Abrechnung von Mehrwertdiensten über die IP-Adresse

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Aka-Aka schrieb:
Diesen IQ-Test habe ich auch schon heftig kritisiert. Es handelt sich um ein Angebot der "Speed Works GmbH" in Hamburg (Tele Teamwork, Dänemark). Und ich wiederhole mich gerne: Lieber DAY, Liebe mainpean, liebe Montax: Wenn das Eure Referenzkunden sind für das tolle System, dann könnte ich mir vorstellen, dass es in Österreich bald viel Ärger gibt... Und dann wird man sagen: Wir dachten, das sei ein seriöser Kunde, wir können nichts dafür...

Die Liste derer, die nur das Gute in einem Menschen sehen, kann durchaus länger werden. Ich weiß zwar nicht, ob das schon jemand angeschnitten hat, aber T ist auch irgendwie mit von der Partie.

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=638607&firmaid=31564

Angefangen hat es ja mit einem Probebetrieb im Herbst 2003 bei Tiscali/Eunet. Dann ungefähr ein Jahr später stieß UTA dazu und schließlich der ganz große Brocken Telekom Austria. Unklar ist, was mit Chello, dem führenden Kabelinternetbetreiber in Österreich, los ist. Auf deren Seite findet man nix, aber auch nicht auf der Bill-it-easy-Seite oder auf dem Internetauftritt von Montax sind sie angeführt. Einzig MP behauptet, dass Chello auch mit im Boot wäre.

Da stellt sich die Frage, war das nur Wunschdenken von MP, läuft das alles im geheimen ab oder ist Chello die Sache zu heiß geworden d. h. sie glauben doch nicht immer nur an das Gute im Menschen.
 
Wembley schrieb:
Angefangen hat es ja mit einem Probebetrieb im Herbst 2003 bei Tiscali/Eunet
Tiscali ist wohl immer recht schnell dabei (den link meintest Du wohl?).
Die waren doch auch einer der ersten Kunden des zypriotischen post-crosskirk-Abrechnungssystems Click2Pay und trugen damit dazu bei, dieses Abrechnungssystem auch außerhalb der Casinoszene bekannt zu machen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Spenden für Kinder.
 
Heiko schrieb:
christianlin schrieb:
hallo

Wie es ausschaut braucht man eh einen Account bei bill it easy. Daher jedes mal Accountname und Pin eingeben oder?
Beide Aussagen sind falsch.

komisch. Ich zitiere von der AON Seite:

nur eine Anmeldung vor dem ersten Kauf ist erforderlich

Nur Angebote, die der User zulässt, können mit bill-it-easy gekauft werden. Der User bestätigt vor dem Kauf jede Transaktion. Er wird über die Kosten sowie über den Anbieter der Leistung (Content Provider) informiert. Haben in einem Haushalt mehrere Personen Zugang zum Computer, gibt es die Möglichkeit, dass bei jedem Bezahlvorgang noch ein PIN Code eingegeben werden muss. Somit ist es unmöglich, dass Kosten entstehen, die nicht gewünscht werden.
[/quote]
 
sascha schrieb:
Seltsam, ist das Ganze in Österreich nie thematisiert worden zuvor? Warum fordert die AK Salzburg ein Dialer-Verbot, wenn es ganz andere, wichtigere Themen gibt? Hallo Österreich, aufwachen...

Das ist in der Tat interessant, dass die Bedenken bez. dieser "komfortablen" Bezahlmöglichkeit bisher ausschließlich aus Deutschland kamen. Artikel "Bill-it-easy" betreffend gab es bisher zwar schon (z.B. Presse, Standard, Kurier), aber da wurde nur Positives berichtet bzw. Presseaussendungen mehr oder weniger 1:1 übernommen und nichts kritisch hinterfragt. Liegt wahrscheinlich auch ein wenig daran, dass es in Österreich kein Portal wie dieses hier gibt. Viele Meldungen bez. Computersicherheit werden auch von deutschen Medien übernommen (PC-Welt, Chip, Heise etc.). Österreichische Computerzeitschriften haben auch ihre Qualität, aber nicht die Kapazitäten wie obengenannte Medien.

Außerdem denke ich, dass die Tatsache, dass die als seriös geltende Firma Kapsch an Montax beteiligt ist, viele nichts Böses ahnen lässt. In Deutschland ist man, glaube ich, so richtig hellhörig geworden, als eine hier nicht ganz unbekannte Firma aus Berlin mitzumischen begann.

