushebeln.
Läßt sich das machen, diesen knappen Text auf Firmenpapier zu schreiben, mit Unterschrift von Chef? Könnten wir hier gut gebrauchen.

Dietmar Vill
 
Der Jurist schrieb:
Lieber DD,
ist Dir bewußt, was Du gerade gesagt hast. Das bedeutet, dass im E-Commerce, als nicht nur bei Dialern, kein Vertrag belegbar abzuschließen ist, wenn man etwa vom Einsatz von qualifizierten Signaturen absieht.

Lieber Jurist,

Vielen Dank, das wenigsten Du meiner Argumentation folgst.

Ja und Nein!
Ja, es kann kein Vertrag bei gängigen Paymentarten belegbar und vorallem zweifelsfrei geschlossen werden im Internet. Nein, (das mag zwar überraschen, aber) der Einsatz qualifizierter Signaturen ist davon nach meinem Wissensstand NICHT vollständig ausgenommen. Ob es auch für zukünftige Systeme 100%ige Sicherheit geben wird, will ich nicht vollständig ausschliessen, aber zumindest stark anzweifeln.

Ein bösartiges Programm fungiert als Proxy zwischen der Kommunikation mit dem Paymentsystem des Anbieters. Alle sicherheitsrelevanten Daten vom Anbieter werden durch eigene ersetzt und dem User angezeigt oder auch nicht (je nachdem noch eine PIN oder TAN erforderlich ist), die Eingaben des Users werden verwendet um die Anwort an das Paymentsystem zu fälschen.

Dazu ein Beispiel: Wir bleiben bei meinem erwähnen Trojaner der das Onlinbanking manipuliert. Mein Programm (natürlich nicht meins, aber ich begebe mich mal in die Rolle des Angreifers) manipuliert als erstes die berühmte Host-Datei des Windowssystems. Der User tippt die Url seiner Bank ein, die aber auf "magische" Weise auf meine eigene Seiten zeigt, die rein zufällig genauso aussehen. Die Angaben zum aktuellen Kontostand und auch die namentliche Begrüssung holt mein Programm über eine parallele Verbindung von der Orginalseite ab. Passwort und TAN's werden einfach vom User entgegen genommen, allerdings mit anderem Betrag und neuer Kontonummer an die Bank geschickt. So, wenn der User fertig ist, beseitige ich sorgfältig alle Spuren und mein Programm selbst. Der User hat als einzigen Beweis, das er nur seine 5 Euro zahlen wollte, seine Erinnerung.
Sämtliche Protokolle von Bank, Provider und sogar sein eigener Cache (den habe ich natürlich nicht vergessen) sagen etwas anderes. Schade nicht mal Anscheinensbeweise gibt es.

Auch die sichere Verbindung (HTTPS) ändert nichts an der Sache. Die Verwendung asynchroner Verschlüsselungsverfahren sind nicht immun gegen die berühmte Man-In-The-Middle-Attack. Mein Programm erzeugt einfach neue Schlüsselpaare und schiebt die anstelle der orginalen vor.

Sicher kann es eigendlich nur werden durch eine qualifizierte digitale Signatur des Users, die allerdings, wenn mal beantragt auch nur per Post verschickt wird.... ok, ok, ich gebe zu mein Proggi kann leider nicht im Briefkasten nachschauen, aber ich kann doch mal schauen ob "mein User" nicht mal ausversehen die zugehörige PIN im Rechner eintippt um eine Email zu signieren. Das bissel Hardwareansteuerung des Kartenlesers ist ja nicht wirklich ein Problem....


Ok, reicht! Fazit dazu: Ich will weder Illusionen über Sicherheit im Internet zerstören (ich muss zugeben, der geschilderte Fall kostet schon ne ganze Menge Programmierzeit, also Kosten-Nutzen-Verhältnis sind schon ziemlich strapaziert), noch will ich, wie mir vieleicht von einigen unterstellt wird, von den Misständen der gegenwärtigen Situation ablenken. Auch will ich nicht, das ihr meine Interessen oder Ansichten als "einer der Branche" teilt. Ich versuche lediglich beim Thema zu bleiben: Wie kann man sinnvoll gegen diese ferngesteuerte Zustimmungserklärung und dem generellen Missbrauch von Dialern vorgehen? Und mein Standpunkt, wie meine Argumente gehen dahin, das vollständige Sicherheit nicht möglich ist, und man sich auf den Einzelfall konzentrieren sollte, statt beim Versuch eine generellen Lösungen einzuführen, mehr Schaden anrichtet als Nutzen erzielen könnte.

