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Frankfurter Neue Presse - Frankfurt - Lokales: Datenskandal deckt üble Abzocke auf
Eine genauere Sichtung des ungefähr vier Zentimeter hohen Papierstapels brachte dann noch Unterlagen zutage, die belegen, mit welch brachialen Methoden in diesem Call-Center Telefonabzocke betrieben wird. Es sind «Schulungspapiere», in denen exakt festgehalten ist, was die Mitarbeiter zu tun haben:
Sie müssen wildfremde Menschen anrufen und ihnen am Telefon Spielscheine der Norddeutschen und Süddeutschen Klassenlotterie andrehen. Wortwörtlich ist ihnen vorgeschrieben, wie sie «Kunden» bequatschen müssen – so lange, bis die Angerufenen ihre privaten Daten wie Namen und Anschrift und am Ende auch noch die Bankdaten rausrücken.
Was er nicht sagt, ist, dass es offenbar zum System seines Unternehmens gehört, persönliche Daten wildfremder Menschen einzuholen – selbst mit Falschaussagen, wie die Unterlagen beweisen.
Die Firma TDS erzielte 2007 sieben Millionen Euro Umsatz. Derzeit hat es laut Callenberg 100 Mitarbeiter, meist mit Migrationshintergrund.
Die Mitarbeiter in Call-Centern erhalten übrigens meist nur zwischen sechs und sieben Euro pro Stunde