Jedenfalls ist die Diskussion auf der xdsl.at Plattform sehr aufschlussreich. Oder auch nicht. Irgendwie hat man den Eindruck, dass bei manchen Providern die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. *g*
 
Anonymous schrieb:
Heiko schrieb:
christianlin schrieb:
hallo

Wie es ausschaut braucht man eh einen Account bei bill it easy. Daher jedes mal Accountname und Pin eingeben oder?
Beide Aussagen sind falsch.

komisch. Ich zitiere von der AON Seite:

nur eine Anmeldung vor dem ersten Kauf ist erforderlich

Nur Angebote, die der User zulässt, können mit bill-it-easy gekauft werden. Der User bestätigt vor dem Kauf jede Transaktion. Er wird über die Kosten sowie über den Anbieter der Leistung (Content Provider) informiert. Haben in einem Haushalt mehrere Personen Zugang zum Computer, gibt es die Möglichkeit, dass bei jedem Bezahlvorgang noch ein PIN Code eingegeben werden muss. Somit ist es unmöglich, dass Kosten entstehen, die nicht gewünscht werden.
Dann lass mich doch bitte mal von der bie-Seite zitieren:
bill-it-easy schrieb:
Der User muss beim Kauf keine weitere Registrierung durchführen oder Bezahldaten bekannt geben, die ausspioniert werden könnten und ist daher anonym im Internet.
Als User können Sie entgeltliche Web-Inhalte abrufen oder Einkäufe über das Internet tätigen, ohne durch komplizierte Zahlungs-Formalitäten gestört zu werden. Ein einfacher Klick auf den entgeltlichen Inhalt oder das entsprechende Produkt genügt.
und
bill-it-easy schrieb:
Wie kann ich mich anmelden, um bill-it-easy zu nützen?
Sie benötigen keine Anmeldung. Ihr Internet Service Provider schaltet für Sie die Nutzung für bill-it-easy frei. Die existierende Anmeldung bei Ihrem ISP genügt daher, um bill-it-easy zu nützen. Sie müssen nur einmal die Nutzungsbestimmungen akzeptieren. Im bill-it-easy Administrationsbereich können Sie Ihre persönlichen Einstellungen verändern und Ihre Transaktionen überwachen.
 
Die Provider hierzulande sind gefragt, ob sie das Modell übernehmen und wie dann die dringendst erforderlichen Schutzmechanismen aussehen werden.

Mein Provider ist einer der großen, der gerne Mitglieder-Umfragen macht. Ich wollte nicht bis zur nächsten Umfrage warten: "Wie sind Sie mit
"Bill - it -easy" zufrieden?

Drum habe ich meine Fragen jetzt schon gestellt und auch meine Befürchtungen geäußert. Man soll nicht warten bis es zu spät ist. Auch hier heißt es: Aufwachen!

Gruß Avor
 
Ich hab den Eindruck, dass noch nicht mal im Ansatz erkannt worden ist, welche Büchse der
Pandora da geöffnet wurde. IP-Payment betrifft jede Form des Internetzugangs
egal ob Windows, Linux, MacOS , RTL-I-Net Box oder PDA.
Eine IP ist eine IP und hat nichts aber auch gar nichts mit dem
System zu tun, von dem aus der I-Net-Zugang initiiert wird.
Damit entfällt bei dieser Methode das übliche Jubelgeschrei der Non-Windows User.
Einen Klick unterzujubeln dürfte auch für Non-Windowssysteme keine unüberwindliche Barriere sein.
Auch die Schnittstelle spielt keine Rolle, selbst ein Modemuser mit Hardwareblocker
kann auf diesem Wege zur Kasse gebeten werden, denn auch dort wird egal von welchem
Provider eine IP vergeben, damit würde auf "elegante" Art und Weise die gesamte
Dialerregulierung auf den Müllhaufen der I-Net-Geschichte geworfen , es kommt nur darauf,
an, ob der Provider sich dieser "Zahlungsmethode" anschließt.

Diese "Payment" Form hebelt jede bestehende Regulierung aus:
Was Österreich sich dabei denkt, so etwas unausgegorenes und sich jeder Form der
Kontrolle entziehendes "Payment" System auf seine Mitbürger loszulassen, ist mit Ratio nicht zu erklären.
da müssen andere Motive eine Rolle spielen.

Es ist dringend zu hoffen, dass hierzulande die negativen Erfahrungen mit "freizügigem" Zahlungsverkehr
den unkontrollierten und ungebremsten Zugriff auf die Geldbörse deutscher I-Net Nutzer
von vornherein unterbindet oder in entsprechende Schranken sprich gesetzliche Regelungen weist.
Sogar ein Jurist, der von der "Dienstleisterseite" wohl kaum in in Frage gestellt
werden kann, äußert Bedenken:
http://www.heyms-drbahr.de/news/news_det_20050226125554.html
Beim IP-Payment stellt sich eine Víelzahl von neuen rechtlichen Problemen: Reicht die Identifizierung mittels einer IP aus, um einen Vertragsschluss zu beweisen?
Gelten hier die Regeln des Anscheinsbeweis? Welche technischen Möglichkeiten gib
es, sich gegen einen etwaigen Missbrauch abzusichern? Gelten die verbraucherschützenden Normen
hinsichtlich Mehrwertdienste hier analog? Oder gibt es eine Gesetzeslücke?
Man beachte die (wohl rhetorische) Frage nach der Gesetzeslücke....
Computerbase
Perfiderweise ist dazu nicht einmal die Installation eines der für Telefonverbindungen
nötigen Dialer-Programme nötig, sondern lediglich der falsche Mausklick auf eine Schaltfläche,
die im legalen Rahmen allerdings weiterhin deutlich mit Art und Preis
des kostenpflichtigen Dienstes gekennzeichnet werden muss.
Wo soll das denn stehen? Die österreichischen Leser sind befragt:
Zumindest hier in Deutschland seh ich keine wie auch immer geartete Form der Regulierung....
 
