AW: 1,2,3 - wo ist die Polizei? Hier jedenfalls nicht?
Also mal langsam.
@viele Themen durcheinander mischen
Jansens Aussagen fielen auf einer Konferenz, die ein bestimmtes Thema hatte
Die 6. Fachkonferenz des Deutschen Städte- und Gemeindbundes
„Bürgernahe Sicherheitskommunikation für Städte und Gemeinden“ am
6. Juni in Berlin, die zum zweiten Mal mit der Alcatel-Lucent Stiftung zusammen veranstaltet wird, will sich der Stärkung der Sicherheit in Deutschland, den Anforderungen an eine verlässliche Sicherheitskommunikation und der Sicherheit für Gemeinden in besonderem Maße annehmen. Neben dem Austausch aktueller Informationen über Fragen der kommunalen Sicherheit stehen die aktive Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen und komplizierten Thema und die Suche nach praktikablen Lösungsansätzen für den Bürger im Vordergrund der Tagung.
Er nahm dabei an einer Podiumsdiskussion zum Thema
Anforderungen an eine sichere und integrierte Sicherheitskommunikation in Deutschland
teil.
http://www.isb-ag.de/de/aktuelles/news/FlyerSicherheit-3.pdf
Dass das von mir herausgepickte Thema gar nicht das Thema der Veranstaltung war, habe ich vielleicht nicht deutlich genug herausgestellt.
Der Heiseartikel bringt eine Zusammenfassung dieser Podiumsdiskussion und schreibt darüber eine Überschrift, die mich aufmerksam werden ließ.
Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime
Jansens plakative Sätze wie der vom "Internet als Fernuni der Verbrecher" wurden in der Vergangenheit von Schäuble aufgegriffen (so erscheint zumindest der zeitliche Ablauf nach google) und gleich assimiliert zu einer Argumentation im Sinne von Schäubles... naja, nennen wir es mal... "Gedankengut"... :stumm:
Jansen tritt aber
als Kritiker Schäubles auf und ich denke, dass er im Prinzip meint, was ich hier zum Thema gemacht habe:
Die Polizei braucht nicht neue Gesetze, sondern neue Konzepte. Das findet meine vollste Zustimmung, was insofern einzuschränken ist, als ich kein "Insider" bin.
Jansen kritisierte, Schäuble fordere in atemberaubendem Tempo immer neue Gesetze, während der Sicherheitsapparat gleichzeitig aber eine alarmierend marode Struktur aufweise. Schäuble müsse sofort die "politischen Spielchen" einstellen und seine Hausaufgaben machen, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Die Politik gaukle den Bürgern eine Wehrhaftigkeit des Staates vor, die es in Wirklichkeit nicht gebe. Das Bundeskriminalamt, die Länderpolizeien und die Geheimdienste arbeiteten immer noch nebeneinander her. Schäuble solle eine wissenschaftlich fundierte Nutzenanalyse der bestehenden Sicherheitsgesetze vorlegen, ehe er immer Neues verlange.
Was aber meint er wirklich? Er will Geld für Schreibtisch-Jobs.
Dein flammender Vortrag gegen "Sesselpupser" und Deine für mich nicht nachvollziehbare Kritik daran, dass eine bessere Ausstattung der Polizei im Bereich Internetkriminalitätsbekämpfung
natürlich zur Einstellung von "Sesselpupsern" führen würde (dafür braucht man keine Leute, die 7 1/2 Platzrunden laufen und danach locker lächelnd zwei randalierende Zuschauer unter Einsatz fortgeschrittener asiatischer Kampfsporttechniken unter Kontrolle kriegen) ärgert mich ein wenig. Ich denke, Du tust ihm hier Unrecht
Davon abgesehen, dass ich heute nur zu gerne einer dieser "Sesselpupser " wäre, die mit glasigen Augen in Monitore starren und aus der Datenflut des Internets Fasern eines roten Fadens picken und es sehr bedauere, mich aus politischen Gründen in der Phase der beruflichen Entscheidungsfindung so fern ab von etwas platziert habe, was mir Zugang dahin verschaffen würde, bleibt natürlich festzuhalten, dass selbst "Internetpolizisten" wohl das Gros ihrer Zeit damit verbringen würden, "ganz normale" Polizeiarbeit zu verrichten. Und bei der Kriminalpolizei arbeiten halt eher die "Wühler" als die Streifenpolizisten. Einfach zu sagen
Es ist natürlich viel angenehmer am Schreibtisch zu sitzen - im Winter heimelig warm bei Hitze klimatisiert und mit Sicherheit trocken - als sich der Kriminalität außerhalb zu stellen.
ist doch wohl etwas unfair. Ob der eine Job angenehmer ist als der andere, das ist doch nicht die Frage - denn notwendig sind sicher beide Arten von Polizeiarbeit. Vielleicht vermischt Du hier ja auch ein wenig?
(Das überschneidet sich jetzt etwas mit Heiko, ich tippe wohl langsamer
)
Die Politik schielt danach, möglichst viele erkennbare Polizisten auf die Straße zu bringen um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu heben, notwendig werden aber gleichzeitig immer mehr ermittelnde Jobs.
Die ungenaue Gewerkschaftsdarstellung ist so dümmlich wie notwendig (weil die Politiker das sonst auch nicht verstehen), wenn man aber drüber diskutieren will, dann sollte man das etwas umfassender sehen...
Heiko braucht aber halt auch weniger Worte als ich - ich bin halt doch von der philosophischen Fakultät :saint: