Regulierer: Neues Dialer-Fenster wird ab 17. März Pflicht

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Heiko

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http://www.computerbetrug.de/news/050302_01.php

Vom 17. März 2005 an werden die Regeln für Dialer in Deutschland ein weiteres Mal verschärft. Das bestätigte heute Manfred Küster, Sprecher der Regulierungsbehörde, gegenüber Dialerschutz.de. Websurfer, die ein kostenpflichtiges Internetangebot über einen Dialer nutzen wollen, müssen dann den Download und die Aktivierung des Anwählprogramms mit Eingabe der Buchstaben „OK“ bestätigen, und die anschließende Einwahl mit „Ja“. Für den dritten Schritt wird zudem ein einheitlich gestaltetes Informationsfenster zur Pflicht. Die Regulierungsbehörde will damit verhindern, dass Nutzer über den – meist hohen – Preis der Einwahl getäuscht werden, oder diesen einfach nicht wahrnehmen.

Es ist bereits das dritte Mal in eineinhalb Jahren, dass das Abrechnungsmittel Dialer neu reglementiert wird. Diesmal geht die Regulierungsbehörde allerdings entscheidende Punkte an. Wohl die größten Auswirkungen dürfte dabei die – von Verbraucherschützern geforderte und begrüßte – Einführung eines neuen Zustimmungsfensters bei Dialern haben. Bisher mussten User, die einen Dialer nutzen wollten, in drei Fenstern nacheinander die Buchstabenkombination „OK“ eingeben, um damit den Download, die Aktivierung, und am Schluss die Einwahl über eine 09009-Nummer zu bestätigen. Was von der Behörde als Mittel gedacht war, ungewollte teure Einwahlen zu verhindern, verfehlte seine erhoffte Wirkung. Denn viele Anbieter nutzten, so die Regulierungsbehörde wörtlich, „den kaum bestehenden Spielraum“ aus, „um den Preis dennoch schlecht sichtbar darzustellen“. In der Praxis sah das so aus, dass die Kosten von bis zu 30 Euro pro Einwahl erst im dritten Zustimmungsfenster, und auch dort nur in Mindestgröße zu lesen waren.

Dem wird jetzt ein Ende gemacht. Ab 17. März 2005 wird ein neues, drittes Zustimmungsfenster zur Pflicht (Bild unten), in dem groß und deutlich zu lesen sein wird, dass es sich eben nicht um ein kostenloses Angebot handelt. Dass er dies zur Kenntnis genommen hat, muss der Kunde mit Eingabe der Buchstabenkombination „JA“ bestätigen. Damit, und mit der exakt vorgeschriebenen Gestaltung, soll auch der so genannte Tunneleffekt vermieden werden. Bestimmte Anbieter hatten ihre drei Zustimmungsfenster sehr ähnlich gestaltet und zudem mit Erklärungen wie „Durch die Aktivierung entstehen Ihnen keine Kosten“ geschmückt. Gewöhnliche User klickten sich daraufhin einfach mit „OK“ durch und bemerkten ganz offensichtlich den Tarif im dritten Fenster nicht. Auch irreführenden Formulierungen auf Dialer-Fenstern schiebt die neue Amtsblattverfügung der Regulierungsbehörde einen Riegel vor. „Eine Kostenfreiheit des Angebots darf nicht suggeriert werden. Insbesondere dürfen Formulierungen wie „durch die Aktivierung entstehen Ihnen keine Kosten", „kostenloses Zugangstool" und „der Download ist für Sie kostenlos" nicht verwendet werden“, heißt es darin wörtlich.

Auch in einem weiteren Punkt sorgen die Regulierer bald für mehr Verbraucherschutz: Sie verbieten endgültig die so genannten selbstlöschenden Dialer. Diese hatten in der Vergangenheit ebenfalls oft für Wirbel gesorgt. Nach der Einwahl löschten sich diese Dialer selbstständig vom Rechner des freiwilligen oder unfreiwilligen Nutzers – mit der Folge, dass dieser einen Missbrauch nicht mehr beweisen konnte. „Die Entfernung von dem Endgerät darf nicht ohne Zustimmung des Nutzers erfolgen“, heißt es nun.

