AW: US-Krankenhausserien und die Realität
Ach wie schön, diese Filme, aber gibt es das nur in Amerika?
Auch nicht so weit weg, nur nicht so folgenschwer und schon ein par Jahre her. Ich hab´s überlebt, denn es war ja “nur” ein Bandscheibenvorfall. Ein sehr schmerzhafter sogar. Weil der sich daheim trotz täglicher Spritzen nicht besserte, wurde ich vom Hausarzt zur stationären Einweisung angemeldet. Pünktlich um 8 Uhr sollte ich mich in in der Kllink melden. Nicht in die Notaufnahme, sondern dort, wo man normalerweise noch mit eigener Kraft hinkommen kann. Das war wohl mein Problem - ich bin mehr gekrochen mit tatkräftiger Unterstützung meiner Frau, die auch den Krankentransport übernommen hatte. Der alleine war schon eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit, aber jetzt im Anblick der Klinik war das Gröbste überstanden, dachte ich. Stattdessen war ich hier wohl eher ein “Grenzfall” für den sich keiner verantwortlich fühlte.
Die Aufnahme- Formalitäten wurden schnell abgewickelt, man wusste je auch schon Bescheid. Derweilen lag ich auf einer Art Pritsche, weil ich nur in einer bestimmten Haltung liegend die Schmerzen einigermaßen ertragen konnte. Uns wurde gesagt, gleich würde jemand kommen, der mich zum Röntgen bringen wird. Der kam auch irgendwann, aber mein Pech war dass ich vom Schmerz gepeinigt hin und wieder stöhnte und auf dieser komischen Pritsche liegend nicht so gesund aussah wie die anderen Aufnahme-Kanditaten. Der Hiwi fühlte sich bei mir wohl etwas überfordert und nicht zuständig. Er würde jemand schicken, aber es kam keiner.
Nach einer halben Stunde, nach wiederholtem erfolglosem Nachfragen schleppte mich meine Frau eigenhändig zur Röntgenabteilung. Ich sei zu spät, hieß es dort, jetzt seien erst die “stationären” dran. Es wäre aber gleich soweit. Dieses “gleich” zog sich zwei Stunden hin und einige Weißkittel, die vorüber gingen fragten besorgt, ob ich große Schmerzen hätte - und gingen weiter ohne die Antwort abzuwarten.
Nach langen Irrwegen endlich auf der Station, wo sie mich schon seit Stunden erwarteten, kam ich gerade pünktlich zum Mittagessen auf das ich aber gerne verzichtete. Eher erwartete ich jetzt eine fachgerechte Behandlung. Die kam auch in Form der Oberschwester, die ein quadratischen Gebilde anschleppte und es mir ins Bett legte. Das soll helfen? Keine Spritzen, kein Wiedereinrenken und Eingipsen der verschobenen Bandscheibe - oder sonst was? Es half, “Stufenlagerung” nannten sie die Therapie, die sofort Linderung brachte. Warum nicht gleich?
Ohne zusätzlichen Kosten zu verursachen sei sie auch zuhause anwendbar. Ein Grund, dass diese Therapie in Arztpraxen und bei der Pharma-Industrie offenbar nicht besonders beliebt ist.
Gruß Avor
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