Bayern scheint doch weiter zu sein...

stieglitz schrieb:
Die Umstellung in München wurde vom Gemeinderat nicht aus sachlichen Erwägungen, sondern aus ideologischen Gründen getroffen.
Wieso ist das Motiv Ideologie, wenn man sich für Linux entscheidet und der Weg fachlich geboten, wenn man weiterhin Windows nimmt? M. E. sind die am meisten verblendet, die andere mit dem Ideologie-Knüppel kommen.

stieglitz schrieb:
Die Fachleute hatten gar keine Chance Einwände aufzuführen. Die hier aufgeführten Probleme waren m.E. vorher bekannt, wurden aber einfach weggewischt.
Man braucht sich über das Ergebnis nicht zu wundern.
Das ganze nach dem Motto:
Linux hui, Microsoft pfui.
Das ist nur Quark! An Fachleuten, selbst ernannten und tatsächlichen, gibt es in der teils öffentlich geführten Debatte wahrlich keinen Mangel. Angesichts des "politischen" Drucks, den große Firmen zu machen pflegen, wenn die Konkurrenz im Hause auftaucht, bedarf es nicht nur Sachkenntnis sondern auch Mut, organisatorisches Geschick und Menschenkenntnis, um eine Änderung der Verhältnisse herbeizuführen. Und natürlich hat man sich durch Voruntersuchungen "abgesichert". Wer hätte das übrigens verlangt, wenn man auf der Windows-Strasse geblieben wäre? Genau - keiner!

Es wird doch auch nicht der Stab über Windows als "rund herum schlecht" gebrochen, auch wenn das Gegner der Migration gern behaupten, wenn man sich gegen Microsoft als Lieferanten entscheidet. Weder ein Einsatz von Linux noch von Microsoft ist per se richtig oder falsch, gut oder schlecht. Und dass Microsoft -aus nachvollziehbaren Gründen kein Freund von Linux - bessere oder "richtigere" Fachleute aufbieten kann als Firmen wie Novel oder IBM bezweifle ich ernsthaft.

Als Bürger verlange ich von der Verwaltung, dass sie mit den Steuermitteln sparsam und gut umgeht. Dass dies dadurch gelingt, dass man sich in die Abhängigkeit eines de facto Monoplisten begibt, wäre mir neu. "Second Source" z. B. ist bei der Plattform Windows wahrlich nicht zu erwarten. Die großen Technologiefirmen erhalten m. E. viel zu viele Staatsaufträge allein durch Marketing, das bis zum Sofa des jeweiliegn Ministerpräsidenten reicht; nicht etwa deshalb, weil sie technisch überragend oder besonders preiswürdig sind. Im Gegenteil kommen entsprechende Entscheidungen den Steuerzahler regelmäßig teuer zu stehen. Kann man nahezu jedem Rechnungshofbericht entnehmen. Z. B. wenn die Verwaltung erkennbar einem großen Elektrokonzern in München quasi hörig ist/war. Da lohnt oft die Arbeit ein Angebot abzugeben nicht und in der gewonnenen Zeit kann man sich um Kunden kümmern, die rational entscheiden und sich nicht nach Lobby-Fähigkeiten des Anbietes richten (müssen).

M. Boettcher
 
drboe schrieb:
Als Bürger verlange ich von der Verwaltung, dass sie mit den Steuermitteln sparsam und gut umgeht. Dass dies dadurch gelingt, dass man sich in die Abhängigkeit eines de facto Monoplisten begibt, wäre mir neu.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn man angeblich jetzt in 2005 erst die vermeintliche Komplexität der eigenen IT-Struktur entdeckt hat, dann kann man in 2003 unmöglich die Kosten der Migration fundiert berechnet haben. Und was die Ersparnis an Lizenzkosten angeht, wird die Stadt München bald feststellen, daß sie die Kosten für die Supportverträge gegenrechnen muß. Alles andere wäre eine Milchmädchenrechnung.
 
Als dieses Thema in München auf kam, haben sich findige Leute, die auch politische Ambitionen hegen, die Köpfe in München heiß diskutiert. Damals (am Stammtisch) war man sich letztlich sicher, dass die Entscheidungsträger inkompetent und die Berater schlichtweg unwissend gewesen sein müssen.
Wenn man sich die Diskussion hier und die Tatsachen vor Ort betrachtet, möchte man eigentlich nur noch einen (drüber) heben.

