Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein : Callcenter sind im Besitz von Kontodaten

blauwal

Frisch registriert
Vorhin kam in den Nachrichten, dass Verbraucherschützer eine großangelegte Betrugsmasche aufdeckt hätten:
eine Firma in NRW hat eine CD mit 17.000 Personendaten (Name, Adresse, Geburtsdatum, Kontonummer) verscherbelt und z.B. an Lottofirmen wie SKL verkauft, die ihrerseits unberechtigt von Privatpersonen Geld vom Konto abgebucht haben.
[ Nicht beweisbare Spekulation gelöscht tf ]
Jetzt müsste ja die Anzeige und die Anklage gegen die Adressennutzer kommen - denk ich mal...
 
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Das Datensätze auch mit Kontodaten gehandelt werden und recht lukrativ sind, also viel Geld bringen, ist jetzt nun auch nicht unbedingt was neues. Das damit Missbrauch betrieben wird, ist eigentlich auch nichts neues. Man braucht sich doch nur hier bestimmte Themen anschauen, wo Betroffene berichten, dass von ihren Konten von unbekannten Geld für irgendwelche Sachen abgebucht wurde.
 
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Was heisst hier "weiter" spekulieren? Ist das nun naheliegend oder nicht? Das war eine erste Äußerung, jemand anderes hatte hier im Forum noch gar nichts dazu gesagt, oder? Eine Vermutung wird man noch äußern dürfen.
 
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Das damit Missbrauch betrieben wird, ist eigentlich auch nichts neues.

Umso wichtiger, wenn das mal wieder in die Medien gebracht wird und die Menschen etwas sensibilisiert werden.
 
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heise Security - 12.08.08 - Verbraucherzentrale: Massenhafter Missbrauch von Bankkonten-Daten [Update]
[Update]:
Mittlerweile hat auch die SKL Stellung zu dem Vorfall bezogen und betont, dass man nie Daten von Kunden an Dritte weitergegeben habe. Die SKL habe sich mit der Verbraucherzentrale in Verbindung gesetzt, um "eine schnellstmögliche Klärung der Datenherkunft zu erreichen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten zu können".
 
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Schlimm wie das hochgepuscht wird und dann sich angebliche Experten melden, als wäre das jetzt das erste Mal.

http://www.teltarif.de/arch/2008/kw33/s30901.html

Der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, sprach von einem "Riesen-Skandal." Der Verkauf von Datensätzen, auf denen sowohl Namen als auch Kontendaten gespeichert seien, habe "eine völlig neue Qualität."
 
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Die Affäre zeigt: Bankkunden müssen um ihr Geld fürchten, denn einen wirksamen Schutz vor unzulässigen Abbuchungen gibt es nicht. Die zahlreichen Betrugsfälle werden durch die Banken begünstigt, bemängelt Peter Schaar, der Bundesbeauftragte für den Datenschutz: "Es ist ein Problem, dass die Institute Einzugsermächtigungen nicht prüfen - das lädt zum Missbrauch ein."
der Verbraucher muss tätig werden. Betroffenen rät der Datenschützer deshalb vor allem eines: zur Bank gehen - und zur Polizei. Dann würden die Fälle endlich einmal registriert. Und die Politik würde endlich erkennen, dass es höchste Zeit ist zu handeln.
Unerlaubte Abbuchung: Datenschützer attackieren Banken - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
Nun ja, die Erkenntnis allein... :stumm:

So holen sie sich abgezocktes Geld zurück

Zudem haben Bankkunden das Recht, einer Kontoabbuchung zu widersprechen. Handelt es sich um einen Fehler – der Sportverein hat statt 50 Euro 100 Euro abgebucht – müssen Verbraucher eine Frist von sechs Wochen einhalten. Geht es hingegen um Missbrauch, können Kunden auch noch Monate später widersprechen. „Der Kunde bekommt in jedem Fall sein Geld zurück“, versichert Bankenverband-Sprecherin Beller
killing an urban legend

Generell sind Telefonwerbung und -geschäften in Deutschland zudem enge Grenzen gesetzt. Werbeanrufe sind grundsätzlich nur zulässig bei ausdrücklicher Einwilligung des Verbrauchers.
Aber klar. Wird ja auch heftigst geahndet. Die Briefkästen von Dutzenden von britischen 1-Pfund-Limiteds zittern wie Espenlaub.
 