Die neue Verfügung tritt einen Monat nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Regulierungsbehörde in Kraft. Diese Veröffentlichung war am 16. Februar 2005. Das bedeutet, dass alle Dialer, die ab dem 17. März bei der Behörde registriert werden, bereits den neuen Vorgaben entsprechen müssen. Für alle davor registrierten Dialer gilt eine Übergangsfrist von drei Monaten. Danach sind damit also alle Einwählprogramme illegal, die nicht den neuen Regeln entsprechen.

Die neue Verfügung 4/2005 kann hier bei der Regulierungsbehörde heruntergeladen werden.

Hier sehen Sie ein Bild des neuen Zustimmungsfensters:
fenster-neu1.jpg
 
jetzt auch bei Heise:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/56985
Schärfere Regeln für Dialer
Trotz detailliert festgelegter Kennzeichnungen fallen unerfahrene Computernutzer immer wieder auf Internet-Einwahlprogramme für kostenpflichtige Mehrwertdiensterufnummern herein. Die Schöpfer dieser kleinen, aber teuren Dialer nutzen auch noch die kleinsten Schlupflöcher, die der Gesetzgeber ihnen lässt. Die sollen nun mit einer neuen Verordnung gestopft werden.
....
Ab 17. März können nur noch Dialer registriert werden, die den neuen Anforderungen entsprechen. Die Registrierung für alte Dialer läuft dann zwei Monate später zum 17. Mai aus. Ab diesem Zeitpunkt dürfen nur noch neue Dialer eingesetzt werden, die alten Registrierungen erlöschen dann.
 
Anonymous schrieb:
Bei der Dialerfraktion glauben ja auch die meisten, daß es bis zu 80% Umsatzrückgang laut Umfrage gibt. :D

Warum denn bloss das? Besitzt die seriöse Geschäftswelt etwa kein Vertrauen in die hervorragende Qualität ihres dargebotenen Contents? Nur weil da jetzt ein Preis gut erkennbar draufsteht, plötzlich 80% Umsatzrückgang! Von Vergleichbarem aus der Welt der Kaufhäuser und Supermärkte habe ich noch nie gehört...



Eniac
 
Alles was man im einschlägigen Forum lesen kann ist, wie man darüber spekuliert, wie man den User
trotz neuer Regelung übertölpeln kann, von Einsicht keine Spur...

cp
 
Ganz genau. Die mafieseke Branche ist jenseits aller Einsicht und mit ihrem permanenten Überregulierungsvorwurf bzw. mit dem damit zusammenhängenden Vorwurf der staatlich verordneten Wirtschaftswachstumsunterdrückung so nah an der Realität wie eine Kuh am Rettungsschwimmen.

Auf Basis des Gelesenen in den einschlägigen Dialerforen behaupte ich jetzt mal, dass ein Großteil der bisherigen Einwahlen Einmal-Einwahlen sind, weil die User sich versehentlich eingewählt haben und es nicht wollten, bzw. weil diejenigen, die es doch bewusst getan haben, dann erkannt haben, dass der dort vorgefundene Content den Namen "Content" nicht verdient hat, sondern einfach nur Müll ist, der an anderer Stelle leichter, schneller, kostenlos und qualitativer zu finden ist. Denn anders wären die in den einschlägigen Dialerforen prognostizierten 80% Umsatz- oder Gewinnrückgang durch eine Änderungs des dritten OK-Fensters nicht zu erklären.

Aber das ist ja alles eigentlich schon bekannt. und muss ja nicht nochmal erwähnt werden.

