Einige Erkenntnisse kann man dem erwähnten Geschreibsel des Gewerbes schon abgewinnen.
Die erste zeigt, was Lobbyarbeit leisten kann (oder hoffentlich diesmal auch nicht)
d. "Abbrechen"- Schaltfläche
Die Forderung nach einer Möglichkeit für den Kunden, die Installation und/ oder die Aktivierung des Anwählprogramms abbrechen zu können, wird ebenfalls von uns unterstützt. Allerdings ist ein Abbrechen während der Einwahl (Zeitraum zwischen dem Start des Verbindungsaufbaus und der erfolgreichen Verbindung) nicht sinnvoll, da der Abbruch die Systemstabilität des Rechners des Nutzers gefährdet, weil in die Abläufe von Peripheriegeräten - mit ungewissem, nicht vorhersehbarem Ausgang - eingegriffen wird.
Das ist der pure Hohn. Das einzige, was passieren kann, wenn ein in Versuchung Geratener noch rechtzeitig wach wird und fix "abbrechen" drückt, ist, dass dem seriösen Geschäftsmann ein Opfer durch die Lappen geht.
Sonst passiert nichts. Das DFÜ-Netzwerk bietet "abbrechen" während der Einwahl an und da kann nichts "verklemmen" oder "ungewiss enden".
Die heimliche Trennung der alten Netzwerkverbindung bei den Opfern ohne vorherige Information und Erlaubnis hinterlässt aber auf beiden Seiten offenen Netzwerkverbindungen, bei denen beide Seiten noch länger versuchen, die Verbindung wieder aufzubauen.
Bei der üblichen Wiederverwendung temporärer IP-Adressen sind Hänger- und Problemsituationen in der Folge möglich und natürlich riskiert der Verbraucher Datenverluste, für die er dem seriösen Geschäftsmann oder besser seinem Dialer keine Erlaubnis gegeben hat.
Diese genannte Argumentation ist sachlich Unfug und könnte höchstens im Gesamtkontext der Lobbyarbeit als schönes Feigenblattargument Wirkung zeigen.
Die Forderung nach Mehrfachzustimmungen steht auch nicht mit dem erklärten Ziel der Registrierung (Schutz der Verbraucher und der seriösen Mehrwertdiensteanbieter) in Einklang. Jede zusätzliche Zustimmung schränkt die Aktivitäten der Nutzer nachweislich ein und wirkt sich für sie nachteilig aus, weil trotz bereits ausreichender Information, zeitaufwendige Mehrfachhandlungen vorzunehmen sind.
Nimmt man einmal an, dass jemand freiwillig und wissentlich die Dienste dieser seriösen Geschäftsleute in Anspruch nehmen will, so wird er zum Genuss der angeblichen Leistung sehr intensiv mit seiner Computermaus klicken, weil bei den Schweinepreisen Zeit eben auch Geld ist.
Und den soll es abschrecken, zu Beginn zweimal klicken zu sollen?
Das ist wohl albern.
Abschrecken wird es natürlich die, die diese Leistungen auch nicht wollen und heute mit viel Trickserei über eine Hürde gehievt werden müssen. Eine zweite Hürde, die außerdem noch klar erkennbar sein sollte, würde tatsächlich viele noch rechtzeitig warnen.
Insofern ist die Äußerung, richtig gelesen, verblüffend ehrlich und klar. Eine zweite Chance für vorgesehene Opfer, die Gefahr zu erkennen, wird die finanziell zählbare Aktivität zugunsten der seriösen Geschäftsleute einschränken.
Dietmar Vill