Dialer-Tricks: Bundesnetzagentur bremst SMS Telecom ApS aus
Gute Nachricht für alle, die in den vergangenen Monaten Rechnungen der Firma SMS Telecom ApS aus Hamburg oder Lübeck bekommen haben. Die Bundesnetzagentur hat dem dubiosen Unternehmen rückwirkend zum 15. August 2003 verboten, Rechnungen zu stellen oder Inkasso zu betreiben. Damit hat die Behörde den deutsch-dänischen Dialer-Tricks erneut die rote Karte gezeigt.
Die SMS Telecom ApS sorgt seit gut einem Jahr für Verunsicherung in Deutschlands Internetgemeinde. Die Firma, die anfangs Hamburg, dann eine Postfachadresse in Lübeck als Unternehmenssitz angab, verschickte ab Juni 2005 Rechnungen in Höhe von 49 Euro. In diesen behauptete die SMS Telecom, der Empfänger habe sich bei einem kostenpflichtigen Internetdienst angemeldet. Um den einmonatigen Zugang zu dem „Erotic-Content“ zu buchen, habe man „einmalig eine neue vorübergehende DFÜ-Internetverbindung aufgebaut. Diese einmalige DFÜ-Verbindung wurde nicht über einen registrierungspflichtigen Dialer bzw. eine kostspielige Mehrwertnummern vorgenommen“, hieß es wörtlich in den Rechnungen. „Wir betonen, dass die Einwahl über unsere Zugangssoftware und nicht über eine 0190/0900-Nummer erfolgt.“
Viele Worte also, die man auch ganz anders auf den Punkt bringen könnte: Die SMS Telecom ApS setzte auf ihren Seiten – darunter etwa handytrigger.de – offensichtlich illegale Dialer ein. So sieht es zumindest die Bundesnetzagentur, die nach Beschwerden vieler Opfer die Ermittlungen aufnahm. Die Programme der deutsch-dänischen Firma wählten sich über eine 0180-Nummer, teilweise auch über eine 0193-Nummer ins Internet ein und übertrugen dabei wohl die Telefonnummer des betroffenen Nutzers. Über Rückverfolgung fand die Firma dann die Anschrift der Betroffenen heraus und schickte ihnen die hohen Rechnungen ins Haus. Das Modell erinnert damit an die Masche von deutsch-dänischen Unternehmen wie „Hanseatische Abrechnungssysteme“ (HAS) oder HFM. Im Fall HAS wurden die Täter im Dezember vergangenen Jahres wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Datenveränderung zu Millionenstrafen verurteilt. Auch hier hatte die Bundesnetzagentur eingegriffen. Denn Dialer dürfen sich in Deutschland nur über 09009-Nummern mit dem Internet verbinden. Die Nutzung anderer Nummern, um so indirekt an die Adresse potenzieller Kunden zu kommen, ist nicht erlaubt.
Wieviele Internetsurfer die 49-Euro-Rechnungen tatsächlich bezahlt haben, ist völlig unklar. Fakt ist, dass sich viele Empfänger der dubiosen Schreiben an die Bundesnetzagentur wandten. Mit spätem, aber eindeutigem Ergebnis: „Wir haben dem Unternehmen SMS Telecom ApS für die Nummern 0180-5204209, 0180-5204213, 0045-48131600 und 0193-8775070 Rechnungslegung und Inkasso verboten“, bestätigte heute Behördensprecher Rudolf Boll gegenüber Dialerschutz. Das Verbot gelte rückwirkend ab 15. August 2003. Die Folge: Wer Rechnungen und Mahnungen der ominösen Firma bisher nicht bezahlt hat, kann die Schreiben nunmehr endgültig in den Papierkorb werfen. Denn viel mehr sind sie nicht wert. Pech dürften dagegen diejenigen haben, die sich dem Druck – unter anderem wurde in den Schreiben der SMS Telecom ApS mit Inkassounternehmen und gerichtlichen Schritten gedroht – gebeugt haben. Ob sie ihr Geld jemals wieder sehen, darf bezweifelt werden.
cu,
Sascha
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=362
Gute Nachricht für alle, die in den vergangenen Monaten Rechnungen der Firma SMS Telecom ApS aus Hamburg oder Lübeck bekommen haben. Die Bundesnetzagentur hat dem dubiosen Unternehmen rückwirkend zum 15. August 2003 verboten, Rechnungen zu stellen oder Inkasso zu betreiben. Damit hat die Behörde den deutsch-dänischen Dialer-Tricks erneut die rote Karte gezeigt.