Der Jurist schrieb:
Wenn dem aber so ist. Dann wird der Markt es richten. Dann ist die Geschäftsidee Dialer erledigt, es sei denn die Nutzer zahlen "freiwillig".

Leider nicht ganz, diese Sicherheitsaspekte betreffen ALLE Verfahren des Vertragsschlusses im Internet und in der Telekommunikation (übrigends incl. der qualifizierten digitalen Signatur, für die es ein Gesetz gibt, und so sicher ist, das kein Schwein es nutzt :lol: ). Nicht der Dialer wäre erledigt, Mehrwertedienste und Rechtssicherheit im Internet wären erledigt. Angesichts der Fakten sind sie es auch, ABER es gibt ja noch einen Bedarf von beiden Seiten. Und der verdrängt natürlich die Risiken.

Auch hier nicht monierten Bezahlmethoden wie Creditcard und Lastschrift weisen genauso große Lücken auf. Bezahlung per Voice-Call: was hindert ein Programm per Modem eine Voicenummer anzuwählen? Wie will ein User aus der Schweiz nachweisen, das er die Nummer nicht von Hand gewählt hat? Wie will ein schweizer Carrier nachweisen, das es nicht doch so sein könnte? Weder der Anbieter kann sicher sein, das sein Dienst nicht missbraucht wird (sei es auch nur um ihn zu dikreditieren), noch kann der User wissen, das seine Aktionen bei der Gegenstelle ungefälscht ankommen.

Und die Ursache liegt nur in der Möglichkeit Trojaner unbemerkt auf den Userrechner zu bringen. Ich lasse mich glatt dazu hinreissen, das jeder mir ein Verfahren nennen kann, das er für "sicher" hält, und ich ihm sage, wie es ausgehebelt werden kann mittels "meines" Trojaners. Was mich wieder zur Ursache meines Einmischens bringt: Das Problem ist die Hintertür und NICHT der Dialer selbst, deswegen sind die gesetzlichen Regelungen ausreichend. (Mit Servicepack2 und der geplanten neuen Verfügung erst recht, die wir im Übrigen begrüßen; wers dann nich schnallt... :roll: )


ok, soll reichen!
Danke an Dich Jurist für Deine Aufmerksamkeit, dank an alle, die die Geduld aufbringen konnten meinen Text zu Ende zu lesen.



Noch ein paar persönliche Komentare:

@Teleton: der überwiegende Anteil, die geächteten 30€-Angebote sind zwar leider momentan eine, naja ich will mal sagen, Modeerscheinung bei einigen Anbietern, aber der überwiegende Teil der Anbieter verlangt minutenbasierende Tarife. Tendenziell ist die Ablehnung der teuren Flattarife erkennbar, viele schauen lieber mal gerne kurz rein, ob das Angebot passt und halten sich somit eine intensivere Nutzung und damit verbundene Kosten offen.

@piccard: ja, ich hatte mich erst kürzlich angemeldet, weil ich vor hatte, hier weiter zu posten, und vermeiden wollte, meinen namen zu vergessen, wie es mir schon passiert ist, aber ich bin der selbe. Wie du dir sicher sein kannst? tja... siehe oben thema Sicherheit! ;)

@dvill: Ja, Andreas weiss, wie ich meine Zeit verplemper, da er sieht welche Postings ich hier lesen MUSS um zu entscheiden, ob ich darauf eingehen sollte.

@andere oder gleiche Zwischenrufer
Sollten dir die Ideen ausgehen, lass es mich wissen, ich poste gerne ein paar alte Passbilder von mir, damit du auch noch über mein Aussehen herziehen kannst..... :roll:
 
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