AW: Online-Presseveröffentlichungen werden immer dämlicher
Nachdem inzwischen die Verbraucherzentralen begriffen haben, dass man auf die üblichem Belästigungen mit schwachsinnigen Mahndrohschreiben nach Kostenfallenüberfällen nicht noch seine persönlichen Daten an nicht vertrauenswürdige Stellen abliefern sollte, kommt wenigstens ein Kamel und frisst das Gras weg:
heise online - 09.05.09 - Abofallen werden immer ausgefuchster
Wer den Mahndrohmüll entsorgt und nichts machte, hatte bisher niemals Probleme. Wer nicht zaht, kann sein Geld behalten - ausnahmslos.
Abgesehen davon, dass es sich bei dem Artikel vor allem um Werbung für die aktuelle c't handelt, kann ich nicht feststellen, dass da ein Kamel agiert. Die Werbung bezieht sich auf zwei sehr gute Artikel der c't 11/2009 und ich kann nicht feststellen, dass dort von RA Carsten Kiefer von der Kanzlei JBB, Berlin, falsche Ratschläge gegeben werden; im Gegenteil. Da heisst es unter der Überschrift "Abgeblockt - Forderungen von Abzockern abwehren" u. a. (S. 96f):
- wenn eine solche Rechnung eintrudelt, ist
keine besondere Eile geboten
- zunächst prüfen, wie der Anbieter an die Daten gekommen ist
- kann man ausschliessen, dass man selbst oder Familienmitglieder die Seite aufgesucht haben, kann man sich zurücklehnen und
muss überhaupt nicht reagieren
- steht ein falscher Name auf der Rechnung, sollte man
keineswegs korrekte Daten nachreichen
- ist man Abofallenopfer, sollte man sich
genau einmal beim Anbieter melden und anschließend nicht mehr reagieren
-
zusätzliche Informationen, die der Anbieter nicht kennt,
sollte man für sich behalten
Abgedruckt sind ferner zwei Musterbriefe für minderjährige und volljährige Abofallenopfer. Tipps zur Drohkulisse und Mahnverfahren runden den Text ab. Es fehlt auch nicht am Hinweis, dass es nicht zur Klage kommen wird, wenn man einem Mahnbescheid, so er denn kommt, ohne Gründe widerspricht. Nichts daran ist falsch oder setzt den ggf. Betroffenen, so er sich an den Rat hält, in Nachteil. Jeder dieser Ratschläge wird hier nämlich zig-fach so oder so ähnlich erteilt.
In einem weiteren Artikel (S. 90f) wird der Nepp mit den Abofallen samt Hintermännern z. B. des "Frankfurter Kreisels", den beteiligten RA Günther, Tank, von Gravenreuth, Syndikus usw. beleuchtet. Auch das liest sich wie ein Extrakt des hiesigen Forums
M. Boettcher