Ist Mandrake NSF ein Ersatz fuer Smoothwall?

Ich hatte beide schon im Einsatz und halte SNF grundsätzlich für die bessere Software.
Damit gehe ich jetzt nicht auf irgendwelche Schutzfunktionen ein, sondern vorwiegend auf die Administration und die Einrichtung.
Großer Pluspunkt für SNF: Automatische Einwahl
Pluspunkt für Smoothie: geringe Hardwareanforderungen
Nachteil für SNF: kein DNS-Server enthalten

Insgesamt halte ich SNF für das abgerundetere Produkt. Außerdem spielen da die Entwickler nicht in der Ekel-Olympiade mit...

Vielleicht schreibt ja sprma noch was dazu, der hat die SNF im Einsatz und hatte vorher Smoothie laufen.
 
SNF vs. Smoothie

Wenn mich Heiko schon so lieb bittet... :wink:

Ich war auf der Suche nach einer Lösung für 8 Clients über T-DSL ins Internet zu gelangen. Die bisherige Proxy-Variante war zwar nicht schlecht, aber suboptimal.
Zuerst kam Smoothwall dran. Gar nicht schlecht die Software. Richtig einfach zu installieren (wenn man mal raus hat, was "red device" und "green device" ist und soweit englisch beherrscht) und dann alles über eine ansprechende Weboberfläche zu administrieren. Selbst das Einspielen von Patches klappt gut.
Vorteile:
- einfaches Installieren
- geringe Hardware-Anforderung
- DNS-Server integriert
- DynDNS-Fähig (wer's braucht)
- SSH-Zugang über ein Java-Applet
- geringer Download-Umfang (ca. 30 MB) für's ISO von Smoothie
Nachteile:
- Smoothie macht einen "Call home" beim Starten. Muß nicht ein Nachteil sein, aber die Macher wollen wissen, aus welchem Land du bist.
- kein Dial-on-Demand für DSL (ist aber in kommenden Versionen versprochen); damit muß nach spätestens 24h neu eingewählt werden. Das darf aber nur ein über die Weboberfläche angemeldeter Benutzer
- keine sichere Verbindung zur Weboberfläche
- wenn längere Zeit keine Verbindung besteht, aber ein Client dahinter eine mehrfach anfordert (zum Beispiel ein Mailserver, der seine Arbeit machen will), dann bleibt Smoothie irgendwann stehen und schmollt; nur noch ein Reboot erweckt ihn wieder zum Leben.

Da mir hauptsächlich das D-o-D wichtig war, habe ich SNF ausprobiert.
Die Installation ist voll graphisch und deutsch. Eben eine Mandrake-Distro. Dafür nicht ganz so einfach wie bei Smoothie, aber dennoch gut. Damit ergibt sich auch ein erster Nachteil: das ISO ist gute 250 MB dick. Also nichts für Modem-Surfer... (gibt's auf Wunsch von mir auf CD)
Danach macht man alles über eine Weboberfläche. Eigentlich noch übersichtlicher und mit ein wenig mehr "Eye-Candy" versehen, als Smoothie. Vor allem die Statistiken sind sehr gut gemacht.
Vorteile:
- echte Mandrake-Distro dahinter
- umfangreiche Webadministration über HTTPS
- SSH-Zugang über ein Java-Applet
- Dial-on-Demand (und zwar echtes D-o-D; ich habe hier reconnect Zeiten von unter einer Sekunde...)
- läuft stabil und kommentarlos (bei mir seit über einem Monat mit durchschnittlich 12 kB/s in- und 4 kB/s out-Traffic; er ist mir erst einmal stehen geblieben - vor zwei Tagen - das aber wegen einem Fehler auf der /dev/hda9; dafür hat SNF genau mitgeteilt, was jetzt nötig wäre zu tun und danach / seit dem läuft wer wieder wie 'ne 1)
Nachteile:
- kein DNS-Server (ist aber nicht das große Problem, denn zum einen kann man beliebige Server eintragen und zum anderen ist ja ein echtes Mandrake dahinter - also bind installiert, konfiguriert und schon ist er da, der DNS-Server)
- Das Einspielen der Updates ist nicht so gut gelöst, wie bei Smoothie

Insgesamt würde ich sagen:

Smoothie :-?
Mandrake SNF: 8)


Matthias
 
Erfahrung mit Smoothie ... und ne Alternative

Hallo Ihrse,

ich muss ganz erhlich sagen, das ich smoothie nun schon ne Weile einsetze und recht zufrieden bin. Ein paar Bemerkungen von mir dazu:

Dial-on-Demand:
Stimmt, angeblich macht Smoothie kein DoD ... das macht sich bei mir aber kaum störend bemerkbar. Warum? Meine Firewall (486er, 48 MB RAM, 800 MB HD) wird nur dann eingeschaltet, wenn ich zu Haus bin und auch online will. Nach dem Hochfahren wählt sie sich automatisch erstmal ein. Dazu muss man den Schalter "Verbinden bei Neustart" im Dialup-Dialog aktivieren.
Wie ist das jetzt mit der automatischen Trennung durch die T? Die T trennt nach ca. 20 min Inaktivität UND macht nach 24 Std. einen Portreset, der auch eine Trennung zur Folge hat. Wenn man im Dialup-dialog von Smoothie Schalter "Standleitung" aktiviert, dann wählt sich die Firewall nach JEDER unerwarteten Trennung neu ein. Einwahlzeit ca.1-2 sec.
Nachteil: Das ist natürlich kein echtes DoD. Ja, ich bin einer von den Finsterlingen, die ihre DSL-Verbindung ständig offenhalten, wenn sie zu Haus sind.

