Waiser schrieb:
Hut ab vor unserem Rechtsstaat, Ladendiebstahl wird anders geahndet...
Da hat der Rechtsstaat gar nichts mit zu schaffen. Solange die Betroffenen und Betrogenen sich wochenlang Gedanken machen, was sie von der Erstattung einer Strafanzeige haben und letztendlich doch zahlen, kann das beste Rechtssystem der Welt nichts machen. Wer sich in Verbraucherforen wie diesem oder Antsipam.de Rat holt und diesen dann in den Wind schlägt, der will doch betrogen werden (wie der Volksmund so schön sagt). Und wie heißt es sonst noch so schön: Wo kein Kläger, da kein Richter. Aufgabe der Staatsanwaltschaften und der Polizei ist es nicht, nach Opfern Aussachu zu halten, sondern Opfern zu ihrem Recht zu verhelfen. Dazu müssen diese Stellen jedoch erst einmal von Straftaten erfahren.
Den Vogel schoß eine Frau ab, die sich nach einer 30-minütigen kostenlosen telefonischen Beratung mit Hinweisen auf vorliegende Beweise des Betruges und zu Ermittlungen des BKA (in diesem Fall hatte das BKA eine Europol-Gruppe initiiert) mit dem Spruch "Der [Betrüger] klingt aber so nett" immer noch nicht überzeugen ließ.
Was, um Himmels Willen, soll man da noch tun? Man kann leider niemanden zwingen, sich nicht betrügen zu lassen.
Um aber auf das obige Zitat zurückzukommen: Beim Ladendiebstahl geht es nicht darum, den Händler in Schutz zu nehmen. Jedes Stück gestohlene Ware bringt Vater Staat um die im Kaufpreis enthaltene Umsatzsteuer. Verfolgung von Ladendieben hat also u.a. für den Staat einen Selbstzweck.
Das bedeutet, daß man sich bei der Verfolgung von Gaunern nicht auf die Betrogenen verlassen darf, sondern den Staat darauf aufmerksam machen muß, daß ihm hier Einnahmen entgehen. Bei bestimmten Seilschaften sind die durch den begangenen Betrug erwirtschafteten Einahmen so enorm, daß sich jede Steuerfahndung die Finger nach lecken würde. Auch bei meinem heutigen (persönlichen) Gespräch mit einem Mitarbeiter einer SteuFa lief dem Herrn bei der Nennung der Tatumstände der Sabber aus den Mundwinkeln. Wenn also die Betrogenen Peanut-Zahler sich nicht rühren, sollte man sich den größten Verlierer in der Runde zum Gefährten machen.
Kann man diesem dann die weite Verzweigung der illegalen Geschäfte verdeutlichen und nachweisen (z.Bsp. durch Benennung von geprellten Provisionsempfängern aus Paid4-Programmen), dann steigt das Interesse ins Unermessliche. Mein Besuch heute hat mir zumindest schon mal die richtigen Kontakte gebracht. Zumindest klappt ja wenigstens die Kommunikation unter uns Engagierten so gut, daß wir uns mit unseren Recherchen hervorragend ergänzen und auch länderübergreifend die Straftaten nachweisbar werden (Rheinland-Pfalz, Hessen, Schleswig-Holstein, NRW). Das Netzwerk ist uns ja bekannt. Die Verknüpfungen der einzelnen Handelnden untereinander ebenfalls.
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