Warnung: Kostenlose SMS-Dienste können schnell teuer werden
Wer im Internet SMS-Nachrichten auf Handys schicken will, sollte immer ganz genau das Kleingedruckte lesen. Denn dort erweisen sich immer mehr vermeintlich kostenlose Angebote als teure Abo-Fallen.
Es ist eine neue Masche, und die Werbemaschinerie läuft auf Hochtouren. Viele Seiten, auf denen früher mit 0900-Dialern Geld verdient wurde, verweisen seit kurzem auf scheinbar verlockende Angebote. „66 SMS gratis“ heißt es da in großen, bunten Lettern etwa, sogar „100 SMS gratis“ verspricht ein anderer Betreiber. Und damit nicht genug: Wer sich für den „Gratis-Dienst“ registriere, nehme auch noch an einem Gewinnspiel teil. Etwas „kleinlauter“ werden die Anbieter solcher SMS-Dienste allerdings, wenn es ans Eingemachte geht. Denn erst im Kleingedruckten wird deutlich, um was es wirklich geht. Wer sich auf diesen Seiten registriert, schließt oft ein langfristiges Vertragsverhältnis – das auch noch im Voraus zu bezahlen ist.
Im Fall der „66 SMS gratis“ zum Beispiel bindet man sich ein ganzes Jahr an den Anbieter, der seinen Sitz angeblich in Großbritannien hat. Für jeweils 66 SMS, die man von der Seite aus pro Monat verschicken kann, werden neun Euro fällig. Das macht insgesamt also 108 Euro, die per Rechnung zu begleichen sind. Noch länger fällt die Vertragsdauer aus, wenn man sich von „100 SMS gratis“ locken lässt. Hier kann man den Vertrag erst nach zwei Jahren kündigen – und ist bis dahin 168 Euro los. Dass der Betreiber dieses deutschsprachigen Angebots seinen Firmensitz nach eigenen Angaben in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat und laut Geschäftsbedingungen auch arabischen Recht gilt, macht die Sache nicht wirklich transparenter.
Um für ihr Geschäftsmodell möglichst viele Kunden zu finden, setzen die Anbieter aber nicht nur auf aggressive „Gratis“-Werbung, sondern auch auf hohe Provisionen für Vertriebspartner. Und das scheint anzukommen. Viele Webmaster, die früher mit Dialern und Handy-Payment schnelles Geld verdienen wollten, bewerben mittlerweile die vorgeblich kostenlose SMS-Dienste – auch wenn diese selbst in der Affiliate-Branche nicht ganz unumstritten sind.
Tatsächlich sind SMS-Dienste dieser Art für Verbraucher nicht unproblematisch. Zum einen lohnen sich die hohen Kosten wirklich nur, wenn man sehr viele Kurznachrichten vom Internet aus auf Mobiltelefone verschicken will. Der SMS-Versand vom Handy aus ist bei diesen Diensten nämlich nicht vorgesehen. Zum anderen dürfte sich so mancher Kunde - von Worten wie „Gratis“ und „Kostenlos“ geblendet - gar nicht darüber bewusst sein, dass er mit der Registrierung einen Vertrag über ein oder sogar zwei Jahre abschließt. Mit der Nase wird er darauf allerdings auch nicht gestoßen. Dass sich die Vertragsdauer meist erst aus dem Kleingedruckten ergibt, zeigt, was diese Dienste von Transparenz halten. Bezeichnend ist dabei auch, wenn sich – deutsche – Anbieter hinter Firmensitzen im Ausland verstecken. Zudem kann sich die geforderte Vorauszahlung fatal auswirken: Sollte der SMS-Dienst vorzeitig eingestellt werden, hat der Kunden kaum eine Chance, sein Geld zurückzubekommen.
Wer sich bei SMS-Diensten im Internet vor teuren Fallen schützen will, sollte Folgendes beachten:
- Lassen Sie sich nicht von Worten wie „Gratis“ oder „Kostenlos“ ködern. Niemand hat etwas zu verschenken.
- Achten Sie vor der Eingabe persönlicher Daten im Internet immer auf das Kleingedruckte, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder die „Teilnahmebedingungen“.
- Überlegen Sie bei Verträgen mit langer Bindungsdauer stets, ob sich das Angebot wirklich für Sie rechnet – zumal die Preise für Kurznachrichten und andere mobile Dienste mittelfristig fallen.
- Achten Sie auch auf Ihre Widerrufsrechte. Einige Anbieter neigen dazu, diese auszuschließen - was nicht immer rechtlich haltbar ist. Lassen Sie sich auch hier im Zweifelsfall von Juristen beraten.
- Vergleichen Sie die Anbieter. Es gibt auch viele seriöse Anbieter von kostenlosen SMS-Diensten im Internet. Diese arbeiten aber in aller Regel nicht mit langfristigen – und vor allem kostenintensiven – Vertragsbindungen.
- Prüfen Sie immer sorgfältig, mit wem Sie einen Vertrag eingehen. Ist der Anbieter bei Fragen oder Problemen erreichbar? Ist er auch greifbar, wenn es rechtliche Probleme gibt? Wenn sich ein offenbar deutscher Betreiber im Ausland versteckt, sollten Sie immer misstrauisch werden.
- Machen Sie Ihre Kinder auf das Problem aufmerksam. Wenn Ihr minderjähriges Kind einen solchen Vertrag ohne Ihre Einwilligung eingeht, haben Sie besondere Kündigungsrechte. Schalten sie im Zweifelsfall einen Anwalt oder eine Verbraucherzentrale ein.