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Und Werbeanrufe für Lotterien sind seit dem 01.01.2008 gemäß § 5 Abs. 3 GlüstV unzulässig.

Das passt auch gut zu der Beobachtung, dass diese Werbeanrufe seit dieser Zeit eher noch zahlreicher und unverschämter geworden sind.

Dank der allseits präsenten und kompetenten staatlichen Glücksspielaufsicht (oder sollte man eher sagen: "Glücksspielwegsicht"?) haben wir ja auch schon von Hunderten von Fällen verhängter Ordnungsgelder gegen Marketingunternehmen wegen Verstoß gegen § 5 Abs. 3 GlüstV gehört. :scherzkeks:

Das ganze nannte sich mal "Suchtprävention".
Warum höre ich das Huhn des benachbarten Bauern jetzt leise kichern?
 
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Betrug durch Tarnfirmen: So holen Sie sich abgezocktes Geld zurück - Nachrichten Webwelt - WELT ONLINE

Illusion contra Realität
Generell sind Telefonwerbung und -geschäften in Deutschland zudem enge Grenzen gesetzt. Werbeanrufe sind grundsätzlich nur zulässig bei ausdrücklicher Einwilligung des Verbrauchers. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs muss diese Erlaubnis schon vor dem Anruf vorliegen und darf nicht erst zu Gesprächsbeginn eingeholt werden (Az.: I ZR 241/97)
Deswegen gibt es auch kaum ColdCalls in Deutschland :wall:

http://www.kn-online.de/artikel/2442992
http://www.hna.de/wirtschaftsolo/00_20080813055658_Telefonbetrug_Bei_Anruf_Abbuchung.html
http://www1.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/verbraucherzentrale100.html
 
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Schlimm wie das hochgepuscht wird und dann sich angebliche Experten melden, als wäre das jetzt das erste Mal.

teltarif.de News: Bankverbindungen von 17*000*Bürgern im Umlauf (aktualisiert)


Wieso wird hier was "hochgepuscht" und wieso ist der Leiter der Datenschutzzentrale kein Experte? oder hab ich mich verlesen?

Davon, dass ein Thema für die "Kenner" ein alter Hut ist, haben die Neu-Betroffenen nichts. Man sollte mal weniger erhaben sein. Für den einfachen Rentner oder den naiven Schüler (die gibts auch noch) ist es schon ein Schock, wenn plötzlich 500 Euro auf dem Konto weg sind.
 
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Wie oft wurde denn schon in der Vergangenheit illegal was angebucht, wo der Betroffene nicht wusste für was. Man braucht sich doch nur Step2Pay anschauen als Beispiel und das war z.B. vor diesem angeblichen "Skandal".

Und wo steht was das plötzlich 500 Euro weg sind? Meist sind es Beträge weit unter 100 Euro, damit es nicht so schnell auffällt, und ist nicht genug Guthaben/Dispo drauf, wird die Lastschrift eh wieder storniert. Und Lastschriften kann man von sich aus auch wieder stornieren. Bis 6 Wochen ab Buchung machen Banken keine Zicken.
 
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na dann ist ja alles gut
 
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heise online - 13.08.08 - Datensparsamkeit gegen Datenmissbrauch
Datensparsamkeit gegen Datenmissbrauch

Ob vor dem Online-Einkauf oder zur Anmeldung bei Communitys: Bei vielen Anwendungen kommen Netznutzer nicht umhin, persönliche Daten preiszugeben. Dabei machen sie möglichst immer nur diejenigen Angaben, die wirklich nötig sind. Das rät Wolfgang Holst, Mitarbeiter beim Landesbeauftragten für den Datenschutz Niedersachsen in Hannover. Wie sehr diese Zurückhaltung geboten ist, zeigt momentan der Fall der CD mit umfangreichen Daten von rund 17.000 Bürgern, die Verbraucherschützern zugespielt worden war.
 
