W
wazi
| Digital ist besser - aber wann? |
Die Tage des Couch-Potatoe sind gezählt, passive Berieselung war gestern: Die Zukunft des Fernsehens ist digital und interaktiv. Die TV-Sender planen, ab 2010 die analoge Signalübertragung abzuschalten. Kommt dann auch noch die Möglichkeit hinzu, mittels Decoder, so genannter Set-Top-Boxen, den guten alten Fernseher interaktiv zu nutzen, hat das nicht nur Auswirkungen auf den Zuschauer und sein Fernsehverhalten - auch die Werbebranche muss umschalten und neue Strategien und Ideen entwickeln. Agenturen und Vermarkter stehen vor der Frage, wie mit dem umgestalteten Medium Fernsehen Werbung gewinnbringend an den Konsumenten gebracht werden kann. "Media-Agenturen müssen ihre Existenzberechtigung und ihre Erfolgsmessung neu überdenken", so Frederic Westerberg, Managing Partner der Agentur Brand New World. "GRP oder TKP als einzige Währung sind meiner Meinung nach so zukunftssicher wie Polnische Zloty."
Interaktives Fernsehen - kurz: iTV - lässt den Zuschauer am Fernsehgeschehen teilnehmen. Aktiv werden heißt: Er wird zum Nutzer, der beispielsweise bei einer Quizsendung Fragen beantworten und direkt online an den Sender schicken oder sich einen Film nach Wunsch auswählen kann. Für Werbetreibende bedeutet interaktives Fernsehen, den Konsumenten regionaler und individueller anzusprechen. Kundenbindung steht dabei im Vordergrund: Laut einer Studie der Münchner Unternehmensberatung Thebrainbehind wird iTV-Werbung im Konsumgüterbereich vor allem auf Gewinnspiele, Merchandising, Communities und andere Möglichkeiten der Kundenbindung abzielen. Aber auch der direkte Weg zum Verkaufserfolg ist mit iTV möglich: Der Kunde kann via Rückkanal seine Bestellung mit der Fernbedienung eingeben und abschicken.
Dabei birgt interaktives Fernsehen gleichermaßen Chancen und Gefahren für Werbetreibende. Zum einen lassen sich die Zielgruppen sehr viel genauer ansprechen. So können beispielsweise Rich-Media-Formate crossmediale Kampagnen vom Internet ins Fernsehen verlängern. Andererseits bietet die iTV-Technik auch die Möglichkeit, Werbeblocker zu aktivieren - Werbetreibende blicken so ganz schnell in die Röhre.
In Deutschland hinkt die Entwicklung beim interaktiven Fernsehen etwas hinterher: Eine Studie von Mercer Management Consulting geht davon aus, dass im Jahr 2005 die Hälfte der Haushalte in Europa iTV empfangen kann - in Deutschland rechnen die Experten nur mit 34 Prozent.
Wo sich ein Markt erst entwickelt, sind auch kaum Werbemittel vorhanden: Bislang sind lediglich ansatzweise Versuche unternommen worden, Werbung iTV-fähig zu machen. So haben Mercedes-Benz und Sony NetServices einen interaktiven Werbespot auf Basis des Standards Multimedia Home Platform (MHP) für die überarbeitete S-Klasse produziert. Er bietet ausführliche, multimediale Informationen auf Abruf per Fernbedienung - etwa zur Sicherheitstechnologie, zu Design und Interieur der S-Klasse. Darüber hinaus ein Gewinnspiel, die Bestellung der S-Klasse Broschüre sowie ein Dialog mit Mercedes-Benz mittels Rückkanal möglich.
Hemmschuh einer schnelleren Entwicklung von iTV hierzulande sind weniger unbewegliche Werber oder gar die Verbraucher: Probleme bei der Verbreitung von iTV machen vor allem die Hersteller und Kabelnetzbetreiber. Sie müssen für eine rückkanalfähige Infrastruktur und standardisierte bedienungsfreundliche Set-Top-Boxen sorgen. Die Unsicherheit gerade unter der werbetreibenden Industrie über fehlende Standards und Richtlinien rund um iTV ist groß. Ein Schritt in die richtige Richtung markiert die Einigung von Free-TV-Anbietern und Geräteherstellern auf den digitalen Fernsehstandard MHP. Mit MHP kann via Fernseher eingekauft, Home-Banking betrieben oder E-Mails gelesen und gesendet werden. Das neue Fernsehen wird auch diejenigen erreichen, die sich bisher dem Internet verweigern, im Umkehrschluss wird die Interaktivität des TV möglicherweise einen nächsten Schub für das Internet auslösen. In Großbritannien schreiben laut Forrester bereits heute mehr als eine Million Menschen ihre E-Mails via Fernsehbildschirm. (ms)
:-? ...tolle Aussichten, oder?
