AW: Gewinnspielversprechen Auto oder Geld: 0900-5099400 (09005099400)
[Polizei melden... Staatsanwalt... Strafanzeige...]
Wozu? Es handelt sich nicht um Straftaten.
§263 = Betrug
Betrug ist in Deutschland gegeben, wenn alle Straftatbestände vorhanden sind: "TIVBAK"
T: Täuschungshandlung
I: Irrtumserregung
V: Vermögensverfügung
B: Beschädigung des Vermögens
A: Absicht der rechtswidrigen Bereicherung
K: Kausalzusammenhang
Die Ansage ist eine Täuschung (T)
über den Inhalt/Sinn des Rückrufes. Es wird die wahre Tatsache entstellt, dass beim Rückruf eine ewig lange Marketingumfrage wartet, für deren Teilnahme hohe Gebühren anfallen (= "daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält" =
Täuschungshandlung)
Dadurch wird ein Irrtum erregt: Der Angerufene meint, um seinen schon sicheren Gewinn zu bekommen, müsse er eben mal schnell dort anrufen, damit die Zustellung des Gewinns sicher gestellt werden kann.
(
Irrtumserregung)
Aufgrund des durch die Täuschungshandlung verursachten Irrtums ergeht eine
Vermögensverfügung.
Da beim Rückruf nicht etwa eine kurze Abfrage der Daten statt findet (damit zugestellt werden kann), sondern eine Marketingumfrage zu Bedingungen, die vorher nicht genannt wurden, ist die Vermögensverfügung ein Vermögensschaden (
Beschädigung des Vermögens)
Es wird nicht nur die wahre Tatsache unterdrückt, dass es 2,99 Euro/Minute kostet, sondern auch die wahre Tatsache, dass der Anruf wesentlich länger dauert als etwa eine Minute, um die Zustellung zu regeln: "rufen sie an,
dann organisieren wir gemeinsam die Zustellung ihres Gewinns"
Die
Absicht darf ja wohl unterstellt werden: Der Preis wird nicht genannt, obwohl die Initiatoren wissen müssten, dass sie dazu verpflichtet sind und die Dauer des Rückrufs sowie die daraus resultierenden Kosten werden verschwiegen. Es wird nicht gesagt, dass man ewig lange für teures Geld telefonieren muß, um dann doch nur zu erfahren, dass für den schon versprochenen Gewinn noch nicht alle Bedingungen erfüllt sind. Da wird selbst der realitätsfernste Richter die Absicht bejahen, zumal es ja in großem Stil gemacht wird, gewerbsmäßig, usw.
Der
Kausalzusammenhang ist ebenfalls einfach: Die machen Hunderttausende Anrufe in der Absicht, die Leute durch Irreführung zum Rückruf zu verleiten, von dem sie wissen, dass er für die Anrufer teuer wird.
Keiner würde zurück rufen, wenn nicht die wahren Tatsachen entstellt wären, dass es bis zu 50 Euro kostet und dass man danach noch lange kleinen Gewinn hat.
Glasklarer Betrug. Man sollte sich hüten, in einem Verbraucherforum Betrug zu dekriminalisieren, nur weil manche Staatsanwälte das nicht so sehen wollen. Da ich eben so einen Anruf hatte, werde ich natürlich Strafanzeige stellen und fordere jeden auf, das ebenfalls zu tun.
Davon abgesehen liegt ggf. strafbare Werbung (§16 UWG, bis zu 2 Jahre Freiheitsstrafe!) vor (
http://www.rechtliches.de/gesetze/UWG/16.html )und natürlich kann man das Auto auch zivilrechtlich erstreiten. "Das Auto steht ihnen zu" heißt es. Man sollte dann aber mit einem Verlust rechnen, da wohl nach einem gewonnenen Zivilprozess nicht einmal Geld genug für ein FOTO von einem Auto bei den Betrügern übrig ist. Und von den Firmen, die daran mitverdienen und Millionen kassieren kriegt man ja kein Geld.
lesezeichen gewinnanrufe betrug
