Hey Hooligan,
zum Einloggen: da mußt du beim Einloggen nen Haken bei automatisch oder so ähnlich setzen, dann wirst Du nämlich auch nicht wieder ausgeloggt, was bei längeren Postings mit Kaffepause leicht passieren kann.
mir liegt es definitiv fern, ein dialeropfer mit einem Vergewaltigungsopfer gleichzusetzen. Der Unterschied ist sogar mir klar.
Ich sehe hier nur etliche Parallelen. Und dabei kommt es mir definitiv nicht auf die Schwere an, sondern auf die Parallelität ohne Wertung.
zum größten Teil geht es in irgendeiner wie auch immer gearteten Form um Sexualität (zumindest bei den meisten dialern),
dem Opfer wird meist zusätzlich die Schuld gegeben und damit einhergehend wird der Täter in gleichem Umfang entschuldigt,
das Opfer wird prinzipiell erst einmal als unglaubwürdig dargestellt,
die Frage der Beweislast/Glaubwürdigkeit. (Sehe ich auch, dass das ein iuristisches Problem ist.)
falls es zur Gerichtsverhandlung kommt, stehen dialeropfer doch genauso beschissen dar, wie vergewaltigte Frauen. Und die Anbieter/Vergewaltiger sind die Herrenmenschen/irgendwo strahlenden Helden (die haben wir ganz schön abgezockt. Ich bin der Herr im Haus..).
Die Gerichtsverhandlung ist eine Strafe für die Opfer.
zu dem Schaden kommt Spott und Hohn manchmal sogar Schadenfreude oder sogar Kommentare, wie Dich krieg ich auch noch.
Ich reagiere da oft ein bißchen empfindlich.
Wenn Du sagst der hat ja selber schuld, wenn er auf die email reingefallen ist. Wer glaubt auch so einen Schmarrn. Oder: schalt halt deinen Menschenverstand ein. So hast Du definitiv recht, im Sinne von paß halt besser auf.
Wenn aber mit Schuld eine juristische oder moralische Schuld gemeint ist, so sehe ich das anders.
Das ist vielleicht nur eine Schwäche der deutschen Sprache. Und es ist meistens überhaupt nicht klar, was eigentlich gemeint ist.
Und: dieses Wischiwaschi wird z.T. bewußt eingesetzt um das eigentliche zu vernebeln.
Gerade bei dem Thema Sexualität fällt mir die christliche Scheinmoral ein und die Geschichte. Heute wird z.B. in Weißenhorn noch an Originalschauplätzen der Inquisition und Hexenverbrennung in einem Funkenfeuer eine Lebensgroße Hexe verbrannt. Ist ein riesiges Fest.
Da hab ich mal eine email an den BR geschickt. Die haben dann sogar einen Beitrag dazu in Quer gebracht. Da hatte ich sogar eine Mini-Rolle.
Guck mal bei
http://www.funkenfeuer.de (Seite ist von mir, uralt, da hatte ich von HTML noch keinen Dunst) Ja, und da war es halt auch so, dass die Priester, die ja enthaltsam Leben mußten, die Hexen nach Herzenslust vergewaltigt haben und die scheuslichsten und perversesten Sachen gemacht haben. Und jetzt kommts, den Frauen für ihre eigenen Lüste auch noch die Verantwortung zugeschoben haben. Weil das Weib lüstern ist und die armen edlen Priester allein durch Ihre Anwesenheit so verführt. Die Priester konnten ja nichts dafür. Zum Kotzen ...
Aber die Kirche rutscht ja keinen mm.
O.K. Der Papst hat gesagt, Kindesmißhandlung von Priestern ist schändlich...
Aber er hat nicht:
das Zöllibat aufgehoben,
die freie Liebe propagiert,
Verhütungsmittel gutgeheißen,
Homosexualität, Lesbische Beziehungen gutgeheißen .......
Wieder nur an den Blättern laboriert, aber die Wurzel allen Übels schön in Ruhe gelassen. Man kann vielleicht schon froh sein, was der alte Mann überhaupt zustande bringt.
Ich bin Sannyasin von Osho/Bhagwahn. Rahmat ist mein Sannyasname, kommt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt compassion (Mitgefühl).
Dazu gibts im Osho-Tarot eine Karte mit einer Geschichte und zwar der Tempelaustreibung der Händler durch Jesu. Ich will damit sagen, dass Mitgefühl nicht duzduz dazdaz ist, sondern auch im nötigen Moment auf den Tisch hauen um der Klarheit willen. Und so sehe ich mich hier auch manchmal. Manchmal schrill, manchmal daneben, aber es ist was los und die Überspitzung einer Sache zwingt zu klaren Positionen.
Schau Dir aber auch da an: Enquet-Kommission sogenannte Sekten und Psychogruppen. Da sitzt die Kirche als größte Sekte dicke mit drin und richtet über alle anderen Sekten (auch Sannyasins und Osho). Und um was gehts: Man gönnt "den anderen" keine anderen Moralvorstellungen, als die eigenen. Hält jede Lebensform außer Mann-Frau-Zwei-Kinder, wenns hoch kommt ein Hund oder eine Katze (beides zusammen ist schon suspekt, Kombination mit Golödfisch ist noch erlaubt) für verwerflich und zutiefst amoralisch.
