Hallo und guten Abend,
durch Zufall bin ich bei der Recherche zu meinem Fall (s.u.) auf dieses Forum gestoßen und ich traue mich jetzt einfach mal den Fall zu schildern. Falls das alles zu langwierig ist, sorry dafür.
Ich würde gerne wissen wie die Kenner der Materie meine Situation einschätzen.
Da ich mir nicht sicher bin, ob ich Namen von Kanzleien oder Firmen nennen darf, mache ich es erst einmal nicht. Ich denke die Kenner werden schnell wissen um welche Kombinaion von Kreditkartenunternehmen und Inkassoanwälten es sich handelt...
Mein Fall:
Ich kaufe Musik bei einem Online Händler. Dieser hat sich die letzten Jahre als ganz brauchbar erwiesen, ich hatte auch nie Probleme mit Abrechnungen in diesem Shop. Die Zahlung erfolgte via Kreditkarte, einmal am Monatsende werden alle im Monat getätigten Einkäufe zusammen von der Karte abgebucht...so stehts in den AGB's und so wirds gemacht. Die Rechnungen kamen per Mail als PDF, darauf steht "Zahlung per Kreditkarte". Alles in Butter, dachte ich...
Ich bin seit etwa Mitte 2005 bei dem Händler Kunde. Die letzte Transaktion fand im März 2007 statt. Im April 2007 wollte ich mich im Shop einloggen. Plötzlich kam ein Popup Fenster mit dem Hinweiss, dass ich 56,52 Euro überweisen solle und das mein Account bis zur Überweisung gesperrt wäre.
Ich habe daraufhin sofort per Mail mit dem Betreiber des Shops Kontakt aufgenommen und um Klärung gebeten, da ich davon ausgegangen bin, dass es sich um einen Irrtum handelt, die Zahlungen gehen ja alle von meiner Kreditkarte ab. Außerdem konnte ich mir den großen Betrag von 56 Euro nicht erklären, ich kaufe dort vielleicht ein oder zwei CD's im Monat...
Ich fragte also: Wie kommt der Betrag zustande und wieso wurde der Betrag nicht von der Karte eingezogen. Die Antwort war lapidar. Ich würde demnächst Post von einem Inkassoanwalt bekommen, alles weitere sollte ich mit dem regeln. Wie bitte was?
Ich habe daraufhin nochmals per Mail darum gebeten, man möge mir bitte darlegen, wie sich die Forderung zusammensetzt --> Keine Reaktion.
Tatsächlich kam etwa 3 Wochen später Post von einer Anwaltskanzlei (A-*-T). Diese Fordert mich zur Zahlung der 56,52 Euro auf, inkl. 5 Euro Mahngebühren. Angedroht wird alles mögliche, Anwaltskosten, gerichtliches Vorgehen, Mahnverfahren usw. Die Liste der Forderungen war lächerlich, zwei Posten, ohne Aufschlüsselung der Einzelrechnungsnummern o.ä.
Daraufhin habe ich dort angerufen und versucht zu ergründen wie sich die Forderung überhaupt zusammensetzt. Der Mensch am Phone hat mir die einzelnen Posten aufgelistet, aus denen die Forderung besteht. Kam mir alles furchtbar bekannt vor. Ich habe dann erst einmal per Phone um eine Fristverlängerung um 10 Tage gebeten (Datum des ersten Schreibens 01.06.2007, Datum des Poststempels 05.06.2007, Frist zur Zahlung im Schreiben 08.06.2007 ), wobei diese Frist vermutlich eh nicht haltbar gewesen wäre, hoffe ich.
Ich habe in dem Telefonat auch dargelegt, dass ich noch keinerlei Mahnung, weder per Mail noch schriftlich bekommen habe und dass es sich um einen Buchungsfehler handeln müsse. Der Mensch am Phone hat das sofort aufgenommen und mir erklärt er würde meinen "Einspruch" gegen die Forderung seiner Mandantschaft mitteilen. Ehe ich noch etwas dazu sagen konnte war schon eine automatisch generierte EMail im Postfach die den Einspruch ablehnte und den Fehler auf meine Seite schob (Kreditkarte nicht gedeckt, falsche Daten im Webshop). Danach war das Telefonat für mich zuende, ich musste mich erstmal sortieren.
Ich habe daraufhin versucht die Sache irgendwie zu verstehen:
1. Der Betrag sind tatsächlich alle Käufe, die ich von 2005 bis heute bei der Firma gemacht habe, bis auf EINE Buchung in Höhe von 4,75 Euro, die wurde anscheinend bei der Forderung VERGESSEN! Es handelt sich um 9 Rechnungen die letzten 2 Jahre (bin kein besonders guter Kunde ).
2. Meine Kreditkartenauszüge zeigen nirgends eine Abbuchung der Firma zu den in den Rechnungen angegebenen Terminen mit dem Angegebenen Buchungstext!
3. Meine Kreditkarte war die letzten 8 Jahre immer abbuchnungsbereit. Ich habe auch nicht die falschen Daten angegeben, auf der Rechnung stehen zumindest die ersten 8 Ziffern der Nummer und die stimmen. Auch fanden in der Zeit in der hätte gebucht werden müssen einige Buchungen statt.
Zu dem Zeitpunkt war mir dann fast klar, dass anscheinend die letzten zwei Jahre die Karte vom Kreditkartenunternehmen (A**n**s) nicht belastet wurde. Klar ist die Rechnung noch offen und natürlich werde ich dann auch bezahlen, ist ja logisch.
Ich habe daraufhin die Sache mit der vergessenen Rechnung den Anwälten per Mail mitgeteilt. Dazu noch mein Statement, dass nie eine Mahnung erhalten wurde und ich daher die Mahngebühren nicht zahlen werde, weil ich das erste Schreiben der Anwälte als erste Mahnung betrachtet habe.
Die Forderung der Anwälte lag bei 61,52 Euro, die Forderung des Shops bei 56,52 Euro, die Differenz waren die Mahngebühren. Ich fand insgesamt Käufe in Höhe von 61,19 Euro bei meinen 9 Rechnungen (hatte ich natürlich alle aufgehoben ). Der Betrag setzt sich aus ALLEN Käufen zusammen die über diesen Onlineshop getätigt wurden. Wie gesagt, die eine fehlende Rechnung der Forderung ist da ebenfalls mit enthalten.
Ich habe nun folgendes gemacht: Nach Rücksprache mit einem Freund, habe ich am 08.06.2007 die 61,19 Euro, die mir plausibel erschienen sind und von denen ich Rechnungen hatte, überwiesen. Den Anwälten habe ich per Mail eine Kopie der Überweisung und ein Schreiben geschickt in dem ich darauf hinweise, dass damit aus meiner Sicht alle Rechnungen beglichen, aber keine Mahngebühren enthalten sind.
Lange Rede, Kurzer Sinn:
1. Können die Herren auf die Mahnkosten bestehen? Wenn sie es tun sollten, warten auf das nächste Schreiben oder gleich zum Anwalt gehen?
2. Habe ich mich richtig verhalten, hätte ich früher schon einen Anwalt einschalten müssen?
3. Haben die Vögel eine Möglichkeit mir irgend eine Schufa-Eintragung auf diese Sache hin einzufahren? Wenn ja, was kann ich dagegen tun.
4. Wie geht man an die richtige Anwaltswahl. Kann ich einen Anwalt in meiner Nähe aussuchen, oder muss ich mit einen Anwalt suchen der sich mit Internetrecht usw. auskennt?
5. Gibt es irgendwelche Dinge, die ich sonst noch beachten muss?
Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt, wenn der Fall für das Forum hier zu klein ist, dann sagt mir einfach bescheid. Danke trotzdem schonmal vorab für Eure Antworten.
