Dialer-Unternehmen: Registrierter Dialer wurde manipuliert
Zum dritten Mal binnen weniger Monate ist jetzt ein Fall bekannt worden, bei dem ein registrierter Dialer offensichtlich manipuliert, und dadurch eine unbekannte Zahl von Surfern finanziell geschädigt wurde. Betroffen ist diesmal die Newlines AG mit Sitz in Liechtenstein. Sie teilte offiziell mit, dass eines ihrer Einwählprogramme von einem „noch nicht konkret identifizierten“ Dritten verändert und in Umlauf gebracht worden sei. Erstaunlich dabei: Die Registrierung des Dialers wurde trotzdem bis dato nicht von der Regulierungsbehörde widerrufen - obwohl bereits seit 26. Juli auch eine detaillierte Beschwerde durch ein Mitglied unseres Forums vorliegt.
Ende Juni war es der Mehrwertdienste-Anbieter Questnet, der eine seine Dialer-Rufnummern wegen Missbrauchs durch einen „nicht identifizierten“ Webmaster sperren ließ. Sechs Wochen später deckten Dialerschutz.de und Computerbetrug.de die Teleflate-Affäre auf. Auch in diesem Fall war ein registrierter Dialer derart manipuliert worden, dass er sich automatisch einwählte, auch in diesem Fall wies das Unternehmen selbst jegliche Schuld von sich und verwies auf einen unbekannten Dritten.
Und so ist es auch jetzt wieder. Die betroffene Newlines AG in Liechtenstein teilte mit, dass sie eine ihrer Dialer-Nummern sperren ließ. „Aufgrund von Abrechnungsdaten“, Hinweisen der Deutschen Telekom und Beschwerden sei der Verdacht aufgekommen, dass ein möglicher Missbrauch vorliege, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Dahinter stecke vermutlich ein „nicht identifizierter“ Webmaster der Firma Harrys Expo, die ein Kunde der in Schweden ansässigen Svenska Let to Phone sei, welche wiederum bei der Newlines AG ihre Dialer programmieren und einrichten lässt. Es bestehe Anlass zur Vermutung, so die Newlines, „dass dieser derzeit noch „unbekannte Dritte“ die in dem Dialer-Zahlungssystem implementierten Mehrwertdienstrufnummern in ein eigenes Dialer-Software-System programmiert und hinterlegt hat, das nicht den Anforderungen der Regulierungs-Behörde entspricht, aber auf dem ordnungsgemäß registrierten und zugelassenen System der Newlines AG basiert“. Die ordnungsgemäss registrierten Dialer der Newlines AG seien nie von der Reg TP widerrufen worden.
Um welchen Dialer oder welche Nummer es geht, teilten die Liechtensteiner nicht mit. Tatsache ist, dass sich im gemeinsamen Forum von Computerbetrug.de und Dialerschutz.de schon seit Monaten die Beschwerden über einen Dialer namens sexfiles.exe häufen, der über die Nummer 09009-0000958 der Newlines AG lief. Und schon seit dem 29. Juli liegt der Regulierungsbehörde eine detaillierte Beschwerde durch ein Mitglied aus unserem Forum über einen Autodialer vor, der die Rufnummern 0900-90000957 und 0900-90000958 verwendet, und von einer Webseite der Svenska Let to Phone heruntergeladen wird. Dieser Dialer wurde unseren Erkenntnissen zufolge auf einer Vielzahl von Webseiten eingesetzt, die sowohl per Spam beworben, als auch per Browser-Hijacker angesteuert wurden. Trotz dieses massiven Verstoßes gegen die Registrierungsvorschriften führte dies nicht zu Konsequenzen – wie die nun selbst veranlasste Nummernsperrung durch die Newlines AG zeigte. Zudem ist der Dialer laut Datenbank der Reg TP nach wie vor registriert.
Indes bleiben auch nach der Presseerklärung der Newlines AG noch Fragen offen: Etwa die, warum eine aktualisierte Version des betreffenden Dialers weiterhin von einem Webserver aus dem Adressblock der Svenska Let to Phone heruntergeladen wird, und nun etliche Auslands- und Satellitenrufnummern verwendet. Darunter ist auch eine österreichische Mehrwertrufnummer +43-820-82018987, die laut Datenbank des österreichischen Regulierers durch die Interpay AG betrieben wird, einem Schwesterunternehmen der Newlines AG. Dialer müssen in Österreich seit 1. Oktober zwingend die Vorwahl 939 verwenden.
Alles in allem zeigt der Fall aufs Neue, dass das bisherige System der Dialer für den Missbrauch sehr anfällig ist. Auch scheinbar rechtskonforme Einwählprogramme können manipuliert und in Umlauf gebracht werden. Der betroffene User ist der Gelackmeierte. Er kann im Zweifelsfall weder bei seiner Telefongesellschaft, noch vor Gericht nachweisen, dass er betrogen wurde. Daran ändert auch die Registrierung nichts – im Gegenteil. Sie schwächt die Position Geschädigter erst recht. Die Unternehmen, die im Zweifelsfall auch an manipulierten Dialern mitverdienen, können dagegen jederzeit auf "unbekannte Dritte" verweisen, die die eigentlichen Schuldigen seien. Gefasst werden diese freilich nie.
