Der erste und der letzte Buchstabe sind wichtig, der Rest ist egal?
Seit Herbst 2003 kursiert eine Kettenmail im Internet, in der von einer angeblichen Studie „einer englischen Universität“ (gelegentlich wird die Universität Cambridge genannt) berichtet wird, laut der es egal ist, in welcher Reihenfolge die Buchstaben eines Wortes stehen, solange der erste und der letzte Buchstabe stimmen. Die deutsche Version des Textes lautet in den meisten Fällen:
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige, was wcthiig ist, ist dsas der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
Eine solche Studie ist nicht auffindbar, es handelt sich also mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Hoax. Faszinierend und überraschend ist der Inhalt zudem lediglich für den Laien, die Ergebnisse dieser „neuen“ Studie sind bereits seit längerer Zeit bekannt. Zudem ist die Aussage des Textes falsch: Ein Wort könne identifiziert werden, obwohl die Buchstaben vertauscht wurden, solange nur der erste und der letzte Buchstabe gleich sind. Dass dies im Allgemeinen nicht stimmt, kann man an echten Vertauschungen wie Fsreisnerhee (Lösung hier), alphabetischen Umordnungen wie „Reeefnnorrtm“ (Lösung hier) oder mehrdeutigen Anordnungen wie Zleie (Zeile oder Ziele) selbst nachvollziehen; im obigen Text spielt zudem die sententielle Einschränkung eine erhebliche Rolle