Gruß zur nächtlichen Stunde
Matthias
 
Denn anders wären die in den einschlägigen Dialerforen prognostizierten 80% Umsatz- oder Gewinnrückgang durch eine Änderungs des dritten OK-Fensters nicht zu erklären.

Und umso besser gefallen mir die Anbieter, die bei sich nicht an einen Umsatzrückgang glauben, weil sie von der Qualität ihrer Contents überzeugt sind. Und die deshalb auch kein Problem mit deutlichen Preisangaben haben. Sind zwar offensichtlich nur Einzelfälle, aber immerhin. Vielleicht kommts ja wirklich zur allseits erhofften Marktbereinigung und die guten Angebote überleben...
 
stieglitz schrieb:
sascha schrieb:
Und umso besser gefallen mir die Anbieter, die bei sich nicht an einen Umsatzrückgang glauben, weil sie von der Qualität ihrer Contents überzeugt sind.
Hast Du mal ein Beispiel?
kommerzielle URLs dürfen hier ja nicht gepostet werden :wink:
Würde mich aber auch mal interessieren.....

cp

PS:Vielleicht im Linkforum so eine kleine aber feine "repräsentative" Liste, kann ja nicht so besonders lang sein...
 
Eventuell mal einen Blick in die Karten des Nachbarn werfen. Finde ich gar nicht schlecht, weil das Preis-Leistungsverhältnis realistisch eingeschätzt sein dürfte und der Bezahlvorgang transparent ausschaut. (Mal abgesehen von der nicht ganz vollständigen Preisangabe und den fehlenden Geschäftsbedingungen.)
 
Du meinst die österreichischen rezepte?

In der Tat erscheinen mir 1,99 EUR pro Stunde angemessen und fair, der Kunde wird über den Bezahlvorgang nicht im unklaren gelassen, wenn die Seite gut ist könnte sie durchaus so etwas wie eine Stammkundschaft generieren.

Warum aber werden vergleichbare Leistungen bei uns unter maximal möglicher Verschleierung der entstehenden Kosten mit 29,95 pro halbe Stunde berechnet? Das kann doch nicht nur am Zahlungssystem liegen...


Eniac
 
Es gibt allerdings auch "Angebote", die offensichtlich nur Bauernfang sind und die gesetzliche Schmerzgrenze von 30€ erreichen. Auf die 5 Cent will man inzwischen nicht mehr verzichten...
Bei diesem, weiß der Kunde, was er bekommt. Die Kunst vieler Partnerprogramme besteht ja darin, die "Kundschaft" sowohl über das Angebot als auch über die Kostenpflichtigkeit im Dunkeln zu lassen.
 
Dialer

:o Wollen doch mal sehen, wie und wo die [] auch hier wieder ein Schlupfloch finden, um "die Dummen" zu balbieren.

Geist ist schön, aber nur auf dem richtoigen Weg. :argue:

[Virenscanner: Ein Wort entfernt]
 
Hat schon jemand die tollen neuen Bezugsfenster gesichtet, die ab heute immer den Preis mit anzeigen. Ich finde nur die alten :gruebel:

Dietmar Vill
 
dvill schrieb:
Hat schon jemand die tollen neuen Bezugsfenster gesichtet, die ab heute immer den Preis mit anzeigen. Ich finde nur die alten :gruebel:

Auch eine kurze Stichprobe meinerseits hat keinen seit 00:00 Uhr noch rechtskonformen Dialer zutage gefördert.

Witzigerweise habe ich aber ein Exemplar mit "nicht funktionierendem Abbrechen-Button" gefunden. :wink:
Die auffällige Windows-Fensterleiste mit dem verlockend deutlichen "Fenster Schließen"-Kreuz ist nur gemalt und völlig funktionslos.
Bis man den echten Knopf erwischt, kann dadurch sprichwörtlich wertvolle Zeit verloren gehen.
Ist sowas nach Maßgabe der RegTP überhaupt zulässig?

MfG
L.
 

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