Man kann der Robinsonliste sicher eine sehr begrenzte Wirksamkeit nachsagen. Aber man kann den Betreibern ganz bestimmt nicht nachsagen, dass etwa persönliche Daten von Eintragern an Adresshändler weitergegeben würden.
Fakt ist: die Robinsonliste gibt keine vollständigen persönlichen Daten heraus, sondern nur sogenannte "Hash-Werte". Was ist ein Hash-Wert? Wer es nicht weiß, bitte lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hashfunktion
Vereinfacht gesagt: ein Hash-Wert ist eine Art von "Quersumme" aus einer Datenreihe. Wenn ich z.B. persönliche Daten (Name, Adresse) in einen Hash-Wert verwandle, kann ich anschließend aus dem Hash-Wert nicht mehr die ursprünglichen Daten rekonstruieren. Der Hash-Wert dient vielmehr nur und ausschließlich dazu, die Identität zweier Datensätze zu prüfen.
Also: der Adresshändler bekommt von den Betreibern der Robinsonliste eine Sammlung von Hash-Werten. Jetzt kann der Adresshändler einen Abgleich machen zwischen seiner Adressenliste, die er schon hat, und den Hash-Werten der Robinsonliste. Er verwandelt alle Einträge seiner eigenen Adressliste in Hash-Werte und gleicht diese Hash-Werte mit den Hash-Werten der Robinsonliste ab. Auf diese Weise kann er feststellen, welche der Namen aus seiner Adressliste sich bei der Robinsonliste eingetragen haben. Ausschließlich dazu dient die Liste. Der Adresshändler kann aber keinesfalls aus einem Hash-Wert einen persönlichen Datensatz (Name, Adresse) rekonstruieren, also einen Datensatz, den er nicht bereits in seiner eigenen Liste hatte. Das ist technisch nicht möglich.
http://www.antispam-ev.de/wiki/Robinsonliste
Fazit
Bedenken bezüglich des Datenschutzes braucht man bei einem Eintrag in die Robinsonlisten nicht zu haben. Ein Eintrag kann in jedem Fall keinen Schaden anrichten.
Bezüglich des Schutzes vor elektronischer Werbung und Telefonwerbung gibt es einen bitteren Beigeschmack, denn man soll sich mit dem Eintrag in einer Sperrliste gegen eine Werbepraktik "schützen", die eigentlich ohnehin schon illegal ist, solange kein Werbeeinverständnis vorliegt.
Der Eintrag in die Robinsonlisten scheint dagegen als Schutz vor adressierter Briefwerbung durchaus Sinn zu machen. Zum Schutz vor elektronischer Werbung oder Telefonwerbung, wie er vom I.D.I. angeboten wird, ist die Robinsonliste, das zeigen die praktischen Erfahrungen, jedoch kaum geeignet.
Also: gegen Telefonwerbung schadet die Robinsonliste nichts, aber sie bringt auch so gut wie nichts.
Wenn eine vermehrte Werbebelästigung zeitlich zufällig mit einem Eintrag (oder Aktualisierung) bei der Robinsonliste zusammenfällt, dann ist der Zusammenfall ziemlich sicher zufällig und hat ganz andere Ursachen. Manchmal reicht eine einzige Datenangabe an einer einzigen unseriösen Stelle, und schon geistert der Datensatz quer durch die Republik, er wird innerhalb kürzester Zeit zwischen den Datenhändlern weiterverkauft. Nach dem Motto: "Jeder darf mal." Es ist ungefähr wie eine Virusinfektion. Einmal zur falschen Zeit in der Straßenbahn neben einem Kodderich gesessen, und man hat die Grippe. Das kann man nur bedingt vermeiden.