Eine dumme Frage

A

Anonymous

Hi alle,

Ich weiß es nicht, ob ich mit Talkline vor Gericht gehen soll. Meine Ausrede: Ich war nur bewußt, daß der 0190-Dienst 3,00 Euro/min kostet, aber nicht 40,00 Euro pro Verbindung!!!

Habe ich eine Chance bei einer Gerichtauseinandersetzung?

Danke
:( Kevin
 
es war in Mai 2002

Danke deine Antwort. Das neue Gesetzt berücksichtigt die alte Fälle nicht, oder? Habe ich eine Chance?

Kevin
 
OOOps! So alt ist die Sache schon? Dürfte nicht ganz einfach sein, zu belegen, dass der Dialer eine falsche Kostenangabe getragen hat. Oder hast Du das Teil gesichert?
 
Sorry, wir dürfen keine Rechtsberatung leisten. Nur allgemeine Hinweise. Aber auch dafür bräuchten wir mehr Fakten: Welche Nummer, welcher Anbieter, Umstände der Einwahl, Stand des Verfahrens, Beweise für Täuschung und/oder Betrug usw.

Ich verschieb das übrigens mal ins allgemeine Dialerforum. Wäre auch sinnvoll, wenn Du dich anmelden würdest, dann kann man sich bei Bedarf per PM austauschen.
 
Meine Geschichte

Danke euch zuerst. Nun, wenn ihr Lust habt, erzähle ich mal meine Geschichte. Es besteht aus 2 Einwände. Einmal nach Talkline, einmal nach Inkasso:

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Einwand 1: an Talkline am 28.05.02

Sehr geehrte Damen und Herren,
Heute habe ich Ihren Brief ueber "Ueberfaellige Forderung von TALKLINE" bekommen.
Ihrer Zeichen: xxx
Meine Kunden-Nr.: xxx

Ich finde,es ist unfair,mich aufzufordern, 215.92Euro zu bezahlen.
Folgender Grund:

Ich habe am 22.01.02 erstmals eine erstaunliche Rechnung von Telekom
bekommen,darauf stand einen Betrag von 130.91 Euro fuer Internet von
Anbieter Talkline.Ich wusste,dass es um eine Verbindung durch 0190- geht,
aber so viel Geld hatte ich mir kaum vorgestellt.Selbstverstandlich wollte
ich zurueckfragen,ab dem naechste Tag habe ich fuer eine Woche versucht,
unter der Nummer 01802801050,sie zu erreichen,aber es war immer niemand da.
Dazuwischen habe ich auch eine Email nach [email protected] geschickt,
auch keine Antwort.Dann gab ich auf.Fast einem Monat spaeter,naemlich am
17.03.02 habe ich eine Mahnung von Talkline bekommen.Dann habe ich nochmal
versucht unter der Nummer 01802801050 zurueckzufragen.Diesmal war jemand da,
und sie hat mir erklaert,dass ich hintereinander 4mal Verbindung durch 0190-
gemacht,und jedersmal hat es nicht laenger als eine Minute gedaurt,aber
es kostet ueber 30 Euro pro Verbindung.Dann war mir klar wie man es rechnet.
Aber ich wusste gar nichts darueber als ich die Webseite besuchte,und es war
auch niegendwo auf die Seite geschrieben,was noch schlimmer ist,es waehlte
automatisch,es gab ueberhaupt kein Dialogfenster.
Als ich den Grund die Talkline erzaehlen wollte,kam die Szene wieder vor,
niemand zu erreichen.Ich habe nicht so viele Zeit,jeden Tag darum zu kuemmern,
deshalb gab ich auf.

Diesmal habe ich Ihren Berief bekommen,und der Betrag ist bis 215.92 Euro
geworden.Nach der Angabe von Zeitungen und Fernsehen,viele Leute hatten das
selbe Problem.Ich weiss es nicht,wie sie das geloest haben.Hoffentlich,Sie
koennen diesmal meine Nachricht bekommen,und bald mich beantworten.

