Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

cicojaka

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hab ich gerade zur Kenntnis erhalten und wollte es Euch nicht vorenthalten...
Zum Zitieren ist es mir zu substanzlos und ich schließe mich vollumfänglich der Einschätzung des Empfängers an, der von "Bla Bla mit Bundesadler" sprach...
 

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AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Was heißt hier "...den Rahmen für die Drittfakturierung...verändern..."?

Wieso wird die Drittfakturierung nicht ganz einfach verboten - fertig, aus und basta?

Welchen Grund gibt es dafür, sachfremde Leistungen, die nichts mit TK zu tun haben, über die Telefonrechnung einzutreiben?

Das Telefon ist zum Telefonieren da - und zu nichts anderem.
Ansonsten ist hier der deutsche Verbraucher wohl nur noch Milchkuh für Abzocker, wo er geht und steht.
Und dass das so bleibt, dafür sorgt nicht zuletzt auch die FDP.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Welchen Grund gibt es dafür, sachfremde Leistungen, die nichts mit TK zu tun haben, über die Telefonrechnung einzutreiben?
Weil da angeblich der Anscheinsbeweis gilt, dass alles was auf der Telefonrechnung steht richtig abgerechnet wurde :wink:Da braucht der Telefonschurke nur auf seine zertifizierten Abrechnungssysteme zu verweisen.
Und weil eine Einwendungsfrist von 8 Wochen gegen Telefonrechnungen gem. §45i TKG besteht.
Und wegen der Duldungs und Anscheinsvollmacht mittels derer dem Anschlussinhaber einfach alles zugerechnet wird was über seinen Anschluß gelaufen ist.


Das mit dem Anscheinsbeweis ist schon ein tolles Ding. Entwickelt zu Zeiten der staatseigenen Telekom weil mechanische Relais meistens stimmen. Heute kann sich jeder Telefonkrauter selbst mit einschlägiger Vergangenheit darauf berufen.
Da kann man auch den Anscheinsbeweis begründen:
Getränkerechnungen des Bordelwirtes stimmen immer
Drogenhändler wiegen immer genau ab
Mafiaschutzgeldabrechnungen stimmen immer und und und.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Es ist einfach nur noch ein absurdes Possenspiel.

Ich komme bald dahin, dass ich Formbriefe an die zuständigen Ministerien einstelle, mit der Bitte, dass jeder Abgezockte diesen Formbrief als Ausdruck seines Protests an das zuständige Nachtwächterministerium schicken soll.

Und wie kommen wir hier eigentlich dazu, in unserer Freizeit unter diesen Umständen noch ehrenamtlichen Verbraucherschutz zu betreiben? Sollen doch die Ministerien die Beratungsarbeit übernehmen.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Und wie kommen wir hier eigentlich dazu, in unserer Freizeit unter diesen Umständen noch ehrenamtlichen Verbraucherschutz zu betreiben? Sollen doch die Ministerien die Beratungsarbeit übernehmen.

Das liegt an einem gerüttelt Maß an Dummheit und Idealismus, das wir nicht in Abrede stellen können...
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Der Frustpegel hat allerdings die zweite Hochwassermarke überschritten...
Das war vorauszusehen, sollte aber m. E. gerade nicht dazu führen, dass man aufgibt. Politiker, insbesondere die heute aktiven, sind meiner Überzeugung nach so gut wie niemals Teil der Lösung, sondern fast immer Teil des Problems. Sie dienen häufig Interessen, die mit dem Gemeinwohl nichts zu tun haben, sind selbst im Ministerrang oft genug Lobbyisten und agieren entsprechend einseitig oder eben bei bestimmten Themen gar nicht oder halbherzig. Deren "Lösungen" sind dann danach. Die Absonderung von Floskeln wird als politisch, deren Verbreitung als Journalismus geadelt. Natürlich lösen die aber kein einziges der Probleme. Bestenfalls werden die solange ausgesessen, bis sich ein Trend abzeichnet. Diese "Merkelmethode" ist weit verbreitet, führt aber letztlich zur Lähmung des Landes. Gegen diese und die Auswüchse des Lobbyismus treten die als "Wutbürger" diffamierten Bürger an. Ich denke, das bewirkt etwas, mehr jedenfalls als Resignation. Man stelle sich einmal vor, in Deutschland würden die Leute bei Wahlen nicht zu Hause bleiben sondern sich mit 97%, 98% oder mehr an der Wahl beteiligen. Jeder Politiker, der es wie Müntefering für unfair hält ihn an seinen Aussagen zu messen, müsste fürchten beim nächsten Mal gnadenlos abgestraft zu werden. Derzeit setzen Politiker eher darauf, dass die Frustrierten der Wahl fern bleiben und sie mit immer weniger Stimmen dennoch gewählt und, mehr noch, Unfähige hochgejubelt und mit Ämtern überhäuft werden. Man lese aktuell die Lobhudeleien/die Propaganda zum noch Bundesbankpräsidenten Weber, zu Peer Steinbrück etc. Solange das erfolgreich ist, wir uns blenden, frustrieren oder zum Aufgeben verleiten lassen, wird sich nichts ändern. Also bitte eher: weiter so bzw. "jetzt erst recht"!