@ drboe, wenn Du aus Hamburg meinst, dass man sorgfältig mit Deinen Steuern in Bayern umgehen soll, dann beschwere Dich doch bitte beim bayerischen Rechnungshof! :lol:
Neben der Ironie zu Deinem Aufenthaltsort (von dem ich ausgehe, dass der stimmt), würde ich eine entsprechende Beschwerde von Dir sehr befürworten - Du kannst prima schreiben und verfügst über ein nicht zu unterschätzendes Argumentationspotential. :wink:
 
Reducal schrieb:
Damals (am Stammtisch) war man sich letztlich sicher, dass die Entscheidungsträger inkompetent und die Berater schlichtweg unwissend gewesen sein müssen.
Da bin ich mir bei Leuten, die eine Migration beschliessen, ohne die eigenen IT-Strukturen zu kennen, ganz sicher.
drboe schrieb:
...bedarf es nicht nur Sachkenntnis sondern auch Mut, organisatorisches Geschick und Menschenkenntnis, um eine Änderung der Verhältnisse herbeizuführen...
Sachkenntnis war mE nicht gegeben, da man seine eigenen Strukturen nicht kannte. Menschenkenntnis auch nicht, denn man hat die Fachabteilungen einfach übergangen. Ebenso wenig organisatorisches Geschick. Hätte man das, dann wäre mE nach zwei Jahren Linux bereits auf den Desktops.
 
Counselor schrieb:
drboe schrieb:
Als Bürger verlange ich von der Verwaltung, dass sie mit den Steuermitteln sparsam und gut umgeht. Dass dies dadurch gelingt, dass man sich in die Abhängigkeit eines de facto Monoplisten begibt, wäre mir neu.
Und da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn man angeblich jetzt in 2005 erst die vermeintliche Komplexität der eigenen IT-Struktur entdeckt hat, dann kann man in 2003 unmöglich die Kosten der Migration fundiert berechnet haben.
Das wird stimmen. Zur "Entschuldigung" könnte man ggf. anführen, dass selbst Unternehmen mit sehr gutem IT-Controlling nicht wirklich wissen, was IT-Produktion kostet. Zwar hat man eine Reihe Begriffe der Beratungsindustrie geschluckt, TCO und Co. lassen grüßen, aber einer echten Kosten/Nutzen Analyse stehen häufig (firmen-)politische Gründe entgegen. Das Management aber steht der IT kritisch gegenüber. Nicht selten führt das dann zum "Outsourcing um jeden Preis", was man als "Überschwinger" auch nicht rundherum gutheissen kann.

Counselor schrieb:
Und was die Ersparnis an Lizenzkosten angeht, wird die Stadt München bald feststellen, daß sie die Kosten für die Supportverträge gegenrechnen muß. Alles andere wäre eine Milchmädchenrechnung.
Halt! Genau das ist eine Milchmädchenrechnung. Supportverträge würde es auch bei Windows-basierten Lösungen geben. Ich stimme Dir zu, dass eine einseitige Fixierung auf Lizenzkosten naiv ist, die Lizenzen sogar nur einen geringen Teil der Kosten ausmachen, und denke auch, dass der IT-Betrieb sich etwa auf gleichem Kostenniveau bewegen wird. Dennoch gibt es genügend rationale Beweggründe für den Umstieg auf Linux. Der ist m. E. nur deswegen so bemerkenswert, weil das Gros der Herde in Firmen und Behörden auf Windows setzt. Grob gesagt ersetzt man die frühere Haltung - "es war noch nie ein Fehler mit IBM zu arbeiten" - durch das identische Verhalten bezüglich Microsoft. Es gibt viele wunderbare und auch richtungsweisende Lösungen auf MS-Plattform. Aber Mainstream-Sprech, häufig von internationalen Consulting-Firmen in die Welt gesetzt, ersetzt deshalb noch nicht rationale Entscheidungen. Und natürlich ist ein Schwenk nur des Wechsels wegen ebenso dumm.

