Geschäftsmodellverbot für Ortsnetz-Telefonsex?

Aka-Aka

Chaostheoretiker
Zivilrechtlich sieht es völlig anders aus. Hier urteilen Richter wesenlich
praxisnäher und verneinen kategorisch jegliche Zahlungsansprüche sofern
Preisangaben nicht deutlich wahrnehmbar sind. ( ohne detektivische Fähigkeiten zu entwickeln)
Die Frage ist für mich: In Dänemark wurde das komplette Geschäftsmodell von den Gerichten beerdigt. In Deutschland wird es nicht gestoppt. Warum nicht? Ich bin kein Experte in Dänischem Verbraucherrecht - aber: offenbar wollten die dänischen Verbraucherschützer das Modell stoppen und deshalb haben sie es gestoppt. Offenbar wollen die deutschen Verbraucherschützer (vzbv) das Modell nicht stoppen, sonst würden sie es genauso machen wie ihre dänischen Kollegen.
Die Dänen hatten allerdings Unterstützung durch das dänische Verbraucherministerium.
Damit müssen die Betroffenen massiv das entsprechende deutsche Minsiterium konfrontieren - aber die Betroffenen sind offenbar nicht ausreichend willens, sich zu engagieren.
Ich habe meinen Teil getan - wenn Betroffene dies nicht tun, ist das deren Sache.
Diese Maulerei hier manchmal und dieses pubertäre Rumgeschimpfe hier gegen den Geschäftsführer RD, der doch auch nur eine Marionette des dahinter liegenden Systems ist, das bringt's nicht.
So, damit werde ich mich hoffentlich mal wieder eine Weile von dem Thema verabschieden. Mir zuliebe :)
 
AW: Vision Bill

Also nichts für Ungut aber den Geschäftsführer jetzt als ein Opfer dieses Systems hinzustellen ist etwas gewagt. Er könnte ja auch woanders arbeiten, glaube nicht das man ihn ankettet und dazu zwingt.
Er mimt freiwillig diese Marionette, das sollte man meiner Meinung nach nicht vergessen!
 
AW: Vision Bill

Debatten über moralische Verantwortung oder sonstige Verfehlungen der Herrn R.D bringen
in der Sache nicht weiter und helfen Ratsuchenden nicht die Bohne.
 
AW: Vision Bill

Nein, so meinte ich das nicht. Aber RD ist nur ein Vertreter von vielen für ein System, das ganz andere Leute (die ebenfalls namentlich bekannt sind) "erfunden" haben und das - zumindest in Deutschland - durch die anhaltende Passivität der Politiker und Behörden (BMELV, vzbv, Bundesnetzagentur) weiter existieren kann, während es in Dänemark gestoppt wurde
http://forum.computerbetrug.de/plauderecke/37943-juristische-schlappe-fuer-daenenbilling.html

RD war 2001 Geschäftsstellenleiter für eine dänisch-finnische Firma, deren Direktoren u.a. ein Däne, ein Franzose und ein Chinese war. Diese drei Herren sind namentlich bekannt und auch heute noch aktiv - u.a. iom Auftrag einer führenden Persönlichkeit der "freiwilligen Selbstkontrolle".

RD ist natürlich verantwortlich für sein Tun und für seine Schutzbehauptung, seine Angebote würden den Gesetzen entsprechen. Ich wollte nichts anderes, als Betroffene aufzufordern, die Politik unter Druck zu setzen, anstatt sich ihres Zorns ebenso blind zu entledigen wie ihres Augeninnendrucks.

 
AW: Vision Bill

Debatten über moralische Verantwortung oder sonstige Verfehlungen der Herrn R.D bringen in der Sache nicht weiter und helfen Ratsuchenden nicht die Bohne.
Das Nichtstun der Behörden gehört zum Thema. Und Betroffene haben für den Einzelfall hier schon hundertfach Ratschläge gekriegt. Wer hier landet (als Betroffener) weiß, was zu tun ist und was nicht.
Ich fordere aber dazu auf, mehr zu tun, als gegen RD zu schimpfen.
abgeordnetenwatch.de: Politik und Wahlkampf im Internet
Warum wird das in Dänemark gestoppt und hier nicht?

https://www.bmelv.de/cln_044/DE/13-Service/Kontakt/__kontakt__node,https=1.html__nnn=true
Warum wird das in Dänemark gestoppt und hier nicht?

vzbv | Kontakt
Warum wird das in Dänemark gestoppt und hier nicht?
 
AW: Geschäftsmodellverbot für Ortsnetz-Telefonsex?

Deutsche Mentalität?
Anstatt Probleme zu beseitigen wird lieber an Nebenkriegsschauplätzen gearbeitet. Ist mir während meiner langjährigen Partei- und Gewerkschaftsarbeit auch bereits immer wieder aufgefallen.

Die Problematik wird hier anscheinend nicht nachdrücklich genug vom Verbraucherschutz zu den Entscheidern hochgebracht. Ausserdem hängen die Verbraucherschutzvereine am staatlichen Tropf. Wie sieht das in Dänemark aus? Weil nur wenn jemand unabhängig ist, kann er auch etwas erreichen.

LG
wahlhesse
 
AW: Geschäftsmodellverbot für Ortsnetz-Telefonsex?

Die Frage ist ganz einfach: Warum war es in Dänemark möglich, das Geschäftsmodell komplett zu beerdigen und warum ist das in Deutschland nicht möglich?