M. Boettcher
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Wir haben wiederholt schon versucht, der politischen Ebene bzw. den Lobbyisten klar zu machen, dass man nicht einerseits Wachstum im Bereich neuer Medien/Internet/TK erwarten darf, andererseits aber meinen darf, den Verbraucher mit den Auswüchsen des gerade dort praktizierten Liberalismus einfach im Regen stehen lassen zu können.

Es gibt doch beste Beispiele dafür, dass der Bürger den neuen Medien mit einem erheblichen Mißtrauen begegnet, und dass dies auch zu einer spürbaren Bremsung des Wachstums dieser Märkte führt.

Beispielsweise ist vielen Privatverbrauchern das Internet-Banking seit den Phishing-Wellen ab 2004 einfach nur noch suspekt. Viele Leute weigern sich rundheraus, das anzufangen, und bleiben bei der konventionellen Überweisung.

Das ist die Quittung dafür, dass es die Politik versäumt hat, z.B. Einfluss auf die liberale Vergabepraxis von IP-Adressen beim RIPE-net in Amsterdam zu nehmen. Phishing läuft zu nahezu 100 % seitens russischer Verursacher, aber Russland liegt netzwerktechnisch in der Versorgungszone des europäischen RIPE.
Warum dreht man nicht den russischen Gangsternetzen des RBN oder webalta.ru und wie sie alle heißen, die IPs ab? - Stattdessen faselt man von einer "Ethik des Internet"... :rolleyes:

Das IP-Payment ist so gut wie tot. Auch solche modernen Bezahlsysteme, die sicher etwas für sich hätten, sind dem Verbraucher angesichts der vielen hier möglichen und auch tatsächlich passierenden Mißbrauchsszenarien nur noch suspekt. Kein Mensch hilft dem Verbraucher, wenn er hier Probleme bekommt. Da kann er sich einen teuren Anwalt nehmen und erstmal versuchen, die sogenannten "Anscheinsbeweise" der sich in solchen Streitsachen völlig merkbefreit gebenden TK-Provider zu erschüttern.
Kein Wunder: niemand will das mehr, und z.B. die T-Com stellt IP-Payment m.W. demnächst ganz ein.

Die digitale Signatur wird sich breitenmäßig nicht durchsetzen. Auch das ist den Verbrauchern nicht vermittelbar, es ist ihnen einfach nur suspekt.

Weiter geht es mit dem neuen Service einer digital signierten e-Mail. Auch das will kaum jemand haben, die Leute beginnen bereits zu ahnen, dass es auch hier neue Mißbrauchsszenarien gibt.

Die Lobbyisten in Deutschland verweigern sich konstant der Grundsatzdebatte um den Schutz der rechtlich unerfahrenen Verbraucher vor aggressiven Geschäftspraktiken, wie sie in Frankreich schon jetzt regelrecht strafbar sind, in Deutschland aber (als Erfolg jahrzehntelanger Lobbyarbeit...) als Kavaliersdelikte geduldet werden.

Deutsche Lobbyisten sind der Meinung, dass ein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg am "Wirtschaftsstandort" angeblich nur unter Inkaufnahme eines gewissen Anteils an aggressiven Geschäftspraktiken gegenüber Verbrauchern möglich ist. Maßgeblich sind in erster Linie die angeblichen Interessen des "Wirtschaftsstandorts" und nicht die Belange rechtsunerfahrener Verbraucher, besonders alter Leute bzw. Jugendlicher. Diese Zielgruppen liegen bevorzugt im Beuteschema der Abzocker, und denen hilft kaum jemand.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Beispielsweise ist vielen Privatverbrauchern das Internet-Banking seit den Phishing-Wellen ab 2004 einfach nur noch suspekt. Viele Leute weigern sich rundheraus, das anzufangen, und bleiben bei der konventionellen Überweisung..
Das sieht der Branchenselbstbelobhudelungsverein aber anders:
Banken: 27 Millionen Deutsche nutzen Online-Banking - Computer - FOCUS Online
Fast jeder Zweite in Deutschland wickelt seine Bankgeschäfte auch online ab. Derzeit nutzen 43 Prozent aller Bürger im Alter von 16 bis 74 Jahren Online-Banking. Im Jahr 2003 waren es erst 21 Prozent, teilte der Branchenverband Bitkom am Sonntag in Berlin mit.
In meinem Umfeld nutzen es nur Bankmitarbeiter....
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Ich habe schon verschiedentlich Klagen eben aus Bankenkreisen gelesen, dass sich das Internet-Banking nicht ganz so entwickelt, wie es in Bankenkreisen erwartet wurde.

Online-Banking: Breite Akzeptanz trotz Angst vor Betrug A-blog's spot
Obwohl viele ihren Bankverkehr online erledigen, wächst die Angst vor Betrug bei Online-Transaktionen. Immerhin äußerten 20,2 Prozent der Befragten, dass sie aus Angst vor Betrug – etwa durch Pishing-Angriffe – auf Online-Transaktionen verzichten wollten. Bei der Befragung ein Jahr zuvor, also 2009, waren es nur 4,3 Prozent.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Das war vorauszusehen, sollte aber m. E. gerade nicht dazu führen, dass man aufgibt. Politiker, insbesondere die heute aktiven, sind meiner Überzeugung nach so gut wie niemals Teil der Lösung, sondern fast immer Teil des Problems. Sie dienen häufig Interessen, die mit dem Gemeinwohl nichts zu tun haben, sind selbst im Ministerrang oft genug Lobbyisten und agieren entsprechend einseitig oder eben bei bestimmten Themen gar nicht oder halbherzig.

Was da noch dazukommt: viele haben von den aktuellen technikaffinen Problemen schlicht keine Ahnung und lassen sich dabei dann auch noch von den Falschen (Lobbyisten) beraten. Und haben u.a. noch nicht verstanden, dass Selbstverpflichtungen für den A... sind, wenn es um Geld geht. Ziel der Politik scheint in vielen Bereichen zu sein, mit viel öffentlichem Wirbel letztendlich nichts zu machen.

Deutsche Lobbyisten sind der Meinung, dass ein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg am "Wirtschaftsstandort" angeblich nur unter Inkaufnahme eines gewissen Anteils an aggressiven Geschäftspraktiken gegenüber Verbrauchern möglich ist. Maßgeblich sind in erster Linie die angeblichen Interessen des "Wirtschaftsstandorts" und nicht die Belange rechtsunerfahrener Verbraucher, besonders alter Leute bzw. Jugendlicher. Diese Zielgruppen liegen bevorzugt im Beuteschema der Abzocker, und denen hilft kaum jemand.

Die gesamte Geschäftsethik hat sich grundlegend geändert. Waren Unternehmen früher noch auf eine langfristige Kundenbindung durch Service aus, geht es heute nur noch um die schnelle Kohle und Ausnutzung vertraglicher Spitzfindigkeiten. Beispiel: 24monatige Vertragsbindung bei Telefontarifen. Statt dass man vernünftige Preise und Leistungen anbietet, die einen Wechsel wirtschaftlich sinnlos werden lassen, zwingt man nach Möglichkeit den Kunden in eine langfristige Zwangsbindung. Sowas regt mich tierisch auf.
Dass Lobbyisten versuchen, ihre Interessen politisch durchzusetzen ist klar und auch deren Job. Nur hat man früher anscheinend in Deutschland nicht so stark auf diese Berufsgruppe gehört wie heute. Diese Entwicklung ist bedenklich.

