Flughafen Duesseldorf warnt vor teurem 0900-Dienst
Vor Beginn der Sommerferien werden Deutschlands Flughäfen fast schon traditionell auf unliebsame „Konkurrenz“ aufmerksam: teure Auskunftsdienste, die mit den Flughafen-Gästen ihr Geld verdienen wollen. Dieses Jahr ist es der Düsseldorfer Flughafen, der mit einer Warnung an die Öffentlichkeit geht: Der Anbieter eines teuren 0900-Telefonservices erwecke den Eindruck, im Namen des Flughafens Informationen zu geben. Düsseldorf International distanziere sich jedoch ausdrücklich von dieser, so wörtlich „Nepp-Nummer“. Gleichzeitig weist die Gesellschaft auf ihren eigenen, kostengünstigen Infoservice hin.
Wer die im Düsseldorfer Telefonbuch und „Das Örtliche“ unter dem Stichwort „Flughafen-Auskunft“ verzeichnete Nummer wählt, gelangt laut Düsseldorfer Flughafen zunächst zu einer Computer-Ansage oder zu einem Call-Center. Beides stehe jedoch in keinerlei Zusammenhang mit der Flughafen-Gesellschaft. Während des Telefonats werde der Anrufer „mit Endlosansagen hingehalten, wahlweise weiterverbunden oder mit lapidaren Auskünften abgespeist“. Die Kosten für ein Gespräch über eine der 0900-Nummern lägen bei mindestens 1,99 Euro pro Minute.
Bislang gibt es laut Flughafen Düsseldorf keine juristischen Möglichkeiten, gegen den Auskunftsdienst vorzugehen. Dies habe eine Prüfung der Sachlage durch die Rechtsabteilung des Flughafens und der Austausch mit anderen betroffenen Airports, Unternehmen und Behörden ergeben. Leidtragende seien in erster Linie die Fluggäste, denen häufig horrende Kosten entstehen – und dies zum Teil für falsche Auskünfte. Im Gespräch mit dem Onlinedienst rp-online.de berichtete ein Flughafensprecher, dass man einmal die Probe aufs Exempel gemacht habe: „Wir haben die Nummern mit Testanrufen überprüft und bekamen falsche Angaben.“
Der Flughafen Düsseldorf ist längst nicht der einzige Airport, der es mit kommerziellen Trittbrettfahrern zu tun hat. Beispiel Franz-Josef-Strauß-Flughafen in München. Auch hier stößt man bei der Suche im Telefonbuch nach der Flughafen-Auskunft prompt auf einen kommerziellen Anbieter. Dialerschutz.de machte am heutigen Abend die Probe aufs Exempel und wählte die Münchner Rufnummer an. Das Gesprächsprotokoll:
Dialerschutz.de: Guten Abend, bin ich jetzt beim Münchner Flughafen?
Antwort: Nicht direkt. Um was geht es denn?
Dialerschutz.de: Um eine Flugauskunft.
Antwort: Da muss ich Ihnen eine andere Nummer geben. Rufen Sie bitte die 09-005-002 (weitere vier Nummern) an. Das ist eine Servicerufnummer und kostet 1,99 Euro pro Minute aus dem Festnetz.
Dialerschutz.de: Wieviel kostet das?
Antwort: 1,99 Euro.
Dialerschutz.de: Und dann bin ich beim Flughafen?
Antwort: Ja, genau.
Letztere Antwort der freundlichen Dame entspricht nicht den Tatsachen. Denn wie der Düsseldorfer Flughafen (Telefon 0211-421 0) arbeitet auch der Münchner Flughafen nicht mit teuren 0900-Servicenummern, sondern mit normalen Festnetznummern zum ganz normalen Tarif.
Dass kommerzielle „Trittbrettfahrer“ über teure Auskunftsnummern ihr Geld machen wollen, ist nicht neu. Auch Stadtverwaltungen und die Deutsche Bahn klagten in der Vergangenheit immer wieder darüber, dass „in ihrem Namen“ arglose Kunden abgezockt würden. Trauriger Höhepunkt dieser Masche war, dass sich ein Anbieter im Telefonbuch zum Thema Justiz eintragen ließ. Bei der Suche nach örtlichen „Gerichten“ erhielten Anrufer Tipps zu Salat und Schweinebraten - zu horrenden Preisen, versteht sich.
Einziger Unterschied zu früher ist, dass die teuren Auskünfte heute nicht mehr über 0190-Nummern, sondern über 0900-Nummern abgewickelt werden. Unser Tipp: Wer Auskünfte über Flüge, Flughäfen oder Bahnreisen benötigt, sollte auch bei der Suche im Telefonbuch ganz genau überprüfen, wen er anruft. Die „echten“ Airports und die Deutsche Bahn verzichten in aller Regel auf teure 0900-Nummern.
