Schufa muss Geheimdaten rausrücken

AW: Schufa muss Geheimdaten rausrücken

Dummerweise bringts aber eben genau kein Licht in das Scoring-System.
 
AW: Schufa muss Geheimdaten rausrücken

Dummerweise bringts aber eben genau kein Licht in das Scoring-System.

Gut, es zeigt nicht, wie das System funktioniert (das bleibt ihr Betriebsgeheimnis), aber man erfährt wenigstens, zu welchem Ergebnis sie kommen.

Vor dem 1.4. musste man der Schufa jeden einzelnen Scorewert bezahlen, den sie ermittelt haben - insofern ist das ein Fortschritt.

Wie die Scores funktionieren, kann man sich anhand der Daten, die sie haben, etwa denken.

Neben den "harten" Daten wie Insolvenz, Haftbefehl etc. bewerten sie noch das, was sie sonst haben: Wo wohnt man (ist das ein Schwerpunkt für schlechte Schuldner - und was für ein Gebäudetyp ist das?), Alter/Geschlecht (da gibt es erhebliche Korrelationen zu Forderungsausfällen) und natürlich auch die Bewegungsdaten (Häufigkeit von Umzügen und vermutlich auch Änderungen von Konten etc.).

In die branchenspezifischen Scores fließen dann noch Daten ein, die die jeweilige Branche betreffen. Die Telekommunikation wird da andere Maßstäbe (z.B. häufige Anbieterwechsel) haben als z.B. der Versandhandel.

Aber dann ist es doch mal spannend zu sehen, ob die verschiedenen Scorewerte für einen selbst sich deutlich voneinander unterscheiden; das lässt ja auch Rückschlüsse zu.

Ich habe gestern meine Daten angefordert und bin gespannt...
 
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Das ist genau das, was ich nicht verstehe.
Mal angenommen, ich bin Soldat bei der Bundeswehr im Offiziersrang. Da wird es quasi vorausgesetzt, dass man geografisch flexibel ist.
Weil ich (hypothetisch) eben ganz schnell vorwärts kommen will besetze ich alle 1 - 2 Jahre eine neue Stelle in $ganzwoanders.
Mit A12 gehöre ich nicht zu den Geringverdienern, mein Leben möchte ich als "geregelt" bezeichnen und trotzdem habe ich also einen schlechteren Score als ein Finanzbeamter in A12 der seit 20 Jahren ständig in $irgendwo wohnt?
Oder nur, weil ich mir kein Eigenheim zumuten will (macht ja auch Arbeit) stehe ich schlechter da als ein Hausbesitzer?
In der Statistik mag das ja irgendwie begründet sein, im Einzelfall ists wohl konkret für den Popo.
 
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In der Statistik mag das ja irgendwie begründet sein, im Einzelfall ists wohl konkret für den Popo.

Das stimmt. Es geht ihnen letztlich nicht um eine trennscharfe Würdigung des Einzelfalls, sondern darum, über die große Zahl eine einigermaßen zutreffende Ausfallwahrscheinlichkeit vorherzusagen.

Das ist ein Durchschnittswert, in den Ausreißer wie der von Dir beschriebene, wahrscheinlich zu schlecht bewertete, mobile Berufssoldat genauso einfließt wie der Beamte mit Einfamilienhaus, der es trotz guter Voraussetzungen geschafft hat, mit Suff und Scheidung seine Finanzen zu ruinieren.

Je feiner die Segmentierung und je größer der Dateninput, desto richtiger kann man den Einzelfall prognostizieren, wie z.B. den Karrieresoldaten oder den Alki - aber dem steht natürlich das berechtigte Interesse am Datenschutz entgegen.

Wenn man als Massenanbieter die Wahl zwischen 1,5% und 15% Forderungsausfällen hat, schmirgelt man halt lieber mit dem groben Sandpapier, als dass man jedes Geschäft mit jedem akzeptiert...
 
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Klar. Absolut verständlich. Aber keineswegs befriedigend.
Dabei sollte eigentlich mittlerweile klar sein, dass man nicht alles statistisch sauber erfassen kann.
 
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