Dialerfernsteuerung a.k.a. Registrierung ad absurdum

DialerDieter schrieb:
So, Diskussion erbeten, aber bitte konstruktive Kritik und vernünftige Argumente.

DialerDieter schrieb:
naja, next please!

Wäre es möglich, von dieser arroganten Position mal etwas runter zu kommen? Und außerdem was hat Dein Beitrag mit dem ursprünglichen Thema zu tun? Soll das womöglich wieder einmal mehr ein Versuch sein, die eigentliche Diskussion ins Nirwana zu drängen?
 
DialerDieter schrieb:
Nein, du misverstehst mich. Das Problem hier ist nicht der Dialer oder die Gesetzesgebung, sondern der Exploid. Wenn ich etwas kriminelle Energie hätte und ein Programm unbemerkt auf Deinem Rechner ...
Fast richtig: das Problem ist auch die Möglichkeit per Exploit das System zu verändern bzw. zu schädigen. Vergessen wir aber bei der Betrachtung der Ursachen bite nicht den Menschen. Um Dein Stichwaort aufzugreifen: es ist vor allem die kriminelle Energie, die zu brandmarken ist. Ein gerütteltes Maß davon ist in der Branche offenbar eher die Regel als die Ausnahme.

Was ich sagen will: Betrüger gibt es zu Hauf an jeder Ecke, es gilt gegen diese vorzugehen und nicht das Medium ihrer Machenschaften. Was kann die Gesetzesgebung oder ein Dialerhersteller machen um den oben beschriebenen Fall zu umgehen? Nee, nee nicht die Standardantwort:
"keine Dialer mehr!"
Das ist die Standardantwort? Das wußte ich nicht. Ich gebe Dir die aus meiner Sicht richtige: Beeendigung der Sondergesetzgebung "Telefonanschluss", die aus jedem Telefon ein Kassenterminal für unbegrenztes Inkasso durch jedermann gemacht hat. Anwendung der Fernabsatzregeln auf per Dialer berechnete Angebote, Abrechnung von Entgelten nur auf der Basis schriftlicher Verträge, nur direkte Belastung, also kein Inkasso über Telco-Operator.

das juckt nen Betrüger überhaupt nicht. Der hinterlässt sogar weniger Spuren indem er deine TAN's nach seinem dünken einsetzt, oder nen Dialer illegal betreibt. Man muss halt sein System möglichst sicher machen, und das kann letzendlich nur jeder User selbst.
Interessante, oft gehörte Logik. Du betrachtest ein offenes Fenster (sic!) offenbar nicht nur als Einladung zum Einbruch, sondern hälst dessen tasächlichen Vollzug auch für "normal" und machst ihn zum Problem des Bestohlenen. Macht man das Fenster zu, kommt doch sofort der nächste Kriminelle und wirft mit Steinen die Scheiben ein. Ich werde nun "nicht hinter Gittern" leben, weil die Gewalt der Gangster ständig gesteigter wird. Ich habe nämlich erheblich etwas gegen einen "Hase-Igel-Lauf" mit Gangster. Die Ansicht, wer sein System nicht schütze, sei damit selbst schuld, ist irrig. Mit dem gleichen Argument kann man jedes Opfer von Straftaten verhöhnen: "der Ermordete war einfach zur falschen Zeit am falschen Platz und hat sich mit den falschen Leuten eingelassen."

Macrosaft kann nur die Updates anbieten, wer sie nicht installiert hat den Schaden selbst zu verantworten. Klingt hart; ich weiss mit nem Finger auf andere zu zeigen ist sicher bequemer, aber nicht immer angebracht.

So, Diskussion erbeten, aber bitte konstruktive Kritik und vernünftige Argumente. ;)
Nun, die Verbreitung einiger Dialer, um bei denen zu bleiben, erinnert mich an organisierte Kriminalität. Deren Bekämpfung kann man ggf. mit den gleichen Methoden vornehmen.

M. Boettcher
 
DialerDieter schrieb:
Was ich sagen will: Betrüger gibt es zu Hauf an jeder Ecke, es gilt gegen diese vorzugehen und nicht das Medium ihrer Machenschaften. Was kann die Gesetzesgebung oder ein Dialerhersteller machen um den oben beschriebenen Fall zu umgehen?
Ich wuerde von Dialer fordern, dass vor der Abfrage serverseitig ein Zugangscode als Bild angezeigt wird, den der Benutzer eintippen muss. Damit ist die Interaktivitaet gewaehrleistet (Idee stammt nicht von mir, wurde hier mal geaeussert).

Allerdings irrst Du dich IMHO in diesem Fall. Einer der Webserver, der diese dubiosen Links traegt, die zur Installation fuehren, ist auf eine Online Entertainment S.L. registriert, die adressidentisch mit der Teleflate S.L. ist. Schau mal dieses Posting von Galdikas an, was den Zusammenhang angeht: http://forum.computerbetrug.de/viewtopic.php?start=56&t=6684

Und wenn der Dialeranbieter einen boesartigen Dialer anbieten will, dann kann er es auch an der RegTP vorbei.
Gr,
TSCN
 
TSCoreNinja schrieb:
[
Und wenn der Dialeranbieter einen boesartigen Dialer anbieten will, dann kann er es auch an der RegTP vorbei.
Gr,
TSCN

Genau deshalb sind in der Schweiz jetzt tausende SAT-Nummern auf den Telefonrechnungen. Und? Schreibt das die Bakom in einer Newsletter? Nein! Ich staune, das in Deutschland noch jemand 09009-Nummern einsetzt und Dialer registriert. Wozu?