Mit freundlichen Gruessen


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Einwand 2: an Inkasso am 28.11.03

Sehr geehrter Damen und Herren,

Ich habe die überfällige Forderung von Talkline bekommen. Zuerst bewundere ich mich, daß es so lange gedauert, bis ich diesen Brief bekomme.(Mein Einwand wurde am 28.05.02 geschickt, aber am 26.11.03 bekomme ich dann Ihre Antwort.)
Obwohl es so lange gedauert hat, bekomme ich auch keine gute Antwort. Nun sagen Sie, daß ich selbst mit Diensteanbieter kontaktieren soll, und die Adresse dazu kann ich unter Hotline bei Talkline GmbH bekommen(jetzt vielleicht, aber vor anderthalbe Jahre war kaum jemanden zu erreichen). Und Sie sagen noch, daß die Speicherung aller Daten auf 180 Tage befristet ist. Jetzt ist aber mehr als 540 Tage her, bitte raten Sie mal, womit ich anfangen soll !?
Sie haben am Ende gemeint, daß eine Unterbreitung eines angemessenen Ratenzahlungsvorschlags möglich ist. Ich würde sagen: Ich war nur bewußt, daß die Dienst etwa 1,80 € / min kostet, und ich habe es insgesamt nicht mehr als 4 Minuten benutzt. Diese Kosten muß ich selbstverstandlich bezahlen. Aber die 30 € pro Verbindung(vgl. Anhang), die ich beim Benutzung der Dienst gar nicht bewußt war, ist absolut Unsinn. Deshalb will ich die nicht bezahlen. Zur Inkassokosten: ich habe mehrere Mals versucht, mit Talkline in Verbindung zu setzen, natürlich unter von denen angegebene Rückfragekontakt(vgl. Anhang), aber immer niemanden zu erreichen. Also ich war immer aktiv, aber die Talkline war gar nicht bereit, Rückfrage aufzunehmen. Die Zeit vergeht, und Talkline gibt automatisch die Sache weiter zu Inkasso, ist das mein Problem? Und die Zinsen, die wegen des Warten auf Ihre Antwort verursacht sind, sollen auch von mir bezahlt werden? Wenn es um eine oder zwei Monaten geht würde, würde ich es bezahlen, aber es geht um anderthalbe Jahre ! (man fragt sich wirklich, wie solche Sache so lange dauern könnte.) Außerdem kann ich nun meine Daten bei Talkline wegen dieser anderthalbe Jahre nicht mehr zugreifen. Wer trägt die Verantwortung? Ich ?!

Mit freundlichen Grüßen


Dann hat Inkasso meinen Vorschlag nicht akzeptiert, und wir sollen uns dann vor Gericht sehen. Nun habe ich natürlich keinen Beweis in meinen Computer. Ich weiß es nicht, ob ich weiter durchhalten soll. (Ich denke ich werde aufgeben, und allen Betrag bezahlen.) :(
 
@Kevin:
Wann waren denn genau die Einwahlen?
Nimmt Talkline im Schreiben vom 26.11.03 Bezug auf Deinen Einwand vom 28.05.02? Bestätigen sie Dir indirekt den Zugang des Schreibens?
 
Re: Meine Geschichte

Kevin schrieb:
Dann hat Inkasso meinen Vorschlag nicht akzeptiert, und wir sollen uns dann vor Gericht sehen. Nun habe ich natürlich keinen Beweis in meinen Computer. Ich weiß es nicht, ob ich weiter durchhalten soll. (Ich denke ich werde aufgeben, und allen Betrag bezahlen.) :(
Neiiiin - meinem Erachten nach hast Du ganz gute Karten, insbesondere wegen des BGH Urteil vom letzten Freitag. "Die" haben nämlich nichts in der Hand! Weder die Talkline und schon gar nicht das Inkassounternehmen (wahrscheinlich Intrum Justitia).
Warte ab, ohne weitere Regung, auch wenn es in den Fingern kribbelt, ob man Dir einen gerichtlichen Mahnbescheid zuschicken lässt. Dem widersprichst Du auf der Rückseite duech Häckchen setzen und dann käme es (wenn die in diesen Sachen längst gebeutelte Gegenseite es für notwendig hält) zu einem Gerichtsverfahren. Sitze es aus - "die" haben nichts, außer dass eine Verbindung irgendwie zu stande kam!
Kevin schrieb:
Nun sagen Sie, daß ich selbst mit Diensteanbieter kontaktieren soll, und die Adresse dazu kann ich unter Hotline bei Talkline GmbH bekommen(jetzt vielleicht, aber vor anderthalbe Jahre war kaum jemanden zu erreichen).
Frage schriftlich nach dem Diensteanbieter, unter Bezug auf das o. g. Schreiben und poste ihn hier - dann unterhalten wir uns gern weiter. Bitte in dem Schreiben um Aussetzung des Mahn- und Inkassowesen, bis zur Klärung des Sachverhaltes. Begründe diesen Schritt mit der durch TL verursachten Verzögerung der Sache.
 