Gruß
Joe
durch Zufall bin ich bei der Recherche zu meinem Fall (s.u.) auf dieses Forum gestoßen und ich traue mich jetzt einfach mal den Fall zu schildern. Falls das alles zu langwierig ist, sorry dafür.
Ich würde gerne wissen wie die Kenner der Materie meine Situation einschätzen.
Da ich mir nicht sicher bin, ob ich Namen von Kanzleien oder Firmen nennen darf, mache ich es erst einmal nicht. Ich denke die Kenner werden schnell wissen um welche Kombinaion von Kreditkartenunternehmen und Inkassoanwälten es sich handelt...
Mein Fall:
Ich kaufe Musik bei einem Online Händler. Dieser hat sich die letzten Jahre als ganz brauchbar erwiesen, ich hatte auch nie Probleme mit Abrechnungen in diesem Shop. Die Zahlung erfolgte via Kreditkarte, einmal am Monatsende werden alle im Monat getätigten Einkäufe zusammen von der Karte abgebucht...so stehts in den AGB's und so wirds gemacht. Die Rechnungen kamen per Mail als PDF, darauf steht "Zahlung per Kreditkarte". Alles in Butter, dachte ich...
Ich bin seit etwa Mitte 2005 bei dem Händler Kunde. Die letzte Transaktion fand im März 2007 statt. Im April 2007 wollte ich mich im Shop einloggen. Plötzlich kam ein Popup Fenster mit dem Hinweiss, dass ich 56,52 Euro überweisen solle und das mein Account bis zur Überweisung gesperrt wäre.
Ich habe daraufhin sofort per Mail mit dem Betreiber des Shops Kontakt aufgenommen und um Klärung gebeten, da ich davon ausgegangen bin, dass es sich um einen Irrtum handelt, die Zahlungen gehen ja alle von meiner Kreditkarte ab. Außerdem konnte ich mir den großen Betrag von 56 Euro nicht erklären, ich kaufe dort vielleicht ein oder zwei CD's im Monat...
Ich fragte also: Wie kommt der Betrag zustande und wieso wurde der Betrag nicht von der Karte eingezogen. Die Antwort war lapidar. Ich würde demnächst Post von einem Inkassoanwalt bekommen, alles weitere sollte ich mit dem regeln. Wie bitte was?
Ich habe daraufhin nochmals per Mail darum gebeten, man möge mir bitte darlegen, wie sich die Forderung zusammensetzt --> Keine Reaktion.
Tatsächlich kam etwa 3 Wochen später Post von einer Anwaltskanzlei (A-*-T). Diese Fordert mich zur Zahlung der 56,52 Euro auf, inkl. 5 Euro Mahngebühren. Angedroht wird alles mögliche, Anwaltskosten, gerichtliches Vorgehen, Mahnverfahren usw. Die Liste der Forderungen war lächerlich, zwei Posten, ohne Aufschlüsselung der Einzelrechnungsnummern o.ä.
Daraufhin habe ich dort angerufen und versucht zu ergründen wie sich die Forderung überhaupt zusammensetzt. Der Mensch am Phone hat mir die einzelnen Posten aufgelistet, aus denen die Forderung besteht. Kam mir alles furchtbar bekannt vor. Ich habe dann erst einmal per Phone um eine Fristverlängerung um 10 Tage gebeten (Datum des ersten Schreibens 01.06.2007, Datum des Poststempels 05.06.2007, Frist zur Zahlung im Schreiben 08.06.2007 ), wobei diese Frist vermutlich eh nicht haltbar gewesen wäre, hoffe ich.
Ich habe in dem Telefonat auch dargelegt, dass ich noch keinerlei Mahnung, weder per Mail noch schriftlich bekommen habe und dass es sich um einen Buchungsfehler handeln müsse. Der Mensch am Phone hat das sofort aufgenommen und mir erklärt er würde meinen "Einspruch" gegen die Forderung seiner Mandantschaft mitteilen. Ehe ich noch etwas dazu sagen konnte war schon eine automatisch generierte EMail im Postfach die den Einspruch ablehnte und den Fehler auf meine Seite schob (Kreditkarte nicht gedeckt, falsche Daten im Webshop). Danach war das Telefonat für mich zuende, ich musste mich erstmal sortieren.
