Telekom akzeptiert Kündigung nicht

AW: Telekom akzeptiert Kündigung nicht

Die oben beschriebene Auskunft bekam ich vom Amtsgericht Stuttgart.
Da aber der Widerspruch ans Amtsgericht Euskirchen muß, habe ich sicherheitshalber heute morgen da angerufen. Die dortige Dame hat darauf bestanden, dass ich nur bei schriftlich vorliegender Vollmacht meiner Mutter das Recht dazu hätte, "Bei Zeile 2 ein X machen und bei Zeile 8 eine 4 eintragen, meine Adresse eintragen, unterschreiben und losschicken."

Ächz. Aber immerhin meinte die Dame, ein zurücksenden des Widerspruchs per Fax an's betreffende Gericht würde gelten (Hier also gleiche Aussage wie Stuttgart). Jetzt habe ich das ganze eingescannt und als PDF an die extra von mir dafür eingerichteten E-mailadresse gesendet. Die Mama muß jetzt auf dem Campingplatz einen Computer mit Netzzugang und Drucker suchen, das Ganze ausdrucken, ausfüllen und per Fax an's Gericht senden. Im Notfall muß Sie eben in's nächste Internetcafe.
Im Moment ist sie in der Nähe von Osnabrück. Etwas weit weg von Stuttgart, sonst hätte ich sie einfach mal besucht in ihrem Wohnwagen.
Ich glaube, ich werde ihr die Empfehlung geben, den Widerspruch zusätzlich noch per Einschreiben zu senden.

Ich hoffe bloß, es wird nicht all zu schwierig, ihr per Telefon zu erklären, wie sie einen Mailanhang öffnen und ausdrucken kann.

Tja... es sind ja noch ein paar Tage bis Ablauf der Frist.
 
Zwischenbericht

Meine Mutter hat es wohl geschafft, ihren Widerspruch rechtzeitig ans zuständige Gericht zu faxen.
Jetzt kam ein Brief von den Telekomanwälten, in dem sie darum betteln, meine Mutter möge doch den Widerspruch zurücknehmen um sich "erhebliche" Mehrkosten zu ersparen. Zur Not könne sie auch in Raten zahlen. Usw blabla...
Lustig fand ich den Satz, dass der Widerspruch nicht nachvollziehbar wäre.

Na, das wird sich ja demnächst vor Gericht klären lassen. Wir finden nämlich die Forderung nicht nachvollziehbar.
 
AW: Telekom akzeptiert Kündigung nicht

Wenn die Anwälte nach widersprochenem Mahnbescheid auf so eine Weise weiter rumzackern, dann ist das wohl ein deutlicher Hinweis darauf, dass die sich ihrer Sache selbst überhaupt nicht sicher sind. Das übliche Vorgehen bei widersprochenem MB ist bei einer berechtigten Forderung die Klageeinreichung.
 
AW: Zwischenbericht

Lustig fand ich den Satz, dass der Widerspruch nicht nachvollziehbar wäre.

Na, das wird sich ja demnächst vor Gericht klären lassen. Wir finden nämlich die Forderung nicht nachvollziehbar.
Ich bin sehr gespannt, wie die Anwälte argumentieren werden, warum Deine Mutter eine DSL-Flatrate gebucht haben soll, wenn sie nie einen Computer zur Nutzung von Datenkommunikation besaß. Und wie wollen sie die entsprechende Willenserklärung Deiner Mutter zum Abschluß eines entsprechenden Vertrags nachweisen? Unterschrift fälschen? Anrufung nicht-irdischer Instanzen? Voodoo?

M. Boettcher
 
AW: Zwischenbericht

Ich bin sehr gespannt, wie die Anwälte argumentieren werden, warum Deine Mutter eine DSL-Flatrate gebucht haben soll, wenn sie nie einen Computer zur Nutzung von Datenkommunikation besaß. Und wie wollen sie die entsprechende Willenserklärung Deiner Mutter zum Abschluß eines entsprechenden Vertrags nachweisen? Unterschrift fälschen? Anrufung nicht-irdischer Instanzen? Voodoo?

M. Boettcher

Gottseidank sind die Zeiten der Beweislastumkehr vorbei. Die allgemeine Lebenserfahrung lehrt uns: Auch eine Rechnung der Telekom kann Bullshit sein.

Was mich wundert ist, dass meine Mutter tatsächlich nicht davor zurück schreckt, verklagt zu werden. Vielleicht hat ihr "Sieg" über die GEZ ihr Mut gemacht. Schade, dass nicht mehr "alte" Leute aufhören, bei Rechtsanwaltsdrohungen übertrieben Angst zu entwickeln.
 
