Regulierungsbehörde nimmt Dialerbetreiber an die Kandare

dvill schrieb:
Mit Autodialern ist kein Blumentopf zu gewinnen. Das haben wir hier schon bewiesen.
Ist das so? M. E. ist bisher vor allem bewiesen, dass man registrierte Dialer als Tarnung für den heimtückischen Verbindungsaufbau über sauteure Rufnummern nutzen kann. Dazu muss der registrierte Dialer nicht einmal aktiv und auch nicht ferngesteuert werden. Verbleibt nach der Abzocke eines Abends mit 2-3 Einwahlen a 30 Euronen nur ein registrierter Dialer im Look&Feel der RegTP auf dem PC, wird die Mehrzahl der User, bei denen mehrere Leute Zugang zum PC haben, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zahlen. Dafür sorgen m. E. auch die RegTP Regeln, die nur an der Oberfläche kratzen, während das Problem m. E. am Geschäftsmodell an sich liegt. Würde ein schriftlicher Vertrag erforderlich, einen ehrlichen Geschäftsmann würde das nicht pieren, wäre das Geschäft ziemlich sicher tot.
Bei der Abzocke kommt es auch darauf an, die Kosten auf einen Betrag zu treiben, bei dem die "Kunden" die Auseinandersetzung mehrheitlich scheuen. Wer streitet denn konsequent um 30-100 EUR bei geringem Hintergrundwissen, schlechter Beweislage, nicht gesicherter Konfiguration des betroffenen PC nach der Einwahl und der Auskunft der RegTP, der tatsächlich auf dem PC gefundene Dailer entspräche den Vorschriften? Wer beweist denn, dass der nie gewählt hat, man den nicht einmal geladen hat?

Für die Dialerdrücker wird das Geschäft sicher weiterhin darauf hinauslaufen, die Quote übertölpelter Internet-Benutzer zu optimieren. Technisch dürfte das kein unüberwindbares Problem sein. Und ob ein Dialer so oder anders aussieht: er hat weiterhin weniger die Funktion, die Einwahl zu ermöglichen, das ginge ja mit den Bordmitteln des OS auch, als vielmehr den Anwender zu übertölpeln. Betrug ist da eindeutig Teil des Geschäftsmodells. Und den Sumpf legt man nicht trocken, wenn man dieses nicht ändert/untersagt.

dvill schrieb:
Für Auslandsdialer muss man Zugang zu den Pseudo-Abrechnungsnummern haben. Das haben die dortigen Herrschaften schon mal nicht. Das Geschäft machen andere, so oder so.
Aber es wird tatsächlich gemacht. Die Carrier können wohl schlecht den Selbstwähldienst ins Ausland abschaffen. Daher ist das Geld erstmal weg, denn auf die Rufnummern im Ausland hat die RegTP praktisch keinen Einfluß. Stornos der Carrier sind daher häufig wohl lediglich Goodwill.

dvill schrieb:
Immerhin kann man eines festhalten. Die abgedroschenen Phrasen, angeblich seriös zu sein, lösen sich in Lächerlichkeit auf, wenn man nun mit kriminellen Alternativen droht.
Natürlich. Seriösität kann man schlecht sich selbst attestieren. Der "Markt" hat da sein Urteil schon gefällt. Und das fällt eindeutig aus.

M. Boettcher
 
Der Verstand ist heller wen ihr mithelft das einige Dialer Anbieter durch die Überregulierung sich auf illegale Dialer spezialisieren?
Sicher?
Je mehr verboten und reguliert wird desto mehr Anbieter werden darauf reagieren.
Bis jetzt waren es nur einige wenige die wirklich illegal handelten (illegal nicht Unmoralisch) es werden mehr werden durch die neue Regelung nicht alle werden wie ich auf alternative Zahlungsmittel umstellen glaubt mir und wen nur ein paar der wirklich großen beschließen sich nicht mehr an die Gesetze zu halten das wird das Problem sicher größer nicht kleine. Klar werdet Ihr auch dann helfen aber für jeden Weg der verschlossen wird werden 2 neue erdacht.
Wenn man es mit der Hilfe Übertreibt kann sie im Ganzen auch negative Auswirkungen haben Ihr werdet es feststellen.
Schade eigentlich den die 3x OK eingabe war meiner Meinung genug um auch den dümmsten User jede Eigenverantwortung abzunehmen.
Wie ich sehe seid Ihr anderer Meinung ob das den Usern im Endeffekt hilft?
Wir werden sehen.
 