Ich habe schon verschiedentlich Klagen eben aus Bankenkreisen gelesen, dass sich das Internet-Banking nicht ganz so entwickelt, wie es in Bankenkreisen erwartet wurde.

Online-Banking: Breite Akzeptanz trotz Angst vor Betrug A-blog's spot

Da steht auch ein Paradigmenwechsel an. TAN-Verfahren sind jedenfalls nach Aussage eines verantwortlichen Bankers keine strategischen Produkte mehr und werden über kurz oder lang von HBCI/Secoder abgelöst. Endlich.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Die gesamte Geschäftsethik hat sich grundlegend geändert. Waren Unternehmen früher noch auf eine langfristige Kundenbindung durch Service aus, geht es heute nur noch um die schnelle Kohle und Ausnutzung vertraglicher Spitzfindigkeiten.

Das alles erfolgt unter dem Hut des sogenannten "shareholder value". Es geht nicht mehr darum, langfristig tragfähige Werte zu schaffen, sondern nur noch kurzfristige Renditen. Dass nach Abschöpfung dieser Renditen dann oft nur noch die "tote Hose" bleibt, vergißt man.
Ein Beispiel dafür ist das Sparen an den Hotlines bei den TK-Providern. Die Aufträge werden an Subunternehmer vergeben, keiner hat von irgendwas eine Ahnung, keiner ist für irgend etwas zuständig, jeder sagt etwas anderes. Dass man sich damit die Kunden verprellt, wird nicht gesehen. Kurzfristiger Einspareffekt => langfristige Erosion und Verlust an Bestandskunden.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Macht doch nix mehr weils alle so machen und jeder die Dienstleistung wieder braucht ... :-(
Da werden die Kunden letztendlich von einem zum andern durchgereicht wie die Fußballtrainer in der BL.
Einen verlier´ ich von 1und1 an Vodafone und gewinn einen der sich über O2 geärgert hat. Was soll ich mir da teuren Service leisten ...
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Naja, wenn alle gleich miserabel sind, dann ist der Ruf auch egal.

Aber eigentlich ging es hier um Frau Leutheusser-Schnarrenberger. Auch das wäre eigentlich ihr Thema: Rechte und Pflichten eines TK-Providers bei der Betreuung von Kunden-Einsprüchen. Stichwort: Verbot der Anschlusssperre bei Rechnungseinsprüchen (ein beliebtes Spielchen besonders von Mobilfunkprovidern). Stichwort: Verbot von Drittfakturierung. Stichwort: Zwang zur Sperre von 0900-Nummern, solange der TK-Endkunde hierfür ein Opt-In bei Vertragserstellung leistet.

Sowas geht in Australien, aber nicht in Deutschland. Weil hier die Lobby mit am parlamentarischen Frühstückstisch sitzt. Irgendwer muss ja schließlich das marinierte und pouchierte Wachtelbrüstchen auf Petersiliengelee und das lecker Moselchen bezahlen.
 
AW: Leutheusser-Schnarrenberger zu Telefonbetrug, oder: Bla Bla mit Bundesadler

Macht doch nix mehr weils alle so machen und jeder die Dienstleistung wieder braucht ... :-(
Da werden die Kunden letztendlich von einem zum andern durchgereicht wie die Fußballtrainer in der BL.
Einen verlier´ ich von 1und1 an Vodafone und gewinn einen der sich über O2 geärgert hat. Was soll ich mir da teuren Service leisten ...
Das ist ja genau das Problem. Ein Wechsel geht immer nur von Not zu Elend, vom Regen in die Traufe. "Besser" bezieht sich höchstens auf die Anzahl der notwendigen Hotlinenutzungen. Wenn man die Hotline erst mal braucht, gibts höchstens noch Unterschiede zwischen Geschäfts- und Privatkundenhotlines.
 
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