Banditentum im Internet

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Man fragt sich oft, mit welchen Erfolgsquoten die Inkassostalker für nicht bewusst gewollte "Verträge" Forderungen beitreiben. Bisher bekannte Schätzungen liegen offensichtlich viel zu hoch.

Im Film ist von 64.000 Schreiben (Rechnungen/Mahnungen) täglich die Rede. In der Stacheldrahtfestungen arbeiten laut Film vier Industriedrucker im Dauereinsatz. Da kann der "Output" passen.

Mit den üblichen ca. 100 Euro pro Kasperleforderung tritt der Stacheldrahtkönig also täglich Rechnungs- oder Mahnschreiben für ca. 6,4 Millionen Euro los.

Rechnet man mit 250 Arbeitstagen pro Jahr und zählt die Mehrfachheit von Mahnschreiben nicht mit, wären das im Jahr schlappe 1,6 Milliarden Euro. Die kommen nicht rein.

Im

https://www.ebundesanzeiger.de/

sind die Bilanzen deutscher GmbHs abrufbar. Im Film stand an der Pforte zur Stacheldrahtfestung die Firma "RA Office" ganz oben. Da findet man eine Bilanz zum Jahr 2009.

Die inneren Strukturen des Firmengestrüpps sind nicht bekannt. Abschätzungen bleiben also grob.

Nimmt man an, er schickt jedem seiner "blinden" "nicht geschäftsfähigen" "Kunden" jeweils 10 Schreiben pro Fall, würde er 160 Millionen Euro pro Jahr einfordern.

Die bekommt er nicht und auch nicht 10% davon. Zu den Umsätzen der RA Office passen nur einstellige Prozentsätze im unteren Bereich.

Die Aufklärung ist zu verbreitet und ein Einmalopfer zahlt wohl nicht mehrfach.

Die neuerdings häufigen Präsentation der Outputstapel und des Drucktempos der Industriedrucker in Fernsehsendungen soll scheinbar den Mahndruck erhöhen. In Wirklichkeit sieht man nur, wie groß die Scheinblase über den nicht wirklich durchsetzbaren Kasperleforderungen ist.
 
Unter ebundesanzeiger.de gibts mittlerweile auch den Jahresabschluss der RA Office für 2010 nachzulesen. Sieht auch nicht besser aus.
 
Das kann wohl als typische "Qualität" für den gigantischen Forderungsbestand gelten: http://www.gutefrage.net/frage/betr...e-zentral-inkasso-gmbh--premium-content-gmbh-
Aber eigentlich können sie mir nichts machen ich war damals 12
Da kann der Stacheldrahtkönig hundert Schreiben hinschicken, Geld wird nicht kommen.

Allgemein scheint derzeit die Mahndroherei für Altforderungen in Mode zu kommen. Speziell die Drohschreiben für das "zweite Vertragsjahr", wenn für das erste noch nicht "freiwillig" gezahlt wurde, sind einigermaßen sinnfrei.
 
Bisher sind wir immer davon ausgegangen, dass die "Zahlerrendite" bei der Nutzlosbranche so zwischen 10 und 40 Prozent liegt. Mehr als 40 % Zahlerquote dürfte auch in den besten Jahren 2005-2008 nicht ein einziges der "Projekte" erzielt haben. Realistischer war wohl 10-20 %.

Nach der von dvill aufgestellten, plausiblen Hochrechnung kann das inzwischen nicht mehr erfüllt werden. Das würde auch erklären, warum es seit geraumer Zeit schon kaum noch neue "Projekte" gibt, sondern warum immer nur noch Altforderungen eingetrieben werden sollen. Und das mit erheblichem Aufwand. Seit einem Jahr steigt der PR-Aufwand der verbleibenden Nutzlosabzocker, die sich noch nicht aus dem Geschäft verabschiedet haben, exponential an. Sie betreiben alberne Blogs, sie provozieren ein Trophäenurteil nach dem anderen, sie veröffentlichen diese Urteile in Selbstbeweihräucherungs-Inkasso-Blogs, sie legen Ausdrucke der Urteile ihren Mahnschreiben bei. Allein - der Erfolg dürfte sich wohl höchstens zum kleinen Teil einstellen. Damit wäre auch die zunehmende Nervosität und Aggressivität der Abzocker in ihrem Verhalten nach außen zu erklären.

