erinnere mich dran, so was liegt hier alles 'rum, Altbestände aus diversen Kooperationen mit den Medien
Leider habe ich nicht wirklich Zeit. Also nur ein Brainstorming.
1)
Das Problem ist uralt, es gibt eine Gerichtsentscheidung in Hamburg zur IBC aus 1998, leider finde ich sie nicht mehr. Dokumentiert ist es jedenfalls bei der VZ Hamburg.
http://www.fallobst.info/Dokumente/presseberichte/b2c/004-ibc_verbraucherzentrale_hh.pdf
ganz unten ein Hinweis auf eine Strafanzeige aus 2001
Seiten dieser Unternehmen tauchten bereits 1999 im Index für jugendgefährdende Schriften auf (z.B. BAnz 226, 30.11.1999).
Auch in den dänischen Dokumenten wird das erwähnt:
Efter at Forbrugerklagenævnet i perioden fra 1. januar 1999 til 1. august 1999 havde modtaget over 400 skriftlige klager over sextjenester udbudt af sagsøgte 1, besluttede Forbrugerombudsmanden at tage sagen op til behandling i medfør af markedsføringsloven.
(über 400 Beschwerden, Quelle: Material des Dänischen Verbraucherministeriums von 2001 aus Verfahren gegen
Telecom Billing Systems ApS und Televoice ApS)
Webarchive
http://web.archive.org/web/20000623192325/http://www.fs.dk/jura/fjura/sager/99tbs.htm
s.a.
http://raubwirtschaft.info/go/b2c/a07/presse/ibc-verbraucher_08-00.htm
Immerhin wurde der Firma TBS im Jahre 1999 untersagt, "unter Verwendung von Telefonnummern mit normaler Ortskennzahl telefonische Sonderdienste anzubieten ... ohne zu Beginn des jeweiligen Telefonats kostenfrei auf die Höhe des anfallenden Entgeltes hinzuweisen" (Hanseatisches OLG, Az: 3 U 248/99). Auch wurde sie dazu verurteilt, bei der Werbung für Telefondienste den Endpreis für die Mindestgesprächsdauer anzugeben, sofern eine Gesprächsdauer fingiert wird, z.B. Minimum 5 Minuten (LG Hamburg, Az: 315 O 536/98).
Leider hat man immer wieder Schlupflöcher gelassen, denn die Preise werden ja angegeben und es wird auch keine "Gesprächsdauer fingiert". In der Sache entschieden jedoch die Gerichte bereits vor 12 Jahren, dass die Angebote nicht koscher sind.
2) Neben der Preisangabe gibt es zwei Probleme, die ebenfalls von Anfang an klar waren:
a) kein Jugendschutz
b) keine Identifikation des Nutzers der Angebote
beide Punkte führten in Dänemark nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten dazu, dass dort diese Dienste nicht mehr angeboten werden konnten, weil richterlich klar gesagt wurde, dass es gegen die Gesetze verstößt
siehe dazu:
http://forum.computerbetrug.de/threads/juristische-schlappe-für-dänenbilling.11272/
"Juristische Schlappe für Dänenbilling"
in Österreich haben die Verbraucherschützer ebenfalls bereits frühzeitig positive Gerichtsurteile erreicht (Mutter eines minderjährigen Sohnes klagte, bzw. VKI klagte für sie)
sogar das Ministerium sieht den fehlenden Jugendschutz. Außerdem wird die Masche in der Studie zum Mißbrauch von Mehrwertnummern erwähnt:
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Down...uchMehrwertdienste.doc?__blob=publicationFile
(2mb doc)
S. 96
Wird die Rufnummer des Anrufenden übermittelt, so prüft der Anbieter vor Beginn des erotischen Gesprächs, ob ein Rufnummerneintrag mit Anschrift zwecks Zustellung der Rechnung existiert. Wenn ja, ruft er zurück; der Anbieter verlangt dann die Bankdaten des Kunden am Telefon. Der angerufene Kunde erhält anschließend die Rechnung; der Mehrwertdiensteanbieter bucht den Rechnungsbetrag mittels Lastschrift vom Konto des Kunden ab.
Alternativ erfolgt kein Rückruf des Mehrwertediensteanbieters, sondern direkt eine Rechnung per Post an die Anschrift, die der Rufnummer, von der der Anruf erfolgte, zugeordnet werden konnte. Dies geschah im Testversuch auch in dem Fall, in dem noch vor unmittelbarer Leistungserbringung das Gespräch beendet wurde.
Das erwähnte Beispiel war die MC Multimedia
Das Problem ist also seit Jahren bekannt, trotzdem werden Anzeigen geschaltet (Videotext, Printmedien)
Verlage usw müssen gefragt werden, warum sie wissentlich damit Geld verdienen, obwohl das Abzockpotential groß ist, obwohl kein Jugendschutz gewährleistet werden kann, obwohl Tausende von Beschwerden vorliegen und obwohl sie selbst davor warnen (siehe Aktebericht aus 2000)
warum verzichten sie nicht darauf?
formulieren kann AS das sicher
Belege hab ich jede Menge, auch irgendwo noch Mailverkehr mit SAT1/sevenone