Laaang lang ist's her, dass ich hier was zu berichten hatte. Vor ein paar Wochen aber begann der Spass wieder.
Der erste Brief kam von der Telekom. Ich dachte schon, die wollen ihrer nichtigen Forderung wieder hinterherjammern, aber meine Mutter wurde nur darüber informiert, dass sie bis zu 180 bla bla Euro sparen könne, wenn sie von ihrem jetzigen Anbieter zurück zur Telekom wechseln würde.
Lustig, dachte ich: Wie kommen die auf den brüchigen Ast, jemanden, dem sie nen gerichtlichen Mahnbescheid, dem dieser widersprochen hat, aufs Auge gedrückt haben, wieder als Kunden gewinnen zu können? Kurz gelacht und Werbebrief entsorgt.
Zwei Wochen später die Tele5 mit nem Brief: vom 9. bis zum 15. Sept. 2009 wären noch Telefonkosten in Höhe von ca. 20 Euro fällig. Mit Anschriftenermittlung, Deppenzuschlag usw. ergäbe sich ne Forderung von ca. 50 Euro. Ich habe mir erlaubt, das ganze ohne weiteres zu veranlassen zu den Akten zu legen, da ja von der Tele5 ein Schreiben vorliegt, in dem sie damals die Kündigung bestätigt haben und ne "Endabrechnung", die damals gezahlt wurde, muß auch noch irgendwo im Leitzordner rumschwirren. Ich hab noch nicht mal meine Mutter in Spanien angerufen wegen dem Mist, weil die sich deswegen nicht aufregen soll.
Gestern nun ein Brief von ner Firma, deren Namen mir gerade nicht mehr genau einfallen will. (Hab leider den Brief heute morgen im Auto liegen lassen, und das steht leider nicht gerade um die Ecke). Arceus oder so ähnlich. Meine Mutter möge doch bitte in einer dringenden Angelegenheit zurückrufen. Nur 14 cent aus dem deutschen Festnetz.
Geht's noch? Außer Gefasel, das darauf hindeutet, dass die auch ne Forderung wegen Telekomunikation einzutreiben sich bemühen, ner "Aktennummer" auch noch die abwegige Idee, jemand könnte Lust verspüren, sie anzurufen?
Kann es sein, dass gerade irgendwer ne Drittverwertungsschleife alter Pseudo-Forderungen und Adressendaten versucht?
 
"sinnfrei" trifft es im Angesicht der derzeitigen Debatte über das Scheitern des Neoliberalismus nicht ganz :)
Es soll tatsächlich Leute geben, die es als Zeichen eigener Überlegenheit betrachten, wenn es ihnen in gewissem Umfang gelingt, anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ob allerdings auf der Metaebene der Lebenssinn dieser Leute einer genaueren philosophischen Betrachtung standhält, ist eine andere Frage. Den Herrschaften von jener "Acoreus" muß nun leider statt Bargeld ein Zitat von Goethe genügen:
"Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken"
 
Den Herrschaften von jener "Acoreus" muß nun leider statt Bargeld ein Zitat von Goethe genügen:
War zwar von Schiller im Götz von Berlichingen, aber trotzdem eine geeignete Maßnahme.

Dazu paßt auch noch ein Artikel den ich heute bei SPON gefunden habe:

Warteschleife

Kündige, wenn du es schaffst

Gratis-Hotline, Willkommenspräsent, Express-Service: Für Neukunden ist Firmen das Beste gerade gut genug. Wer einen Vertrag kündigen will, muss hingegen verdammt gute Nerven haben. Die von Tom König sind inzwischen ziemlich strapaziert.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,779033,00.html#ref=rss
 
Heute im Briefkasten:
"Ratenzahlungsvorschlag
Sehr geehrte Frau X,
auf unsere bisherigen Beitriebungsbemühungen haben Sie weder mit einer Zahlung noch mit einer sonstigen Antwort (sondern mit einem Achselzucken) reagiert.
Liegt das an einem finanziellen Engpass? (...)"

Liegt das an einem finanziellen Engpass, dass die von acoreus so gar nicht aufgeben wollen?

Aber immerhin waren die bisher relativ freundlich im Tonfall. Die Androhung der sofortigen Erschießung nebst Sippenhaft auf 3 Generationen kommt wohl erst in einem zukünftigen Schreiben ...
 
Ich sitze gerade auf meinem Diwan, der mitnichten fernöstlich ist, und lese Hochliteratur.
Moderner Klassiker, kommt aber natürlich nicht an Goethe ran.
Alleine die Sprache, die den Leser direkt anspricht und denoch eine gewisse Kühle vermittelt. (Sehr geehrte Frau X)
Ohne große Umwege, ohne die üblichen Landschaftsbeschreibungen und Charakterzeichnungen geht es sofort los mit der Aktion. (bis zum heutigen Tage haben sie die Forderung unseres Auftraggebers nicht ...)
Und wie im Buch der Bücher gibt es den Mahner in der Wüste, der Unbill von uns abwenden will. (Bereits jetzt weisen wir darauf hin, dass bla Mahn- und Vollstreckungsbescheid bla titiliert bla Sach- und Kontopfändung bla Nicht zuletzt dieser Schritt kann zu einer Verschlechterung ihrer Bonität führen.)
Doch ein Happy End ist in Sicht! (Noch können Sie die damit einhergehenden nicht unerheblichen Zusatzkosten verhindern. Zahlen Sie sofort bl bla)
Leider hält sich der Autor in entscheidenden Passagen nicht ganz an die Realität, da ein kombinierter Mahn- und Vollstreckungsbescheid der feuchte Traum bleibt, der er ist.

Falls ein "gerichtlicher Mahnbescheid" ins Haus flattert, wird der mit einem Häkchen an der richtigen Stelle "Ich widerspreche der Forderung gesamt" ans Gericht zurückgeschickt. Ganz ohne Prosa.
 
Eine Klageschrift wird nicht kommen.
Eher werden Schafe fliegen.

Aber es ist schon absurd,das auf die Einwendungen nicht reagiert wird.
Oder macht man das seitens Tcom und Tele2 mit Absicht in der Hoffnung
der der Geforderte doch noch einknickt ?
 
Und wieder ein Briefchen ... Diesmal von einem Anwaltsbüro, das meiner Mutter mitteilt, die Forderungen der "Acoreus" übernommen zu haben. Andererseits versichern sie die anwaltliche Vertretung der A...
WTF?
Und natürlich wieder die Androhung eines gerichtlichen Mahnbescheids.
Wenn ich mich recht entsinne, ist nach spätestens drei Jahren und 364 Tagen Schluß wegen Verjährung, egal wie intensiv die Drohkulisse vorher war.
 
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