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=322
Wer im Internet SMS-Nachrichten auf Handys schicken will, sollte immer ganz genau das Kleingedruckte lesen. Denn dort erweisen sich immer mehr vermeintlich kostenlose Angebote als teure Abo-Fallen.
Es ist eine neue Masche, und die Werbemaschinerie läuft auf Hochtouren. Viele Seiten, auf denen früher mit 0900-Dialern Geld verdient wurde, verweisen seit kurzem auf scheinbar verlockende Angebote. „66 SMS gratis“ heißt es da in großen, bunten Lettern etwa, sogar „100 SMS gratis“ verspricht ein anderer Betreiber. Und damit nicht genug: Wer sich für den „Gratis-Dienst“ registriere, nehme auch noch an einem Gewinnspiel teil. Etwas „kleinlauter“ werden die Anbieter solcher SMS-Dienste allerdings, wenn es ans Eingemachte geht. Denn erst im Kleingedruckten wird deutlich, um was es wirklich geht. Wer sich auf diesen Seiten registriert, schließt oft ein langfristiges Vertragsverhältnis – das auch noch im Voraus zu bezahlen ist.
Im Fall der „66 SMS gratis“ zum Beispiel bindet man sich ein ganzes Jahr an den Anbieter, der seinen Sitz angeblich in Großbritannien hat. Für jeweils 66 SMS, die man von der Seite aus pro Monat verschicken kann, werden neun Euro fällig. Das macht insgesamt also 108 Euro, die per Rechnung zu begleichen sind. Noch länger fällt die Vertragsdauer aus, wenn man sich von „100 SMS gratis“ locken lässt. Hier kann man den Vertrag erst nach zwei Jahren kündigen – und ist bis dahin 168 Euro los. Dass der Betreiber dieses deutschsprachigen Angebots seinen Firmensitz nach eigenen Angaben in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat und laut Geschäftsbedingungen auch arabischen Recht gilt, macht die Sache nicht wirklich transparenter.
Um für ihr Geschäftsmodell möglichst viele Kunden zu finden, setzen die Anbieter aber nicht nur auf aggressive „Gratis“-Werbung, sondern auch auf hohe Provisionen für Vertriebspartner. Und das scheint anzukommen. Viele Webmaster, die früher mit Dialern und Handy-Payment schnelles Geld verdienen wollten, bewerben mittlerweile die vorgeblich kostenlose SMS-Dienste – auch wenn diese selbst in der Affiliate-Branche nicht ganz unumstritten sind.
Tatsächlich sind SMS-Dienste dieser Art für Verbraucher nicht unproblematisch. Zum einen lohnen sich die hohen Kosten wirklich nur, wenn man sehr viele Kurznachrichten vom Internet aus auf Mobiltelefone verschicken will. Der SMS-Versand vom Handy aus ist bei diesen Diensten nämlich nicht vorgesehen. Zum anderen dürfte sich so mancher Kunde - von Worten wie „Gratis“ und „Kostenlos“ geblendet - gar nicht darüber bewusst sein, dass er mit der Registrierung einen Vertrag über ein oder sogar zwei Jahre abschließt. Mit der Nase wird er darauf allerdings auch nicht gestoßen. Dass sich die Vertragsdauer meist erst aus dem Kleingedruckten ergibt, zeigt, was diese Dienste von Transparenz halten. Bezeichnend ist dabei auch, wenn sich – deutsche – Anbieter hinter Firmensitzen im Ausland verstecken. Zudem kann sich die geforderte Vorauszahlung fatal auswirken: Sollte der SMS-Dienst vorzeitig eingestellt werden, hat der Kunden kaum eine Chance, sein Geld zurückzubekommen.
Wer sich bei SMS-Diensten im Internet vor teuren Fallen schützen will, sollte Folgendes beachten:
- Lassen Sie sich nicht von Worten wie „Gratis“ oder „Kostenlos“ ködern. Niemand hat etwas zu verschenken.
- Achten Sie vor der Eingabe persönlicher Daten im Internet immer auf das Kleingedruckte, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder die „Teilnahmebedingungen“.
- Überlegen Sie bei Verträgen mit langer Bindungsdauer stets, ob sich das Angebot wirklich für Sie rechnet – zumal die Preise für Kurznachrichten und andere mobile Dienste mittelfristig fallen.
- Achten Sie auch auf Ihre Widerrufsrechte. Einige Anbieter neigen dazu, diese auszuschließen - was nicht immer rechtlich haltbar ist. Lassen Sie sich auch hier im Zweifelsfall von Juristen beraten.
- Vergleichen Sie die Anbieter. Es gibt auch viele seriöse Anbieter von kostenlosen SMS-Diensten im Internet. Diese arbeiten aber in aller Regel nicht mit langfristigen – und vor allem kostenintensiven – Vertragsbindungen.
- Prüfen Sie immer sorgfältig, mit wem Sie einen Vertrag eingehen. Ist der Anbieter bei Fragen oder Problemen erreichbar? Ist er auch greifbar, wenn es rechtliche Probleme gibt? Wenn sich ein offenbar deutscher Betreiber im Ausland versteckt, sollten Sie immer misstrauisch werden.
- Machen Sie Ihre Kinder auf das Problem aufmerksam. Wenn Ihr minderjähriges Kind einen solchen Vertrag ohne Ihre Einwilligung eingeht, haben Sie besondere Kündigungsrechte. Schalten sie im Zweifelsfall einen Anwalt oder eine Verbraucherzentrale ein.
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=322