Gruß wazi
Die Tage des Couch-Potatoe sind gezählt, passive Berieselung war gestern: Die Zukunft des Fernsehens ist digital und interaktiv. Die TV-Sender planen, ab 2010 die analoge Signalübertragung abzuschalten. Kommt dann auch noch die Möglichkeit hinzu, mittels Decoder, so genannter Set-Top-Boxen, den guten alten Fernseher interaktiv zu nutzen, hat das nicht nur Auswirkungen auf den Zuschauer und sein Fernsehverhalten - auch die Werbebranche muss umschalten und neue Strategien und Ideen entwickeln. Agenturen und Vermarkter stehen vor der Frage, wie mit dem umgestalteten Medium Fernsehen Werbung gewinnbringend an den Konsumenten gebracht werden kann. "Media-Agenturen müssen ihre Existenzberechtigung und ihre Erfolgsmessung neu überdenken", so Frederic Westerberg, Managing Partner der Agentur Brand New World. "GRP oder TKP als einzige Währung sind meiner Meinung nach so zukunftssicher wie Polnische Zloty."
Interaktives Fernsehen - kurz: iTV - lässt den Zuschauer am Fernsehgeschehen teilnehmen. Aktiv werden heißt: Er wird zum Nutzer, der beispielsweise bei einer Quizsendung Fragen beantworten und direkt online an den Sender schicken oder sich einen Film nach Wunsch auswählen kann. Für Werbetreibende bedeutet interaktives Fernsehen, den Konsumenten regionaler und individueller anzusprechen. Kundenbindung steht dabei im Vordergrund: Laut einer Studie der Münchner Unternehmensberatung Thebrainbehind wird iTV-Werbung im Konsumgüterbereich vor allem auf Gewinnspiele, Merchandising, Communities und andere Möglichkeiten der Kundenbindung abzielen. Aber auch der direkte Weg zum Verkaufserfolg ist mit iTV möglich: Der Kunde kann via Rückkanal seine Bestellung mit der Fernbedienung eingeben und abschicken.
Dabei birgt interaktives Fernsehen gleichermaßen Chancen und Gefahren für Werbetreibende. Zum einen lassen sich die Zielgruppen sehr viel genauer ansprechen. So können beispielsweise Rich-Media-Formate crossmediale Kampagnen vom Internet ins Fernsehen verlängern. Andererseits bietet die iTV-Technik auch die Möglichkeit, Werbeblocker zu aktivieren - Werbetreibende blicken so ganz schnell in die Röhre.
In Deutschland hinkt die Entwicklung beim interaktiven Fernsehen etwas hinterher: Eine Studie von Mercer Management Consulting geht davon aus, dass im Jahr 2005 die Hälfte der Haushalte in Europa iTV empfangen kann - in Deutschland rechnen die Experten nur mit 34 Prozent.
Wo sich ein Markt erst entwickelt, sind auch kaum Werbemittel vorhanden: Bislang sind lediglich ansatzweise Versuche unternommen worden, Werbung iTV-fähig zu machen. So haben Mercedes-Benz und Sony NetServices einen interaktiven Werbespot auf Basis des Standards Multimedia Home Platform (MHP) für die überarbeitete S-Klasse produziert. Er bietet ausführliche, multimediale Informationen auf Abruf per Fernbedienung - etwa zur Sicherheitstechnologie, zu Design und Interieur der S-Klasse. Darüber hinaus ein Gewinnspiel, die Bestellung der S-Klasse Broschüre sowie ein Dialog mit Mercedes-Benz mittels Rückkanal möglich.
Hemmschuh einer schnelleren Entwicklung von iTV hierzulande sind weniger unbewegliche Werber oder gar die Verbraucher: Probleme bei der Verbreitung von iTV machen vor allem die Hersteller und Kabelnetzbetreiber. Sie müssen für eine rückkanalfähige Infrastruktur und standardisierte bedienungsfreundliche Set-Top-Boxen sorgen. Die Unsicherheit gerade unter der werbetreibenden Industrie über fehlende Standards und Richtlinien rund um iTV ist groß. Ein Schritt in die richtige Richtung markiert die Einigung von Free-TV-Anbietern und Geräteherstellern auf den digitalen Fernsehstandard MHP. Mit MHP kann via Fernseher eingekauft, Home-Banking betrieben oder E-Mails gelesen und gesendet werden. Das neue Fernsehen wird auch diejenigen erreichen, die sich bisher dem Internet verweigern, im Umkehrschluss wird die Interaktivität des TV möglicherweise einen nächsten Schub für das Internet auslösen. In Großbritannien schreiben laut Forrester bereits heute mehr als eine Million Menschen ihre E-Mails via Fernsehbildschirm. (ms)
:-? ...tolle Aussichten, oder?
Gruß wazi