Don
 
Don schrieb:
Genau deshalb sind in der Schweiz jetzt tausende SAT-Nummern auf den Telefonrechnungen. Und? Schreibt das die Bakom in einer Newsletter? Nein! Ich staune, das in Deutschland noch jemand 09009-Nummern einsetzt und Dialer registriert. Wozu?

Womöglich lebt man in der Schweiz dann doch hinter den Bergen und womöglich ist nicht zuletzt wegen der Verständigungsschwierigkeiten auch die Fussion der Swisscom mit der österreichischen DTAG-Tochter geplatzt.
Hier in D unternehmen die Mitglieder des DFF, unter Federführung der T-Com, jedenfalls ´ne ganze Menge Anstrengungen, um dem Phänomen Auslandsdialer Herr zu werden.
 
Anonymous schrieb:
TSCoreNinja schrieb:
[
Und wenn der Dialeranbieter einen boesartigen Dialer anbieten will, dann kann er es auch an der RegTP vorbei.
Gr,
TSCN

Genau deshalb sind in der Schweiz jetzt tausende SAT-Nummern auf den Telefonrechnungen. Und? Schreibt das die Bakom in einer Newsletter? Nein! Ich staune, das in Deutschland noch jemand 09009-Nummern einsetzt und Dialer registriert. Wozu?

Don

Die Gewinnspanne ist größer und der Aufwand geringer.
 
DialerDieter schrieb:
... Was ich sagen will: Betrüger gibt es zu Hauf an jeder Ecke, es gilt gegen diese vorzugehen und nicht das Medium ihrer Machenschaften. Was kann die Gesetzesgebung oder ein Dialerhersteller machen um den oben beschriebenen Fall zu umgehen? ....

Nur kurz zum Medium: Schusswaffen sind auch nur ein Medium und bei uns in Deutschland nicht nicht ganz so einfach zu beschaffen.

Dialerhersteller können beispielsweise nur über Kodierungen, die der Dailer als Grafik zeigt, freizuschalten sein, um nur ein Beispiel zu nennen. Voraussetzung für solche Maßnahmen ist aber, dass die Dialerhersteller nur noch Interesse an Geschäftspartner hätten, die es nicht zu Hauf an jeder Ecke gibt.
 
Der Jurist schrieb:
[Dialerhersteller können beispielsweise nur über Kodierungen, die der Dialer als Grafik zeigt, freizuschalten sein, um nur ein Beispiel zu nennen. Voraussetzung für solche Maßnahmen ist aber, dass die Dialerhersteller nur noch Interesse an Geschäftspartner hätten, die es nicht zu Hauf an jeder Ecke gibt.
Ich will ja nicht unken, aber das macht den Aufwand beim Betrüger m. E. nur geringfügig höher. Man muss eben gar nicht den Dialer benutzen, den man auf dem System ablegt. Der hat u. U. nur eine Alibi-Funktion. Gewählt wird aber mit einem anderen Dailer, Rufnummer etc. natürlich identisch. Wenn man sich bei seinem Fischzug im Trüben mit einmalig 30 Euronen je "Kunde" begnügt, kann man im Anschluß die Selbstvernichtung des Teils starten. Auf dem System ist dann nur noch der Original Dialer, harmlos, sauber, nie benutzt. Nun beweise das ..... 1-2 Monate später. Es hilft nichts: die Betrugsmöglichkeit kann man nicht technisch unterbinden. Aber man kann damit aufhören, per Sondergesetz "Dialer" alle Telefone zur bequemen Inkassostation für Betrüger zu machen. Wenn der Anbieter einen schriftlichen Vertrag vorlegen kann, ist Alles in Butter. Ohne den gibt es kein Geld. Schon hört das auf.

M. Boettcher
 
DialerDieter schrieb:
Man muss halt sein System möglichst sicher machen, und das kann letzendlich nur jeder User selbst. Macrosaft kann nur die Updates anbieten, wer sie nicht installiert hat den Schaden selbst zu verantworten.
Das sieht der Bundesgerichtshof (BGH, Urt. v. 4.3.2004 - III ZR 96/03) anders. Die Richter haben eindeutig festgestellt, daß das Risiko der heimlichen Installation eines Dialers, der unbemerkte Internetverbindungen aufbaut, beim Telefonnetzbetreiber liegt. Der Anschlußnutzer muß seinen PC nicht gegen Dialer schützen.
 