Und freut sich im innersten über die Widrigkeiten, mit denen ein Kommunarde (da war ich kurz davor, "das Leben" ist dann aber doch andere Wege gegangen.) zu kämpfen hat. Warum: Bloß weil der eigene Lebensentwurf zum Kotzen ist, man selber zu feige war, was eigenes zu machen ist, man jetzt auf den, der versucht seine Träume zu verwirklichen, neidisch und haßt ihn dafür.
Ich sehe die Rechtsprechung und die Probleme als Entwicklung einer patriarchalen Gesellschaft, die Ihre Wurzeln zum größten Teil im Christentum (auch Islam und Judentum) hat. Und das ist das Problem.
Interessant ist dabei, dass das Wissen um den Zusammenhang von Sexualität und Kinderkriegen meist zu patriarchalen Gesellschaftsstrukturen führt und die Unkenntnis in vielen Naturreligionen eher zu matriarchalen Gesellschaften. Ich glaube, ich muß nicht erst darauf Hinweisen, welches die glücklicheren Menschen sind, die die ängstlich darauf bedacht sind, dass die eigenen Kinder auch wirklich die eigenen Kinder sind, jeden als potentiellen Nebenbuhler betrachten, Frau und Kinder terrorisieren, oder die für die das alles überhaupt kein Thema ist. (-> Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück")
Und das interessanteste ist, dass dies nicht nur bei Menschen ist, sondern auch bei Tieren.
Auf die Gefahr hin, dass ich noch weiter (geht das noch?) abschweife.
Nachdem sich der Mensch und der Schimpanse entwicklungsgeschichtlich getrennt haben, haben sich die Schimpansen noch einmal auseinanderentwickelt in Schimpansen und Bonobos. Beide Arten sind zum Mensch also gleich verwandt.
Während die Schimpansen aber eine patriarchale Gesellschaftsstruktur hatten, entwickelte sich bei den Bonobos eine matriarchale Struktur.
Wie geschah das?
Schimpansen, Löwen usw. wissen nichts bewußt von ihrer Vaterschaft. Trotzdem haben sich patriarchale Strukturen durchgesetzt, da beim Wechsel in der Rudelführung, der neue Chef alle Jungtiere (des früheren Rudelchefs) tot biß. Somit setzte sich immer der stärkste und aggressivste durch, gab sein Erbmaterial weiter und hatte damit nach Darwin den entscheidenden Vorteil.
Aber was für ein Streß für die Männchen.
Und was für ein Frust für die armen Weibchen, denn zur ganz normalen Trauer, waren ja alle Jungtiere ihre Jungen, und bei der Aufzucht erhöht so ein Gemetzel ja auch nicht gerade den Wirkungsgrad, rein technisch gesprochen.
Jetzt waren bei den Bonobos die Frauen am Drücker, sie hatten einfach Sex mit jedem. Das töten von Jungtieren brachte keinen Vorteil mehr bei der Weitergabe der Gene, denn man "wußte" ja nie ob man nicht seine eigenen Jungen umbrachte. ("wußte" im übertragenen Sinn. Männchen, die sich so verhielten, hatten einfach keinen Vorteil mehr.) Die Männle wurden immer friedlicher. Die Weibchen sind übrigens sexuell viel aktiver wie die Männchen. Die Bonobos leben alles über Sex aus, Aggressionen, Liebe, Neugier, einfach alles. Und das ist kein Märchen.
Wirklich freie Liebe. Das Paradies auf Erden.
Hippie-Flower-Power sind dagegen nur ein müder Abklatsch.
Die Bonobos sind Gott wesentlich näher als der Papst.
Und wenn die Amis nicht mit Ihren biologischen Gefangenenstudien Aids erfunden hätten
, könnten wir die freie Liebe auch heute haben.
P.S. Was stimmt an den Gerüchten, das bei der Aidserzeugung der Vatikan Geld zugeschossen hat, wg. Ehe, nur einer sonst keiner?
Und nun die zwei schlechten Nachrichten:
1.) Die Bonobos sind zahlenmäßig im Vergleich zu Schimpansen und dem restlichen Tierreich eher eine Minderheit. D.h. diese Konzept, so sehr ich es auch liebe, ist in der Evolution nicht ganz
so erfolgreich.
2.) Der Mensch hat sich zu früh abgespalten, er hätte noch etwas warten sollen und sich dann vom Bonobo weiterentwickeln sollen.
Aber um jetzt den großen
Bogen endlich wieder zurückbekommen. Alles christliche, patriarchalische, neidische, sture, scheinheilige, spitzfindig böse ist mir ein Greul.
Ich liebe eher direkte "weibliche" Aussagen, wie "Ich fühle mich betrogen".
Damit kann ich eher was Anfangen.
Und bei den meisten dialern fühle ich mich einfach betrogen.
Und das Vergewaltigung ein scheußliches Verbrechen ist, dazu brauche ich nichts zu sagen.
Aber diese komische Rumgezicke, Bescheuerte Beweislage, spitzfindige Argumentation, Schadenfreude alles s.o., das kommt meiner Meinung nach aus dieser beschissen patriarchal-christlich-scheinheiligen Struktur.
O.K. Vielleicht ein bißchen arg schwarz-weiß, aber dran ist bestimmt was.
->Hooligan
Da sind wir ja gar nicht so weit auseinander.
Rahmat