M. Boettcher
 
Reducal schrieb:
@ drboe, wenn Du aus Hamburg meinst, dass man sorgfältig mit Deinen Steuern in Bayern umgehen soll, dann beschwere Dich doch bitte beim bayerischen Rechnungshof! :lol:
Es dürfte klar sein, dass die Forderung sorgfältig mit unserem Geld umzugehen, für jede Gemeinde, jedes Bundesland als auch die Republik gilt. Die Tendenzen und Entscheidungsmuster sind doch überall mehr oder weniger gleich. In Hamburg hat der Finanzsenator einmal den Verkauf der Elektrizitätswerke als Fehler bezeichnet. Und dennoch den Verkauf der Gaswerke und - gegen eine Volksabstimmung mit mehr als 75% der Stimmen - auch den Verkauf der Krankenhäuser betrieben. Nun wundert man sich, dass Standortpolitik - hier die Energiekosten für Großabnehmer - in Skandinavien (Vattenfall) entschieden wird. Böse Frage für eine Pressekonferenz: wovon soll der Etat des nächsten Jahres bezahlt werden, wenn das Tafelsilber nun weg ist? - Anmerkung: Die Stadt will als nächstes die eigenen Liegenschaften verkaufen und dann mieten. Die Zeche zahlt demnach die nächste Generation. Methode: nach uns die Sinnflut! Hat jemand zufällig Bedarf für ein 100 Jahre altes, auf Pfählen gegründetes Rathaus? :-)

Reducal schrieb:
Neben der Ironie zu Deinem Aufenthaltsort (von dem ich ausgehe, dass der stimmt), ..
Warum sollte der Wohnort - der nicht immer mit dem Aufenhaltsort übereinstimmt - nicht zutreffen?

Reducal schrieb:
.. würde ich eine entsprechende Beschwerde von Dir sehr befürworten - Du kannst prima schreiben und verfügst über ein nicht zu unterschätzendes Argumentationspotential. :wink:
Danke für die Blumen, aber auch hier wird im Topf vor allem Wassser erhitzt. Ich fürchte auch, dass Beschwerden wenig nützen, zumal dann, wenn sie nicht im Fachchinesisch von Bürokraten und Juristen abgefaßt sind. Auch dürfte im besonderen Fall der "point of no return" längst überschritten sein.

M. Boettcher
 
drboe schrieb:
Als Bürger verlange ich von der Verwaltung, dass sie mit den Steuermitteln sparsam und gut umgeht. Dass dies dadurch gelingt, dass man sich in die Abhängigkeit eines de facto Monoplisten begibt, wäre mir neu.
Es gibt wohl kaum ein größeres IT- Projekt für eine Behörde, das nicht spätestens in der Entwicklungsphase, -auch finanziell- , völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Das liegt nach meiner Erfahrung daran, das behördliche Entscheidungsträger schon mit der Bedarfsanalyse völlig überfordert sind.
Ein mühsam- und in quälend komplizierten Entscheidungsprozessen erstelltes Pflichtenheft wird bestenfalls als eine Art unverbindlicher Wunschzettel angesehen, der jederzeit nach Belieben geändert werden kann.
Krasse Fehlplanungen und -Entwicklungen sind die Regel, nicht die Ausnahme.
Ebenso umfangreiche Änderungen, bis hin zur kompletten Neukonzipierung.
Gründe für solche Desaster sind nicht nur Inkompetenz, sondern auch die absolute Ignoranz gegenüber dem Kosten - Nutzen- Faktor.
Die Frage ist nicht: ist es das wert, sondern: kriege ich das Geld dafür bewilligt.
Das wichtigste Kriterium im Behördendenken ist nicht die Qualität und Effizienz in der Aufgabenbewältigung, sondern die maximale Auslastung des Personals und des Budgets.
Noch ein Rat an alle Freiberufler:
Für eine Behörde würde ich, wenn überhaupt, nur gegen Vorkasse arbeiten.

Gruß A. John
 
drboe schrieb:
Das Management aber steht der IT kritisch gegenüber. Nicht selten führt das dann zum "Outsourcing um jeden Preis", was man als "Überschwinger" auch nicht rundherum gutheissen kann.
Aber selbst zum Outsourcen muß man wissen, wie die Produktionsprozesse laufen. Sonst läuft man Gefahr, wichtige Dinge in den Verträgen mit den Dienstleistern zu übersehen.
drboe schrieb:
Ich stimme Dir zu, dass eine einseitige Fixierung auf Lizenzkosten naiv ist, die Lizenzen sogar nur einen geringen Teil der Kosten ausmachen, und denke auch, dass der IT-Betrieb sich etwa auf gleichem Kostenniveau bewegen wird.
Das denke ich auch.
drboe schrieb:
Dennoch gibt es genügend rationale Beweggründe für den Umstieg auf Linux.
Und da setzt meine generelle Kritik an. Bei der Entscheidung hatte man nur die Systeme Windows bzw Linux im Auge. Das eigentlich Essentielle, nämlich daß die IT -unabhängig von den verwendeten Betriebssystemen- bestimmte Services definieren und effzient bereitstellen muß, hat man völlig unberücksichtigt gelassen. Den Mitarbeiter bzw den Antragsteller interesiert nicht, ob die Anträge mit LINUX oder Windows verarbeitet werden. Die interessiert nur, daß der Service funktioniert. Und den Steuerzahler interessiert die Effizienz dahinter.

Und jetzt steht man in München offenkundig vor dem Dilemma, daß die Migration die Produktionsprozesse zum Erliegen bringen würde, wenn man vorher nicht das Rad durch Umprogrammierung wesentlicher Software (zB Prosoz) der einzelnen Referate für LINUX neu erfindet. Und obwohl man das vor zwei Jahren schon erkennen konnte, gibt man sich überrascht...
drboe schrieb:
Es gibt viele wunderbare und auch richtungsweisende Lösungen auf MS-Plattform.
Es geht mE nicht um die Plattform - es geht darum, Services zu definieren und effizient zu erbringen. Ob die Services dann auf Microsoft oder Linux aufsetzen, ist zweitrangig.
 
Counselor schrieb:
Und da setzt meine generelle Kritik an. Bei der Entscheidung hatte man nur die Systeme Windows bzw Linux im Auge. Das eigentlich Essentielle, nämlich daß die IT -unabhängig von den verwendeten Betriebssystemen- bestimmte Services definieren und effzient bereitstellen muß, hat man völlig unberücksichtigt gelassen. Den Mitarbeiter bzw den Antragsteller interesiert nicht, ob die Anträge mit LINUX oder Windows verarbeitet werden. Di interessiert nur, daß der Service funktioniert. Und den Steuerzahler interessiert die Effizienz dahinter.
...
Es geht mE nicht um die Plattform - es geht darum, Services zu definieren und effizient zu erbringen. Ob die Services dann auf Microsoft oder Linux aufsetzen, ist zweitrangig.
Da sind wir völlig einer Meinung. Ein Streit Linux oder Windows ist die falsche Baustelle. In der systemunabhängigen Definition liegt vor allem der Vorteil, dass man sich über die eigenen Erfordernisse im Klaren werden muss.

M. Boettcher
 
A John schrieb:
Es gibt wohl kaum ein größeres IT- Projekt für eine Behörde, das nicht spätestens in der Entwicklungsphase, -auch finanziell- , völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Oh, ich kenne auch große Firmenprojekte, die den gleichen Ablauf hatten. Nur werden die nicht unbedingt bekannt, schließlich ist das "Privatsache". Und es ist dann ja nur das Geld der Aktionäre o. ä., das sich in Luft auflöst. Ich habe auch schon zwei kostspielige SW-Generationen in Folge im Leichenkeller einer ziemlich großen Bank verschwinden sehen.

A John schrieb:
Das liegt nach meiner Erfahrung daran, das behördliche Entscheidungsträger schon mit der Bedarfsanalyse völlig überfordert sind.
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass pauschale Urteile hier wie anderswo völlig unberechtigt sind und eigentlich nur den diskretitieren, der sie äußert. Natürlich gibt es Fälle, die auf Überforderung der Entscheider schliessen lasen. Aber die sind gewiß nicht auf Behörden beschränkt. Auch Behördenmitarbeiter haben Sachverstand. Und sie nutzen in Zweifelsfällen externen Rat - wobei fraglich ist, ob der wirklich gut ist. Gerade die vorwiegend "strategisch" beratenden Häuser glänzen nämlich oft nicht gerade mit Sachkunde sondern mit Marketingsprüchen; und das völlig unabhängig davon, ob der Kunde eine Behörde ist oder nicht.

