Das, lieber Oliver, lieber Marc und lieber Alexander, ist der "Code of Practice" der britischen Regulierungsbehörde ICSTIS:
http://www.icstis.org.uk/service_providers/cop/default.asp
Die ICSTIS, das sind Männer und Frauen, die haben Euch, also solche wie Oliver, Marc und Alexander, ganz gerne. Die sind sehr hilfsbereit und wollen, dass ihr viele neue tolle Ideen habt und die vermarktet. Aber wenn ihr das tut, müsst ihr ein paar ganz einfache Regeln einhalten. Und die stehen da drin, im "Code of practice", damit ihr immer nachschauen könnt, dass ihr sie auch einhaltet. Das machen die für Euch, die Männer und Frauen von der ICSTIS.
Ja, lieber Oliver, lieber Marc und lieber Alexander - ihr geht dann nach England, lasst Eure tolle neue Idee dort hunderttausendfach im Fernsehen zeigen und wartet, dass Eure Kasse klingelt. Das tut sie auch. Nicht direkt Eure, denn da gibt es erst einmal eine Firma dazwischen. Die heisst bei EUch "mblox".
Also das geht so: Euer verrückter Frosch singt und alle wollen den Frosch auf dem handy. Ist ganz easy. Sie müssen da nur eine Nummer mit dem handy anrufen. Geht ganz einfach, kann jedes Kind. Schon singt das Handy. Klasse. Die Nummer gehört aber nicht Euch, sondern mblox. Die kriegen viel Geld für die Anrufe und das geben sie Euch. Ist ja auch Eure tolle Idee.
Nun, Oliver, Marc und Alexander - da wäre noch der "Code of Practice". Und nun ist es leider passiert. Die netten Jungs und Mädels von "mblox" haben da wohl nicht ganz genau nachgelesen. Sagen jedenfalls die Damen und Herren von der ICSTIS. Die sind sicher ein wenig schusselig dort. Letztes jahr hatte jemand die tolle Idee, Einträge in ein Verzeichnis zu vermarkten, das es gar nicht gab.
War auch nicht so ganz ok
http://www.icstis.org.uk/consumers/adjudications/default.asp?node=&id=232
Dann haben sie mal einen Auktionsservice angeboten, den eigentlich keiner wollte
http://www.icstis.org.uk/consumers/adjudications/default.asp?node=&id=349
Nun ja, das gab 'ne kleine Strafe und die Damen und Herren von der ICSTIS hoben den Zeigefinger.
Bei Euch, Oliver, Marc und Alexander, war das etwas anderes. Das liegt daran, dass Ihr halt immer alles eine Nummer größer macht als andere. Trotzdem gilt für Euch der gleiche Spielraum, den der "Code of Practice" bietet. Der wird nämlich nicht proportional größer, wenn jemand ein größeres Maul, einen größeren Geldbeutel oder einfach eine größere Idee hat.
Das kommt dann dabei raus: 40,000 Pfund Strafe - und wenn jemand meint, er will sein Geld wieder haben, weil der blöde Frosch doch recht nervt (z.B. Mami oder Papi), dann kriegt derjenige von Euch das Geld zurück. Nicht, weil ihr so viel davon habt, sondern weil die ICSTIS das so beschlossen hat.
Trotzdem nicht verzagen: Die haben Euch schon noch lieb. Bestimmt.
siehe:
Pressemitteilung ICSTIS
http://www.icstis.org.uk/pdfs/mBlox.pdf
£40,000 FINE FOR MISLEADING ‘CRAZY FROG’ SERVICE
Premium rate services regulator ICSTIS has fined ‘Crazy Frog’ service provider mBlox £40,000 and ordered it to pay refunds to all those who complained to the regulator. The sanctions have been imposed after ICSTIS found the promotions for the service to be misleading and not clear enough in terms of the costs involved.
ausführliche Anhörung:
http://www.icstis.org.uk/pdfs/mBloxOralHearing.pdf
P.S.:
Die Tatsache, dass in der BBC unlängst eine Dokumentation zu "Crazy frog" lief, die immerhin über 2 Mio Briten (und mindestens ein Deutscher) gesehen haben, hat damit direkt nichts zu tun, sei aber dennoch angemerkt.
http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/4397308.stm