Reducal schrieb:
Mir ist keine andere Behörde bekannt, die nur allein schon wegen des Anscheines... ...gewisse Maßnahmen ergreift.
Gesetzt den Fall, da wurden Leute beschissen mit einem exploit, gesetzt weiter den Fall, die RegTP unternimmt nichts - Ergebnis: durch einen exploit geschädigte User haben die Arschkarte gezogen. Gesetzt den Fall, es gab keinen exploit und Abzockdialer und die RegTP würde trotzdem dem Dialer die Registrierung entziehen, hätten die Anbieter Grund, sich zu beklagen. (nicht vergessen dabei: Das völlig unzureichende Einwahlfenster, das vorliegt - und die definitiv andere Beschreibung des gesamten Einwählvorgangs auf der webseite im Vergleich zur Erklärung bei der RegTP)
In beiden Fällen drohen also Härten: wenn die RegTP zu scharf ist und deregistriert zu Unrecht, ist das ein "false positive" zum Schaden des Anbieters, reagiert sie zu Unrecht nicht, ist das ein "false negative" zum Schaden der betroffenen Verbraucher (und natürlich auch der betroffenen MITANBIETER), reagiert sie "(zu) spät", werden einige Leute gezahlt haben, weil Druck auf sie ausgeübt wurde - dieses Unrechtsgeld dürfte sich, zählt man alle deregistrierten Dialer zusammen, seit es die Registrierung gibt, auf einen ERHEBLICHEN Betrag summieren, über den es meines Wissens nicht einmal Schätzungen gibt...
Dazu kommt noch, dass es sehr deutliche Hinweise darauf gibt, dass es sich um eine Konstellation handelt, die exakt so schon aufgetaucht ist. Die RegTP müsste in der Lage sein, dies intern zu prüfen. Dann wäre ein Argument auch der "Ruf" der speziellen Anbieter (siehe unten).
Die RegTP hätte, gesetzt den Fall, die Parallelen wären nicht zufällig, einen Präzedenzfall und könnte sich daran orientieren. In diesem (möglichen) Präzedenzfall tauchten hier im Forum bereits im März 2004 Hinweise auf Unregelmässigkeiten auf, die erst im August (!) zu einer Deregistrierung geführt haben. Mir sind keine Informationen darüber bekannt, wie viele Betroffene damals die Rechnungen bezahlt haben, die zu Unrecht bestanden haben, wie sich im Nachhinein herausstellte.
Ich glaube, dass die RegTP in der Abwägung
false postives gegenüber
false negatives eine klare Schieflage hat, mitbedingt durch den politischen Willen der Entscheidungsträger auf der gesetzgeberischen Ebene (bzw. konkret: als Folge der unglaublich hoch angesetzten Meßlatte für eine
De-Registrierung im krassen Widerspruch zu den niedrigen Bedingungen für die Registrierung: nämlich faktisch keine außer der Wahrheitsliebe - womit wieder die Sache mit der ähnlichen Konstellation ins Spiel kommen würde: wenn dies so wäre, hätten die Anbieter schon einmal gelogen...)
Die Leute, die hier im Forum landen oder anderweitig Informationen zu Dialern haben und wissen, wie der Hase läuft (oder der Geldesel i-aaaht) und die nach erfolgreicher Deregistrierung ihr "Lehrgeld" (wieder so eine perverse Umschreibung für Unrechtsgeld) behalten können, trösten sich damit, dass in den Fällen, in denen es zu einer Deregistrierung kommt, FÜR SIE PERSÖNLICH (und für die Gruppe derer, die an diese Information gekommen sind) die Sache gut ausgegangen ist. Von einer übergeordneten Standpunkt aus betrachtet stimmt das mit dem "gut ausgegangen" aber schon dann nicht,
wenn nur ein Euro von irgend jemandem bezahlt wurde.
Das mag für einen konkret Betroffenen theoretisches und abgehobenes Gefasel sein, für die gesamte Thematik ist es aber durchaus wichtig, weil es nach meiner Auffassung belegt, dass die Registrierung der Dialer irgendwo zwischen "Feigenblatt" und "Scheinverbesserung" anzusetzen ist. In diese Richtung geht z.B. auch die Lächerlichkeit, plötzlich ausländische Adressen von Vertretungsberechtigten zuzulassen aus Angst, diese würden, wenn die RegTP auf einer deutschen Adresse bestehen würde, auf der Grundlage von EU-Richtlinien klagen gegen die klare Verfügung der RegTP, dass Registrierungen mit ausländsichen Adressen nicht angenommen werden...
All diese Seltsamkeiten spielten meines Wissens keinerlei Rolle in den Überlegungen bzw. Diskussionsgrundlagen unser Volksvertreter bei deren Beratungen zu neuen Gesetzen, was freilich nicht nur ein Problem der Mehrwertdienste- und Telekommuniklationsgesetze ist, sondern offenbar typisch für unsere Demokratie, die dann (überspitzt) wohl auch nur als Feigenblatt angesehen werden kann
P.S.: @redu falls ich Dich missverstanden habe (dein posting ist etwas uneindeutig), sehe das hier einfach als allgemeines statement hne Bezug auf dein posting