cu,
Sascha
http://www.dialerschutz.de/home/Aktuelles/aktuelles.html
Zum dritten Mal binnen weniger Monate ist jetzt ein Fall bekannt worden, bei dem ein registrierter Dialer offensichtlich manipuliert, und dadurch eine unbekannte Zahl von Surfern finanziell geschädigt wurde. Betroffen ist diesmal die Newlines AG mit Sitz in Liechtenstein. Sie teilte offiziell mit, dass eines ihrer Einwählprogramme von einem „noch nicht konkret identifizierten“ Dritten verändert und in Umlauf gebracht worden sei. Erstaunlich dabei: Die Registrierung des Dialers wurde trotzdem bis dato nicht von der Regulierungsbehörde widerrufen - obwohl bereits seit 26. Juli auch eine detaillierte Beschwerde durch ein Mitglied unseres Forums vorliegt.
Ende Juni war es der Mehrwertdienste-Anbieter Questnet, der eine seine Dialer-Rufnummern wegen Missbrauchs durch einen „nicht identifizierten“ Webmaster sperren ließ. Sechs Wochen später deckten Dialerschutz.de und Computerbetrug.de die Teleflate-Affäre auf. Auch in diesem Fall war ein registrierter Dialer derart manipuliert worden, dass er sich automatisch einwählte, auch in diesem Fall wies das Unternehmen selbst jegliche Schuld von sich und verwies auf einen unbekannten Dritten.
Und so ist es auch jetzt wieder. Die betroffene Newlines AG in Liechtenstein teilte mit, dass sie eine ihrer Dialer-Nummern sperren ließ. „Aufgrund von Abrechnungsdaten“, Hinweisen der Deutschen Telekom und Beschwerden sei der Verdacht aufgekommen, dass ein möglicher Missbrauch vorliege, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Dahinter stecke vermutlich ein „nicht identifizierter“ Webmaster der Firma Harrys Expo, die ein Kunde der in Schweden ansässigen Svenska Let to Phone sei, welche wiederum bei der Newlines AG ihre Dialer programmieren und einrichten lässt. Es bestehe Anlass zur Vermutung, so die Newlines, „dass dieser derzeit noch „unbekannte Dritte“ die in dem Dialer-Zahlungssystem implementierten Mehrwertdienstrufnummern in ein eigenes Dialer-Software-System programmiert und hinterlegt hat, das nicht den Anforderungen der Regulierungs-Behörde entspricht, aber auf dem ordnungsgemäß registrierten und zugelassenen System der Newlines AG basiert“. Die ordnungsgemäss registrierten Dialer der Newlines AG seien nie von der Reg TP widerrufen worden.
Um welchen Dialer oder welche Nummer es geht, teilten die Liechtensteiner nicht mit. Tatsache ist, dass sich im gemeinsamen Forum von Computerbetrug.de und Dialerschutz.de schon seit Monaten die Beschwerden über einen Dialer namens sexfiles.exe häufen, der über die Nummer 09009-0000958 der Newlines AG lief. Und schon seit dem 29. Juli liegt der Regulierungsbehörde eine detaillierte Beschwerde durch ein Mitglied aus unserem Forum über einen Autodialer vor, der die Rufnummern 0900-90000957 und 0900-90000958 verwendet, und von einer Webseite der Svenska Let to Phone heruntergeladen wird. Dieser Dialer wurde unseren Erkenntnissen zufolge auf einer Vielzahl von Webseiten eingesetzt, die sowohl per Spam beworben, als auch per Browser-Hijacker angesteuert wurden. Trotz dieses massiven Verstoßes gegen die Registrierungsvorschriften führte dies nicht zu Konsequenzen – wie die nun selbst veranlasste Nummernsperrung durch die Newlines AG zeigte. Zudem ist der Dialer laut Datenbank der Reg TP nach wie vor registriert.
Indes bleiben auch nach der Presseerklärung der Newlines AG noch Fragen offen: Etwa die, warum eine aktualisierte Version des betreffenden Dialers weiterhin von einem Webserver aus dem Adressblock der Svenska Let to Phone heruntergeladen wird, und nun etliche Auslands- und Satellitenrufnummern verwendet. Darunter ist auch eine österreichische Mehrwertrufnummer +43-820-82018987, die laut Datenbank des österreichischen Regulierers durch die Interpay AG betrieben wird, einem Schwesterunternehmen der Newlines AG. Dialer müssen in Österreich seit 1. Oktober zwingend die Vorwahl 939 verwenden.
Alles in allem zeigt der Fall aufs Neue, dass das bisherige System der Dialer für den Missbrauch sehr anfällig ist. Auch scheinbar rechtskonforme Einwählprogramme können manipuliert und in Umlauf gebracht werden. Der betroffene User ist der Gelackmeierte. Er kann im Zweifelsfall weder bei seiner Telefongesellschaft, noch vor Gericht nachweisen, dass er betrogen wurde. Daran ändert auch die Registrierung nichts – im Gegenteil. Sie schwächt die Position Geschädigter erst recht. Die Unternehmen, die im Zweifelsfall auch an manipulierten Dialern mitverdienen, können dagegen jederzeit auf "unbekannte Dritte" verweisen, die die eigentlichen Schuldigen seien. Gefasst werden diese freilich nie.
cu,
Sascha
http://www.dialerschutz.de/home/Aktuelles/aktuelles.html