Die Meinung der FST zu neuen Vorschriften

Neue Vorschriften

Wahrscheinlich wird - wie ich schon weiter oben schrieb - alles auf die bewährte Art ablaufen:

*) Man wird extrem lange Übergangsfristen schaffen.

*) Es wird unklare, auf mehrere Arten interpretierbare Bestimmungen geben.

*) Der Passus über inländische Zustellanschriften wird nicht zu halten sein.
 
Re: Neue Vorschriften

Heiko schrieb:
Es gibt genug Anwälte, die sich gerne dafür hergeben.
Warum das so ist, läßt sich leicht aus den Abschlußnoten und Berufschancen angehender Anwälte ablesen:
http://www.jurawelt.com/studenten/erstsemesterinfos/
6. Notengebung
Das "normale" juristische Staatsexamen endet gemeinhin mit einer Durchfallquote (0-3 Punkte)
von 33 %, ein weiteres Drittel der Teilnehmer erzielt 4-6 Punkte und der Rest füllt den weiten Bereich
darüber, wobei bereits ein zweistelliges Ergebnis als Erfüllung aller Träume gilt.
besonders im mittleren Bereich der einstelligen Punktezahl, die nicht die leiseste Chance auf
Einstellung in den Staatsdienst oder gut dotierte Industriejobs haben, ist die Bereitschaft als
"Ich-Ag" jede Verdienstmöglichkeit zu ergreifen sicherlich besonders verständlich.
 
Re: Neue Vorschriften

Gast schrieb:
Wahrscheinlich wird - wie ich schon weiter oben schrieb - alles auf die bewährte Art ablaufen:

*) Man wird extrem lange Übergangsfristen schaffen.

*) Es wird unklare, auf mehrere Arten interpretierbare Bestimmungen geben.

Da gehört noch rein:

*) Die rechtliche Durchsetzung dieser unklaren Bestimmungen wird incl. Kostenrisiko wie gehabt voll und ganz dem Verbraucher überlassen.


Eniac
 
Einige Erkenntnisse kann man dem erwähnten Geschreibsel des Gewerbes schon abgewinnen.

Die erste zeigt, was Lobbyarbeit leisten kann (oder hoffentlich diesmal auch nicht)

d. "Abbrechen"- Schaltfläche

Die Forderung nach einer Möglichkeit für den Kunden, die Installation und/ oder die Aktivierung des Anwählprogramms abbrechen zu können, wird ebenfalls von uns unterstützt. Allerdings ist ein Abbrechen während der Einwahl (Zeitraum zwischen dem Start des Verbindungsaufbaus und der erfolgreichen Verbindung) nicht sinnvoll, da der Abbruch die Systemstabilität des Rechners des Nutzers gefährdet, weil in die Abläufe von Peripheriegeräten - mit ungewissem, nicht vorhersehbarem Ausgang - eingegriffen wird.

Das ist der pure Hohn. Das einzige, was passieren kann, wenn ein in Versuchung Geratener noch rechtzeitig wach wird und fix "abbrechen" drückt, ist, dass dem seriösen Geschäftsmann ein Opfer durch die Lappen geht.

Sonst passiert nichts. Das DFÜ-Netzwerk bietet "abbrechen" während der Einwahl an und da kann nichts "verklemmen" oder "ungewiss enden".

Die heimliche Trennung der alten Netzwerkverbindung bei den Opfern ohne vorherige Information und Erlaubnis hinterlässt aber auf beiden Seiten offenen Netzwerkverbindungen, bei denen beide Seiten noch länger versuchen, die Verbindung wieder aufzubauen.

Bei der üblichen Wiederverwendung temporärer IP-Adressen sind Hänger- und Problemsituationen in der Folge möglich und natürlich riskiert der Verbraucher Datenverluste, für die er dem seriösen Geschäftsmann oder besser seinem Dialer keine Erlaubnis gegeben hat.

Diese genannte Argumentation ist sachlich Unfug und könnte höchstens im Gesamtkontext der Lobbyarbeit als schönes Feigenblattargument Wirkung zeigen.

Die Forderung nach Mehrfachzustimmungen steht auch nicht mit dem erklärten Ziel der Registrierung (Schutz der Verbraucher und der seriösen Mehrwertdiensteanbieter) in Einklang. Jede zusätzliche Zustimmung schränkt die Aktivitäten der Nutzer nachweislich ein und wirkt sich für sie nachteilig aus, weil trotz bereits ausreichender Information, zeitaufwendige Mehrfachhandlungen vorzunehmen sind.

Nimmt man einmal an, dass jemand freiwillig und wissentlich die Dienste dieser seriösen Geschäftsleute in Anspruch nehmen will, so wird er zum Genuss der angeblichen Leistung sehr intensiv mit seiner Computermaus klicken, weil bei den Schweinepreisen Zeit eben auch Geld ist.

Und den soll es abschrecken, zu Beginn zweimal klicken zu sollen?

Das ist wohl albern.

Abschrecken wird es natürlich die, die diese Leistungen auch nicht wollen und heute mit viel Trickserei über eine Hürde gehievt werden müssen. Eine zweite Hürde, die außerdem noch klar erkennbar sein sollte, würde tatsächlich viele noch rechtzeitig warnen.

Insofern ist die Äußerung, richtig gelesen, verblüffend ehrlich und klar. Eine zweite Chance für vorgesehene Opfer, die Gefahr zu erkennen, wird die finanziell zählbare Aktivität zugunsten der seriösen Geschäftsleute einschränken.

Dietmar Vill
 
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