AW: Neue Kundschaft - der Lyriker-Thread
@Reinhard,
danke für die Blumen, doch nicht alles, was ich spontan so vor mich hin gepostet habe, war gut. Aber Du hast Recht wenn du schreibst … dem Volk auf´s Maul schau, das ist wichtig.“
Aber hier liegt der Haken. Das was uns heute so alles zugemutet wird, lässt sich auf humorvolle Art und mit ironischen Reimen nicht mehr kommentieren. Hier müssten wirkungsvollere Töne angestimmt werden. Da ich kein Rechtsgelehrter bin und dem Forum keinen Schaden zufügen will, überlasse ich das gerne anderen Leuten und denke mir meinen Teil. Was zum Dichten noch übrig bleibt, sind die Tiere, die ich in endlosen Mammutschinken und abendfüllenden Veranstaltungen ja schon ausgiebig verunstaltet habe. Straffrei sogar, weil sie vielleicht die besseren Menschen sind und nebst ihren Beschützern keine so mächtige Lobby in politischen Kreisen haben wie andere Institutionen.
Weil heute Sonntag ist, will ich Deinem Wunsch gerne nachkommen mit einem auf den ersten Blick eher harmlosen Werk. Bei ausgiebigem Studium unter Einsatz der eigenen Fantasie könnten die gewählten Worte jedoch tiefgründige Einsichten in menschliche wie auch tierische Abgründe gnadenlos offen legen. Und das in der gebotenen internetkonformen Kürze des gewählten Titels.
Die Linde
Vor´m Wirtshaus steht in voller Pracht
eine hundert Jahre alte Linde.
Ein Säufer eilt herbei in später Nacht
zu befeuchten dieser Linde Rinde.
Der Baum hat vieles schon erlebt,
im Lauf der Zeiten, die sich oft gewendet.
Sie trotzte dem Sturm, wenn die Erde gebebt.
Sie nahm , was Mensch und Tier gespendet.
Nicht sehr ergiebig ist heute der Strahl,
der ihren Stamm nur mäßig benetzt.
Ein Hund eilt herbei in großer Qual,
die Linde ruft: „Ich bin besetzt!“
Der Köter klagt: „Bei mir ist´s dringend!
Oh Gott, wo ist der nächste Baum?“
Der dicke Herr keucht händeringend:
„Bei mir geht´s unter zehn Minuten kaum.“
Wenn Bäume besetzt sind in der Not,
wissen intelligente Hunde Rat.
Nur selten merkt es der Idiot,
dem man an´s Bein gepinkelt hat.
Die Nacht vergeht, ein neuer Tag erwacht
Die Hose ist schon wieder trocken.
Noch steht die Linde da in voller Pracht.
Doch Vöglein lassen fallen kleine Brocken.
Die Blätter fallen herunter im Winde,
vergilbt, von Geiern vollgeschissen.
von Menschen und Tieren gesäuert die Rinde,
die nach dem Saufen pinkeln müssen.
Noch einen schönen Sonntag
wünscht Avor
@Reinhard,
danke für die Blumen, doch nicht alles, was ich spontan so vor mich hin gepostet habe, war gut. Aber Du hast Recht wenn du schreibst … dem Volk auf´s Maul schau, das ist wichtig.“
Aber hier liegt der Haken. Das was uns heute so alles zugemutet wird, lässt sich auf humorvolle Art und mit ironischen Reimen nicht mehr kommentieren. Hier müssten wirkungsvollere Töne angestimmt werden. Da ich kein Rechtsgelehrter bin und dem Forum keinen Schaden zufügen will, überlasse ich das gerne anderen Leuten und denke mir meinen Teil. Was zum Dichten noch übrig bleibt, sind die Tiere, die ich in endlosen Mammutschinken und abendfüllenden Veranstaltungen ja schon ausgiebig verunstaltet habe. Straffrei sogar, weil sie vielleicht die besseren Menschen sind und nebst ihren Beschützern keine so mächtige Lobby in politischen Kreisen haben wie andere Institutionen.
Weil heute Sonntag ist, will ich Deinem Wunsch gerne nachkommen mit einem auf den ersten Blick eher harmlosen Werk. Bei ausgiebigem Studium unter Einsatz der eigenen Fantasie könnten die gewählten Worte jedoch tiefgründige Einsichten in menschliche wie auch tierische Abgründe gnadenlos offen legen. Und das in der gebotenen internetkonformen Kürze des gewählten Titels.
Die Linde
Vor´m Wirtshaus steht in voller Pracht
eine hundert Jahre alte Linde.
Ein Säufer eilt herbei in später Nacht
zu befeuchten dieser Linde Rinde.
Der Baum hat vieles schon erlebt,
im Lauf der Zeiten, die sich oft gewendet.
Sie trotzte dem Sturm, wenn die Erde gebebt.
Sie nahm , was Mensch und Tier gespendet.
Nicht sehr ergiebig ist heute der Strahl,
der ihren Stamm nur mäßig benetzt.
Ein Hund eilt herbei in großer Qual,
die Linde ruft: „Ich bin besetzt!“
Der Köter klagt: „Bei mir ist´s dringend!
Oh Gott, wo ist der nächste Baum?“
Der dicke Herr keucht händeringend:
„Bei mir geht´s unter zehn Minuten kaum.“
Wenn Bäume besetzt sind in der Not,
wissen intelligente Hunde Rat.
Nur selten merkt es der Idiot,
dem man an´s Bein gepinkelt hat.
Die Nacht vergeht, ein neuer Tag erwacht
Die Hose ist schon wieder trocken.
Noch steht die Linde da in voller Pracht.
Doch Vöglein lassen fallen kleine Brocken.
Die Blätter fallen herunter im Winde,
vergilbt, von Geiern vollgeschissen.
von Menschen und Tieren gesäuert die Rinde,
die nach dem Saufen pinkeln müssen.
Noch einen schönen Sonntag
wünscht Avor