Die SMS Telecom ApS sorgt seit gut einem Jahr für Verunsicherung in Deutschlands Internetgemeinde. Die Firma, die anfangs Hamburg, dann eine Postfachadresse in Lübeck als Unternehmenssitz angab, verschickte ab Juni 2005 Rechnungen in Höhe von 49 Euro. In diesen behauptete die SMS Telecom, der Empfänger habe sich bei einem kostenpflichtigen Internetdienst angemeldet. Um den einmonatigen Zugang zu dem „Erotic-Content“ zu buchen, habe man „einmalig eine neue vorübergehende DFÜ-Internetverbindung aufgebaut. Diese einmalige DFÜ-Verbindung wurde nicht über einen registrierungspflichtigen Dialer bzw. eine kostspielige Mehrwertnummern vorgenommen“, hieß es wörtlich in den Rechnungen. „Wir betonen, dass die Einwahl über unsere Zugangssoftware und nicht über eine 0190/0900-Nummer erfolgt.“
Viele Worte also, die man auch ganz anders auf den Punkt bringen könnte: Die SMS Telecom ApS setzte auf ihren Seiten – darunter etwa handytrigger.de – offensichtlich illegale Dialer ein. So sieht es zumindest die Bundesnetzagentur, die nach Beschwerden vieler Opfer die Ermittlungen aufnahm. Die Programme der deutsch-dänischen Firma wählten sich über eine 0180-Nummer, teilweise auch über eine 0193-Nummer ins Internet ein und übertrugen dabei wohl die Telefonnummer des betroffenen Nutzers. Über Rückverfolgung fand die Firma dann die Anschrift der Betroffenen heraus und schickte ihnen die hohen Rechnungen ins Haus. Das Modell erinnert damit an die Masche von deutsch-dänischen Unternehmen wie „Hanseatische Abrechnungssysteme“ (HAS) oder HFM. Im Fall HAS wurden die Täter im Dezember vergangenen Jahres wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Datenveränderung zu Millionenstrafen verurteilt. Auch hier hatte die Bundesnetzagentur eingegriffen. Denn Dialer dürfen sich in Deutschland nur über 09009-Nummern mit dem Internet verbinden. Die Nutzung anderer Nummern, um so indirekt an die Adresse potenzieller Kunden zu kommen, ist nicht erlaubt.
Wieviele Internetsurfer die 49-Euro-Rechnungen tatsächlich bezahlt haben, ist völlig unklar. Fakt ist, dass sich viele Empfänger der dubiosen Schreiben an die Bundesnetzagentur wandten. Mit spätem, aber eindeutigem Ergebnis: „Wir haben dem Unternehmen SMS Telecom ApS für die Nummern 0180-5204209, 0180-5204213, 0045-48131600 und 0193-8775070 Rechnungslegung und Inkasso verboten“, bestätigte heute Behördensprecher Rudolf Boll gegenüber Dialerschutz. Das Verbot gelte rückwirkend ab 15. August 2003. Die Folge: Wer Rechnungen und Mahnungen der ominösen Firma bisher nicht bezahlt hat, kann die Schreiben nunmehr endgültig in den Papierkorb werfen. Denn viel mehr sind sie nicht wert. Pech dürften dagegen diejenigen haben, die sich dem Druck – unter anderem wurde in den Schreiben der SMS Telecom ApS mit Inkassounternehmen und gerichtlichen Schritten gedroht – gebeugt haben. Ob sie ihr Geld jemals wieder sehen, darf bezweifelt werden.
cu,
Sascha
http://www.dialerschutz.de/aktuelles.php?action=output&id=362