Das "Wunder" von Andermatt

Captain Picard

Commander
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,437718,00.html
Der ägyptische Milliardär S. S.will ein unwirtliches Schweizer Alpental in ein luxuriöses Ferienresort umwandeln. Von der Bevölkerung wird er als Retter gefeiert.
Er flog über das Tal und war begeistert: diese wilde Schönheit, diese unberührte Natur.
damit wird es dann wohl vorbei sein...
Es wird achtstöckige Hotels im Chaletstil geben, bis zu 1600 Betten, Seilbahnen durchs Dorf. Das Resort wird auf einer gigantischen Betonplatte stehen, darunter ein riesiges Parkfeld und unterirdische Zufahrtswege, die gesamte Logistik, alle Anlieferungen, die Müllbeseitigung werden unter die Erde verlegt, nichts darf das idyllische Bild stören.
so ganz versteh ich das nicht, erinnert mich an die Quadratur des Kreises
 
AW: Das "Wunder" von Andermatt

Von Furka kommend habe ich mir das da letzten Juni mal angeguckt. Die ersten Baumaßnahmen sieht man schon. Doch so wirklich Urlaub machen möchte ich in der kargen Gegend nun wirklich nicht - da gelobe ich mir doch das Goms, auf der anderen Seite des Massivs.
 
AW: Das "Wunder" von Andermatt

Urlaub machen möchte ich in der kargen Gegend nun wirklich nicht - .
dann wird´s dir bestimmt nach Abschluss der Baumaßnahmen gefallen, einfach nur warten,
bis die karge Gegend beseitigt ist
Es wird achtstöckige Hotels im Chaletstil geben, bis zu 1600 Betten, Seilbahnen durchs Dorf
bei allem Verständnis für die Bewohner und ihre wirtschaftlichen Nöte, müssen die gesamten Alpen
touristisch "erschlossen" werden?
Wie wär´s mit einem Lift an der Eigernordwand und einem Fahrstuhl im Mont Blanc...
 
AW: Das "Wunder" von Andermatt

dann wird´s dir bestimmt nach Abschluss der Baumaßnahmen gefallen, einfach nur warten,
bis die karge Gegend beseitigt ist

bei allem Verständnis für die Bewohner und ihre wirtschaftlichen Nöte, müssen die gesamten Alpen
touristisch "erschlossen" werden?
Wie wär´s mit einem Lift an der Eigernordwand und einem Fahrstuhl im Mont Blanc...
Und daneben ein aufgesprühter Werbeschriftzug "Dieses Erlebnis ermöglicht Ihnen LIFTA"
 
AW: Das "Wunder" von Andermatt

er sagte, die Bauern könnten ihre Kühe auf dem Golfplatz weiden lassen,
Der Satz ist bezeichnend dafür, wie realitätsfern er an das Vorhaben rangeht. So einfach lässt sich so ein Projekt in einem doch engen Tal nicht durchziehen.

Gruß
Wembley
 
AW: Das "Wunder" von Andermatt

Der Satz ist bezeichnend dafür, wie realitätsfern er an das Vorhaben rangeht. So einfach lässt sich so ein Projekt in einem doch engen Tal nicht durchziehen.

Mit dem Golfen könntest du Recht behalten aber nur wegen den Kuhfladen, das entspricht nicht der Etikette. Ansonsten ist es zwar schon ein Tal aber eher ein Hochplateau, ein sehr breites Tal. Dort in der Gegend gibt es etliche Golfplätze, die in echt enge Täler gebaut wurden. Solche Täler, wo vorher Hangrinder geweidet hatten (auf der einen Seite kürzere Beine als auf der anderen). Soll heißen, einen Golfplatz kann man überall hinzaubern.
 
AW: Das "Wunder" von Andermatt

Reducal schrieb:
Mit dem Golfen könntest du Recht behalten aber nur wegen den Kuhfladen, das entspricht nicht der Etikette. Ansonsten ist es zwar schon ein Tal aber eher ein Hochplateau, ein sehr breites Tal. Dort in der Gegend gibt es etliche Golfplätze, die in echt enge Täler gebaut wurden. Soll heißen, einen Golfplatz kann man überall hinzaubern.
Ich dachte da eher an das gesamte Projekt, das ja nicht nur ein paar Chalets und einen Golfplatz beinhaltet, sondern doch einen massiven Eingriff darstellt. Die Umweltauflagen werden ein ordentliches Hindernis darstellen und natürlich nicht zu vergessen, die Grundeigentümer, die ihren Boden zur Verfügung stellen müssen.
Reducal schrieb:
Soll heißen, einen Golfplatz kann man überall hinzaubern.
Rein theoretisch ja, aber wenn ich daran denke, welche Diskussionen es bei geplanten Golfplatzprojekten bei uns gibt, muss man da mit viel Widerstand rechnen und diese Kritik ist in einigen Fällen ziemlich berechtigt. Aber es dürfte wohl so sein, dass man in der Schweiz ein Golfplatzprojekt leichter durchziehen kann.
Einen weiteren heiklen Punkt, den ich sehe: Der Investor "verspricht" gnädigerweise Arbeitsplätze wie Greenkeeper für die abwanderungswillige Bevölkerung. Das sind nicht unbedingt Aussichten, mit denen man die Leute im Dorf halten kann. Wenn die Einheimischen nicht ordentlich mitpartizipieren können, werden sich die Hoffnungen des Bürgermeisters in Luft auflösen.

Gruß
Wembley
 
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