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Der Oberbürgermeister schrieb:
Im Stadtpark gehen nachts dunkle Gestalten um. Da die Polizei nichts machen kann: Verlassen Sie bitte den Park vor Einbruch der Dunkelheit! Falls Sie mit dem ÖNV unterwegs sind, planen Sie bitte genügend Zeit ein, damit sie auch vor Einbruch der Dunkelheit die Bereiche der Bahnhöfe verlassen haben, da sich dort ebenfalls dunkle Gestalten tummeln. Ach ja: Verhalten Sie sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln bitte friedlich. Sollten Sie beobachten, dass jemand raucht, Ausländer attackiert, andere ausspuckt oder ähnliches: Bleiben Sie ruhig und gelassen und schauen Sie einfach weg.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß in unserer Weltstadt mit Herz
So etwa?
 
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oder so ähnlich...

heise online - 14.08.08 - Grüne fordert Handelsverbot für Kundendaten
Grüne fordert Handelsverbot für Kundendaten
Nach dem mutmaßlichen Diebstahl von 17.000 Verbraucherdaten fordert die Vorsitzende des Bundestags-Verbraucherausschusses, Ulrike Höfken, ein Handelsverbot für persönliche Daten. "Wir haben eine unsägliche Datensammlungswut", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Das gelte für den Staat wie für Unternehmen. Nötig sei eine Informationspflicht der Firmen, wenn Kundendaten "abgegriffen" worden seien. "Auf jeden Fall brauchen wir erheblich stärkere Kontrollen." Höfken verlangte zudem schärfere Sanktionen, nachdem eine CD mit Kontoverbindungen von 17.000 Bürgern Verbraucherschützern in Schleswig-Holstein zugespielt worden war.
solche Forderungen machen sich immer gut vor dem Hintergrund des Wissens, dass eh nichts geschehen wird
 
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in den Diskussionen im Bekanntenkreis wurde ich erstens mal wieder wegen Panikmache verrissen und zweitens wegen so ketzerischer Aussagen wie "Die Leute sind ja so doof und schmeißen, wenn im Münchner Hauptbahnhof ein tolles Auto steht, in Massen ihre Daten in dieses Auto, ohne dass irgendjemand weiß, wer die Karten/Daten überhaupt sammelt".

Aber probiert mal, bei so einer Bahnhofsaktion rauszukriegen, wer da die Daten sammelt. Am Münchner Hbf habe ich mich einmal bis zum Bahnhofsmanager durchgefragt und der wusste auch nicht, wer da überhaupt steht und sammelt. "Das wird schon so seine Richtigkeit haben", meinte der.
 
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"Die Leute sind ja so doof und schmeißen, wenn im Münchner Hauptbahnhof ein tolles Auto steht, in Massen ihre Daten in dieses Auto, ohne dass irgendjemand weiß, wer die Karten/Daten überhaupt sammelt".
Für solche Fälle habe ich immer mein Zettelchen mit diversen Adressen dabei, wobei ich davon ausgehe, dass auch führende Verbraucherschutz-Politiker am Gewinn eines Autos außerordentlich interessiert sind... ;)
 
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Für solche Fälle habe ich immer mein Zettelchen mit diversen Adressen dabei, wobei ich davon ausgehe, dass auch führende Verbraucherschutz-Politiker am Gewinn eines Autos außerordentlich interessiert sind... ;)
Muß ich mir merken :)
 
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Die an der von mir angegebenen Adresse nichtexistierende Friedhofsverwaltung freut sich immer über Post.
Mit dem "Erfinden" von Telefonnummern sollte man aber immer vorsichtig sein. Damit kann man schnell einen Unbeteiligten treffen.
 
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