A John schrieb:
Ein mühsam- und in quälend komplizierten Entscheidungsprozessen erstelltes Pflichtenheft wird bestenfalls als eine Art unverbindlicher Wunschzettel angesehen, der jederzeit nach Belieben geändert werden kann.
Das sich die Wünsche beim "Hausbau" ändern ist keine Besonderheit von Behörden. Die Innovationszyklen von Hard- und Software sind so kurz, dass längere Projekte fast zwangsläufig anders enden als am Start beabsichtigt. Und wenn ich mir die Hierachie in einigen deutschen Unternehmen ansehe, sind Brüssel oder Berlin dagegen flach organisiert.

A John schrieb:
Krasse Fehlplanungen und -Entwicklungen sind die Regel, nicht die Ausnahme.
Das kann ich nun überhaupt nicht bestätigen. Es ist m. E. wenig sinnvoll das Zerrbild aus alten Witzen in die Praxis zu übertragen.

A John schrieb:
Das wichtigste Kriterium im Behördendenken ist nicht die Qualität und Effizienz in der Aufgabenbewältigung, sondern die maximale Auslastung des Personals und des Budgets.
Das gibt es; so pauschal ist das aber nur das übliche Genörgel der Deutschan am "Staat". In einer direkten Diskussion würdest Du mit den gewiß populären Sprüchen sicher bei den üblichen Schreihälsen punkten. Nur ist das in einer Fachdebatte etwa so nützlich wie Fusspilz.

A John schrieb:
Noch ein Rat an alle Freiberufler:
Für eine Behörde würde ich, wenn überhaupt, nur gegen Vorkasse arbeiten.
Der Versuch die eigenen AGB durchzusetzen wird von den Behörden auf die immer gleiche Weise behandelt: das Angebot wandert in Ablage rund. Übrigens gehören zu den schlechtesten Zahlern nach meiner persönlichen Erfahrung deutsche Großkonzerne.

M. Boettcher
 
drboe schrieb:
Übrigens gehören zu den schlechtesten Zahlern nach meiner persönlichen Erfahrung deutsche Großkonzerne.
Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen des Mittelstandes
http://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/artikel/-613.html
Besonders verärgert zeigte sich Kentzler über die schlechte Zahlungsmoral der öffentlichen Hand: „Von einer Vorbildfunktion kann hier nicht mehr die Rede sein“, sagte er. Immer mehr Städte und Gemeinden beglichen ihre Rechnungen zu spät oder gar nicht. Gleichzeitig verpflichteten sie aber die Betriebe, ihre Steuern pünktlich zu bezahlen. Kein Wunder also, dass nach der Umfrage 21 Prozent aller befragten Betriebe das Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand als „mangelhaft“ bezeichneten. Dies ist nach Ansicht des ZDH umso besorgniserregender, da es bei den gewerblichen Kunden noch etwas schlechter aussieht.
http://www.zyklop.de/inkassounterne...emitteilungen/inkasso-presse-010104.html~main
"Die Zahlungsmoral der öffentlichen Hand hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert" sagt Martin Ostgathe, Vorstand der Zyklop Inkasso Deutschland AG. " Der Bund und die Länder lassen sich zum Teil über 90 Tage Zeit mit der Begleichung von Rechnungen, die Kommunen über 70 Tage. Für die Gläubiger, deren finanzieller Spielraum oft ohnehin schon knapp bemessen ist, kann das das endgültige 'Aus' bedeuten!"
http://www.baumedien.de/fachartikel/bm_fachartikel_1755885.html
„Verspätete Honorare treiben Büros in die Insolvenz“
VBI fordert die öffentliche Hand zu besserer Zahlungsmoral auf
http://www.adf-inkasso.de/news/031125.htm
Ein besonders schlechter Zahler ist die öffentliche Hand. Deren Finanzkrise bedroht zunehmend auch das Handwerk. Um die Einnahmen der öffentlichen Kassen zu steigern, fordert der BDIU die öffentliche Hand auf, ihr Forderungsmanagement auszulagern.
Dies ist umso bedenklicher als die Wirtschaftskraft nicht wie oft fälschlicherweise
angenommen bei den Großkonzernen liegt , sondern z.B in Bayern bei 70% von mittelständischen
Unternehmen erbracht wird.
 
