AW: Die Glaskugel warnt vor Antarktisdialern
Die Antarktisnummern sind aus einem einfachen Grund besonders interessant: Es gibt in wiederholten Fällen die ausdrückliche Erklärung des Inhabers dieser Nummern, dass es keinerlei Verträge darüber gibt, die eine Grundlage für irgendwelche Auszahlungen sein können. In sehr vielen Fällen laufen diese Anrufe niemals beim Nummerninhaber auf. Ähnlich äußerten sich ja bereits 2004 die Inhaber der Nummern, als die Emsat-Dialer en vogue waren. Früher gab es (wie zum Beispiel im Falle von Vanuatu) Verträge der örtlichen Telcos mit einem der in der Nähe sitzenden "Globalcarrier" (wie z.B. C&W). Nur manchmal haben die "Großen" in diesem Spiel versucht, die "Kleinen" übers Ohr zu hauen - und nur weil die "Kleinen" aufmuckten, hat man von diesem schmutzigen Spiel überhaupt jemals erfahren ("The Gilsan Case"). Die damals beteiligten Firmen und Personen sind nicht nur heute noch aktiv, sondern tauchen sogar genau mit solchen Antarktisnummern auch heute noch auf...
Auf die Frage, wie das Geld fließt, gab es eine deutliche Antwort:
Someone pays for the call, yes. the CALLER. Who gets the money is easy to answer. Whomever who transports the call. So if you are in germany, most probably Deutsche telekom. Who keeps part of it and pays the next guy. etc. etc. That holds true for every call in the world.
Das bedeutet aber: Anders als es die Telekom damals 2004 darstellen wollte, kann man das Problem eben
NICHT von den Nummernanbietern aus lösen, sondern nur
von der anderen Seite her. Das gilt - und das bestätigen zum einen einige durchaus namhafte Anbieter solcher Nummern, das folgert aber zum anderen auch ganz deutlich aus diversen internationalen Gerichtsprotokollen bzw. aus Veröffentlichungen amerikanischer Behörden - ganz allgemein
für alle derartigen Fälle.
Die Telekom hat (zumindest in Fällen, die Deutsche betreffen) das Geld in der Hand und die Lösung des Problems eben auch. Denn sie hat einen Vertrag mit A über Geldzahlungen an A. A wiederum kann Angaben machen über einen Vertrag mit B, und irgendwann landet man auf diesem Wege dort, wo das Geld landet und wo jemand einen Vertrag mit den Betrügern hat. Man tut immer so, als wüsste man bereits, dass da am Ende anonyme Gauner sitzen. In sehr vielen Fällen ist das aber nicht das Problem: Die Staatsanwaltschaft Osnabrück konnte ja auch die beteiligten Personen identifizieren, obwohl ein Libanese als Strohmann eingesetzt wurde. Es geht schon - und wir haben das hier oft genug durchexerziert.
Zurück zu den Antarktisnummern: Der Inhaber dieser Nummern hat ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass man sich sehr wundern würde, welche großen europäischen Unternehmen bei diesem Spiel die Finger drin haben... Er wurde sogar konkret, aber das darf ich hier nicht zitieren...
Keiner dieser Anrufe hat jemals das Antarcticanetz erreicht. Das wurde übrigens auch ggü. der Internationalen Telefonbehörde ITU erklärt. Die Lösung des Problems liegt in Europa: In Holland, Belgien, UK oder eben in Deutschland muß man anfangen, um die Sache zu klären. Belgien wäre übrigens besonders interessant... aber ich darf ja hier ... keine-personen-nennen (Kleiner Indisderjoke@TSCN).