Anonymous schrieb:
...das einige Dialer Anbieter durch die Überregulierung sich auf illegale Dialer spezialisieren?
Wen würdest Du da z. B. meinen? Keine Antwort erwartend.
Anonymous schrieb:
.... und wen nur ein paar der wirklich großen beschließen sich nicht mehr an die Gesetze zu halten
...dann wird das auf gewerbsmäßigen Betrug, u. U. gar auf organisierte Kriminalität (deren Ansätzte mEn eh bereits zu verzeichnen sind) hinaus laufen. Aufgrund der Erfahrungen von diversen Strafverfolgern, die insbesondere in den letzten drei Jahren einsetzten, wird sich so ein "Geschäftsmodell" nicht lange halten. :holy: Was heute noch in Nieschenbereichen (Auslandsdialer) am deutschen Markt funktioniert, muss nicht zwingend auch in Zukunft Aussicht auf Erfolg haben.
 
Anonymous schrieb:
Je mehr verboten und reguliert wird desto mehr Anbieter werden darauf reagieren.
Ist schon klar.

Wenn die Banken nachts nicht abgeschlossen würden, würde einfach nur das Geld geklaut und nicht mehr.

Wenn Banken Safes haben, zwingt es die Besucher, auch noch Sachbeschädigung zu betreiben, oder Geiselnahme, oder Schlimmeres.

Die, die einfach nur das Geld wollen, werden förmlich in die Kriminalisierung getrieben ...

Dietmar Vill
 
Wenn man sich das Jammern der Dialeranbieter und Betreiber ansieht, da muss Pisa in Deutschland wirklich ein Problem sein. Bis heute haben es die netten Dialerbetreiber nicht begriffen, wer denn ihren Markt kaputt gemacht und dafür gesorgt hat, das bei den meisten Internetnutzern Dialer inzwischen als größere Bedrohung als Viren angesehen werden. Das war nicht die böse RegTP, oder die fiesen TV Sender oder gar die betrügerischen User, die den "wertvollen" Content genutzt haben und dann die Bezahlung prellen wollen.

Das waren die sauberen Herren (und Damen) der Mehrwertanbieter selber, die es mit unendlicher Abzocke geschafft haben, nach langer Schlafenszeit unsere Politiker auf den Plan zu rufen.

Und sollte sich die Mentalität der Dialerdrücker nicht bald um 180 Grad ändern, so ist das Ende der Dialer und Mehrbetrugsnummern nicht mehr fern.

Dann gibt es das nächste Treffen der Dialerdrücker nicht mehr im netten Nobelhotel, sondern auf dem Arbeitsamt beim gemeinsamen Hartz 4 beantragen. MD und Co beim Laubharken ist bestimmt ein netter Anblick. Da merken die sauberen Herren dann mal, wie schwer verdient das Geld ist, was sie ahnungslosen Internetusern abgenommen haben.
 
drboe schrieb:
dvill schrieb:
Für Auslandsdialer muss man Zugang zu den Pseudo-Abrechnungsnummern haben. Das haben die dortigen Herrschaften schon mal nicht. Das Geschäft machen andere, so oder so.
Aber es wird tatsächlich gemacht. Die Carrier können wohl schlecht den Selbstwähldienst ins Ausland abschaffen. Daher ist das Geld erstmal weg, denn auf die Rufnummern im Ausland hat die RegTP praktisch keinen Einfluß. Stornos der Carrier sind daher häufig wohl lediglich Goodwill.

Satelliten- und Auslandsdialer, die nur per Carriervorwahl laufen und nicht tatsächlich in das vermeinlich gewählte Netz oder Land geführt werden funktionieren nur mit Wissen und aktiver Mithilfe des betreffenden Carriers. Das ist Rufnummernmissbrauch, gegen den RegTP Mittel zur Verfügung stünden. Bei Wiederholungsmissbrauchern müsste eigentlich RegTP an der Carrier-Lizenz ziehen.

/ESC
 
ESC schrieb:
Satelliten- und Auslandsdialer, die nur per Carriervorwahl laufen und nicht tatsächlich in das vermeinlich gewählte Netz oder Land geführt werden funktionieren nur mit Wissen und aktiver Mithilfe des betreffenden Carriers. Das ist Rufnummernmissbrauch, gegen den RegTP Mittel zur Verfügung stünden. Bei Wiederholungsmissbrauchern müsste eigentlich RegTP an der Carrier-Lizenz ziehen.

Wie soll das denn gehen? die Carrier sitzen im Ausland, Deutschland wird zwar mittlerweile
am Hindukusch verteidigt , aber dass die RegTP Befugnisse im Ausland hätte wäre mir neu

j.
 
Du hast das Prinzip nicht verstanden. "Dialerkunde" wählt 010xx00y.... und ihm wird eine teure Auslands- oder Satellitenverbindung berechnet, das Gespräch/die Verbindung landet aber in irgend einem Hinterzimmer hier im Lande. Das passiert also Alles hier und könnte auch hier verfolgt werden. Ausserdem könnten sich auch noch ausländische Administrationen 'reinhängen, schliesslich wird hier mit ihrem "Eigentum" (der nationalen Vorwahl) Schindluder getrieben.