Es gäbe einen Weg , der bereits von einigen lokalen Providern "vorexerziert" wird:

Grundsätzlich sind per default alle Mehrwertnummern gesperrt und nur auf explizite
schriftliche Zustimmung werden diese Nummern freigeschaltet. Damit wäre mit Sicherheit
der größte Teil der Abzocker ausgesperrt. Wer dann sich einwählen will, kann das ja tun, ist aber
genügend gewarnt. Ob aber der Rosa Riese darüber so glücklich wäre , wage ich zu bezweifeln....

cp
 
Captain Picard schrieb:
Es gäbe einen Weg , der bereits von einigen lokalen Providern "vorexerziert" wird:

Grundsätzlich sind per default alle Mehrwertnummern gesperrt und nur auf explizite
schriftliche Zustimmung werden diese Nummern freigeschaltet. Damit wäre mit Sicherheit
der größte Teil der Abzocker ausgesperrt.
Ist das nicht in Österreich sogar schon so allgemein geregelt? Das wäre nämlich hier tatsächlich auch gut, weil vermutlich eine Minderheit unbedingt von Abzockern über den Tisch gezogen werden will. Wenn die Carrier da schlicht keine Wahl haben, wäre (fast) allen geholfen.

Wer dann sich einwählen will, kann das ja tun, ist aber
genügend gewarnt. Ob aber der Rosa Riese darüber so glücklich wäre , wage ich zu bezweifeln....
Ist denn gesichert, dass die T. die Mehrzahl der Nummern reserviert hat, die zur Abzocke verwendet werden? Kommt mir anhand der Beschwerden nicht gerade so vor.

M. Boettcher
 
Die Telekom verdient immer mit. Die leiten doch nicht kostenlos Gespräche durch ihr Netz. Außerdem: Wer erstellt denn die Rechnung? Da sind die immer beteiligt und zwar nicht zu knapp.

Aber es gibt noch einen, der sich an der Sache dumm und dusselig verdient: Vater Staat mit 16% Mehwertsteuer: Eine Einwahl zu 30 EUR? 4,13 EUR bitte für die Staatskasse. Weiß einer zufällig einen Betrag, der durch Dialer schätzungsweise jährlich abgezockt wird? Davon rechnet mal die 16% raus. Dann wißt ihr, warum die Regierung kein Interesse an der Abschaffung der Dialer hat. Die verdienen nämlich kräftig mit und brauchen jeden Cent.

Grüße,
Heiko
 
Nur mal zwischendurch zur Erinnerung: die Dialer-Automatisierung wurde hier ja schon mehrfach, unter anderem bereits im Januar ausführlich besprochen.

Damals kamen von berufener Seite heftige Kommentare, die auch heute noch große Heiterkeit auslösen können, z.B.

Ein gewisser Moritz schrieb:
Jetzt wird es langsam lächerlich.
Ein ach so unbekannter Herr Max Grimm schrieb:
Lächerlich und dumm obendrein. Eine ausführbare Programmdatei per Script steuern und ein OK simulieren.......Auweiha. Sind hier nur DAU´s unterwegs.
Es wäre einfacher die Telekomrechnung zu fälschen oder die Leitung des Nachbarn anzuzapfen oder die TAN`s der Onlinebankingsoftware zu kopieren.
Ihr habt folgende Filme zu oft gesehen und zu ernst genommen: James Bond, Matrix, Gladiator und zu letzt natürlich "Findet Nemo"
Noch ein Anonymus schrieb:
Da haben wir wieder das galaktische "OK". Wie ist es dort hingekommen? Per Script? Per Programm? Per Polizei? Per Papst? oder einfach per Eingabe einer Zeichenfolge. Als einfach so auf der Tastatur eingegeben.

:rofl: :rofl:
Was täten wir nur ohne unsere liebgewonnenen Zwischenrufer?
 
DialerDieter schrieb:
Was ich sagen will: Betrüger gibt es zu Hauf an jeder Ecke, es gilt gegen diese vorzugehen und nicht das Medium ihrer Machenschaften.

Äh, ja nee, iss klar, also: Gegen die Diebe und nicht gegen die Taschen?
:roll:
 
wobei man an dieser stelle anmerken sollte, dass diese ganzen neuen betrügereien aus dem ausland kommen...

Sorry, aber das Argument greift nicht. Unsere "Detektive" hier im Forum haben oft genug in den letzten Monaten nachgewiesen (und mussten dabei oft genug sogar von uns aus datenschutzrechtlichen Gründen etwas ausgebremst werden), dass in neun von zehn Fällen dieser Art alle Spuren zurück nach Deutschland führen. Wenn ich - nur ein Beispiel - als Deutscher eine Finca auf Mallorca als Firmensitz anmelde und deutsche User über deutsche Mehrwertnummern in Deutschland abzocke, wäre es etwas irreführend, auf ausländische Betrüger zu schimpfen.

Letztlich firmieren die Herrschaften mit ihren deutschen Pässen nur meistens hinter ausländischen Adressen - weil da das Wetter schöner ist, weil sie sich vor den deutschen Ermittlungsbehörden sicherer fühlen, weil sie glauben, dass ihre Opfer so schneller aufgeben, oder aus was für Gründen auch immer...
 
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