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=366
cu,
Sascha
Vor Beginn der Sommerferien werden Deutschlands Flughäfen fast schon traditionell auf unliebsame „Konkurrenz“ aufmerksam: teure Auskunftsdienste, die mit den Flughafen-Gästen ihr Geld verdienen wollen. Dieses Jahr ist es der Düsseldorfer Flughafen, der mit einer Warnung an die Öffentlichkeit geht: Der Anbieter eines teuren 0900-Telefonservices erwecke den Eindruck, im Namen des Flughafens Informationen zu geben. Düsseldorf International distanziere sich jedoch ausdrücklich von dieser, so wörtlich „Nepp-Nummer“. Gleichzeitig weist die Gesellschaft auf ihren eigenen, kostengünstigen Infoservice hin.
Wer die im Düsseldorfer Telefonbuch und „Das Örtliche“ unter dem Stichwort „Flughafen-Auskunft“ verzeichnete Nummer wählt, gelangt laut Düsseldorfer Flughafen zunächst zu einer Computer-Ansage oder zu einem Call-Center. Beides stehe jedoch in keinerlei Zusammenhang mit der Flughafen-Gesellschaft. Während des Telefonats werde der Anrufer „mit Endlosansagen hingehalten, wahlweise weiterverbunden oder mit lapidaren Auskünften abgespeist“. Die Kosten für ein Gespräch über eine der 0900-Nummern lägen bei mindestens 1,99 Euro pro Minute.
Bislang gibt es laut Flughafen Düsseldorf keine juristischen Möglichkeiten, gegen den Auskunftsdienst vorzugehen. Dies habe eine Prüfung der Sachlage durch die Rechtsabteilung des Flughafens und der Austausch mit anderen betroffenen Airports, Unternehmen und Behörden ergeben. Leidtragende seien in erster Linie die Fluggäste, denen häufig horrende Kosten entstehen – und dies zum Teil für falsche Auskünfte. Im Gespräch mit dem Onlinedienst rp-online.de berichtete ein Flughafensprecher, dass man einmal die Probe aufs Exempel gemacht habe: „Wir haben die Nummern mit Testanrufen überprüft und bekamen falsche Angaben.“
Der Flughafen Düsseldorf ist längst nicht der einzige Airport, der es mit kommerziellen Trittbrettfahrern zu tun hat. Beispiel Franz-Josef-Strauß-Flughafen in München. Auch hier stößt man bei der Suche im Telefonbuch nach der Flughafen-Auskunft prompt auf einen kommerziellen Anbieter. Dialerschutz.de machte am heutigen Abend die Probe aufs Exempel und wählte die Münchner Rufnummer an. Das Gesprächsprotokoll:
Dialerschutz.de: Guten Abend, bin ich jetzt beim Münchner Flughafen?
Antwort: Nicht direkt. Um was geht es denn?
Dialerschutz.de: Um eine Flugauskunft.
Antwort: Da muss ich Ihnen eine andere Nummer geben. Rufen Sie bitte die 09-005-002 (weitere vier Nummern) an. Das ist eine Servicerufnummer und kostet 1,99 Euro pro Minute aus dem Festnetz.
Dialerschutz.de: Wieviel kostet das?
Antwort: 1,99 Euro.
Dialerschutz.de: Und dann bin ich beim Flughafen?
Antwort: Ja, genau.
Letztere Antwort der freundlichen Dame entspricht nicht den Tatsachen. Denn wie der Düsseldorfer Flughafen (Telefon 0211-421 0) arbeitet auch der Münchner Flughafen nicht mit teuren 0900-Servicenummern, sondern mit normalen Festnetznummern zum ganz normalen Tarif.
Dass kommerzielle „Trittbrettfahrer“ über teure Auskunftsnummern ihr Geld machen wollen, ist nicht neu. Auch Stadtverwaltungen und die Deutsche Bahn klagten in der Vergangenheit immer wieder darüber, dass „in ihrem Namen“ arglose Kunden abgezockt würden. Trauriger Höhepunkt dieser Masche war, dass sich ein Anbieter im Telefonbuch zum Thema Justiz eintragen ließ. Bei der Suche nach örtlichen „Gerichten“ erhielten Anrufer Tipps zu Salat und Schweinebraten - zu horrenden Preisen, versteht sich.
Einziger Unterschied zu früher ist, dass die teuren Auskünfte heute nicht mehr über 0190-Nummern, sondern über 0900-Nummern abgewickelt werden. Unser Tipp: Wer Auskünfte über Flüge, Flughäfen oder Bahnreisen benötigt, sollte auch bei der Suche im Telefonbuch ganz genau überprüfen, wen er anruft. Die „echten“ Airports und die Deutsche Bahn verzichten in aller Regel auf teure 0900-Nummern.
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=366
cu,
Sascha
