Lockanrufe: 0137-Abzocke nimmt neue Dimensionen an
Die Versuche, Verbraucher mit Lockanrufen über 0137-Nummern um ihr Geld zu bringen, nehmen immer größere Dimensionen an. Allein am vergangenen Wochenende gingen bei den Verbraucherschutzseiten Dialerschutz.de und Computerbetrug.de über 500 Meldungen von Handybesitzern ein, die von Lock-Anrufen betroffen waren. Das sind mehr als sonst in einem ganzen Quartal. Die Bundesnetzagentur ist derweil noch damit beschäftigt, die Betrugsversuche von Ostern aufzuarbeiten.
Am Freitag gegen 23 Uhr ging es los. Erste Meldungen über Lockanrufe mit der Nummer 01377771221 gingen in unserem Forum ein. Dann ging es Schlag auf Schlag bis zum frühen Montagnachmittag: 01377270054, 01377661211, 01377771205, 01377771203, 01377661214, 01377771207, 01377771209, 01377771229, 01377771241, 01377771245, 01377771247 – quasi im Minutentakt beschwerten sich die Handybesitzer darüber, dass sie kurz angeklingelt wurden und im Handydisplay ein „Anruf in Abwesenheit“ mit einer teurer 0137-Nummer verblieb. Besondert empört waren diejenigen Betroffenen, die von den unbekannten Tätern mitten in der Nacht oder im Morgengrauen aus dem Schlaf gerissen wurden. „Diesen Betrügern sollte schnellstens das Handwerk gelegt werden“, forderte ein Michael im Forum. „Die Macht der Gewohnheit hat mich reflexschnell zurückrufen lassen“, berichtete eine andere Betroffene. „Eine Frauenstimme sagte nur ‚Vielen Dank für Ihren Anruf’.“ Wieder andere teilten mit, dass sie gleich drei- oder viermal mit verschiedenen Nummern angeklingelt wurden.
Weit über 500 Meldungen kamen so innerhalb von dreieinhalb Tagen in unserem Forum zusammen – so viele wie nie zuvor in einem so kurzen Zeitraum. Die Zahl der tatsächlich Betroffenen kann nur erahnt werden, wird aber ungleich höher sein. Es ist nicht auszuschließen, dass an diesem Wochenende mehrere hunderttausend Handybesitzer um ihr Geld gebracht werden sollten.
Die Bundesnetzagentur, die für die Bekämpfung des Rufnummern-Missbrauchs zuständig ist, arbeit derweil die Lockanrufe der vergangenen Wochen auf. Allein am Osterwochenende waren – wie berichtet – über 75 0137-Nummern eingesetzt worden, um Handybesitzer über fingierte Anrufe in Abwesenheit um ihr Geld zu bringen. „Zu sämtlichen mitgeteilten Rufnummern wurden bei der Bundesnetzagentur Ermittlungen angestellt“, berichtete Behördensprecher Rudolf Boll gegenüber Dialerschutz.de. „Hier befinden sich Maßnahmen in Vorbereitung, darunter Rufnummernabschaltungen und Rechnungslegungsverbote.“ Boll betonte, dass die Bundesnetzagentur dabei „den ihr zur Verfügung stehenden Rechtsrahmen“ voll ausschöpfe.
Die Regulierungsbehörde kann bei Missbrauch teure Rufnummern die Sperrung anordnen und das Inkasso verbieten. Außerdem hat sie die Möglichkeit, bei Verdacht auf Straftaten die Staatsanwaltschaften einzuschalten. Wie effektiv diese Maßnahmen sind, sei freilich dahingestellt. Gerade hinter Lockanrufen stecken oftmals Täter, die sich hinter – falschen – Adressen oder Firmenanschriften im Ausland verstecken. Bei der an diesem Wochenende massiv missbrauchten Nummer 01377270054 zum Beispiel wurde eine „Dolce Vita Spanish Marketing“ mit Sitz im spanischen Ciudad Quesada als Verantwortliche genannt. Eine solche Firma ist durch Abfragen in spanischen Handelsregisterdiensten nicht auffindbar.
Wer Opfer eines Lockanrufs geworden ist, sollte dennoch sofort die Bundesnetzagentur informieren, vom betroffenen Nummernanbieter die Nennung des Letztverantwortlichen fordern und gegebenenfalls Strafanzeige bei seiner zuständigen Staatsanwaltschaft oder Polizeidienststelle erstatten. Wichtig ist hierbei, immer auf tatsächliche Dimension hinzuweisen: Zwar mag der entstandene Schaden beim Einzelnen mit etwa 1,50 Euro gering sein; bei tausenden oder sogar zehntausenden Opfern summiert sich die Beute der Täter aber auf eine beträchtliche Summe – womit zumindest der Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs im Raum steht.
Vorsicht am Pfingstwochenende
Auch am kommenden langen Pfingstwochenende sollten Handybesitzer in Deutschland ganz besonders vorsichtig sein, wenn sie auf ihrem Mobiltelefon einen „Anruf in Abwesenheit“ entdecken. Es ist nicht auszuschließen, dass Betrüger auch dann wieder mit Lockanrufen über 0137-Nummern ihr Geld machen wollen.
