KatzenHai schrieb:
Die Gerichte sind immer nur so gut wie die Gesetze. Das nennt man Gewaltenteilung und ist ein unantastbarer Pfeiler unserer Demokratie.
Das ist sehr OK so. Wobei "antasten" gelegentlich durchaus geübt wird. Ob der Pfeiler dauerhaft stabil bleibt, muss man abwarten. 50 Jahre Demokratie sind ja fast nichts. Besser ist es natürlich, wenn man am Erhalt demokratischer Strukturen mit arbeitet. Leider sind Politik und Parteien kaum noch attraktiv. Abgesehen von den Gehältern, Nebeneinkünften und Pensionen von Abgeordneten und Ministern.
KatzenHai schrieb:
Und der Gesetzgeber hat sich (bislang) nunmal dafür entschieden, dass nicht alle Anwahlprogramme per se als Betrug oder Abzocke qualifiziert werden.
Das kann man hinnehmen, muss es aber nicht, wie andere Länder zeigen. Der Dialerbetrug ist kein rein deutsches Problem. Ich habe den Beitrag galdikas so verstanden, dass bisher die Beweislast Vertrag ja/nein beim Verbraucher liegt. lst es utopisch anzunehmen, dass dies nicht zwingend ist? Sind die Gesetze hierzu auslegungsfähig und kann man den Gerichten den Vorwurf machen, dass sie sich um die Frage drücken oder von der falschen - ??? - Annahme ausgehen, mit einem Betrüger wäre bei Mehrwertdiensten ein Vertrag zustande gekommen?
KatzenHai schrieb:
Wer hieran etwas ändern will, muss in die politische Entscheidungsfindung einsteigen. Nun denn, dann man los, liebe Schimpfer! Erst mal besser machen!
Kein Problem. Welchen Verlust hätte dies Land zu beklagen, wären Dialer als Abrechnungsinstrument nicht zulässig? Ich meine: keinen. Es gab ja auch einmal Dialer-lose Zeiten.
Oder was spräche dagegen, den Einsatz nur auf Grund schriftlicher Verträge zu gestatten und das Inkasso über den Telefonanbieter zu untersagen? Nichts.
Braucht man Mehrwertdienste wirklich? Ich bezweifle das. Die Zahl der Bekannten, die diese Nummern sperren lassen, steigt fast wöchentlich. Entweder wegen eigener, schlechter Erfahrungen, oder weil man von Freunden von solchen gehört hat.
KatzenHai schrieb:
Denn: Es gibt durchaus auch noch andere Probleme in Deutschland. sowohl für den Gesetzgeber als auch für die Gerichte.
Einschub //Konzentration auf das Wesentliche
Täusche ich mich, oder gibt es in Deutschland konkurrierende Parteien, die alle behaupten, sie allein würden das tun, alle anderen es nicht können, sie seien aber leider durch diese gehindert? Wieviel Prozent des Wahlvolkes glaubt wohl, dass die Politiker die Prioritäten richtig setzen und für die wichtigsten Politkfelder mehr als Lippenbekenntnisse zu bieten haben? Ein Spitzenplatz hat seit Jahren die Arbeitslosigkeit. Sind es jetzt 20, 25 oder sogar schon 30 Jahre, die nahezu vergeblich der Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit gewidmet wurden? //
KatzenHai schrieb:
Wie sagte mein Professor im Studium gerne: "Von allen Unrechtsstaaten ist der deutsche noch einer der gerechtesten."
Netter Aphorismus. Kannte der Prof. die derzeitigen Innenminister schon? Bei einigen von denen bin ich mir nämlich nicht sicher, dass die den Wechsel Deutschlands in die Demokratie überhaupt mitbekommen haben.