TV-Tipp: Frontal21: Gewinnspielfirmen und 0190er

Telekomunikacja

Frisch registriert
Frontal21, ZDF, Dienstag, den 10.05.05, 21:00 Uhr

Bei Anruf Abzocke
Geschäfte mit falschen Gewinnen


Ein Brief in der Post verspricht das ganz große Geld. Doch hinter solchen unverhofften Gewinnbenachrichtigungen verbergen sich in der Regel dubiose Firmen, die gnadenlos abkassieren wollen. Die vermeintlichen Gewinner aber gehen leer aus.

Auch Rentner L. wartet bis heute vergebens auf seinen Gewinn. Nur 300 Euro hat er im Monat zum Leben - einen Geldsegen kann er gut gebrauchen. Dafür, so verspricht das Schreiben des Gewinnspielunternehmens, braucht er sich nur unter einer Telefonnummer zu melden.

Verlust statt Gewinn

Ein Anruf, der ihn teuer zu stehen kommt. Minutenlang wird L. in der Leitung einer 0190er-Nummer gehalten, vertelefoniert insgesamt 40 Euro. Den Gewinn jedoch bekommt er nicht. Denn es handelt sich, wie sich später herausstellt, um eine so genannte Jackpot-Summe. Das bedeutet: Das Geld verteilt sich auf viele Teilnehmer. Je mehr mitmachen, desto weniger bekommt der Einzelne. Und Kleinstbeträge werden erst gar nicht ausgezahlt - so steht es in den Teilnahmebedingungen.

Für die Gewinnspielfirmen dagegen ein lohnendes Geschäft. Sie verdienen an den Telefongebühren über die 0190er-Nummern. Hunderttausende, schätzen Verbraucherschützer, fallen auf diese Masche rein. Und während weiter ahnungslose Opfer abgezockt werden, schaut die Staatsanwaltschaft zu, spricht von Bagatellfällen. Wie gewonnen, so zerronnen - ein Bericht von Frontal21.

Quelle: zdf.de
 
... war wieder halb so interessant wie angekündigt:

Frontal21 schrieb:
[...] Dahinter steckt die Firma WODM. [...] "Es ist ein Betrug. Ich sage einfach, das sind Betrüger", ärgert sich L. Und die suchen sich durch Adresskauf immer neue Opfer, vor allem bei einkommensschwachen Menschen. Die sind besonders anfällig für Gewinnpost. [...] Auf der Rückseite der Gewinnpost eine Adresse: Suite 164, Gloucester Road, London. In der Gloucester Road 56 finden wir die Firma aber nicht, sondern nur einen Postfach-Service. [...] Wir suchen weiter nach den Hintermännern. Auf einem der Verträge finden wir eine Unterschrift von einem gewissen B*** D*** aus Dresden. [...] Wir erfahren, dass B*** D*** im August 2004 zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt wurde: wegen Bankrotts und Insolvenzverschleppung. [...] schon wieder Briefe. D*** sitzt zwar, aber die Geschäfte laufen weiter. [...] Das Logo hat sich geändert, statt WODM jetzt BISEP; Firmenadresse nicht mehr London, sondern Montenegro. [...] "Diese Firmen sind immer nur eine gewisse Zeit auf dem Markt, verschwinden dann, tauchen unter einem neuen Namen wieder auf, das ist einfach ein Milliarden- oder Millionenmarkt und da stecken meistens mehrere Personen dahinter." [...]

Quellen: zdf.de, zdf.de
Das Video ist >hier< zu sehen (8:18 min., RealPlayer).

Genau das (wie?, weshalb?, wer?) wäre doch 'mal en détail interessant gewesen. Was dem Zuschauer im Gedächtnis bleiben wird, ist wohl folgendes:

Frontal21 schrieb:
Und so ruht die Rechtspflege. Die Täter machen weiter; die Opfer müssen sehen, wo sie bleiben.
Im übrigen scheint es sich nicht gerade um die aktuellesten Fälle gehandelt zu haben, vgl. verbraucherzentrale-berlin.de und vzhh.de.

Als Warnung für potentielle Opfer dient's allemal... :tröst:
 
Zurück
Oben