Diskussion über Lockanrufe

Adele

Foren-Poetin
[Hier abgetrennt, weil nicht zum Thema gehörend. (bh)]

Irgendwie beginne ich, mich über die ganze Aufregung zu wundern. Was die Forenteilehmer zu Recht aufregt, ist schon längst zum Selbstverständnis diverser Fernsehsender wie RTL II geworden, die mit möglichst primitiven Fragen versuchen, ihre Zuschauer zu möglichst vielen Anrufen zu animieren, um ihre so genannten Preise zu finanzieren und darueber hinaus voraussichtlich noch einen kraeftigen Gewinn zu machen! Auch, wenn es da möglicherweise für Einen der unzähligen Anrufer etwas zu gewinnen gibt, sehe ich keinen großen Unterschied zwischwn den Lockanrufen und den autorisierten Anrufaufrufen dieser Sender. Der Freiwilligkeitsfaktor ist bei beiden Lockversuchen gegeben. Und möglicherweise gehört die Gewinnspanne der anonymen Gewinn-Anrufer im Gegensatz zu den TV-Lockmethoden eher in den Bereich Kleine Fische.
 
AW: 0137-Lockanrufe Pfingsten/Sommer 2006: Hier melden

Adele schrieb:
Auch, wenn es da möglicherweise für Einen der unzähligen Anrufer etwas zu gewinnen gibt, sehe ich keinen großen Unterschied zwischwn den Lockanrufen und den autorisierten Anrufaufrufen dieser Sender. Der Freiwilligkeitsfaktor ist bei beiden Lockversuchen gegeben.
nana , jetzt begibst du dich aber auf sehr dünnes Eis. Die Parallele, die du da ziehst, ist ja
wohl an den Haaren herbeigezogen.

Ob abertausende freiwillig schwachsinnige Ratespielchenvotes anrufen oder abertausende
mit Hilfe perfider Lockrufe unter Ausnutzung der Unkenntnis und der optischen Ähnlichkeit von
0173 und 0137 Nummern aufs Kreuz gelegt werden, dürfte ja wohl kaum miteinander zu vergleichen sein.

cp
 
AW: 0137-Lockanrufe Pfingsten/Sommer 2006: Hier melden

Adele schrieb:
Irgendwie beginne ich, mich über die ganze Aufregung zu wundern. Was die Forenteilehmer zu Recht aufregt, ..., sehe ich keinen großen Unterschied zwischwn den Lockanrufen und den autorisierten Anrufaufrufen dieser Sender. Der Freiwilligkeitsfaktor ist bei beiden Lockversuchen gegeben. Und möglicherweise gehört die Gewinnspanne der anonymen Gewinn-Anrufer im Gegensatz zu den TV-Lockmethoden eher in den Bereich Kleine Fische.


Ich muss mich gerade mal abregen, der Unterschied ist

a) ich werde (mitunter mitten in der Nacht) von diesen unseriösen Pingern auf meinem privaten Handy mit Geheimnummer (um ebensolches zu vermeiden) behelligt, MUSS aber rund um die Uhr auf diesem Geheimhandy erreichbar sein (Pflegefall in Familie)

b) mir wird vorgegaukelt, jemand hätte mich erreichen wollen, und gerade wenn man einen Pflegefall in der Familie hat, ist man geneigt, unbekannte Rufnummern zurückzurufen (erst Recht, wenn man mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde)

c) diese bekloppten TV-Spielchen erreichen nur solche Leute, die sich das freiwillig anschauen und die vor ihrem Anruf über die Kosten aufgeklärt wurden

d) die Ping-Anrufe sind von vornherein auf [--] "Gewinnmaximierung" ausgelegt und den Leuten nutzlos das Geld aus der Tasche zu ziehen, bei diesen TV-Spielchen (Grand Prix-Abstimmungen, ...) kann man entweder irgendwas wählen/über irgendwas abstimmen, was einem in dem Moment dann offenbar wichtig genug ist um das Geld auszugeben, und/oder man kann etwas gewinnen.

Hier ist ja wohl ein Riesenunterschied!

Übrigens sehe ich das richtig? Man kann mit 0137-Nummern niemals von sich aus nach draußen telefonieren. Wenn ich also in meinem Handydisplay einen eingegangenen Anruf einer 0137-er Nummer nachweisen kann, ist das zwangsläufig der Beweis für einen Betrugsversuch bzw. einen Ping-Anruf?

Liebe Grüße von der Anna aus dem Pott

MOD: Ein Wort gelöscht/ersetzt
 
AW: Diskussion über Lockanrufe

Das Eingangsposting vergleicht Äpfel mit Birnen, wenn auch beide gleich faul sind.

Die Kaufkraftabschöpfung in breiten Bevölkerungsschichten durch "Mitmach-Fernseh-Nepp" ist sicherlich beklagenswert und ärgerlich. Dennoch wird dort "formal korrekt" gelockt. Es gibt eine Preisinformation unterschiedlicher Unlesbarkeit und die, die der Versuchung widerstehen können, bleiben schadensfrei.

Die 0137-Lockanrufe schädigen den Angerufenen möglicherweise durch Roaming-Gebühren, belästigen ihn jedenfalls und geben ihm keine Preisinformation für den gewollten Rückruf.

Insofern macht der Nummernnutzer bewusst ein unvollständiges Vertragsangebot, weil der Verbraucher keine Preisinformation erhält. Es stellt sich die Frage, ob dann überhaupt ein gültiger Vertrag für den Rückruf entstehen kann. Weiter stellt sich die Frage, ob die Mobilfunkunternehmen, die diese Umstände kennen, die Gebühren für derartige Rückrufe bei ihren Kunden abrechnen dürfen.

Juristisch gesehen liegt der Fall also ganz anders. Gegen "Mitmach-Fernsehen" hilft rechtzeitiges Ausschalten, gegen 0137-Lockanrufe können Staatsanwälte helfen. Man muss nur mindestens einen finden, der das auch tun will und genügend Fakten zur Hand bekommt.

Dietmar Vill
 
AW: Diskussion über Lockanrufe

Trotz des Unmuts auf mein Eingangsposting ist vielleicht die Verbindung zwischen faulen Äpfeln und faulen Birnen nicht so weit her gegriffen, wie es sich zunächst liest. Genau wie bei der Frage, ob es nun zuerst die Henne oder das Ei gab, frage ich mich, ob nun die diversen Sender die 0137-Abzock-Masche für ihre „legalen“ Anrufaufforderungen kopierten oder ob die Idee der Sender, mit den Rückrufen Geld zu machen und dafür ein verhältnismäßig kleines Präsent zu opfern, dankbar von anderen „Geschäftemachern“ aufgegriffen wurde. So weit ich mich erinnere, gab es ja auch mal in der Fernsehlandschaft so genannte Gewinnspiele über 0190-Nummern. Und mal ehrlich: Wer liest denn wirklich die Preisangaben, wenn einen teure Handys oder gar Autos anlachen? Die Parallelen auf meinem dünnen Eis liegen in der Mitverantwortung der offensichtlich allgegenwärtigen Einflussnahme der Sender auf die Vorstellung der Zuschauer, sprich, des Assoziation: Wenn man bei Sender XYZ über diese 0137 offiziell etwas gewinnen kann, dann ist kann die gleiche Rückrufnummer auf dem Handy auch nicht falsch sein; mal ganz abgesehen von dem Generve zu jeder Tages- und Nachtzeit.
 
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