Eilig

Im Brief von Inkasso(intrum justitia) am 25.11.03 stand es:

Überfällige Forderung von : Talkline

Dienstleistungsvertrag Rechnung xxx vom 20.02.02
Dienstleistungsvertrag Rechnung xxx vom 20.02.02
Dienstleistungsvertrag Rechnung xxx vom 20.02.02

Und sie sagen auch:

" Wir weisen darauf hin, dass der Anbieter gemäß dem Verhaltenskodex des Verbandes "Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienst e.V." seine Einwahltarife deutlich zu machen hat. Unsere Auftraggeberin(Talkline, denke ich) geht davon aus, dass dies bei den zustande gekommen Verbindungen deutlich gemacht wurde. Sollte etwas Gegenteiliges von Ihnen behauptet werden, so obiegt die Nachweispflicht bei Ihnen."

Sie haben auch Hotline Nummer gegeben. Ich habe natürlich nachgefragt. Aber es liefert keine Information über Dienstanbieter. Und wie gesagt, nach so langer Zeit, weiß ich auch nicht mehr, welche Webseite ich besucht habe.

Was mich verirrend ist, nach der Erklärung bei "Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienst e.V.", braucht Dienstanbieter die einmalige Verbindungskosten gar nicht in seiner Webseite schreiben? Woher soll man die "FSTM" kennen?

Anderseits, ein Brief von Rechtsanwälte ist auch da, und meine letzte Überweisungstermin ist 12.03.04 Was soll ich machen? :(
 
@Kevin, der Verbindungspreis muss auch nicht auf der Website stehen. Aber spätestens vor der Anwahl muss er Dir in geeigneter Weise bekannt gegeben worden sein - Dir muss die Entscheidungsgewalt für die Session mit dem Dialer gegeben sein. Ob der Dialer dann auch noch FST-konform war oder nicht, ist auch in der Nachweispflicht des Anbieters. Gib´ mal in die Suchmaschine hier oben ein: "Beweislastumkehr" und gucke Dir an, was "Der Jurist" dazu gespostet hat.
Die Telefonunternehmen (z. B. Talkline) verkriechen sich gerne hinter der FST. Deren Kunden, die jenigen, die die Mehrwertnummer bei den Telko´s mieten, hatten sich früher (vor dem 15.08.2003) zumeist vertraglich verpflichtet, den FST-Kodex einzuhalten. Das war´s dann aber auch schon. Da i. d. R. nur Stichproben von den Telko´s gemacht wurden (wenn überhaupt) hatten deren Kunden leichtes Spiel mit den Endkunden, wie wahrscheinlich mit Dir. Sollte dann später mal ein Fehler bei der Konformität durch einen Endkunden nachgewiesen worden sein, dann redete man sich mit "Fehlern im System" oder "Hilfe, mein Dialer wurde gehackt" gern raus und ließ großzügig Kulanz walten.
 
Da es sich scheinbar um eine frei tarifierbare Nummer handelt, sollte die Gegenseite schon nachweisen können, wann und wie der Tarif Vertragsinhalt geworden ist.

Dazu sollte Kevin nach der Einzelverbindungsübersicht in Verbindung mit dem Prüfprotokoll nach § 16 TKV fragen. Die technische Prüfung hat unmittelbar auf die Einrede zu erfolgen und muss erst auf Verlangen vorgelegt werden. Da kann man Talkline einen wunderbaren Strick draus drehen, wenn die sich fast anderthalb Jahre Zeit lassen, die Einrede zu bearbeiten...
 
aufgegeben

gut, nun habe ich endlich das Geld bezahlt. keine Zeit und keine Energie mehr herum zu spielen. (manche Leute in der Welt kann so einfach schweine Geld verdienen)
 
Re: aufgegeben

Kevin schrieb:
gut, nun habe ich endlich das Geld bezahlt. keine Zeit und keine Energie mehr herum zu spielen. (manche Leute in der Welt kann so einfach schweine Geld verdienen)

Wenn jetzt schon die Leute zahlen, die bis hierher gekommen sind...

ach, irgendwie gefällt mir seine Haltung... Ist so ganz im Sinne der Konsumfreude. Lasst uns Geld zum Fenster rauswerfen. Ein Hoch auf den Standort Nordmallorca!
 
Ist gar nicht so schwer wie es scheint. Aber leider gibt es genug Trullern die zahlen, damit es keine Auseinandersetzung gibt, das ist deren Brot.
Hier gibt es soviel Infos und Tipps, da kann man es schaffen, mit viel Willen und Energie, sonst wirds nie besser!!!
 
Kevin

Genau weil mich das Nichtverstehen von Angeboten im www so ank... werde ich mich hier ebenfalls anmelden. Es tut einem in der Seele weh wenn man solche Geschichten liest und diese Herzlosigkeit erlebt!

:bigcry:
 
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