/ESC
 
Reducal schrieb:
...dann wird das auf gewerbsmäßigen Betrug, u. U. gar auf organisierte Kriminalität (deren Ansätzte mEn eh bereits zu verzeichnen sind) hinaus laufen. Aufgrund der Erfahrungen von diversen Strafverfolgern, die insbesondere in den letzten drei Jahren einsetzten, wird sich so ein "Geschäftsmodell" nicht lange halten. :holy: Was heute noch in Nieschenbereichen (Auslandsdialer) am deutschen Markt funktioniert, muss nicht zwingend auch in Zukunft Aussicht auf Erfolg haben.
Diese Geschäftsmodelle halten sich sogar sehr lange, wie uA. HAS und ihre Ableger zeigen.
Aus einem jederzeit nachfüllbaren Pool werden GmbHs, LTDs, Strohmänner usw. nach und nach verbrannt, während die Kasse munter weiterklingelt.
Sollte nach 10-20 Jahren der eher unwahrscheinliche Fall eintreten, dass einer der führenden Köpfe noch im Lande ist und tatsächlich einrücken muss, hat sich das Geschäft längst mehr als rentiert.
Es sind sicher nicht Wenige die bereit sind, sich für ein paar Mios in der Karibik 1-2 Jahre der staatlichen Obhut zu ergeben.

Auf einen wirksamen Rechtsschutz zu hoffen ist IMO ziemlich gefährlich.
Das Einzige, was IMO sicher hilft, ist sich intensiv zu informieren und mit eine gesunde Vorsicht walten zu lassen.

Gruss A. John
 
ESC schrieb:
Du hast das Prinzip nicht verstanden. "Dialerkunde" wählt 010xx00y.... und ihm wird eine teure Auslands- oder Satellitenverbindung berechnet, das Gespräch/die Verbindung landet aber in irgend einem Hinterzimmer hier im Lande. Das passiert also Alles hier und könnte auch hier verfolgt werden. Ausserdem könnten sich auch noch ausländische Administrationen 'reinhängen, schliesslich wird hier mit ihrem "Eigentum" (der nationalen Vorwahl) Schindluder getrieben.
M. E. ist das ggf. eine Möglichkeit. Den Anteil der Nutzung halte ich nicht für übermäßig hoch. Wesentlich einfacher ist es aber tatsächlich ins Ausland wählen zu lassen und mit dem Carrier eines südlichen Inselstaates einen "normalen" Deal zu machen. Angesichts der denkbaren Umsätze, die ggf. den Staatshaushalt übertreffen, dürften dei Verhandlungen in sehr angenehmer Atmosphäre stattfinden. Dann fällt der Gewinn zudem im Ausland an - braucht jemand zufällig noch eine Briefkastenfirma z. B. auf den BVI? - was ggf. noch zu einigen steuerlichen Überlegungen führen dürfte. Mit entspr. Fragen richte man sich an den Dialeranwalt/Steuerberater seines Vertrauens.

M. Boettcher
 
drboe schrieb:
M. E. ist das ggf. eine Möglichkeit. Den Anteil der Nutzung halte ich nicht für übermäßig hoch. Wesentlich einfacher ist es aber tatsächlich ins Ausland wählen zu lassen und mit dem Carrier eines südlichen Inselstaates einen "normalen" Deal zu machen.

Das tritt nicht mehr so unverschämt offensichtlich auf, weil die betreffenden/betroffenen Carrier wohl auch schon mal gewarnt wurden. Eine echte Auslandsverbindung wäre aber kein Geschäft, schliesslich fällt für den Fall ein grosser Teil der berechneten Kosten ja tatsächlich für den Carrier an, da ist die Terminierungsvereinbarung beim Inselcarrier der geringste Anteil.

/ESC
 
ESC schrieb:
Eine echte Auslandsverbindung wäre aber kein Geschäft, schliesslich fällt für den Fall ein grosser Teil der berechneten Kosten ja tatsächlich für den Carrier an, da ist die Terminierungsvereinbarung beim Inselcarrier der geringste Anteil.
Aktuell zahlt man ca. 10-15ct/min. Das wären nach Adam Riese max. 9 Euronen je Stunde. Bei 30 Eur/Einwahl und in der Regel weniger als 1 Stunde Kommunikation - das läßt sich auch steuern - bliebe wohl genug übrig.

M. Boettcher

[Virenscanner: Quoting korrigiert]
 
In Länder "weit weg auf 'ner Insel" gar "Mobilfunknetz weit weg auf 'ner Insel" liegen die Preise z.T. deutlich über 1EUR/min (wenn man denn tatsächlich dorthin verbunden würde), auf der anderen Seite gibt es meines Wissens keine Tarife "ausländische Premium Nummer", also Widerspruch in Deiner Argumentation.

/ESC
 
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