Ich habe daraufhin versucht die Sache irgendwie zu verstehen:
1. Der Betrag sind tatsächlich alle Käufe, die ich von 2005 bis heute bei der Firma gemacht habe, bis auf EINE Buchung in Höhe von 4,75 Euro, die wurde anscheinend bei der Forderung VERGESSEN! Es handelt sich um 9 Rechnungen die letzten 2 Jahre (bin kein besonders guter Kunde ).
2. Meine Kreditkartenauszüge zeigen nirgends eine Abbuchung der Firma zu den in den Rechnungen angegebenen Terminen mit dem Angegebenen Buchungstext!
3. Meine Kreditkarte war die letzten 8 Jahre immer abbuchnungsbereit. Ich habe auch nicht die falschen Daten angegeben, auf der Rechnung stehen zumindest die ersten 8 Ziffern der Nummer und die stimmen. Auch fanden in der Zeit in der hätte gebucht werden müssen einige Buchungen statt.
Zu dem Zeitpunkt war mir dann fast klar, dass anscheinend die letzten zwei Jahre die Karte vom Kreditkartenunternehmen (A**n**s) nicht belastet wurde. Klar ist die Rechnung noch offen und natürlich werde ich dann auch bezahlen, ist ja logisch.
Ich habe daraufhin die Sache mit der vergessenen Rechnung den Anwälten per Mail mitgeteilt. Dazu noch mein Statement, dass nie eine Mahnung erhalten wurde und ich daher die Mahngebühren nicht zahlen werde, weil ich das erste Schreiben der Anwälte als erste Mahnung betrachtet habe.
Die Forderung der Anwälte lag bei 61,52 Euro, die Forderung des Shops bei 56,52 Euro, die Differenz waren die Mahngebühren. Ich fand insgesamt Käufe in Höhe von 61,19 Euro bei meinen 9 Rechnungen (hatte ich natürlich alle aufgehoben ). Der Betrag setzt sich aus ALLEN Käufen zusammen die über diesen Onlineshop getätigt wurden. Wie gesagt, die eine fehlende Rechnung der Forderung ist da ebenfalls mit enthalten.
Ich habe nun folgendes gemacht: Nach Rücksprache mit einem Freund, habe ich am 08.06.2007 die 61,19 Euro, die mir plausibel erschienen sind und von denen ich Rechnungen hatte, überwiesen. Den Anwälten habe ich per Mail eine Kopie der Überweisung und ein Schreiben geschickt in dem ich darauf hinweise, dass damit aus meiner Sicht alle Rechnungen beglichen, aber keine Mahngebühren enthalten sind.
Lange Rede, Kurzer Sinn:
1. Können die Herren auf die Mahnkosten bestehen? Wenn sie es tun sollten, warten auf das nächste Schreiben oder gleich zum Anwalt gehen?
2. Habe ich mich richtig verhalten, hätte ich früher schon einen Anwalt einschalten müssen?
3. Haben die Vögel eine Möglichkeit mir irgend eine Schufa-Eintragung auf diese Sache hin einzufahren? Wenn ja, was kann ich dagegen tun.
4. Wie geht man an die richtige Anwaltswahl. Kann ich einen Anwalt in meiner Nähe aussuchen, oder muss ich mit einen Anwalt suchen der sich mit Internetrecht usw. auskennt?
5. Gibt es irgendwelche Dinge, die ich sonst noch beachten muss?
Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt, wenn der Fall für das Forum hier zu klein ist, dann sagt mir einfach bescheid. Danke trotzdem schonmal vorab für Eure Antworten.
Gruß
Joe