Viele Tipps, Hinweise und Hintergründe über 0137-Lockanrufe finden Sie bei Dialerschutz.de in einem gesonderten Kapitel: http://www.dialerschutz.de/0137-handy-lockanruf.php
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=361
cu,
Sascha
Die Versuche, Verbraucher mit Lockanrufen über 0137-Nummern um ihr Geld zu bringen, nehmen immer größere Dimensionen an. Allein am vergangenen Wochenende gingen bei den Verbraucherschutzseiten Dialerschutz.de und Computerbetrug.de über 500 Meldungen von Handybesitzern ein, die von Lock-Anrufen betroffen waren. Das sind mehr als sonst in einem ganzen Quartal. Die Bundesnetzagentur ist derweil noch damit beschäftigt, die Betrugsversuche von Ostern aufzuarbeiten.
Am Freitag gegen 23 Uhr ging es los. Erste Meldungen über Lockanrufe mit der Nummer 01377771221 gingen in unserem Forum ein. Dann ging es Schlag auf Schlag bis zum frühen Montagnachmittag: 01377270054, 01377661211, 01377771205, 01377771203, 01377661214, 01377771207, 01377771209, 01377771229, 01377771241, 01377771245, 01377771247 – quasi im Minutentakt beschwerten sich die Handybesitzer darüber, dass sie kurz angeklingelt wurden und im Handydisplay ein „Anruf in Abwesenheit“ mit einer teurer 0137-Nummer verblieb. Besondert empört waren diejenigen Betroffenen, die von den unbekannten Tätern mitten in der Nacht oder im Morgengrauen aus dem Schlaf gerissen wurden. „Diesen Betrügern sollte schnellstens das Handwerk gelegt werden“, forderte ein Michael im Forum. „Die Macht der Gewohnheit hat mich reflexschnell zurückrufen lassen“, berichtete eine andere Betroffene. „Eine Frauenstimme sagte nur ‚Vielen Dank für Ihren Anruf’.“ Wieder andere teilten mit, dass sie gleich drei- oder viermal mit verschiedenen Nummern angeklingelt wurden.
Weit über 500 Meldungen kamen so innerhalb von dreieinhalb Tagen in unserem Forum zusammen – so viele wie nie zuvor in einem so kurzen Zeitraum. Die Zahl der tatsächlich Betroffenen kann nur erahnt werden, wird aber ungleich höher sein. Es ist nicht auszuschließen, dass an diesem Wochenende mehrere hunderttausend Handybesitzer um ihr Geld gebracht werden sollten.
Die Bundesnetzagentur, die für die Bekämpfung des Rufnummern-Missbrauchs zuständig ist, arbeit derweil die Lockanrufe der vergangenen Wochen auf. Allein am Osterwochenende waren – wie berichtet – über 75 0137-Nummern eingesetzt worden, um Handybesitzer über fingierte Anrufe in Abwesenheit um ihr Geld zu bringen. „Zu sämtlichen mitgeteilten Rufnummern wurden bei der Bundesnetzagentur Ermittlungen angestellt“, berichtete Behördensprecher Rudolf Boll gegenüber Dialerschutz.de. „Hier befinden sich Maßnahmen in Vorbereitung, darunter Rufnummernabschaltungen und Rechnungslegungsverbote.“ Boll betonte, dass die Bundesnetzagentur dabei „den ihr zur Verfügung stehenden Rechtsrahmen“ voll ausschöpfe.
Die Regulierungsbehörde kann bei Missbrauch teure Rufnummern die Sperrung anordnen und das Inkasso verbieten. Außerdem hat sie die Möglichkeit, bei Verdacht auf Straftaten die Staatsanwaltschaften einzuschalten. Wie effektiv diese Maßnahmen sind, sei freilich dahingestellt. Gerade hinter Lockanrufen stecken oftmals Täter, die sich hinter – falschen – Adressen oder Firmenanschriften im Ausland verstecken. Bei der an diesem Wochenende massiv missbrauchten Nummer 01377270054 zum Beispiel wurde eine „Dolce Vita Spanish Marketing“ mit Sitz im spanischen Ciudad Quesada als Verantwortliche genannt. Eine solche Firma ist durch Abfragen in spanischen Handelsregisterdiensten nicht auffindbar.
Wer Opfer eines Lockanrufs geworden ist, sollte dennoch sofort die Bundesnetzagentur informieren, vom betroffenen Nummernanbieter die Nennung des Letztverantwortlichen fordern und gegebenenfalls Strafanzeige bei seiner zuständigen Staatsanwaltschaft oder Polizeidienststelle erstatten. Wichtig ist hierbei, immer auf tatsächliche Dimension hinzuweisen: Zwar mag der entstandene Schaden beim Einzelnen mit etwa 1,50 Euro gering sein; bei tausenden oder sogar zehntausenden Opfern summiert sich die Beute der Täter aber auf eine beträchtliche Summe – womit zumindest der Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs im Raum steht.
Vorsicht am Pfingstwochenende
Auch am kommenden langen Pfingstwochenende sollten Handybesitzer in Deutschland ganz besonders vorsichtig sein, wenn sie auf ihrem Mobiltelefon einen „Anruf in Abwesenheit“ entdecken. Es ist nicht auszuschließen, dass Betrüger auch dann wieder mit Lockanrufen über 0137-Nummern ihr Geld machen wollen.
Viele Tipps, Hinweise und Hintergründe über 0137-Lockanrufe finden Sie bei Dialerschutz.de in einem gesonderten Kapitel: http://www.dialerschutz.de/0137-handy-lockanruf.php
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=361
cu,
Sascha