Die jetzt laufenden Gerichtsverfahren in Hamburg und in Frankfurt dürften den Nutzlosen weitere Dämpfer geben. Es ist absehbar, dass in weiten Teilen der deutschen Justiz das lange Jahre geforderte Umdenken inzwischen einsetzt, es zeichnet sich drohend am Horizont ab, dass die Nutzlosabzocke strafrechtlich nicht mehr so toleriert wird wie in den letzten Jahren bisher, auch in Hessen.

Auch damit kann die noch einmal gestiegene Mahnaktivität erklärt werden. Der Bauer, der das drohende Gewitter am Horizont sieht, spannt seinen Wagen an und holt noch schnell die letzten verdorrten Halme vom Feld.

Ein TV-Film, der demonstrativ die Druckerstraßen eines Abzockers zeigt, wirkt auf die Betroffenen eher kontraproduktiv, wenn nicht im Anschluss daran z.B. ein Verbraucherschutzexperte die Tatsachen richtigstellt und darlegt, dass tatsächlich nur ein einstelliger Prozentsatz überhaupt noch zahlt, und dass dem gesamten Rest - auch bei totaler Nichtreaktion - überhaupt nicht das geringste passiert. Diese wichtige Botschaft kommt leider in den meisten TV-Beiträgen zu kurz, stattdessen wird die allgemeine Hysterie geschürt.
 
Diese bösen Internetforen schrecken ja auch so viele "Zechpreller" ab.

Also taucht "zufällig" ein Forum auf, in dem das schwachsinnige Mahndrohtheater den Tenor bestimmt. Und "zufällig" wird dieses Forum durch Bezahlwerbung "vermarktet".

http://www.inkasso-board.com/index.php
 

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Die Domain wurde erst gestern Mittag registriert und alle vorhandenen Fakeposting wurden alle zwischen 15 und 16 Uhr verfasst. Diese angebliche Mannheimer GmbH aus dem Impressum ist ebenfalls ein Fake, so wie mir das erscheint.
 
Hier sind die Werbelinks zu dem Google-Bild im Vorposting:

http://www.google.de/aclk?sa=L&ai=Csloaeym1ToSeGYG3hAfal5n5DeG_8f8BucyAux6r3f2XMwgAEAEoA1Cc7Nyx_v____8BYJWCgICsB8gBAakCaMPYwKEptz6qBBZP0I2BRWDVqpLmQyXJEVcMUBGSo-QcugUTCKHb24G9n6wCFUMc4QodA17UQcoFAA&rct=j&q=deutsche%20zentral%20inkasso&ctbs=qdr%3Ah&ei=eym1TuGxF8O4hAeDvNGOBA&sig=AOD64_3YbrCjJK_3R80sr6QdhK2PQ78LPw&sqi=2&ved=0CA0Q0Qw&adurl=http://www.deutsche-zentral-inkasso.com&cad=rja

http://www.google.de/aclk?sa=l&ai=CKS2Keym1ToSeGYG3hAfal5n5DZ7XttUClvfNpzar3f2XMwgAEAIoA1Cfo5LKB2CVgoCArAegAZKd88oDyAEBqQJow9jAoSm3PqoEFk_QneJBYNaqkuZDJckRVwxQEZKj5By6BRMIodvbgb2frAIVQxzhCh0DXtRBygUA&rct=j&q=deutsche%20zentral%20inkasso&ctbs=qdr%3Ah&ei=eym1TuGxF8O4hAeDvNGOBA&sig=AOD64_12GhJyT8LKWlEmLxHPTj5avr9cVA&sqi=2&ved=0CBIQ0Qw&adurl=http://deutschezentralinkasso.wordpress.com&cad=rja

http://www.google.de/aclk?sa=L&ai=CYkUxeym1ToSeGYG3hAfal5n5DamRrfgB6fLDjCer3f2XMwgAEAMoA1CQt_3hB2CVgoCArAfIAQGpAmjD2MChKbc-qgQZT9C9nkBg16qSrkPFrcboMc-NZoGGSIx-9LoFEwih29uBvZ-sAhVDHOEKHQNe1EHKBQA&rct=j&q=deutsche%20zentral%20inkasso&ctbs=qdr%3Ah&ei=eym1TuGxF8O4hAeDvNGOBA&sig=AOD64_26Dg4OgMmRiTJ2eGzH1FPOpgouBg&sqi=2&ved=0CBcQ0Qw&adurl=http://www.inkasso-board.com&cad=rja

Da wird verschlüsselt die Suchanfrage, die Zielseite und der Auftraggeber enthalten sein. Die Strings hinter "ei=" sehen doch sehr gleich aus.
 