Die Bundesnetzagentur blubbert nur 'rum, wenn man sie fragt:

Ja,ja, wir kennen das Problem, ja, ja, wir nehmen ihre Bedenken ernst, ja ja, wir prüfen Optionen, ja ja, wir melden uns dann, wenn wir das geprüft haben, ja ja, das ist halt alles seeeeehr kompliziert

Der vzbv sagt nichts dazu und im Ministerium hat man keine Ahnung und kennt offenbar den Inhalt von Studien nicht, die man selbst auf der Webseite verbreitet.

Das ist skandalös und es ist wesentlich skandalöser als die Tatsache, dass RD mit diesem Müll seinen Alpha finanziert. Von den Werbemillionen für große Zeitungen und Fernsehsender mit vielen Bildern ganz zu schweigen. Dann wird nämlich klar, warum das in Deutschland so ist.

Hier übrigens (von der Seite des Ministeriums für Verbraucherschutz in Bananerlin) die entscheidende Passage einer Studie zu Mehrwertnummernmissbrauch in Dänemark:
5.1. Phone Sex Services
In October 2004 the Maritime and Commercial Court of Copenhagen227 upheld the claim presented by the Danish Consumer Ombudsman that a phone sex service provider, Nordic Media, was not allowed to bill consumers on the basis of caller ID information as there was no guarantee that the adult person who is billed for using the services actually did so....
(Im Oktober 2004 bestätigte das ...gericht in Kopenhagen die Klage des Dänischen Verbraucherombudsmannes, dass ein Telefonsexanbieter, die Firma 'Nordic Media', nicht berechtigt ist, Verbrauchern Rechnungen zu schicken nur auf der Basis ihrer Anrufernummer, weil es keine Sicherheit gäbe, dass die erwachsene Person, der die Nutzung der Dienste in Rechnung gestellt werden, diese auch nutzte...)
it is beyond dispute that Nordic Media had billed consumers on the basis of caller ID information alone. This, however, was not sufficient to establish the identity and the age of the User of the phone sex services (...) The Court agreed that an invoice is misleading when it leaves a subscriber with the impression that he or she is obliged to pay even if this is not true.
(es stand außer Frage, dass Nordic Media die Rechnungen lediglich auf der Basis der Anrufernummer gestellt hatte. Dies war jedoch nicht ausreichend, um die Identität und das Alter des Nutzers der Telefonsexdienste zu ermitteln (...) Das Gericht stimmt zu, dass eine Rechnung irreführend ist, wenn sie beim Empfänger den Eindruck erweckt, dass er oder sie verpflichtet ist, sie zu bezahlen, selbst wenn das nicht stimmt)
After this case all Danish phone sex service providers accepted to abandon the billing concept based on calling number display information. This means that the providers have declared that they will cease to bill people on the basis of caller ID information unless arranged with the subscriber.
(Nach diesem Gerichtsurteil erklärten sich alle dänischen Telefonsexanbieter bereit, das Abrechnungskonzept auf der Basis der Anrufernummer zu beenden. Das bedeutet, dass die Anbieter erklärt haben, sie würden aufhören, den Anrufern nur auf der Basis ihrer Anrufernummer Rechnungen zu schicken, es sei denn, dies wäre mit dem Anschlußinhaber so abgemacht)

Ich weiß nicht, wie das in Dänemark aktuell praktiziert wird. Aussage eines dänischen Verbraucherschützers vor ein paar Jahren war: "Mit diesen Firmen gibt es seit diesem Urteil keine Probleme mehr". Das wäre auch hierzulande erstrebenswert - und es erscheint mir durchaus möglich...

siehe zur Diskussion hier:
http://forum.computerbetrug.de/allg...sberg-teil-2-trc-telemedia-25.html#post199364


Das identische Modell steht kritisch erwähnt im deutschen Teil der Studie beschrieben am Beispiel der MCM
Ein neues Phänomen ist, dass klassische Mehrtwertdiensteangebote über Mobilfunk- und Ortsnetzvorwahlen angeboten werden. Die Anbieter werben mit einer geographischen Festnetzrufnummer (mit Ortsvorwahl) oder mit einer Mobilfunkrufnummer. Da dann nicht über den Teilnehmernetzbetreiber abgerechnet werden kann, kommen folgende beiden Abrechnungsmethoden zum Einsatz:

Methode 1 (Festnetzrufnummer):

Wird die Rufnummer des Anrufenden übermittelt, so prüft der Anbieter vor Beginn des erotischen Gesprächs, ob ein Rufnummerneintrag mit Anschrift zwecks Zustellung der Rechnung existiert. Wenn ja, ruft er zurück; der Anbieter verlangt dann die Bankdaten des Kunden am Telefon. Der angerufene Kunde erhält anschließend die Rechnung; der Mehrwertdiensteanbieter bucht den Rechnungsbetrag mittels Lastschrift vom Konto des Kunden ab.

Alternativ erfolgt kein Rückruf des Mehrwertediensteanbieters, sondern direkt eine Rechnung per Post an die Anschrift, die der Rufnummer, von der der Anruf erfolgte, zugeordnet werden konnte. Dies geschah im Testversuch auch in dem Fall, in dem noch vor unmittelbarer Leistungserbringung das Gespräch beendet wurde. [das ist das umstrittene "dänische Modell"]
 
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