Hier wird auch mit Entsetzen über diese neue Form des Payment berichtet.

Wie sich die Situation zeigt, braut sich offensichtlich einiges zusammen in der Welt des Betrugs. Ein in Österreich
offerierter neuer Dienst namens bill-it-easy, der in Form von IP-Payment Dienste direkt über den Provider abrechnet und
damit auch den ehemals wenig von Betrug im Netz durch Dialer betroffenen DSL Anwender gefährlich werden kann, wird
im Lager der Abzocker vermutlich bereits Freudentaumel ausgelöst haben.


Dialerschutz sowie auch computerbetrug haben bereits eine Informationsseite erstellt und auch im
Forum dort wie auch in unserem Forum wird das neue Verfahren bereits diskutiert:


http://www.network-secure.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=2868
 
stieglitz schrieb:
network-secure.de schrieb:
Wie sich die Situation zeigt, braut sich offensichtlich einiges zusammen in der Welt des Betrugs. Ein in Österreich
offerierter neuer Dienst namens bill-it-easy, der in Form von IP-Payment Dienste direkt über den Provider abrechnet und
damit auch den ehemals wenig von Betrug im Netz durch Dialer betroffenen DSL Anwender gefährlich werden kann, wird
im Lager der Abzocker vermutlich bereits Freudentaumel ausgelöst haben.

Sie begreifen es alle noch nicht:
es betrifft jeden ob Linux , Windows, MacOS oder Modemuser , nicht nur DSL User!!!!

es kommt nur darauf an ob der jeweilige Provider bereit ist, bei diesem "Spiel" mitzumachen
 
Um es noch mal klar zu sagen:
es ist zwar der erste "Dialer" (im Sinne von automatisierbarem Abrechnungssystem), der auch DSL-Kunden betrifft, zusätzlich funktioniert das aber für jeden Einwahlkunden. Also auch Modem, ISDN, Kabel, Satellit, WLAN, GPRS, UMTS,...
Wenn der Provider so abrechnet, ist niemand mehr sicher.
 
Heiko schrieb:
Wenn der Provider so abrechnet, ist niemand mehr sicher.

Zumindest ist niemand vor den Scherereien und Betrugsversuchen sicher.
Ob man letztendlich vor den Kosten geschützt ist, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich gibt der Vertrag des Endkunden mit seinem Provider wohl nur seltenst her, das die Leistungen Dritter einvernehmlich vom Provider inkassiert werden dürfen. Das bedarf IMHO einer Änderungskündigung seitens des Providers, aus der sich ein Sonderkündigungsrecht seitens des Endkunden ergibt. Schließlich kann den Kunden niemand zwingen, dem neuen Vertragstext auch zuzustimmen.

Provider die bei IP-Payment nicht mitmachen, wären gut beraten, wenn ihre Marketingabteilung diese Tatsache werbewirksam ausschlachtet.

MfG
L.
 
Ich hab das schon begriffen!

Network-Secure schrieb:

....damit auch den ehemals wenig von Betrug im Netz durch Dialer betroffenen DSL Anwender gefährlich werden kann.

Und die haben das auch begriffen, man beachte das auch.

Die Brisanz dieses Zahlungsverfahrens wir einem erst im Laufe dieser Diskussion so richtig bewusst. Ich hoffe, dass sich das noch rumsprechen wird und in D erst garnicht damit angefangen wird. Aber mach mal einem Laien das Risiko bewust, wenn es selbst Fachleuten erst so langsam einleuchtet.
Gruß
Stieglitz
 
Stalker2002 schrieb:
Provider die bei IP-Payment nicht mitmachen, wären gut beraten, wenn ihre Marketingabteilung diese Tatsache werbewirksam ausschlachtet.

MfG
L.
Ob die Marketingabteilung die Kaufleute überzeugen kann, wenn für das Inkasso eine Gebühr von sagen wir mal 20-30 % gezahlt wird???
 
Stalker2002 schrieb:
Das bedarf IMHO einer Änderungskündigung seitens des Providers,
aus der sich ein Sonderkündigungsrecht seitens des Endkunden ergibt. Schließlich
kann den Kunden niemand zwingen, dem neuen Vertragstext auch zuzustimmen.
und was ist wenn alle mitmachen? Kuck schon mal bei e-bay nach Brieftauben...
 
Captain Picard schrieb:
Stalker2002 schrieb:
Das bedarf IMHO einer Änderungskündigung seitens des Providers,
aus der sich ein Sonderkündigungsrecht seitens des Endkunden ergibt. Schließlich
kann den Kunden niemand zwingen, dem neuen Vertragstext auch zuzustimmen.
und was ist wenn alle mitmachen? Kuck schon mal bei e-bay nach Brieftauben...

Laut RFC 1149 und RFC 2549 hat man auch mit Brieftauben eine IP. Das hilft also nix. :(

MfG
L.
 
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