Großrazzia gegen Computerhacker in Deutschland

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Großrazzia gegen Computerhacker in Deutschland

Sichergestellte Raubkopien (Foto: dpa)
Erfolgreicher Schlag gegen einen internationalen Raubkopierer-Ring: Wie am Donnerstag bekannt wurde, ist die Polizei bei der bislang größten Razzia gegen Software-Piraten in Deutschland gegen 126 Verdächtige vorgegangen. Die Aktion richtete sich gegen Mitglieder des Internetforums "Liquid FXP".

Große Mengen an Software beschlagnahmt
Allein in Deutschland gab es in den vergangenen zwei Tagen 469 Durchsuchungen in 15 Bundesländern. Dabei seien mehr als 200 Computer und rund 40.000 Datenträger beschlagnahmt worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Die Razzia war Teil einer internationalen Polizeiaktion in 33 Ländern. "Liquid FXP" hat nach Polizeiangaben weltweit 476 Mitglieder.

Illegale Tauschbörse
Die Ermittler werfen der Gruppe vor, annähernd 12.000 Server in 83 Ländern geknackt, und eine Internet-Tauschbörse für Raubkopien eingerichtet zu haben. In Deutschland seien 619 Server von 344 Firmen und Institutionen betroffen gewesen. "Nach bisherigen Erkenntnissen wurden auf den gehackten Servern von der Gruppe über 2500 verschiedene Computerprogramme, Spielfilme und Musikdateien gespeichert", hieß es.



US-Fahnder verfolgten Spur nach Deutschland
Ermittlungen des US-Geheimdienstes Secret Service hatten die Polizeiaktion ins Rollen gebracht. Die Fahnder aus den USA hatten schon im September 2003 einen auf Zypern lebenden Deutschen ermittelt. Auf dessen PC war eine Datei mit 5000 Daten eines amerikanischen Kreditkarten-Unternehmens gespeichert. Die Daten hatte er von einem 19-Jährigen aus dem Rhein-Erft-Kreis erhalten. Dieser gab bei seiner Vernehmung zu, in die Netzwerke von amerikanischen Waffenfirmen sowie der NASA eingedrungen zu sein. Außerdem habe er das Internetforum mitbegründet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln gab es zunächst keine Festnahmen. Allerdings drohen den Verdächtigen bis zu fünf Jahre Haft.
 
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