Hier trappst die Nachtigall:

forum.abzocke.de/showthread.php?21-Outlets.de-bzw-IContent-GmbH-will-96-Euro&p=24&viewfull=1#post24
 

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Welches private Forum füllt sich innerhalb von zwei Tagen und hat viel Kohle für Google übrig?

Die Werbelinks zum Bild:

http://www.google.de/aclk?sa=L&ai=C-0ierbzHTqOfLsHhswaWi6GVDoKLlYgCysSY4iDCjev_aQgAEAIoA1C9w5rc_f____8BYJWal4KsB5ABAsgBAakCiqqkdL6Wtj6qBBlP0AcPj69CUf4d5I4BJLE3BwgaB8-7Hqxz&sig=AOD64_106AJqoIb_hOyoqpSk7KO9t7lH1w&ved=0CBAQ0Qw4Cg&adurl=http://forum.abzocke.de/showthread.php%3F20-Rechnung-der-Tropmi-Payment-GmbH-f%25C3%25BCr-Top-of-Software.de&rct=j&q=tropmi%20payment&cad=rja

http://www.google.de/aclk?sa=L&ai=C_26HrbzHTqOfLsHhswaWi6GVDqfb9o8Cj4LOwh-Mutm9JwgAEAMoA1D9jIXkB2CVmpeCrAeQAQLIAQGpAoqqpHS-lrY-qgQeT9AHU5CvQ1n_7ebsvmt1DxptQXjvLniZVP39FRhD&sig=AOD64_2us0Ahl5VPEenrK946vlAHOxC8QA&ved=0CBUQ0Qw4Cg&adurl=http://www.tropmi.de/aktuelle-urteile-zu-top-of-software/Amtsgericht-Mainz-vom-03-11-2010-72-C-54-10.html&rct=j&q=tropmi%20payment&cad=rja
 

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So offensichtlich das ganze, auch wenn es Bürger gibt, die dem ganzen Schmarrn glauben schenken. Denen ist egal was woanders richtige steht. Das sind ferngesteuerte Zombies. Wenn man denen sagt, spring, springen sie auch. ;)
 
Ist ja irre.

Kaum 5 Jahre nach Erfindung des virtuellen Taschendiebstahls durch erpresserische Drohschreiben zur "freiwilligen" Begleichung nicht existenter Forderungen gibt es in Deutschland einen Richter, der durchblickt.

Taschendiebe der Old Economy sind lichtscheu und werkeln bevorzugt im Dunkeln. Die New Economy bringt neue Typen hervor, die sogar die Gerichte in die Geldbeschaffung einbeziehen wollen. Einige haben sich wohl verladen lassen. Gut, dass jetzt mal Klartext gesprochen wird.

Bei der Gelegenheit seift der Richter unsere Bundesregierung mit ab. Niemand braucht den Button. Die Gesetze sind heute schon klipp und klar.

Der Preis gehört deutlich angezeigt, sonst besteht kein Anspruch. So einfach kann das sein.

Wer erkennbar absichtlich Fallgruben aufstellt, benötigt nicht die Hilfe der Gerichte.
 
http://www.irights.info/index.php?q=node/2128
Die Anbieter operieren dabei mit unfairen Tricks. Einer der häufigsten ist, dass die Angaben zu den anfallenden Gebühren versteckt sind – z. B. unterhalb des Bestätigungsbuttons oder sogar auf einer ganz anderen Internet-Seite.

11 Prozent aller Internetnutzer sind betroffen

Die Gefahr, im Internet unbeabsichtigt kostenpflichtige Dienste zu bestellen, ist hoch: Laut einer infas-Studie sind 5,4 Millionen Deutsche in den letzten zwei Jahren auf eine Abofalle oder ähnliches im Internet hereingefallen – das sind 11 Prozent der Internetnutzer. Erfahrung scheint dabei wenig zu helfen: Menschen, die das Internet täglich benutzen, sind sogar eher betroffen als Gelegenheitsnutzer.
Möglicherweise waren die Fallgrubenbetreiber so unvorsichtig, ein Familienmitglied des Richters aus Gladbeck abgezockt zu haben, so dass der so gut informiert war, wie die Fallgruben funktionieren ...
 
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