Weitere Vorteile:
Der größte Vorteil für mich ist das mit installierte Intrusion-Detection-System. Eine firewall nützt einem herzlich wenig, wenn man auf ernsthaften angriffe nicht reagieren kann. Dazu braucht man aber ein IDS. Ich halte mich für einen ganz guten Linuxer, aber ein wirklich brauchbares IDS habe ich bisher noch nicht von Hand konfiguriert bekommen. Bei Smoothwall ist snort dabei, das ist z.Zt so ziemlich das beste frei verfügbare IDS. Wenn man regelmässig die Logs checkt, dann bekommt man mal mit, wieviele angriffe so am einem Wochenende gefahren werden. So etwa einer im Monat ist dabei, dem man Beachtung schenken sollte. Bei mir war's sogar schonmal so weit, das ich auf Grundlage des Logs Anzeige erstattet habe.
Eine weitere schöne Sache ist es, das man hier sehr einfach VPNs bauen kann ... für die Mehrzahl der Heimanwender eher nicht so wichtig, aber ich finde es toll und benutze es auchfür meine Arbeit.
Desweiteren habe ich nen einfach zu konfigurierenden DHCP-Server dabei. Gut, wie heisst das so schön? Jeder zusätzliche dienst auf einer Friewall macht diese angreifbar. Aber Smotthwall ist für den SOHO-Breich konzipiert, da macht es Sinn. Ich persönlich habe schon mehrere Smoothies installiert ... für DAUs. Naja ... wenn da ein neuer Rechner dazu kommt, können die ihn automatisch in's Netz nehmen .. dank DHCP.

Nachteil:
Der grösste Nachteil von Smoothwall ist nicht mal ein technischer ... sondern liegt in der, vorsichtig ausgedrückt, sozialen Inkompetenz des Projekt-Maintainers. Wenn man Support will, muss man sich darauf einrichten, behandelt zu werden, wie der letzte Dreck. Das ist etwas besser, wenn man an das GPL-Projekt gespendet hat, glaubt aber nicht, das eine Spende das Heilmittel ist.
Wenn man nämlich selbst als Spender wagt, fragen zu stellen, die seiner Heiligkeit missfallen, ist man der Böse! Und Deutsche sind sowieso alle Nazis (das war jetzt ein Zitat).
Mir selbst ist es schon passiert, das ich aus dem IRC-Channel gekickt wurde, als ich es wagte, nach dem damals nicht vorhandenen shadow-Passwordsystem zu fragen. Nach dem c't Artikel wurden deutsche IPs vom smoothwall - IRC - Server gebannt.

Fazit:
Smoothwall ist ne prima Lösung für den SOHO-Bereich ... und wenn man kein Netzwerk- und Linux-Guru ist.
Leider kenne ich Mandrake-SNF nicht .. sollte ich mir vielleicht mal anschauen :wink:
Smoothwall verliert durch das Benehmen der wichtigen Personen. aber es gibt ne Alternative: IPCop. Das ist ein Spinnoff des Smoothwall-Projekts. Selbe, teilweise bessere Funktionalität, selbe Hardwareanforderungen, selbe gute und einfache Administration. Wen's interessiert:

htttp://www.ipcop.org

So, das war jetzt lang .. und hoffentlich auch auführlich und hilfreich.

Ricardo
 
Hallo Ricardo!

Herzlichen Dank für Deine fundiert begründete und ausführliche Meinung. Die Sache mit der sozialen Kompetenz sehe ich genauso. Ich habe etliche Stunden mit Übersetzungen verbracht und mußte mich trotzdem dumm anreden lassen.
Wenn ich rechne was mich die Stunden gekostet haben, hätte ich einen satten Betrag spenden müssen. Das zählt aber offensichtlich nicht.

Mich jedenfalls können die in Zukunft gern haben...
 
Irgendwie komme ich nicht drauf ?!

HeLLo

Habe nun mandrake installiert und das läuft auch soweit vom Client aus (muss nur beim Client den DNS vom Provider eingeben weil das wohl nicht geht über Mandrake, soviel ich das nun verstanden habe.

Nur wie komme ich auf die Web Oberfläche.
Gebe beim Client http://192.168.0.190:8443

Das ist die IP samt Port die ich nach der Installation bekam.
Kann die zwei Netzwerkkarte auch ohne Probleme an Pingen x.190 LAN und x.191 für WAN.

Nur leider sehe ich nichts, bzw bekomme immer einen fehler.
Muss ich noch was einstellen ?

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Das mit dem Web Interface hat sich erledigt ;) hatte http statt https geschrieben.
Nach dem 10 Installieren schaut man doch mal genauer auf den Screen ;)
Nur das mit dem DNS ist noch nervig.

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Hmm, Kernel 2.2 schade kein 2.4.x dann bringt mir das leider doch nichts.

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