Gast schrieb:
drboe schrieb:
Übrigens gehören zu den schlechtesten Zahlern nach meiner persönlichen Erfahrung deutsche Großkonzerne.
Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen des Mittelstandes
Ich habe nicht geschrieben, dass Behörden schneller zahlen als ale anderen und ein Fall, wo der Unternehmer die Leistung von der Stadt nicht bezahlt bekam, daher mit der Steuer in Verzug geriet und dafür noch gerichtlich bestraft wurde machte hier in Hamburg erst kürzlich die Runde. Da schwillt einem natürlich der Kamm.

Dennoch: die übelste Zahlungsmoral haben nach meiner persönlichen Erfahrung deutsche Großkonzerne. Anders als bei manchem Ratsherren ist deren Säckel nämlich voll - die Bilanzen weisen das für jeden sichtbar aus. Sie könnten also zahlen, kalkulieren jedoch eiskalt und systematisch den Zinsgewinn einiger Monate ein und ignorieren den gültigen Vertrag samt Zahlungsbedingungen, während der Lieferant bei der Bank und ggf. Unterlieferanten im Soll steht. Vor Druck schreckt man wohl meist zurück, man findet sich ja im Wettbewerb und hofft auf Anschlußaufträge. Und so bleibt es eher bei Bitten zu zahlen als bei den an sich fälligen Mahnverfahren.

M. Boettcher

Nachtrag: die oben erwähnten 90 Tage bei Behörden werden von diversen Kunden locker übertroffen und nahezu nie unterschritten.
 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/62953
Berliner Hauptverwaltung auf dem Weg zu Linux

Eine Umstellung in der Berliner Hauptverwaltung von Microsoft-Software auf Linux ist grundsätzlich machbar, schreibt die Senatsverwaltung für Inneres an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Nach bisherigen Erkenntnissen sei Linux mit geringfügig geringeren Betriebskosten als Windows zu betreiben. Die Lauffähigkeit und die Kosten für die Umstellung der Fachverfahren sei aber als "kritischer Entscheidungsfaktor" anzusehen. Die Berliner Verwaltung prüfe diese Umstände derzeit, heißt es weiter in dem Schreiben, das heise online vorliegt.
na hoffentlich prüfen die das etwas sorgfältiger als in München....

cp
 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/62996
Studie: Britische Behörden tendieren zu Windows
Zumindest
in einigen Bereichen der britischen Bürokratie ging der Software-Trend in den vergangenen
5 Jahren in Richtung Microsoft-Produkte, auch wenn Unix-Systeme noch in der Mehrheit sind
-- ihr Anteil wuchs weit langsamer als der der Windows-Installationen.
jetzt kommt bestimmt der Satz" die spinnen ja die Briten" :wink:

cp

PS: Nachtrag zum vorhergehenden Posting
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,370450,00.html
MICROSOFT-LOBBYABEND
Dessert rät zu Alt+F4
Linux-Anhänger haben eine Abendveranstaltung von Microsoft gestört, bei der der Konzern Berliner Abgeordnete über sich "informieren" wollte. Als Linux-Pinguine verkleidete Aktivisten kamen zwar nur ins Foyer - Fähnchen mit dem Aufdruck Alt+F4 aber bis aufs Buffet.
 
Angesichts solcher Mangelerscheinungen frage ich mich schon, worin eigentlich die Aufgaben der Rechnungshöfe liegen oder ob es nicht sinnvoll wäre, den Bund der Steuerzahler auf die dortigen Posten zu verteilen.
 
AW: Bayern scheint doch weiter zu sein...

Captain Picard schrieb:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/62953
Berliner Hauptverwaltung auf dem Weg zu Linux

.....
na hoffentlich prüfen die das etwas sorgfältiger als in München....

http://www.heise.de/newsticker/meldung/74591
Berliner Abgeordnete gegen sofortige Linux-Migration

In Berlin wird es vorerst keine rasche Umstellung der IT-Landschaft der Verwaltung auf Linux geben. Der Ausschuss für Verwaltungsreform und Kommunikations- und Informationstechnik des Berliner Abgeordnetenhauses stimmte am heutigen Donnerstag mit den Stimmen der regierenden rot-roten Koalition gegen einen Antrag der Grünen, der eine zügige Umstellung der Server-Betriebssysteme auf Open Source erreichen wollte
Es macht immer wieder Freude, Diskussionen und Entscheidungen (auf Steuerzahlers Kosten) zu
erleben, die auf allen Seiten von keiner Sachkenntnis getrübt sind.

cp
 
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